Den Mutigen gehört die Welt !
Australien: The Outback and Alice Springs
09.04.2009 - 19.04.2009 > 208. Tag - 218. Tag > zu Beginn in den Flinders Ranges noch frisch, nachts sehr kalt bei 5 Grad, dann immer waermer, ab dem dritten Tag tagsueber ca. 30 Grad, nachts um die 20 Grad, ab dem sechsten Tag bewoelkt, ab und zu ein wenig Regen, immer noch warm bei 25 Grad.
Und dann startete meine 10-Tages-Outbacktour mit
Heading Bush.
Eine Tour, - und das kann ich ja schon einmal vorgreifen - die sich zu einem der besten Erlebnisse meiner bisherigen Reise entwickelte und die tief in meinem Herzen verankert ist.
Doch als ich am ersten Tag morgens frueh am Hostel 109 abgeholt wurde, wusste ich natuerlich noch nicht, welche Bedeutung diese Tour fuer mich einmal einnehmen wuerde.
Mir war noch nicht einmal bewusst, mit welchem Gefaehrt wir genau ins Outback fahren.
Und dann wurde ich abgeholt von einem 4WD Jeep, setzte mich hinten auf die Sitzbank und das erste, was ich merkte, war die Sitzlehne, die total in meinen Ruecken bohrte. Da dachte ich nur so: "oh, mein Gott, dies ist absolute ungemuetlich. Zehn Tage in diesem Jeep, na, dann mal Prost Mahlzeit!
Doch waehrend der Tour entwickelte sich alles so positiv, dass sich solche Probleme mit denen ich noch zu diesem Zeitpunkt rechnete, gar nicht ergaben.
In gemuetlicher Runde beim Tourenverantstalter zu Hause lernten wir uns nun erst einmal kennen.
Es handelte sich um eine sehr gemischte Gruppe:
- Mitra, 18 Jahre alt aus Brasilien;
- Gerrit und Louis (auch Loui, Loui genannt), 18 Jahre alt aus England;
- Frida (eigentlich Frederikke), Anfang 20 aus Daenemark;
- Niko, Anfang 20 aus Deutschland;
- Ramon, Ende 20 aus der Schweiz;
- Marie (auch Mars genannt), Ende 20 aus Melbourne;
- Will (eigentlich Andrew, von mir auch Billi Willi genannt) Anfang 30 aus Melbourne;
- Penny (von mir auch Peggy genannt) Mitte 30 (oder war sie sogar aelter?) aus England.
Wir hatten keine Paerchen in der Gruppe, waren nicht nur Deutsche, sondern aus den verschiedensten Laendern (Daenemark, Deutschland, Schweiz, England, Australien) und waren vom Alter her breit gefaechert.
Viel besser haette unsere Gruppe eigentlich kaum gemischt sein koennen.
Mit allen eingefaercht in den 4WD-Jeep (acht Menschen auf die zwei Baenke im hinteren Teil des Jeeps und drei inklusive des Fahrers vorne) ging es dann erst einmal los in das Landesinnere und wir konnten schon mal anfaengliche Outbaeckeindruecke auf uns wirken lassen.
Zunaechst ging es zu den Flinders Ranges (eine Gebirgskette, die vor allem fuer den so genannten Wilpena Pound bekannt ist),...
Wilpena Pound von einem Hinweisschild fotografiert...in der Realitaet hatten wir leider keinen Helicoperflug, um diese Sicht zu haben
... auf die man von diesem Lookout einen Blick werfen konnte.
Da heute Gruendonnerstag war, waren wir hier auch gar nicht alleine unterwegs und wir trafen auf einige Familien, die ebenfalls hierher einen Ausflug unternahmen. Daher konnte ich dann auch ein Foto von diesem Jungen machen, der scheinbar ganz schoen erschoepft von seinem Familienausflug war.
Vorbei an dieser Tankstelle, ...
...fuhren wir daraufhin eine Strecke entlang, an der viele Wallabis lebten.
Ich hatte zuvor ehrlich gesagt, noch nie etwas von einem Wallaby gehoert und liess mir dann erst einmal von meinen ebenfalls zu unserer Tour dazugehoerigen Australiern erklaeren, um welches Tier es sich den handeln wuerde.
"It's like a Kaenguruh, just smaller, there is not a big difference, though." Ok, so wirklich hat mir das zwar nicht weitergeholfen, aber in den naechsten Minuten konnte ich mir dann selber anschauen, was denn nun ein Wallaby ist und bevor ich euch dieses Tier auch noch erklaeren muss, gibt es jetzt hier ein von mir selbst geschossenes Foto, dass ich mir zusammen mit Ramon und Niko in einer lustigen Fotojagdt hart erarbeitet habe.
