Falltür ins Paradies
Hokitika, 10.-14.03.2010
Das nuechtern-staedtische, betoniert-gekieste Ambiente des "Oceanside Holiday Park" mit seiner Kueche, seinem Wohnzimmer inklusive TV, seinen Waschmaschinen samt Trocknern, seinen heissen (oh ja!) Duschen und seinen trinkseligen zwei Camp Managern kommt nach fast einer Woche reinster Natur gerade recht. In einer wahren Wasch- und Duschorgie befreien wir uns und Mississippi von den Spuren der Wildnis. Doch wie der Name schon sagt, liegt der Motorcamp nicht nur mitten in der Stadt, sondern auch direkt am langgezogenen Stadtstrand, den wir am naechsten Tag bei Sturmwind und tosendem Wellengang entlangspazieren.
Am Abend gehts, zivilisationsgemaess erst einmal ins Kino. Tim Burtons "Alice in Wonderland" wird auch durch die 3D-Brille um keinen Deut besser und bleibt mit seiner Mainstream-Action-meets-Videogame-Aesthetik eine herbe Enttaeuschung.
Am naechsten Tag lassen wir uns in einem kleinen Laden zeigen, wie man auf traditionelle Weise "Fudge" herstellt und probieren natuerlich auch von der klebrigen, maechtigen Suessigkeit (uns viel zu suess). Danach stimmen wir uns mit Rebecca und Guido, unseren Campnachbarn aus der Schweiz, bei einigen Glaesern Bier schon mal auf das morgige "Wildfood Festival" ein.
Angekuendigt als "groesstes Festival der suedlichen Hemisphaere" mit erwarteten 15000 Gaesten, soll sich bei diesem Festival alles um wildes Essen, aber auch um wilde Party drehen.
Wildes Essen heisst hier vor allem Wild aller Art, aber auch Exotisches wie Wuermer, Insekten oder Schafshoden ("mountain oysters") und aehnliche Leckerbissen.
Grashuepfer und Schabenartige (Katharina) sowie lebender Holzwurm und Ohrenzwicker (ich) spuelen wir mit reichlich Cava (einem leicht anaesthesierenden und konfus machenden Wurzelsud von den Fidji Inseln) und noch reichlicher Bier hinunter.
Schon um 11 Uhr vormittags zeigen die fast durchwegs in fantastische Kostueme gekleideten Festivalgaeste Alkohol- und andere Wirkungen. Bis zum Ende um 17.30 Uhr steigert sich die Stimmung bei Live Musik ins Ausgelassenste.
Gut bedient verlassen Rebecca, Guido und wir das Festivalgelaende fuer eine kleine Verdauungs- und Schlafpause, nach der wir dann eventuell noch zur abendlichen Tanzveranstaltung wollen. Doch nach dem Erwachen gegen 20 Uhr will weder bei uns noch bei unseren Schweizer Freunden richtige Partystimmung aufkommen. Zu zweit machen wir uns noch ueber eine leckere, garantiert insektenfreie, Fat-Pipi-Pizza her, ehe wir am Strand an den vielen Lagerfeuern vorbei bummeln und schliesslich muede in unser Bett sinken.
Aufbruch: | 01.10.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 01.10.2010 |
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