Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Samoa: Upolu - S'iumu

15.07.2009 (ja, noch einmal. Immer die Datumsgrenze beachten!) - 19.07.2009 > 306.Tag - 310.Tag > sonnige, heiß-schwüle ca. 30 Grad, auch mal einen Tag nur Regen, Regen, Regen, dabei aber gleichbleibende Temperatur!

Da die Jungs sich heute einen Mietwagen ausliehen, habe ich die drei gleich einmal gefragt, ob wir die Tage nicht zusammen verbringen wollen.

Gesagt, getan hatten wir nur noch das Problem zu viert mit Gepäck und Surfbrettern (die Jungs sind nicht nur Piloten, sondern auch noch Surfer!) in das Mietauto zu passen.

Ich sage Euch, die Fahrt war ein absolutes Spaßerlebnis!
Ich glaube, ich habe noch nie so viele Dinge in ein Auto gequetscht bekommen.

und so ging es dann auf Tour von Apia in den Süden Upolus...vier Menschen, mehrere Surfbretter und Gepäck...muss ja alles in den Wagen passen, ne?

und so ging es dann auf Tour von Apia in den Süden Upolus...vier Menschen, mehrere Surfbretter und Gepäck...muss ja alles in den Wagen passen, ne?

Ziel der Tour sollte Siúmu werden, ein Dorf auf der Südseite der Insel Upolu.
Hier hatten sich die Jungs bereits von Australien aus in einer Unterkunft (Sina PJ Beach Fales) eingebucht.

mit dem Fahrtwind im Gesicht geht es nach Siumu

mit dem Fahrtwind im Gesicht geht es nach Siumu

Und genau hier sind wir dann auch die folgenden 5 Tage geblieben.

Welcome to Sina PJ Beach Fales...unsere Unterkunft für 5 Tage!

Welcome to Sina PJ Beach Fales...unsere Unterkunft für 5 Tage!

das war das Fale (offene Hütten in Samoa) von Shane und mir (ich war so froh, dass wir zwei uns das Fale geteilt haben, es war nachts nämlich wirklich unheimlich dort so ganz offen)

das war das Fale (offene Hütten in Samoa) von Shane und mir (ich war so froh, dass wir zwei uns das Fale geteilt haben, es war nachts nämlich wirklich unheimlich dort so ganz offen)

und das war mein Bettchen...seht ihr...eine offene Hütte

und das war mein Bettchen...seht ihr...eine offene Hütte

Während meine drei australischen Surfer Boys mit dem Mietwagen durch die Gegend fuhren auf der Suche nach den besten Wellen, habe ich mich einfach immer dazu gesellt und bin mit ihnen die Insel abgefahren.

Wir verbrachten Zeit am Surfer Hotspot "Boulders",...

Willkommen am Strand in der Nähe von Boulders

Willkommen am Strand in der Nähe von Boulders

Samoa!

Samoa!

Dschungellandschaft

Dschungellandschaft

typische Eindrücke auf Samoa

typische Eindrücke auf Samoa

der Tod ist Teil des Lebens...Gräber befinden sich oft mitten auf dem Grundstück

der Tod ist Teil des Lebens...Gräber befinden sich oft mitten auf dem Grundstück

ein Versammlungshaus...immer offen!!!

ein Versammlungshaus...immer offen!!!

... schauten uns den "Return to Paradise Beach" an, an dem 1951 der gleichnamige Gary Cooper Film gedreht wurde.

meine drei Jungs blicken dem Meer entgegen

meine drei Jungs blicken dem Meer entgegen

wir vier

wir vier

sieht ein wenig so aus als wären wir hier in einem Studio für professionelle Werbefotos, oder?
Aber nein, das hier ist am "Return to Paradise Beach"

sieht ein wenig so aus als wären wir hier in einem Studio für professionelle Werbefotos, oder?
Aber nein, das hier ist am "Return to Paradise Beach"

so etwas verrücktes gibt es doch nur auf Samoa: Schweine am Strand und der Regenbogen im Hintergrund

so etwas verrücktes gibt es doch nur auf Samoa: Schweine am Strand und der Regenbogen im Hintergrund

die Sonne geht unter

die Sonne geht unter

Wir verfuhren uns ein wenig, hatten einen Platten und wurden dann von einer samoanischen Familie aufgefangen.

Hier wurde uns gleich von zahlreichen samoanischen Männern der Reifen gewechselt und wir lernten, dass man zur traditionellen Gebetszeit der Samoaner sich nicht auf der Straße aufhalten darf.
Deshalb wurden wir dann erst einmal ganz freundlich ins Wohnhaus der Familie gebeten

süßes samoanisches Mädchen der Familie, die uns aufgefangen hat

süßes samoanisches Mädchen der Familie, die uns aufgefangen hat

Nachdem es den nächsten Tag nur geregnet hat, Ben und Dan zwar surfen waren, Shane und ich uns aber erholten und die nähere Umgebung von Sina PJ Beach Fales anschauten (es wird ja nicht wirklich kälter auf Samoa...28 Grad und Regen, naja, da macht es einen nicht mehr viel aus), sah es am nächsten Tag schon wieder viel besser aus.