Und dann uebernachteten wir das erste Mal in der Wildnis nd von nun an wurde der Ausspruch unseres Guides Ben : "Ladies and Gentleman! Welcome home!" zu einem bedeutenden Teil unserer Reise.
Das erste Mal in den so genannten Swags zu uebernachten, war natuerlich eine aufregende Sache, doch ich schlief die erste Nacht wie alle weiteren Naechte immer super und adoptierte den Swag sofort als meinen.
Die erste Nacht war kalt, bei 5 Grad hatten wir ganz schoen zu kaempfen, dohc ich hatte mir Gott sei dank einen extra Schlafsack von dem Tourveranstalter geliehen und mir vorher sogar noch eine Muetze gekauft, die sich jetzt wirklich rentierte (siehe Foto weiter unten).
Am naechsten Tag stand ein wenig laengeres Fahren an, bei dem wir aber dennoch einige nette Pausen unternahmen, wie z.B. in dieser Outbackbakery, in der es u.a. Kaengeruhpies gab.
Ich nutzte die Pause jedoch lieber fuer einen Kaffee.
Und bei Sonnenuntergang erreichten wir IGA WARTA, Aboriginal Community, einen Ort, der fuer unsere weitere gemeinsame Zeit auf unserer Tour - meiner Meinung nach - eine besondere Bedeutung einnahm.
Hier sind wir uns - jedoch ein wenig zwangslaeufig - koerperlich naeher gekommen und haben uns - so habe ich es zumindest empfunden - von hier an wirklich mit unserer Gruppe identifiziert.
Es war ein wunderbarer Abend, bei dem wir zusammen mit anderen Aborignals am Feuer sassen und von dem aelteren Aboriginal, der den gesamten Abend fuehrte, an die Kultur der Aboriginals herangefuehrt wurden.
Wir haben ihm beim "story telling" zugehoert und ich habe mit Hilfe des Feuers ein originales Aboriginalbrot gebackten, das wir dann auch gegessen haben.
Wr haben gesungen ("All we need is love", "Alles was wir brauchen ist Liebe" und wie es auch immer auf Daenisch und Portugiesisch hiess) und getanzt ("oh, my walla, is trumbeling, is wumbeling...") und eben zweimal jeweils alle Gruppenmitglieder einzelnt umarmt.
da laufen doch im Camp von Iga Warte tatsaechlich Pferde frei herum, faszinierend und absolut etwas fuer mich
Nachdem wir um das Feuer herum auch unser Schlaflager aufgeschlagen haben...
... sind wir dann am naechsten Morgen mit unserem Aboriginal und seinem Bus in die naehere Umgebung gefahren, um dort einen weiteren Aspekt der Aboriginal Kultur zu lernen: die Bedeutung der Farben der Outbackerde mit der sich die Aboriginals auf ihrer Haut "schmuecken."
Erklaerung der Farben:
- White: connection to spirit world (deutsch: Weiss, Verbindung zur sprirituellen Welt)
- Yellow: like the sunrise, strength and guidance for new beginnings (deutsch: Gelb, wie der Sonnenaufgang, Staerke und Fuehrung fuer Neubeginne)
- Pinky Brown: like the bodies lungs, to enable one to breathe (deutsch: rosiges Braun, wie die Lunge, um atmen zu koennen)
- Purpley Brown: like the bodies liver; to assist with cleansing (deutsch: lilanes Braun, wie die Leber, um Klaerung zu schaffen)
- Orangey Brown; like the earth to connect you with mother earth (deutsch: orangenes Braun, wie die Erde um uns mit der Mutter Erde zu verbinden).
Nachdem wir Iga Warta verlassen haben, ging es weiterhin tiefer ins Outback hinein und...
... wir erreichte Farina Township, ein ehemaliges Outbackdorf (in den Jahren 1878 bis in die 1980er Jahre), indem ich viel Spass hatte und daher die folgenden Fotos entstanden:
Als wir Marree, ein bestehendes Outbackdoerfchen, das am Oodnadatta Track liegt, erreichten, assen wir hier BBQ.
Die Haelfte unserer Gruppe zog dann weiter in den Pub und genoss seine Zeit bei ein oder zwei oder mehr Glaesschen Bier, waehrend wir - bevor wir uns zu den anderen dazugesellten - uns noch das Haus von unserem Guide Ben anschauten, in dem er angeblich, wenn hier in Marree die beliebten Pferderennen stattfinden, uebernachtet.
Und dann ging es offiziell in die Remote Area!
