Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Südafrika I: Johannesburg

15.09.2008 > 1.Tag > Sonnig, warm ca.25 Grad.


Ich habe meine Reise von Hamburg nach London und von London nach Johannesburg erfolgreich hinter mich gebracht.
Leider wurde ich nicht gleich bis nach Johannesburg durchgecheckt und so musste ich leider in London ganz wieder den Gatebereich verlassen, von Terminal 5 zu Terminal 3 wechseln und dann wieder neu einchecken.
Die "Reise" von Terminal 5 zu Terminal 3 hat mir gleich schon super gefallen, denn in London sind die Terminals mit einer Unterground-Bahn verbunden und man wird komfortabel von einem Terminal zum anderen gefahren.
Als ich in dieser hoch modernen Bahn sass, wusste ich, dass es jetzt also tatsaechlich losgeht. Das war ein super Gefuehl...ich wusste, dass ich dieses Erlebnis der Freude und des Entdecken von neuen ungewoehnten Dingen und die Moeglichkeit des Staunens ueber alle moeglichen Dinge, denen ich in Deutschland so nicht begegne, jetzt auf der Reise oft erleben werde.

Und dies ging im Flugzeug dann auch schon gleich weiter, denn ich freute mich wie ein kleines Kind, als ich endlich in meinem Sitz sass und doch tatsaechlich einen eigenen Bildschirm vor mir hatte, an dem ich eine riesen Auswahl an Filmen, Musik, Spielen und aehnlichem hatte.
Leider brannten meine Augen im Flugzeug ziemlich und ich war auch ganz schoen muede. Deshalb wurde aus dem Schauen der ganzen Filme leider nichts und ich verbrachte doch die meiste Zeit mit Schlafen.

Nach meiner Reise nach Costa Rica, bei der ich leider die ersten Tage auf mein Gepaeck verzichten musste, weil es auf der Strecke in Washington abhanden gekommen war, hatte ich dieses mal natuerlich wieder ein wenig Angst, dass mein Gepaeck auch Johannesburg nicht erreichen wuerde.

Die Gepaeckrueckgabe hat allerdings hervorragend geklappt und so konnte ich auch schnell den Gatebereich verlassen.

Wie bereits erwartet standen in der Wartehalle eine Menge Leute, die auf Personen warteten, die sie abholen wollten. Leider habe ich niemanden finden koennen, der ein Schild mit meinem Namen hochhaelt. Ich bin dann noch einmal von vorne gestartet und habe alle Personen abgesucht. Genau in dem Moment als ich meine Suche aufgeben wollte, kam ein Mann auf mich zu und fragte mich, wo ich denn hinwolle.
Er sagte mir dann, ich solle zur Information gehen, dort wuerden sie dann mein Hostel anrufen, damit mich ein Mitarbeiter vom Hostel abholen koenne.
Also machte ich mich auf den Weg zur Information.
Dort sagte man mir, dass ich mein Hostel anrufen solle. Leider funktionierte mein Handy aber ueberhaupt nicht und so rief doch der nette Mann an der Information bei meinem Hostel an.
Sie sagten dann, dass bereits jemand am Flughafen auf mich warten wuerde.
Also wurde ich an der Information abgeholt. Keine Ahnung, warum ich den Mitarbeiter des Hostels nicht gefunden habe...

Dann ging es los zum Hostel und ab in den suedafrikanischen Linksverkehr. Es war lustig auf der Autobahn...

Der erste Eindruck, den ich von Afrika hatte, war wirklich europaeisch. Die Vegetation glich der im Sueden Spaniens.
Deshalb habe ich mich auch gleich sehr wohl gefuehlt.

Im Brown Sugar angekommen, hatte ich gleich meine erste Begegnung mit dem suedafrikanischen Englisch der schwarzen Bevoelkerung. An der Rezeption verstand ich erst mal nicht sehr viel.
Das war aber eigentl. auch nicht so wirklich wichtig, weil mir sofort das Dormzimmer gezeigt wurde und ich mir unter 12 Betten eins aussuchen konnte. Es war nur noch ein einziger anderer Gast im Dorm.