So ging es mit den Jungs, die wieder mal auf Wellensuche waren zunächst vorbei an einem Wasserfall (fragt mich jetzt nicht nach dem Namen) ...

und immer schön freundlich gucken

und immer schön freundlich gucken

... weiter entlang der Küste vorbei an zahlreichen Kirchen...

eine der Kirchen auf Samoa

eine der Kirchen auf Samoa

einfach nur schöne Stimmung

einfach nur schöne Stimmung

... zu einem richtig tollen Restaurant, wo wir zu Mittag aßen!

wir vier beim Essen

wir vier beim Essen

mmmh, war das lecker!

mmmh, war das lecker!

Die Jungs fanden einen perfekten Ort zum Surfen und ich machte derweil Bekanntschaft mit einer Samoanerin, die den Surfern zuschaute und das Geld für das Benutzen ihres Grund und Bodens einsammelte.


Hierzu muss man wissen, dass man auf Samoa immer - wenn man mit seinem Auto irgendwo parkt oder sich bestimmte Naturerscheinungen (Wasserfälle, etc.) oder ähnliches anschauen möchte - Geld bezahlen muss, sozusagen als Nutzungsgebühr des Grund und Bodens einer der samoanischen Familien.

ich mit der Samoanerin, die ich kennen lernte

ich mit der Samoanerin, die ich kennen lernte

Annette macht Werbeaufnahmen für die Südsee

Annette macht Werbeaufnahmen für die Südsee

und ich freue mich

und ich freue mich

Eine der actionreichsten Tage führte mich mit den Jungs zunächst zu den Togitogiga Falls, wo einige verschieden große Wasserfälle in Wasserpools münden, in denen man wunderbar baden kann.

Hier entdeckten wir, dass es wohl zu einem der Lieblingsereignisse der Touristen gehört, von einem der höher gelegenen Felsenvorsprünge den Wasserfall entlang in einen der Pools zu springen.

Ich habe erst einmal zu geschaut; musste ja zunächst einmal absichern, ob das Ganze auch sicher ist. Und dann habe ich es auch gemacht (hat allerdings einige Minuten der Überwindung gekostet). Es war super!!!

Wasserfälle auf Samoa

Wasserfälle auf Samoa

Als nächstes fuhren wir zum To Sua Ocean Trench, dessen Besuch uns von mehreren Seiten empfohlen wurde.
Es handelt sich hierbei um zwei große, tiefe Wasserlöcher, die durch einen kurzen Felsentunnel miteinander verbunden sind.
Durch einen Unterwasserdurchgang sind die Wasserlöcher direkt mit dem Meer verbunden.

Ocean Trench

Ocean Trench

Meine Zeit mit den Jungs am "Ocean Trench" entwickelte sich leider jedoch zu einem ziemlichen Horrererlebnis und ich habe es später wirklich bereut, nicht vorher einmal genau im Lonely Planet nachgelesen zu haben.

Dort steht nämlich zum Ocean Trench folgende Anmerkung:
"Some travellers have also been encouraged by locals to swim out to the ocean through the underwater passage, but this is an extremely dangerous proposition and you´d be well advised not to try it." (Lonely planet, Samoan Islands and Tonga, 2006. S. 81)

Tja, genau diesen Tipp, nämlich ´raus zum Meer zu schwimmen und dann durch den Wassertunnel ins Wasserloch zu tauchen (also zwar umgekehrt als es im Lonely Planet steht, aber eben durch den Tunnel zu tauchen), hat uns der Samoaner, der dort arbeitete gegeben und genau deshalb, haben wir dies auch getan.

Leider war ich jedoch - wie wir ja bereits alle wissen - mit drei Surferboys unterwegs und die kennen sich mit Wasser, Wellen und besonders mit Korallenriffen bestens aus...nur ICH leider nicht!!!

So schwommen meine Jungs bestens hinaus ins Meer, kletterten dann - zwar auch etwas mühselig, aber doch recht gelungen - die Korallenriffe entlang und erreichten den Tunnel.
Ich hingegen bekam schon gleich am Anfang der ganzen "Meeresschwimmaktion" ein klein wenig Panik, denn ich habe erstens einen großen Respekt vor dem Meer (man könnte auch Angst sagen) und zweitens kann ich großen Wellen nicht standhalten, weil ich nicht genügend Kraft habe.

Ich versuchte den Jungs zu folgen, konnte dies aber leider nicht wirklich. So taumelte ich über die Korallen, die super scharf waren und daher ohnehin schon Schmerzen an den Füßen verursachten und versuchte mich nicht von den Wellen erfassen zu lassen.

Doch das ging schief. Eine Welle erwischte mich und ich wurde mit meiner gesamten Seite an ein Riff gehauen. Aua, das tat super weh!!!