In dieser Gegend sollte man ganz schoen viele Dinge beachten:
-carry adequate fuel , water, food , current road maps, two spare tyres, two jackets , shovel, first aid kid and tow rope ;
- travel at speeds appropriate to road conditions, etc.
Tja, und dann wurde das Abenteuer noch spannender und wir erfuhren, warum man immer mindestens zwei Ersatzreifen dabei haben solltee: wir hatten einen Platten, wobei ich in meinem Leben bisher auch noch nie einen so zerfetzten Reifen gesehen habe.
Natuerlich war unser Platten-Problem im Nu wieder behoben (unser Guide meinte, er haette so gut wie jede Tour einen Platten) und so ging die Fahrt weiter, woraufhin wir auf diese Flugzeuge stiessen, die hier im warsten Sinne des Wortes herumstanden!
Als wir dann zu den "Thermal Springs" kamen, waren zwar nicht alle von der Groesse dieses Wasserlochs begeistert, doch ich war im Nu beim Baden dabei:
Der Abend brach herein und wir fuhren gerade der Abenddaemmerung entgegen...
...als wir auf einmal an einem lustig aufgestellten Skelett vorbeifuhren.
Ich war ja eigentlich der Meinung, unser Guide wuerde dieses Skelett kennen, da es dort - wie z.B. die Flugzeuge -schon seit vielen Jahren herumstehen wuerde, doch diese Idee war wohl von Outbackreisenden neu entstanden und so hatten sogar unser Guide zusammen mit uns Spass bei der Entdeckung dieses extreme amuesanten Einfalls.
Unsere Nacht, die uebrigens zum ersten Mal so richtig warm war und die Temperaturen nicht unter 20 Grad fielen, fand dieses Mal in der naechsten Naehe zu einem Outbackpub statt zu dem auch ein Outbackflughafen gehoerte.
Ich war leider an diesem Abend ein wenig genervt von meinen Gruppenmitgliedern, wie ich im Voraus meiner Tour schon erwartet hatte (ich kenne mich ja), aber erstaunlicher Weise hat sich das ziemlich schnell gelegt, nachdem ich mal meine Meinung geaeussert habe.
Und so haben wir unseren Abend noch in diesem verrueckten Pub verbracht, der mit saemtlichen Habseligkeiten von Touristen geschmueckt war: BH's, Unterhosen, IDs, Fuehrerscheine, etc.
In jedem Falle ein sehr interessanter und ebenfalls verrueckter Ort.
Am naechsten Morgen war Ostersonntag und unser Guide hat uns grandiose Wes emit Ueberraschungseiern ueberrascht (oder war es vielleicht doch der Osterhase?).
Nachdem wir uns morgens mal wieder schrecklich mit den Fliegen herumplagten (es waren immer ab Sonnenaufgang so viele Fliegen um einen herum, die ueberall hinkrabbelten, dass man teilweise nahezu durchgedreht ist), ging die Fahrt weiter.
nein, ich wollte kein Massaker anrichten, ich habe mich nur gegen die Fliegen geschuetzt, solch ein Hut ist unerlaesslich im Outback!!!
Wir sahen "nette" Outbacktierchen...
... und legten einen Stopp am Lake Eyre ein...
Wir ueberquerten den Dingofence, der dafuer sorgt, dass das Outback in "Dingo Area" und "No Dingo Area" einteilt.
Die Strassen, die den Zaun durchqueren, sind auf dem Boden mit extra "Strebungen bzw. Metallschienen" versehen, welche die Dingos nicht ueberqueren koennen.
Somit ist gesichert, dass die Dingos nicht aus ihrer Gegend ausbrechen und die Outbackreisenden nicht irgendwelche Dingozaungatter oeffnen und wieder verschliessen muessen.
Wir erreichten Cober Pedy, der Outbackort, der fuer seinen Opalabbau bekannt ist und indem die Einwohner im Untergrund leben. Hier begegnete uns dieses lustige Schild...
... und wir nahmen ein Gruppenfoto auf.
Wir assen grandios Pizza im Pizzarestaurant und ich war dann gleich interessiert, mir die katholische Untergrundkirche anzuschauen, die mir dann super gefiel. Hier herrschte kuehle Luft und eine angenehme Atmosphaere.
Wir erhielten noch eine Fuehung durch die Untergrundwelt in Coober Pedy und uebernachteten dann - nachdem wir zeitweise "in the middle of nowhere" vorbeikamen...
...und wir uns in Ruhe den grandiosen Sonnenuntergang angeschaut haben...
- im Unterschied zu anderen Outbacktouren , die im Untergrund naechtigen- wieder in der Wildnis.
