Falltür ins Paradies

Reisezeit: Oktober 2009 - Oktober 2010  |  von Katharina L.

Bangkok III, 02.-05.12.2009

02.12.2009, Bangkok

Anfangs ueberwiegt die Freude, als wir von einem fremden Mann auf der Strasse den Tip bekommen, dass heute am Buddha-Day die Tuktuks staatlich gefoerdert wuerden und wir heute fuer eine Fahrt zu den wichtigsten Buddha-Tempeln der Stadt nur 20 Baht, also 40 Cent, zahlen muessten. Das sei eine grossartige Gelegenheit, Bangkoks Tempel kennenzulernen, gerade auch weil der Black Buddha nur einen Tag im Jahr zugaenglich sei und dieser Tag sei - tada - heute. Sekunden spaeter sitzen wir im Tuktuk zum Black Buddha.

Im Tempel des Black Buddha

Im Tempel des Black Buddha

Unser Fahrer, ein junger sympathischer Thai mit eher spaerlichen Englischkenntnissen, laesst uns direkt vorm Tempel heraus und erklaert uns, er werde warten und uns dann zum naechsten Buddha bringen. Interessiert unterhalten wir uns mit einem Mann im Tempel, der zusaetzlich zu den knappen Infos zum Black Buddha auch noch ganz nebenbei Bemerkungen ueber den besten Bekleidungsladen Thailands fallen laesst. Leider wisse er nicht, wo dieser sei.

Uebliches Bild auf den Strassen Bangkoks

Uebliches Bild auf den Strassen Bangkoks

Wieder im Tuktuk erklaert uns der Fahrer, dass er uns nun, welch Zufall, zu dem besten Bekleidungsladen der Stadt fahren werden, denn das sei Teil der staatlich gefoerderten Promotion. Wir schlucken es. Die zehn Minuten kauen wir locker durch.

Naechste Station: Happy Buddha. Davor ergibt sich wieder ein kurzes "zufaelliges" Gespraech mit einem anderen Wartenden. Er sei in Thailand geboren, lebe in New York und komme einmal im Jahr zum Buddha Day, um Schmuck einzukaufen, denn nirgends sei die Qualitaet von Diamanten so hoch und der Preis so guenstig wie hier.

Danach teilt uns der Fahrer den naechsten Halt mit: eine Schmuckmanufaktur...

Nun verstehen wir, warum uns fremde Menschen auf der Strasse und vor den Tempeln freundlich ansprechen. Sie sind ueberall, unauffaellig unter die normale Bevoelkerung gemischt, kreuzen sie, zivil gekleidet, unsere Wege. Und so beginnt eine Odyssee zu den Buddhas und stattlich gefoerderten Shops der Stadt.

Als wir um 15 Uhr aus einem der Tempel zurueckkehren, ist unser Tuktukfahrer ploetzlich verschwunden. Wir hatten ihm noch nicht einmal die 20 baht gezahlt, aber scheinbar waren wir schlechte Beute.

Banana Pancake, mmh!

Banana Pancake, mmh!

Wir staerken uns mit in suesser Kondensmilch schwimmenden Bananenpfannkuchen und schlendern Richtung Nana-Viertel. Bunte Lichter und suesse Duefte locken uns auf einen grossen Platz, wo wir auf den lokalen Rummelplatz stossen.

Zu Abend essen wir mit Lee, den wir auf Ko Mak kennengelernt haben, und seiner thailaendischen Frau in einem abgelegenen Restaurant. Nachdem Lees Frau die lokalen Koestlichkeiten bestellt hat, biegt sich der Tisch bis zum Boden und wir lassen es uns schmecken.

Juergen, Lee und seine Frau folgen der Buehnenshow im Restaurant

Juergen, Lee und seine Frau folgen der Buehnenshow im Restaurant

Mr. Porn

Mr. Porn

03.12.2009, Bangkok

Der Anflug eines Laechelns zuckt ueber Mr. Porns ernstes Gesicht, als wir aus seinem Tuktuk steigen und uns verabschieden. Chinatowns Hauptstrasse ist prall gefuellt mit Menschen, Laerm und Fahrzeugen. In einer Seitengasse treffen wir auf eine Strassenhaendlerin, die aus einem Wong-Kar-Wai-Film entsprungen sein koennte. Mit tiefer Ruhe und sanften Bewegungen, von denen jede die umliegende Luft in einen farblichen Hauch zu verwandeln scheint, serviert sie uns einen koestlichen iced coffee americano auf die Treppenstufen neben ihrem Stand.

In the mood for... coffee

In the mood for... coffee

Enge lichtdurchflutete Gassen verschlucken uns. Einige ungewohnte Duefte locken uns naeher, andere lassen uns fluechten. Weit geoeffnete Tueren lenken unsere Blicke in fremde Wohnzimmer. Weiss gepuderte Gesichter begleiten unseren Streifzug laechelnd, waehrend flinke Haende zurrende Faeden ueber sie schnellen lassen.

Schweinekoepfe aus Mandeln blicken uns aus grossen Marzipanaugen an. An jeder Ecke eine andere "Koestlichkeit". Vorbei an ausgeblichenen Seidenlaternen, durch gruene Oasen hindurch - ueber uns ein Himmel aus schwarzen Kabeln. Noch sind die Ladenbeleuchtungen kalt und erloschen, doch es muss magisch sein, wenn hier alles bunt erstrahlt. Wir werden wiederkommen - eines Abends.

04.12.2009, Bangkok

Wie kann man einen Tag besser beginnen, als in einem freundlich strahlenden Cafe, bei akustischen Gitarrenklaengen und frischen, warmen Schokowaffeln? Ganz genau! Uns so ist unser absoluter Tip fuer alle, die die kleinen, feinen Dinge und schoene Illustrationen zu schaetzen wissen, das Moka Cafe. Seine beiden Besitzerinnen ereilte das gleiche Schicksal, wie so manch anderen Illustrator oder Grafik-Designer, dem vor lauter Auftragsarbeit droht, seine Inspiration und Motivation zu verlieren. So beschlossen die beiden, ein Cafe mit angeschlossener Kunstgalerie zu eroeffnen und ihrer Selbstverwirklichung Vorrang zu gewaehren.

Abends treffen wir uns mit Alex, unserer weltumradelnden Indien-Bekanntschaft, und geniessen zusammen eine lange Nacht in den wilden Strassen Bangkoks.

05.12.2009, Bangkok

Strassen und Plaetze sind belebt an King's Birthday.
Menschen tragen pink an King's Birthday.
Blumen fliegen hoch an King's Birthday.
Lichter saeumen Baumkronen an King's Birthday.

Kinder schlafen nicht an King's Birthday.
Kerzen - ein Geschenk - an King's Birthday.
Feuerkaskaden erleuchten den Himmel an King's Birthday.
Warten auf den King: Happy Birthday!

© Katharina L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Jahr: Indien – Thailand – Laos – Vietnam – Neuseeland – Chile – Argentinien – Peru – USA
Details:
Aufbruch: 01.10.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 01.10.2010
Reiseziele: Indien
Thailand
Vietnam
Laos
Neuseeland
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katharina L. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.