Beim darauf folgenden Rundgang durch das Backpacker-Hostel, lernte ich ein deutsches Maedchen kennen und wir tauschten gleich mal unsere Plaene aus.
Wir sind dann zu einigen nahe gelegenen Geschaeften gelaufen und ich habe mir eine suedafrikanische Handykarte gekauft (PrePaid heisst hier uebrigens AirTime!).
Zurueck im Hostel haben wir gleich mal zwei Schwarze aus Simbabwe kennengelernt. Sie wollten dann in ein sich in der Naehe befindendes Einkaufszentrum fahren und da wir zwei Maedels eh grade nichts zu tun hatten sind wir auch mitgekommen.
Wir haben dann gemeinsam entschieden, dass wir nicht laufen wollen.
Also stand uns nur das meist genutzte Verkehrsmittel hier in Afrika zur Verfuegung: das Minibustaxi (auch genannt Kumbi).
Eigentlich wird ueberall davor gewarnt, auf keinen Fall als Tourist ein Minibustaxi zu nutzen, aber als Backpacker hat man eben einfach keine andere Wahl. Wir waren allerdings ja auch zu viert unterwegs und zudem auch noch mit zwei schwarzen Afrikanern und in einem sicheren Stadtteil Johannesburgs.


Die Minibustaxis:
Minibustaxis sind - wie das Wort schon sagt - Minibusse, die hier in Afrika als oeffentliche Verkehrsmittel dienen. Normalerweise ist in den Minibussen fuer 14 bis 16 Leute Platz, in vielen Laendern Afrikas werden die Busse aber mit so vielen Menschen vollgestopft, bis wirklich nichts mehr in den Bus passt. Man kann jederzeit in die Minibusse einsteigen. Hierfuer muss man sich nur an die Strasse stellen (am besten an eine Strassenkreuzung, da hier die meisten Minibusse fahren) und locker mit der zum Boden gehaltenen Hand winken. Die Minibusse halten an, wenn noch Platz im Bus ist, man muss dann nur noch klaeren, ob der Bus auch wirklich dort hinfaehrt, wo man selber hinmoechte.

Die Fahrten kosten je nachdem, welche Strecke man zuruecklegt zwischen umgerechnet ca. 20 Cent bis zu ca. 1,20 Euro.
An den Minibushaltestellen (also z.B. in den Staedten oder vor Einkaufszentren) warten die Minibussfahrer so lange, bis der letzte Platz besetzt ist. Erst dann fahren sie los.
Bei einer Fahrt mit dem Minibus sitzt immer eine Person an der Schiebetuer (ich nenne diese Leute immer "Schaffner"). Sie sammeln das Geld der Leute ein, die mitfahren und sie sind eben dafuer da, die Tuer zu schliessen bzw. zu oeffnen.
Der Fahrer wird meist einfach "Driver" gerufen. Wenn man aussteigen moechte, sagt man eben einfach Bescheid u. man kann dann auf der Strecke an beliebigen Orten aussteigen.
Die Minibustaxifahrten gelten oft als gefaehrlich, weil sich in einigen Gegenden Afrikas bzw. bestimmten Stadtteilen, die Minibusfahrer und "Schaffner" und alle die dazu gehoeren regelrecht bekriegen. Es werden eben immer viele Leute mit den Taxis transportiert, da ist dann natuerlich auch einiges an Geld im Spiel.

Zurueck von unserem Einkaufsbummel und meinen ersten zwei Minibustaxifahrten im Hostel angekommen, spielten wir noch ein wenig Billard (ich denke, dass werde ich wohl waehrend meiner Reise nun des oefteren tun) und mein erster Tag in Afrika nahm so langsam sein Ende.

Leider hatte ich dem einen Jungen aus Simbabwe meine afrikanische Handynummer gegeben, damit wir uns im Einkaufszentrum - falls wir uns verlieren - irgendwo wieder treffen koennen, damit wir blonden Maedels nicht alleine nach Hause muessen.
Er wollte sich nun unbedingt persoenlich noch von mir verabschieden, bevor ich ins Bett wollte. Und weil er nicht im Stande war, mir das persoenlich zu sagen, schrieb er mir nun den ganzen Abend SMS Nachrichten, obwohl ich die ganze Zeit neben ihm stand.

- in den folgenden Tagen sollten weitere Nachrichten folgen...
Was lernen wir daraus: gebe niemals einen schwarzen Afrikaner deine Handynummer, es koennte sein, dass Du ihn nicht wieder loswirst!!!.

Dies soll kein negatives Bild von der schwarzen Bevoelkerung abgeben, aber ich bin - jetzt nachdem ich schon laengere Zeit in Afrika unterwegs bin - doch oft von schwarzen Arfikanern angesprochen worden, ob ich nicht einen Mann aus Afrika heiraten moechte, weil sie nach einer Frau aus Europa suchen.

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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