Am naechsten Morgen erreichten wir dann auf einmal wie aus dem Nichts - die wunderschoene Painted Desert.
Am Oodnadatta Roadhouse angekommen, hatten wir alle ziemlichen Spass, denn
1. das Haus sowie beinahe alles im Inneren und drumherum war pink, die Jungstoilette jedoch blau angestrichen;
2. arbeitete an der Kasse - wie wir bemerkten - eine Deutsche;
3. war diese Deutsche, wie wir im Laufe der Zeit, die wir dort verbrachten, erfuhren, die Ex-Freundin von unserm Guide;
4. erzaehlte uns unser Guide daraufhin, dass er auch zuvor schon eine Deutsche Freundin hatte ("ok, ob ich mir jetzt wohl Gedanken machen sollte?");
5. war da dieser " interessante " Aboriginal, der spaeter dann fuer uns Guitarre spielte und "mit" uns sang.
6. gab es dort sogar einen Swimmingpool, den einige von uns nutzten und...
7. lag dort dieses Kanu zur Ausleihe herum:
Eigentlich dochte ich, ich waere schon laengst "in the middle of nowhere" gelandet, doch dann erreichten wir diese Gegend:
Es folgte die Simpson Desert, in der es dann mal so richtig staubig wurde.
Ich hatte nun ziemlche Probleme mit meinen Kontaktlinsen, weil wirklich ueberall Sand war.
Gerade als ich beschlossen hatte, von nun an wohl meine Brille zu tragen, ist die natuerlich gleich mal am Steg in zwei Stuecke gebrochen. Super!
Das war ja mal genau der richtige Augenblick.
Gott sei Dank habe ich immer noch eine Ersatzbrille dabei.
Da diese Ersatzbrille aber nicht ganz die richtige Sehstaerke hat, habe ich mich dann einfach weiterhin mit den Kontaktlinsen abgequaelt.
Mmmh, sandige Kontaklinsen, ein super Erlebnis.
Wir schauten uns dann dieses verlassene Farmgebiet an, dass wunderschoen an einer Oase lag und...
...machten uns daraufhin auf zu einem - fuer mich persoenlichen - Hightlight der Outbacktour, den Dalhousie Hotsprings, auf.
Wir sprangen zum Sonnenuntergang ins heisse Wasser und genossen diesen besonderen Ort waehrend des Badens bei einem kuehlen Bier.
Nach der schrecklichsten Nacht, die wir je in unseren Swags hatten, genossen wir dann gleich am naechsten Morgen ebenfalls waehrend des Badens den Sonnenaufgang in den Hot Springs. Ein wirklich besonderes Erlebnis.
Ueber diese Nacht an den Hotsprings haben wir uns uebrigens in den folgenden Tagen immer noch koestlich amuesieren koennen.
Bevor wir uns in unseren Swags zum Schlafen legten, fragte uns naemlich unser Guide Ben, ob wir fuer diese Nacht in Zelten schlafen wollen, da hier die Stechmuecken nachts ziemlich aktiv waeren.
Es wollte jedoch niemand von uns in einem Zelt schlafen, den wir waren so an die grandiose Art des Uebernachtens in Swags gewoehnt.
Die Quittung dafuer bekamen wir dann allerdings spaeter.
Ich konnte zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wissen, wie es den anderen erging, doch ich konnte auf jeden Fall - aufgrund der verdammten summenden und stechenden Muecken um meinen Kopf herum - nicht schlafen.
Es war in dieser Nacht zudem auch noch recht warm und das Einrollen und immer tiefer in den Swag Rollen sorgte dafuer , dass man ziemlich ins Schwitzen kam und atmen konnte man hier im zudegedeckten Swag (im Falle des Regens gab es eine Art Ueberlappung am Swag, damit man hiermit seinen Kopf bedecken konnte) auch nicht mehr wirklich.
Zudem hat man auch immer noch die summenden Muecken gehoert, die dann auch noch ab und zu in den Swag krochen. Ah, ich habe da wirklich fast einen zuviel bekommen (um das mal salopp auszudruecken).
Letztendlich bin ich dann aber doch mit meinem Moskitonetzhut, durch den ich kaum atmen konnte, und eingerollt tief im Swag eingeschlafen und hatte so im Gegenteil zu anderen - wie ich spaeter erfuhr- wohl noch eine beihnahe erholsame Nacht.
Bei meinen Mueckenkaempfen hatte ich die ganze Zeit das Gefuehl, alle um mich herum wuerden schlafen und ich waere die einzige mit dem Problem. Doch da hatte ich mich grundlegend getaeuscht.
