Falltür ins Paradies

Juergen hat sich entschieden, sich eine Hose aus feinstem Leinen bei little Armani fuer 1200 IRs (etwa 18 Euro) massschneidern zu lassen. Chai, dann massnehmen und auf geht es zu Fuss Richtung Hatipol ueber den Ashwini Bazaar. Nach vielen Abstechern in kleine spannende Seitenstrassen, landen wir auf dem Bapu Bazaar. Wir feilschen wie die grossen und kehren am Nachmittag mit einer Ausbeute von zwei Hemden fuer Juergen, einem Rock und einer Leinenhose fuer mich, ueber 100 Fotos und vier schoenen Schreibheften zurueck. Wir ruhen uns ein wenig aus, denn die Sonne uns meine Erkaeltung setzen uns ganz schoen zu.

Sonnenuntergang auf unserer Lieblingstreppe gegenueber des Forts. Diesmal haben wir unsere Schreib- und Skizzenhefte dabei. Juergen schreibt ein wenig und ich beginne eine Frau am Wasser zu zeichnen.

Innerhalb von zehn Minuten passiert etwas Unglaubliches. Anfaenglich nur zu viert, schauen uns mittlerweile bestimmt 15 kleine Jungen bei unseren Taetigkeiten zu und umringen uns ganz eng. Es ist eine absolut tolle Begegnung. Die Kinder sind so neugierig und ohne jede Beruehrungsangst, dass wir gar nicht genug kriegen koennen. Wir zeichnen zusammen. Einige von ihnen sprechen ein wenig englisch. Nachdem wilder Streit um die Zeichenstifte und das Skizzenbuch beginnt, brechen wir die Sache ab und gehen zu unserem Hotel, begleitet von einer Traube Jungs. Wir fuehlen uns wie die Rattenfaenger von Hameln. Aufgrund meiner Erkaeltung verschieben wir die Kinoverabredung.

Abendessen bei 007 - Octopussy. Da einige Szenen am Lake Pichola spielen und Bond im Lake Palast in Udaipur uebernachtet hat, wird der Film ueberall fast taeglich voller Stolz gezeigt. Schon absurd, hier auf einer Dachterrasse in Indien zu sitzen bei fried dhal und kingfisher beer und einen Bond/Film zu schauen.