Den Mutigen gehört die Welt !
Thailand II: Bangkok II
Am Abend des 07.02.2009 - 08.02.2009 > Abend des 147. Tages - 148.Tag > bewoelkte ca. 28 Grad.
Als wir nun endlich nach einer langen 1-Tages-Busfahrt Abends in Bangkok ankamen, wollte ich mir eigentlich nur schnell mein Gaesthause suchen, in dem ich schon beim letzten Besuch Bangkoks untergekommen war und dann einen ruhigen Abend im Zimmer geniessen.
Ich liess also alle anderen Bekanntschaften, die ich auf der Fahrt im Bus geschlossen hatte, links liegen und machte mich alleine zuegig auf den Weg in die Rambutri Street.
Am Guesthouse angekommen, wurde mir dann allerdings mitgeteilt, dass es hier keine freien Zimmer mehr gibt.
Enttaeuscht machte ich mich daher auf den Weg, ein neues Guesthouse zu suchen. Viele Gaesthaeuser waren an diesem Samstagabend allerdings ausgebucht.
Ich fand dann aber ein Guesthouse mit einem freien Zimmer, das ich mir erst einmal anschaute. Ich habe noch nie - auf meiner gesamten Reise - ein so heruntergekommenes, abgewracktes Zimmer gesehen. Mir war sofort klar, dass ich hier nicht naechtigen wollte.
Folglich habe ich meine Uebernachtungskosten einfach einmal ein wenig hoehergesetzt und bin in ein schoenes Doppelzimmer fuer 400 Baht gelandet.
Leider musste ich das Zimmer im Voraus bezahlen.
Aus diesem Grund habe ich mich - schon etwas angenervt, weil ich nun wirklich endlich mal ins Bett und nur noch meine Ruhe haben wollte - auf den Weg zu einem ATM gemacht.
Am ersten ATM habe ich schon kein Geld bekommen und musste dann - mittlerweile noch mehr genervt - einen weiteren Automaten aufsuchen.
Und dann passierte es: der ATM hat meine Karte geschluckt.
Voellig geschockt habe ich das Geschehen erst gar nicht realisiert und dachte bzw. hoffte die ganze Zeit noch, dass der Automat meine Karte doch noch irgendwie herausspuckt.
Doch das geschah nicht
Ich setzte mich erst einmal vor den Automaten und wusste gar nicht wirklich, was ich machen sollte. Ich konnte den Automaten nicht verlassen, weil ich Angst hatte, dass er dann doch noch die Karte herausspuckt und jemand fremdes sie dann an sich nimmt. Ich konnte auch den ATM-Notdienst nicht anrufen, weil meine thailaendische Handykarte, die ich zwar noch von meinem letzten Thailand Besuch besass, nicht aufgeladen war.
So sass ich dort alleine vor dem Automaten, mitten in der Rambutri Street, betrachtete die Massen an Touristen, die gerade an mir vorbeiliefen (es war reges Treiben an diesem Samstag Abend) und war total geschockt.
Es kam dann eine Thailaenderin zur Hilfe, die auf einem benachbarten Stand arbeitete. Sie rief die ATM Notfallnummer an, stellte mich bis zu einem englischsprechenden Arbeiter durch und ich fuehrte dann das Gespraech. Leider konnte bzw. wollte der gute Herr mir nicht helfen. Er sagte, ich muesste bis zum naechsten Tag warten, damit ein Arbeiter den Automaten oeffnen koennte. Heute Abend wuerde aber keiner mehr kommen.
Tja, dann legte ich auf und war noch mehr verzweifelt als vorher.
Spaeter kam noch eine Touristin vorbei, die ebenfalls den ATM benutzen wollte. Ich erzaehlte ihr, dass sie den Automaten wohl lieber nicht benutzen sollte, denn er haette so eben meine Karte geschluckt. Sie war sehr lieb, merkte, dass ich voellig verzweifelt war und passte auf den Automaten auf, waehrend ich im benachbarten Supermarkt, von dem aus man uebrigens den Automaten im Blickfeld hatte (ich wusste ja nicht, ob sie vielleicht den Automaten manipuliert hatte ,o.ae...ich kannte sie ja schliesslich nicht) meine Handykarte aufladen liess. Ich wollte in Deutschland anrufen und einmal nachfragen, was denn mit meiner Kreditkarte los ist. Leider funktionierte meine Handykarte dann allerdings auch immer noch nicht. Ich haette wohl irgendetwas aktivieren lassen muessen. Ich konnte die thailaendische Stimme, die dort am Aparat war ja schliesslich nicht verstehen. Somit konnte ich also auch nirgendwo anrufen.