Als wir uns am naechsten Tag ueber die Nacht unterhielten, berichteten alle wie schrecklich es ihnen ergangen ist, wie sie versucht haben, sich im Swag zu verkriechen, dabei aber so geschwitzt haben, dass sie doch wieder ihre Arme und ihren Kopf aus dem Swag nehmen mussten und wie alle gedacht haben, dass alle anderen schlafen, waehrend sie sich mit den Muecken abkaempften.
Ich muss jetzt noch, waehrend ich hierueber schreibe, lachen und das Grinsen geht gar nicht mehr aus meinem Gesicht heraus.
Leider waren einige, besonders Marie, extrem zerstochen worden.
Mich moegen die Muecken ja immer nicht und so hatte ich keinen einzigen Stich abbekommen!
Weiter ging unsere Fahrt durchs Outback zum Mt. Darre Hotel...
...und dann erreichten wir offiziell die South Australian/Northern Territory - Border.
Als wir einen Stopp fuer unser Lunch einlegten, entdeckte ich - ein wenig von unserem Haltepunkt entfernt - ein altes Auto, das hier herumlag.
Ich fand das mal wieder aeusserst spannend, denn mich haette wirklich mal interessiert, warum nun gerade hier - mitten irgendwo abgelegen in der Wueste - dieses Auto auch noch auf das Dach gedreht herumlag. Was wohl fuer eine Geschichte dahinter steckte?
Folglich habe ich mir das Auto doch gleich mal naeher angeschaut.
Eigentlich lag das Auto in Blickrichtung zu unserem Jeep, aber als ich das Auto erreicht hatte und mich wieder zurueck zu den anderen begeben wollte, konnte ich auf einmal unseren Jeep nicht wiederfinden.
Ich sag Euch, da ist mir "mein A... aber auf Grundeis gelaufen" (auch, wenn e s hier dafuer eigentlich zu warm war).
Ich bekam leichte Panik, dachte dann aber: "das kann jetzt irgendwie nicht sein."
Also bin ich einfach noch ein wenig weitergegangen und siehe da> ich entdeckte wieder meine Gruppe.
Zuvor stand ich in so einem Winkel zu unserem aufgeschalgenen Lunchlager, dass unser Jeep genau hinter Bueschen und Baeumen sichtlich verschwand.
Na, da war ich dann zumindest mal fuer wenige Sekunden "Lost in the desert."
Eine Menge Spass hatten wir dann in diesen Sandduenen, dessen Sand so heiss war, dass wir alle beim Hochlaufen auf die Duenen unsere Schmerzen an den Fuessen mit jaulenden Lauten von uns gaben. Das war aeusserst amuesant, denn als Ramon, der vor mir die Duenen hochlief, auf einmal immer schneller lief, seine Fuesse versuchte aus dem Sand zu bekommen und "heiss, heiss, heiss" rief, musste ich noch ziemlich grinsen, bis auch ich die Duenen versuchte hochzulaufen und genau die gleichen Laute von mir gab und mit lustigen Verenkungen versuchte meine Fuesse vor dem heissen Sand zu schonen.
Ach, das war zu lustig!
Einen spannenden Stopp legten wir dann an dem geografischen Zentrum, der Mitte Australiens ein.
Hier schrieb ich mich gleich mal ins Besucherbuch ein...
...und als Niko von einem dringenden Beduerfnis ("let's dick a hole ") wiederkam, entdeckte er dann diese Spinne, von der wir dann natuerlich alle fleissig ein Foto machten.
Nachdem wir wohl die absolute geradeste Bahnstrecke ueberhaupt ueberquerten...,
...machten wir einen Stopp an dieser Tankstelle, an der es mal wieder lustige Fotomotive gab.
Und dann erreichten wir auf einmal die Touristengegend.
Es war so komisch, sechs Tage waren wir bisher durch die Wueste gereist, waren "in the middle of nowhere" gewesen, haben meist nur uns als Gruppe und nur wenige andere Outbackreisende gesehen, tranken mit Truckern zusammen in Outbackpubs Bier und uebernachteten unter dem Sternenhimmel und nun sahen wir auf einmal Touristenbusse, in denen Massen an Menschen in das Outback rund um den Uluru unterwegs waren.
Ich hatte das Gefuehl, all diese Menschen waren auf einmal in "unsere" Welt eingebrochen.
Und wir kamen uns so komisch vor, hatten seit drei Tagen keine Dusche mehr gesehen, waren mit total sandigen Klamotten unterwegs und sahen einfach so anders aus, als die anderen Touristen, die gerade erst ihre Tour ins "Outback" starteten.
Wir kamen dann an diesem Felsen vorbei, bei dem unser Guide dann erst einmal meinte, dass waere der Uluru..., na, wer es glaubt!
