Den Mutigen gehört die Welt !

07.07.2009 - 10.07.2009 > 297. Tag - 300. Tag > zunächst bewölkt und etwas diesig, dann strahlend blauer Himmel in Christchurch und bei der TranzAlpine Fahrt, ca. 5 Grad.

Zusammen mit Brian, meinem Gastvater aus Ashburton, der am Flughafen seine Schwester abholen wollte, machte ich mich auf den Weg nach Christchurch.

Brian und Gail waren sehr bemüht, mir noch weitere Unterkunftsmöglichkeiten zu ermöglichen und so konnte ich bei ihren Familienmitgliedern Graeme und Rose mein nächstes Quartier eben hier in Queenstown beziehen.

Ich schaute mir zunächst die Stadt an und war von Anfang an gar nicht begeistert. Viele Briten hatten mir bereits erzählt, dass es hier wirklich nichts Besonderes gibt, aber da ich ja schließlich Deutsche bin, dachte ich, dass die Stadt zumindest für mich etwas Schönes und Interessantes zu bieten hätte.
Naja, aber auch ich habe nichts an dieser Stadt gefunden.

Es gibt zwar die bekannte Kathedrale auf dem Cathedral Square (oder auch Kathedralen Platz...haha) ...

...eine Straßenbahn, die glaube ich eh nur für die Touristen fährt, denn sie ist unglaublich teuer...

... und komische britische Häuser, wo sich merkwürdige Dinge abspielen.

Es gibt jedoch keine schöne Innenstadt und auch sonst nichts für mich persönliches Ansprechendes.

Da war ich doch froh, dass ich mich am nächsten Tag mal wieder mit einem bekannten Gesicht meiner bisherigen Reise treffen konnte: Tobi, mein Reisebegleiter aus Adelaide (siehe Kapitel Australien, Adelaide).

Tobi war für kurze Zeit nach Neuseeland gekommen, um hier ein wenig Snowboarden zu gehen (oder zu fahren ). Sein eigentliches Ziel war Queenstown, doch er legte noch zuvor einen Stopp in Auckland und hier in Christchurch ein.
Eigentlich wollten wir zwei in Queenstown die Pisten gemeinsam unsicher machen, aber das hat von meinem Zeitplan her einfach nicht funktioniert.

Doch jetzt trafen wir uns eben hier!
Und schön wars, ne, Tobi?

Wir haben uns natürlich auch noch einmal die Stadt angeguckt (so, dass eben auch Tobi beschließen konnte, dass Christchurch nichts besonderes zu bieten hat ) und sind einmal auf die Kathedrale geklettert. Das war ganz schön harte Arbeit, aber ich fand der Ausblick hat sich gelohnt (ich liebe es eben, Umgebugen von oben zu betrachten).

Dann haben wir noch ein wenig Quatsch-Fotos gemacht und ...

... am Nachmittag hatte mich Graeme dazu eingeladen, mir ein wenig die Umgebung von Christchurch anzuschauen. Und weil ich ja gerade mit Tobi unterwegs war, kam der natürlich gleich mit.

Wir haben dann das schöne Neuseeland in Betracht genommen und letztendlich wurde Tobi sogar zum Abendessen bei uns eingeladen. Tja, Tobi, so schnell gewinnt man eine Neuseeländische Familie . Ich war darin ja mittlerweile schon in Übung.

Schon bereits bevor ich mich mit Tobi traf, heckte ich die Idee aus, dass wir doch mit der TranzAlpine, einer der - so wird es gesagt - weltweit schönsten Zugstrecke von Christchurch nach Greymouth (- also von der Ost- zur Westküste der Südinsel Neuseelands und wieder zurück ) fahren könnten.

Tobi war nicht abgeneigt und als wir dann auch noch herausbekamen, dass es jetzt auch noch ein Winterspezial gab und der Preis wirklich verhältnismäßig günstig war (umgerechnet 50 Euro für einen ganzen Tag Zugfahren incl. Frühstück ist doch nicht schlecht, oder?), buchten wir diesen Ausflug für den nächsten Tag.

Die Fahrt entwickelte sich zu einem super Tag (oder der Tag entwickelte sich zu einer super Fahrt ??? ). Neuseeland zeigte sich landschaftlich und auch wettertechnisch von seiner besten Seite.

Wir zwei hatten unseren Spaß und ich war wirklich froh, dass ich die Fahrt nicht alleine unternommen habe, denn das wäre auf die Dauer der Zeit trotz sehenswerter Umgebung doch ziemlich langweilig geworden.

Hier ein paar Fotos der TranzAlpine Fahrt von Christchurch nach Greymouth und wieder zurück:

Am nächsten Tag verabschiedete ich mich auch schon wieder von meinem neu gewonnenen Zuhause in Christchurch bei Graeme und Rose und...

... zog für meine letzte Nacht in Christchurch in ein ehemaliges Gefängnis, das zu einem Hostel umgebaut wurde: das Jailhouse.

Tim hatte mir wärmstens empfohlen hier doch einmal eine Nacht zu verbringen und damit hatte er natürlich meine Neugierde geweckt, auch einmal in einem Gefängnis zu übernachten

Ich fand für mich selber heraus, dass es doch nicht ganz meinem Geschmack entsprach, mein Quartier in einem Gefängnis zu beziehen (für eine Nacht war es gut, aber ich war froh, hier nicht meine gesamte Zeit in Christchurch verbracht zu haben).

Das Jailhouse ist leider auch ein wenig weit von der eigentlichen Innenstadt Christchurch entfernt und zudem verlief ich mich auch noch bei abendlicher Stunde auf dem Weg zurück zum Hostel im in der Nähe gelegenen Industriegebiet.
Das war extrem unheimlich, ich habe mich gefürchtet und war auch ganz schön sauer, mich nach so einer langen Zeit des Reisens ausgerechnet in Neuseeland verlaufen zu müssen .

Mit neu gemachten Erfahrungen ging es am nächsten Tag auf letzte Tour mit dem Stray Bus von Christchurch über Kaikoura nach Wellington und dann zurück nach Auckland.