Die Thailaenderin, die mir schon zuvor geholfen hatte, hoerte sich dann die Stimme am Telefon an und half mir, meine Handykarte wieder zu aktivieren.
Folglich rief ich in Deutschland an. Dieses Gespraech war aber - bevor ich irgendein Problem loesen konnte - sogleich auch wieder vorbei. Es war eben einfach zu teuer von einer thailaendischen Handykarte in Deutschland anzurufen. Das Guthaben war aufgebraucht.
Mittlerweile hatte ich keine Nerven mehr, um nur irgendwie klar zu denken.
Alle moeglichen Leute hatten mir versucht zu helfen und jetzt war ich am Ende angekommen.
Eine andere Touristen probierte dann den ATM mit ihrer Karte aus und er funktionierte.
Ich habe also letztendlich den ATM verlassen, mir blieb ja nichts anderes uebrig. Ich konnte hier ja nicht meine ganze Nacht verbringen.
Also habe ich mir eine Telefonkarte gekauft und konnte dann in Deutschland anrufen.
Ich bin wirklich das erste Mal seit meiner Reise an diesem Abend richtig nervlich zusammengebrochen.
Es war einfach alles zu viel:
- die anstrengende Fahrt von Siem Reap bei grosser Hitze nach Bangkok;
- meine koerperliche Verfassung durch die Einnahme der Reiseuebelkeitstabletten;
- das Ueberbuchtsein meiner ausgewaehlten Unterkunft;
- das unglaublich rege Treiben der Massen von Touristen auf der Rambutri Street bei lauter Musik und
- dann das Abhandenkommen meiner Kreditkarte und die letztendlich alle nicht funktionierenden Hilfsmassnahmen meinerseits zur Rueckbeschaffung der Karte.
Mit der letzten Hoffnung morgen die Karte wieder zu bekommen und der Tatsache, dass ich ja noch eine zweite Kreditkarte sowie Bargeld und Travelerschecks fuer Notfaelle dabei hatte, fiel ich dann spaet abends voellig fertig ins Bett.
Am naechsten Morgen begab ich mich dann sogleich zum ATM und sprach den Mitarbeiter, der am "Money Change" nebenan sass, auf das gestrige Geschehen an. Er oeffnete sogleich den ATM und haendigte mir - nachdem ich mich ausweisen konnte - meine Kreditkarte wieder aus.
Meine ganze Sorge des vorherigen Tages loeste sich damit in Luft auf.
Ich konnte im Internet nicht klaeren, was denn wohl der Grund fuer das Einziehen meiner Kreditkarte war, denn der Zugang zu meinem Internetbankaccount war bereits seit der Zeit, in der ich mich in Laos aufhielt aus irgendeinem Grund gesperrt worden.
So erfuhr ich nur ueber ein Telefonat, dass meine Kreditkarte wohl gesperrt worden war und das der Grund fuer das Einziehen der Karte vom Automaten war. Warum die Karte gesperrt wurde, erfuhr ich allerdings nicht.
Eigentlich wollte ich ja nun heute einen Arzt aufsuchen. Schlauer Weise hatte ich aber ueberhaupt nicht vorher nachgedacht. Heute war Sonntag und somit war es nicht wirklich moeglich, einen Arzt in einer Praxis aufzusuchen.
Urspruenglich wollte ich morgens den Arzt aufsuchen und nachmittags nach Ko Chang fahren.
Doch auch meine Reiseplaene fuer Ko Chang wurden durchkreuzt. Es gab taeglich nur jeweils einen Bus nach Ko Chang und der startete von der Kao San Road um 8 Uhr morgens.
Na, das hatte ich mir ja wieder super gedacht!
Folglich entschied ich mich einfach mal den Tag zu nutzen, morgen nach Ko Chang zu fahren und nun heute von allem ein wenig Abstand zu nehmen und der Besichtigung einer Sehenswuerdigkeit nachzugehen, die ich bei meinem letzten Besuch Bangkoks verpasst hatte: Wat Arun.
Ich traf auf der Rambutri Street morgens gleich ein Maedchen, die ich auf meiner Hinreise im Bus kennengelernt hatte. Sie war mit einem anderen Maedchen, das ebenfalls mit uns zusammen hergereist war, verabredet.