Doch bevor wir den Uluru wirklich erreichten, schauten wir uns noch eine weitere Sandduene an, die wirklich mit einorm rotem Sand gespeist war.
Und dann waren wir da: am Uluru, auch Ayers Rock genannt, der uebrigens von riesigen Strassen umgeben ist und gar nicht mehr so urspruenlich in der Wueste steht.
Bevor an diesem Sichtungspunkt die Touristenmassen den Sonnenuntergang ueber den Uluru anschauten, fuhren wir hier schon einmal am hellichsten Tag her und genossen unsere Zeit hier in Ruhe.
Es folgte unser "Walk around the Uluru" bei dem weitere Eindrueck auf uns warteten.
Am meisten geschockt bzw. auch in einer gewissen Art und Weise beeindruckt hat mich die Tatsache, dass vor dem Uluru das folgende HInweisschild steht und weltweit eigentlich bekannt ist, dass man den Uluru in Respekt vor den Aboriginals fuer die der Uluru eine heilige Staedte ist und eine enorme Bedeutung in der Geschichte der Aboriginal einnimmt, nicht besteigen sollte ...
..Leute dennoch den Uluru erklommen haben.
die Warntafel im Vordergrund und im Hintergrund die Menschen, die den Uluru besteigen. Unglaubliche Welt.
Also manche Menschen....ich weiss auch nicht... haben einfach mal einen absoluten Schaden!!! Mehr kann ich dazu auch nicht sagen!
Unsere Wanderung um den Berg herum war nicht die spannendste Wanderung, die ich je unternommen hatte, doch dank unserer Walki-Talki, unser lustigen Gruppe, netter Gespraeche und schoenen Blicken auf den Uluru, hatte ich auch hierbei eine wunderbare Zeit.
Die Fliegen waren zwar mal wieder aktiv, doch mittlerweile waren wir auch hieran schon gewoehnt.
Da es zu einem "Must-Do" bei dem Besuch des Outbacks gehoert, den Sonnenuntergang ueber den Uluru anzuschauen, begaben wir uns daraufhin zurueck zum "Uluru-Sichtungspunkt", bei dem wir zuvor bereits in Ruhe unsere Zeit genossen hatten.
Leider war es an diesem Tag zum ersten Mal seit Beginnn unseres Tripps bewoelkt. Das war zuvor gut fuer unsere Wanderung um den Felsen herum, da es dann nicht so heiss war, doch fuer den Sonnenuntergang war dies natuerlich der Untergang .
es gab keinen sehbaren Sonnenuntergang, weil es bewoelkt war, deshalb habe ich den Uluru einfach selber in verschiedenen Farben erscheinen lassen...seht selber:
Waehrend die Massen an Touristen auffuhren und fuer sie ihr Sonnenuntergangsbuffet aufgestellt wurde, genossen wir unsere Zeit, wie so oft schon zuvor, auf unserem Jeepdach von dem aus wir einen grandiose Blick auf das gesamte Geschehen hatten.
Es gab aufgrund des Wetters - wie bereits angedeutet - dann keinen fuer uns sichtbaren Sonnenutergang und somit hat sich vor uns leider auch kein faszinierendes Farbschauspiel ueber dem Uluru gezeigt.
Fuer die anderen Touristen war dies sicherlich ziemlich traurig, hatten sie doch nur wenige Highlights im Outback und extra ihr Essen und Trinken hier fuer ein perfektes Sundowner-Dinner aufgestellt.
Doch uns hat dieses verpasste Sonnenuntergang nichts ausgemacht. Wir waren gluecklich auf unserem Dach, Sonnenuntergang hin oder her.
Und weil die anderen Touristen, u.a. viele Asiaten, ja nun nichts zum Fotografieren hatten, fingen sie dann doch tatsaechlich an uns zu fotografieren!
Auch das war wieder eine lustige Angelegenheit und hat gezeigt, dass wir doch unter all diesen Touristen etwas Besonderes darstellten.
In dieser Nacht haben wir dann auch das erste Mal nicht in der Wildnis geschlafen, sondern zusammen mit anderen Touristengruppen im Campground am Uluru mit richtigen Toiletten und Duschen.
Wir waren hier nicht erlaubt, Feuer zu machen, doch das Schlafen in unseren Swags konnte uns keiner nehmen.
Diese Nacht hat es dann doch tatsaechlich auch ein wenig geregnet.
Ich bin aufgewacht von den Tropfen, die auf mein Gesicht fielen.
Ich musste so lachen in diesem Moment.
