Den Mutigen gehört die Welt !
Kambodscha: Phnom Penh II
03.02.2009 > 142. Tag > sonnige, schwuele, heisse, ca. 32. Grad.
Mit dem Bus ging es am Morgen von Sihanoukville zurueck nach Phnom Penh.
Ich hatte viel vor an diesem Tag, denn ich wollte mir heute die Sehenswuerdigkeiten Phnom Penhs anschauen, damit ich gleich am naechsten Tag nach Siem Reap weiterfahren konnte.
Beim Erreichen Phnom Penhs nahm ich mir gleich den nettesten Tuk Tuk Fahrer, der mich dann wieder zum Ok Guesthouse bringen sollte. Hier hatte ich Glueck, denn es gab noch ein freies Einzelzimmer.
Mein Tuk Tuk Fahrer widderte in mir gleich eine gute Geldquelle und bot mir sogleich eine Sightseeing Tour durch Phnom Penh an. Dies kam mir ganz gelegen, denn ich brauchte sowieso fuer meine Besichtigungstour einen Tuk Tuk Fahrer.
Aus diesem Grunde habe ich mit ihm einen Festpreis ausgemacht sowie die Ziele, die wir heute anfahren wollten.
Nachdem ich im Guesthouse eingecheckt hatte...
... und hier auch noch Mittag zu mir nahm, ging nun also mein Sightseeing Trip durch Phnom Penh los.
Ich war gespannt, was ich nun dieses Mal von Phnom Penh zu Gesicht bekommen wuerde: die schoene Seite der Stadt oder die traurige Seite. Oder wohlmoeglich beide Seiten?
Als erstes fuhren wir zu den Killing Fields, die sich etwas ausserhalb Phnom Penhs befinden.
Es handelt sich hierbei um ein Areal, auf dem zu Zeiten des Khmer Regimes Tausende von Menschen umgebracht wurden (ueber die Geschichte Kambodschas sollte sich im Folgenden bitte jeder selber informieren).
Im Grunde genommen gibt es auf den Killing Fields nicht die Moeglichkeit sich ueber das Geschehen zu informieren, vielmehr ist es eine Moeglichkeit sich die Massengraeber anzuschauen und die Stimmung, die hier herrscht aufzunehmen.
Einige Totenschaedel werden in einer Stupa, die zum Gedaechtnis an die Toten errichtet wurde, aufbewahrt.
Waehrend ich auf den Killing Fields einen groesseren Rundweg ging und schon - aufgrund der Ereignisse, die hier geschehen waren - in mir eine unwohle Stimmung herrschte, standen entlang des Zaunes des abgegrenzten Areals mehrere bettelnde Kinder, die teilweise sogar nur Stifte fuer ihren Schulbesuch haben wollten. Es war eine unglaublich unangenehme Situation, mir ging es schon nicht gut, diesen einsamen Weg auf den Killing Fields entlangzugehen (ausser mir ist zu dieser Zeit gerade kein anderer Tourist dort entlang gegangen) und dann wurde ich auch noch mit diesen bettelnden Kindern konfrontiert.
Wie gerne haette ich den Kleinen Stifte oder Aehnliches fuer die Schule gegeben, aber ich konnte es nicht, denn ich hatte natuerlich keine dieser Dinge dabei.
Als naechstes fuhren wir zurueck nach Phnom Penh und ich schaute mir Toul Sleng (S21) Prison an.
Das Gefaengnis war frueher einmal eine Schule gewesen, bevor hier die Roten Khmer Menschen gefangen nahmen und sie schrecklich folterten.
Es war sehr praegend und informativ, dass Tuot Sleng Museum zu besuchen. Hier konnte man sich sowohl schriftlich als auch ueber Bilder und die Entdeckungen beim Durchlaufen der Zellen im Gefaengnis die Geschehnisse bewusst machen.
Ich wuerde jedem den Besuch des Toul Sleng Museums empfehlen. Hier kann man wirklich die erschreckende Geschichte Kambodschas "erleben."
Dann stand noch der Besuch des Royal Palace an.
Ich wusste ja bereits, dass man in bestimmte Sehenswuerdigkeiten (Tempel, Palaeste) nur mit bedeckten Knien und Schultern Eintritt hatte. Aus diesem Grunde hatte ich mir schon extra einen knielangen Rock angezogen und meinen Sarong zum Zudecken meiner Schulter mitgenommen. Als ich nun vor der Kasse des Royal Palace stand, wurde mir auf einmal kein Zutritt gewaehrt, weil es mir nicht erlaubt war, meine Schultern mit einem Sarong zuzudecken. Ich musste ein schulterbedeckendes T-Shirt tragen!
Ich hatte allerdings kein extra T-Shirt dabei und machte mich daher wieder auf den Weg zu meinem Tuk Tuk Fahrer. Da wir uns ganz in der Naehe des Gaesthauses befanden, dachte ich eigentlich, dass mich der Fahrer kurz dorthin fahren koennte und ich mein T-Shirt wechseln koennte. Mein Tuk Tuk Fahrer war allerdings der Meinung, dass wir dazu nicht genuegend Zeit haetten. Aus diesem Grund hat er mir einfach sein T-Shirt geliehen, dass ich dann gleich mal anzog. Da stand mein Tuk Tuk Fahrer nun mit nacktem Oberkoerper vor dem Royal Palace und wartete auf mich, waehrend ich mit nun aeusserst heissem Outfit den Palace besichtigte
Als letzten Stopp haben wir dann noch Halt am Wat Phnom gemacht, einem Tempel, der in Phnom Penh auf einem Berg gelegen ist.
Alles in Allem hat mir Phnom Penh dieses Mal natuerlich sehr viel besser gefallen, als beim ersten Besuch. Ich hatte einen typischen Touristentag hinter mich gebracht und konnte ein wenig an der kambodschanischen Gegenwart vorbeischauen. Dafuer wurde mir an diesem Tag aber die schreckliche Vergangenheit dieses Landes bewusst gemacht. Ich finde es wirklich gut und wichtig, dass die Touristen in Phnom Penh die Moeglichkeit haben durch die verschiedenen "Sehenswuerdigkeiten" die Vergangenheit Kambodschas zu "entdecken."
Dennoch hoffe ich, dass auch viele Touristen erleben, dass auch die Gegenwart in diesem Land und in dieser Stadt immer noch ziemlich erschreckend ist.
Somit ist und bleibt Phnom Penh immer noch die Stadt der Gegensaetze....von "himmelhochjauchzend" bis "zutodebetruebt."
Aufbruch: | 14.09.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 23.08.2009 |
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