Gemeinsam mit diesen beiden Maedchen machte ich mich mit dem Taxi auf den Weg zum Wat Arun.
Die Hinfahrt verlief gut und die Besichtigung des Tempels hat sich definitiv gelohnt.
Leider stellte sich die Zeit mit den Maedchen nach Besichtigung des Tempels als extrem anstrengend heraus.
Urspruenglich wollten wir eigentlich von Wat Arun aus den Bangkok River ueberqueren und mit einem Flusstaxi zum Royal Palace gelangen.
Ich hatte extra eine Karte Bangkoks mit (gehe niemals in eine Grossstadt ohne Karte!) und wollte mit Hilfe dieser die Stelle finden, an der wir den Bangkok River haetten ueberqueren muessen. Die Maedchen waren aber unbedingt der Meinung, dass sie es mit Nachfragen besser geregelt bekommen wuerden. Das Problem ist nur, dass Thailaender, die nicht im Tourismusbereich arbeiten, kein Englisch koennen. Folglich fuehrte die ganze Fragerei zu nichts, da uns niemand verstand.
Ich wollte derweil mit meiner Karte weiterlaufen, waehrend die Maedchen die ganze Zeit meinten, ich muesste sie anders lesen...letztendlich war ich nur noch total genervt von den kleinen beiden Maedels und habe die auch gar nicht mehr ernst genommen. Schliesslich war ich schon durch viele Laender Asiens gereist und hatte immer gefunden, was ich gesucht habe. Ich wollte von diesen beiden Maeusls einfach nur noch weg und versuchte daher so schnell wie moeglich zurueck zur Rambutri Street zu kommen. Ich hatte schliesslich den Royal Palace schon gesehen und wollte dort eh nicht mehr hin.
Ich bin dann zusammen mit den Maedels mit dem Taxi an der Rambutri Street angekommen, sie sind dann weiter zum Royal Palace gefahren. Ihre suche nach dem Wassertaxi hatten sie irgendwie aufgegeben
Abends habe ich dann doch noch einen Arzt aufgesucht. Mir hatten andere Reisende gesagt, dass es einen Notfallarzt auf der Rambutri Street gebe. Diesen Arzt habe ich dann auch aufgesucht. Leider hat das Ganze nicht wirklich zu einem Ergebnis gefuehrt. Eigentlich hat er nur beschlossen, dass der Husten nichts wirklich schlimmes ist (naja, das war ja schon mal gut) und dass es aber wahrscheinlich eine Bronchitis ist. Deshalb hat er mir Antibiotika verschrieben und meinte, anders koennte er mir nicht helfen.
Naja, ich habe die Antibiotika nicht gekauft, schliesslich habe ich noch nie Antibiotika genommen und brauche das dann auch nicht auf der Reise tun.
Als ich in Bangkok war, habe ich oft bereut, dass ich hier noch einmal hergekommen war und nicht gleich nach Ko Chang gefahren bin. Ich wusste bereits, dass ich ganz dringend ein wenig Ruhe brauchte, das Reisen durch Vietnam und Kambotscha war sehr anstrengend gewesen und meine Nerven waren vom asiatischen Treiben so langsam ziemlich down.
Dennoch haette ich ja nicht im Voraus wissen koennen, dass ich hier so eine bloede Zeit haben werde.
Der Besuch Wat Aruns war aber in jedem Fall eine gute Idee, auch wenn ich das Ganze wohl lieber alleine gemacht haette und mich nicht von so jungen Maedchen nerven haette lassen sollen. Aber auch das hatte ich eben nicht im Voraus erahnen koennen.
Zudem habe ich dann ja auch noch vom Arzt erfahren, dass mein Husten nichts gravierend schlimmes war und deshalb bin ich ja nach Bangkok gekommen.
Auch beim zweiten Besuch dieser Stadt ist mir Bangkok eher negativ als positiv aufgefallen. Scheinbar werden wir einfach nicht Freunde. Ich kann es aber auch wirklich nicht leiden, wenn man keine vernuenftigen Verkehrsmittel zur Verfuegung hat, die einen in einer Grossstadt in einer einigermassen vertretbaren Zeit von A nach B bringen.
Taxifahren ist zwar wirklich guenstig in Bangkok, aber es dauert Jahre bis man sein Ziel erreicht. Das brachte mich jedesmal in dieser Stadt regelrecht auf die Palme
Aufbruch: | 14.09.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 23.08.2009 |
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