Jetzt hatten wir den Uluru erreicht, waren mitten in der Wueste und da regnet es. Einfach zu lustig!
Ich deckte mich also mit unserer "Swag-Ueberlappung" zu und muss sagen, dass es richtig gemuetlich war, obwohl es schon ein komisches Gefuehl ist, einfach so im Regen herumzuliegen und versuchen zu schlafen.
Ich hatte auf jeden Fall meinen Spass, meine Guete musste ich die ganze Zeit lachen. Fantastisch. So etwas kann aber auch nur ich wieder lustig finden!
Beim Sonnenaufgangserlebnis am Uluru bluete uns dann das Gleiche wie am Abend zuvor beim Sonnenuntergang: Wolken, Wolken, Wolken.
Naja, das Uluru-Farbenschauspiel wollte uns wohl nicht gezeigt warden.
So machten wir uns auf den Weg zum Aboriginal Cultural Center. Hier hatten wir einige Zeit zum Aufhalten.
und da sag mal einer, dass ich nicht braun geworden waere: links im Bild Ramon, dann ich und rechts Penny.
Am Spannendsten und am mristen gefesselt hat mich hier das so genannte "Sorry Book."
Dieses Buch war der absolute "ober Hammer!" (so druecke ich es zumindest einmal aus).
Im "Sorry-Book" wurden saemtliche Briefe von Menschen aller Welt gesammelt, in denen sie bestimmte unrechte Dinge, die sie in der Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Uluru getan hatten, offenbarten.
Da bereute der eine den Uluru bestiegen zu haben und da bat der naechste um Verzeiung, weil er vor Jahren einen Stein vom Uluru als Souvenir mit nach Hause genommen hatte.
An sich ist das ja in Ordnung, doch viele Briefe begannen mit persoenlichen Schicksalsgeschichten der Verfasser und dem Bereien ihrer Taten im Zusammenhang mit diesen persoenlichen Ereignissen.
Ich fand das total bescheuert...der Uluru kann doch keinen Fluch aussprechen, o.ae. Warum koennen die Menschen nicht bereuen, was sie getan haben , ohne dass ihnen etwas Schicksalhaftes passiert???
Bei der Weiterfahrt mit unserem Jeep entdeckte wir wilde Kamele...
...und erreichten dann die Kata Tjuta , auch Olgas genannt, und unternahmen einen interessanten Walk durch diese Landschaft.
Am naechsten Tag machten wir uns auf zum Kings Canyon und auch hier liessen wir diese grandiose Umgebung waehrend einer Wanderung auf uns wirken.
Der Kings Canyon war wirklich klasse und man konnte hier wieder sehr viele verschiedene, spannende Fotos schiessen.
Wir entdeckten wieder weitere wilde Tiere, wie Dingos und...
...Wildpferde (oh, war ich da begeistert!) und dann passierte es.
Ben, unser Guide, beschloss gerade uns einen besonderen Wildnisplatz fuer unsere letzte Nacht zu suchen, da blieben wir im tiefen Wuestensand stecken!
Es war aber auch ein wahnsinniges Vorhaben, das Ben dort startete: mit dem Jeep und Anhaenger einfach so in den tiefen Sand zu fahren, um zu wenden.
Naja, dann mussten wir nun alle aussteigen und ich kann nur sagen "seriously"
Wir konnten nicht viel machen und so haben wir - waehrend Ben sich abmuehte, den Jeep wieder frei zu fahren - uns erste einmal ein Bierchen gegoennt und zugeschaut.
Ja, auch das war wieder ein Erlebnis fuer sich.
Nach einigen verrueckten Fahrmanoevern hat Ben dann das Problem aber geloest und so stand unsere letze gemeinsame Nacht in Swags vor uns.
Und diese fnd dieses Mal sogar wegen der "Gefahr" des naechtlichen Regens, unter einer Ueberdachungsplande, die wir extra noch errichteten, statt.
Eingefaercht in unserem Jeep brach dann unser letzter Tourtag an,...
...den wir in den Western Macdonnel Ranges verbrachten und bei dem wir noch in zwei verschiedenen Seen im eiskalten Wasser schwimmen waren. Sehr erfrischend!
Dies war ein wirklich grandioses Ende unserer Tour, das dann beim Erreichen Alice Springs noch mit dem Blick auf diese Stadt vom Viewpoint aus abgerundet wurde.
Doch so richtig war unsere Tour hiermit noch nicht zu Ende, den nachdem wir uns alle in unseren Hostels einquartiert hatten, trafen wir uns Abends alle zum gemeinsamen Abschlussessen im Bojangles, DEM Treffpunkt in Alice Springs, das in einer grandiose Party endete.