Ich habe es dann aber geschafft den Tunnel zu erreichen. Ich war so überzeugt nun durch den Tunnel in einen der Wasserlöcher zu tauchen. Komme, was wolle, ich wusste, dass ich niemals wieder den gleichen "Weg" entlang des Riffs zurück schwimmen wollte.

Doch den Jungs fiel dann auf, dass die ganze Aktion (also durch den Tunnel zu tauchen) viel zu gefährlich wäre. Der einzige, der sich traute zu tauchen war dann Ben.
Wir drei (also Shane, Dan und ich) hingegen machten uns auf den Rückweg.
Und das hieß für mich die ganze "Horrorschwimmerei" wieder zurück zu nehmen.

Gott sei dank hatte Shane, mein Retter , bemerkt, dass ich das Ganze nicht ohne seine Hilfe bewältigen konnte und so ist er mir den ganzen "Rückweg" über nicht mehr von der Seite gewichen, obwohl er selber große Probleme mit den Korallen und den Wellen hatte. Ohne ihn hätte ich die gesamte Aktion wohl nicht so heil überstanden.
Wobei man nicht wirklich von "heil" sprechen kann.

Bilanz der ganzen Geschichte:
Meine gesamte Seite war rot und geprellt und tat höllisch weh (wurde später blau und grün...), mein Oberschenkel sowie meine Hinternbacke hatte einen langen Kratzer abbekommen und meine Fußsohlen waren ebenfalls zerkratzt.

Was ich mir danach geschworen habe? Lege Dich nie wieder mit dem Ocean Trench an ( wobei ich hier noch nicht wusste, dass es für mich danach noch einen erneuten Besuch geben würde).

Unseren letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir bei Lagerfeuer und einer Kava Zeremonie.

Kava ist ein traditionelles Getränk, das aus der getrockneten und zu Pulver verarbeiteten Kava Pflanze hergestellt wird und auf einigen Inseln im Südpazifik bei traditionellen Zeremonien getrunken wird.

Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Komisches Zeug, sieht echt eklig aus (so eine braune Brühe), schmeckt auch genauso schrecklich, hat aber eine beruhigende Wirkung .

in dieser traditionellen Kava Schale wird auf Samoa Kava getrunken

in dieser traditionellen Kava Schale wird auf Samoa Kava getrunken

Kava Zeremonie

Kava Zeremonie


Sina PJ Beach Fales gehört einer samoanischen Familie, die fünf Kinder haben (zwei Mädchen, drei Jungs), eine Katze und einen Hund, der übrigens Osama hieß .

In unserer Unterkunft gab es Frühstück und Abendessen inklusive (wie sich später für mich herausstellte, ist dies normal auf Samoa) und so begann unser Morgen immer in geselliger Runde mit Begrüßung von Osama und der Katze, die sich auf meinem Schoß sehr wohl fühlte.

Die Familie von Sina Pj Beach Fales, meine drei Jungs und ich

Die Familie von Sina Pj Beach Fales, meine drei Jungs und ich

Darf ich vorstellen: Osama!!!

Darf ich vorstellen: Osama!!!

die kleine Katze von Sina PJ Beach Fales

die kleine Katze von Sina PJ Beach Fales

das Baby von Sina PJ Beach Fales

das Baby von Sina PJ Beach Fales

Annette geht zur Kirche in Siumu

Annette geht zur Kirche in Siumu

immer gut gekleidet geht es zur Kirche

immer gut gekleidet geht es zur Kirche


Als sich die Jungs nach fünf gemeinsamen Tagen auf den Heimweg machten, blieb ich alleine in Sina Pj Beach Fales übrig.

Es war mal wieder ein schrecklicher Abschied, ich war so traurig!!!

Gott sei dank wusste ich ja mittlerweile wie ich mit solchen Abschieden umzugehen hatte und die beste Lösung hierbei war eben mal wieder:
Ort wechseln, Neues entdecken, neue "Freunde" finden, in die Zukunft blicken, froh sein, dass die Vergangenheit so super war!!!

Als nächstes sollte es daher für mich zu DEM Touristenpunkt auf Samoa gehen, Lalomanu Beach, dort, wo ich wieder viele Leute kennen lernen wollte und mich Neuem widmen wollte.

Doch zuvor stand noch eine Nacht in meinem Fale, dass ich mir bisher mit Shane geteilt hatte, vor mir. Mensch, war das auf einmal einsam und unheimlich!!!

Aber dann kam einer der besten Erlebnisse, die ich bisher auf meiner Reise hatte.
Der Vater von Sina Pj Beach Fales kam Abends noch extra zu mir, fragte mich, ob es mir gut ginge und sagte: "Don´t worry Annette, I will take care about you, you don´t have to be afraid!"

Ich fand das so unglaublich lieb. Ich hatte nicht gesagt, dass ich Angst hätte oder ähnliches. Es kam genau in dem richtigen Moment UND es hat mich absolut gerührt!!!

DAS ist Samoa und das sind die Menschen von Samoa!!!

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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