Am naechsten Morgen gingen wir dann sogar noch gemeinsam Fruehstuecken.
Und waehrend Ramon, Gerrit und Louis sich dann bereits zu ihrem naechsten Ziel aufmachte, sind wir anderen noch ein wenig in Adelaide herumspaziert und...
...Abends letztendlich wieder mit dem Rest im Bojangles gelandet.
Und auch diese Nacht wurde grandios, wenn sie auch mit einem traurigen Abschied von allen endete.
Nach diesem grandiosen Tripp habe ich eine Empfehlungs-Email an Leute geschickt, dich ich zuvor kennen gelernt hatte und die sehr daran interessiert waren, wie der Tripp wohl gewesen sein mag.
Um Euch noch ein bisschen die Ereignisse dieses Tripps naeher zu bringen, koennt Ihr hier noch einmal ein paar Ausschnitte dieser email lesen:
...also ich kann nur sagen: es war absolut abgefahren!!!
Das beschreibt wirklich alles
...ihr seit auf jeden Fall 10 Tage mit 10 anderen Leuten plus dem Tourguide in einem 4WD Jeep "eingesperrt"
Und glaubt jetzt nicht, dass dieser Jeep gemuetlich waere, nein...nicht so ganz...aber das machte irgendwie ueberhaupt nichts...denn es ist einfach nur ein Erlebnis...vorne muessen sich eben immer zwei zusammenquetschen und hinten sitzt der Rest auf zwei gegenueberliegenden Baenken...spaeter kannnten wir uns alle so gut, dass wir alle unsere Beine ubereinandergeschlagen haben und es uns so gemuetlich gemacht haben...
Ihr fahrt entlang "Strassen"..., die euch so durchruetteln, dass ihr sowieso froh seit, so dicht aneinander zu sitzen
...ihr schlaft jede Nacht in Swags, so einer Art harter Schlafsack mit duenner Matratze, in dem ihr dann aber noch einen normalen Schlafsack habt...
...ihr schlaft meist wirklich mitten in der Landschaft, wir hatten oefter keine Toilette oder Sanitaeranlagen...einfach Baum suchen und los geht es
Die ersten zwei Tage Flinders Ranges fand ich persoenlich nicht so super, aber da musste ich mich auch noch an alle Gegebenheiten gewoehnen...
...doch dann kamen wir immer mehr in die Wueste und es war wirklich super, dass wir die Veraenderung der Landschaft und Gegebenheiten so erleben konnten.
Wir haben oft in Outbackpubs gehalten und so das Leben der Australier im Outback kennengelernt...
Unsere Gruppe war letztendlich super...wir sind echt zusammengewachsen...
Ich bin froh, nicht nur an einer ueblichen 3-Tages-Outbacktour teilgenommen zu haben.
Uluru, Katja Tjuta und Kings Canyon sind naemlich unglaublich touristisch. Man merkt hier gar nicht, dass man in der Wueste ist.
Wir hingegen waren wirklich in der Wuste und das ist es auch letztendlich, was diesen Tripp ausmacht.
Aber ihr muesst hart im Nehmen sein: Sand, Dreck ueberall, nicht immer eine Dusche oder Toilette.
Die Fliegen sind fuer viele von uns das Schlimmste gewesen....sie sind ueberall! Besonders beim Fruehstueck ist es schrecklich.
Wenn ihr Geld sparen wollt, koennt ihr auch mit Groovy Grapes fahren, zunaechst fahren sie fast genau die gleiche Strecke ab, wie wir es getan haben, wir haben sie auch oft getroffen, aber es ist nur 7 Tage und so faellt zum Schluss dann einiges weg.
Sie uebernachten wohl auch nicht immer in Swags und meist haben sie die Facilitaeten wie Toiletten in der Naehe.
Zudem ist die Gruppe mit 20 Leuten doppelt so gross.
Wir sind nachher zu eine super Truppe zusammen gewachsen, das geht bei 20 Leuten - meiner Meinung nach - einfach nicht...
Ich war wirklich richtig traurig in meinem Herzen, als sich unsere Outbackgruppe in die verschiedenen Richtungen des weiten australischen Kontinents trennte.
Man mag ja vielleicht meinen, dass ich mich im Laufe meiner Reisezeit an Abschiede von Menschen und besondere Zeiten gewoehnt haette, doch fuer mich ist es - wenn ich die Zeit und die Menschen in mein Herz geschlossen habe - nach wie vor eine richtige kleine Huerde.
Aber ich finde es auch irgendwie gut...zeigt es doch, dass ich nach wie vor menschlich bin
Aufbruch: | 14.09.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 23.08.2009 |
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten