Den Mutigen gehört die Welt !

14.12.2008 - 19.12.2008 > 91.Tag - 96. Tag > sonnig, ca.30 Grad, sehr angenehm im Vergleich zu Singapur und Kuala Lumpur

Eigentlich wollte ich gerne den Nachtbus nach Bangkok nehmen, ich entschied mich allerdings aufgrund meiner immer noch recht schlechten gesundheitlichen Verfassung, einen Flug von Phuket nach Bangkok zu bevorzugen.

So setzte ich mich zunaechst auf die Faehre in Richtung Phuket und flog von hier aus nach Bangkok.

In Bangkok wollte ich auf jeden Fall Annika, die ich aus Deutschland kenne und die hier einige Monate studiert hat, besuchen.

Ich nahm also das Taxi vom Flughafen und "schwupp die wupp" stand ich Annika vor ihrer Wohnung in Bangkok gegenueber .

Nach einer netten Begruessung und einem gemeinsamen Abendessen, konnte ich in ihrem super gemuetlichen Bett uebernachten und freute mich total, wieder ein klein bisschen ein zu Hause zu haben.

Annika flog bereits zwei Tage spaeter nach Hause und so hatte sie noch einige Dinge zu erledigen.

Ich habe mir daher am naechsten Tag zusammen mit Annikas Freundin Svenja Bangkoks Sehenswuerdigkeiten angeschaut.

Gemeinsam mit dem Taxi ging es zum Koenigspalast (Grand Palace)mit seinem Wat Phra Kaeo und dem Smaragd-Buddha.

Leider hatte ich waehrend meiner bisherigen Reise kaum schlechte Erfahrungen gemacht und war daher leider nicht auf die ueblen - und ich muss es jetzt mal sagen - Verarschungen der Thailaender in Bangkok gefasst.

Svenja und ich wurden leider nicht am Haupteingang des Grand Palace abgesetzt und so hatten wir - da es sich um einen sehr grossen Komplex handelt - einige Probleme, den Eingang zu finden.

Leider trafen wir dann auf einen uniformierten Thailaender, der uns darauf hinwies, dass der Palace erst in einer Std. geoeffnet haette und das wir uns ja in dieser Zeit etwas anderes anschauen koennten.

Erstaunlicher Weise haben wir dem Ganzen geglaubt und sind in ein Tuk Tuk gestiegen, das natuerlich grade zufaelliger Weise vorbei kam und uns zu einer anderen Sehenswuerdigkeit bringen sollte.
Ich habe zwar kurz gezoegert, bin dann allerdings tatsaechlich in dieses Tuk Tuk gestiegen.

Der Tuk Tuk Fahrer hat sich daraufhin die gesamte Fahrt ueber gefreut wie ein Koenig und sich vor Lachen kaum mehr gefangen.

Mir kam das Ganze bereits nach wenigen Minuten sehr sehr komisch vor und ich hoerte Gott sei Dank auf meine innere Stimme, das Tuk Tuk so schnell wie moeglich wieder zu verlassen.

Wir verliessen also bereits nach nur wenigen Metern das Tuk Tuk und machten uns per Fuss wieder auf den Weg zurueck.

Leider hatten wir dann nicht so recht eine Ahnung, wo wir waren und so fragten wir einen Moench, der uns grade ueber den Weg lief, nach der Richtung.
Und so kam es, dass wir persoenlich von einem Moench zurueck zum Grand Palace gebracht wurden.

Hier standen wir erneut vor dem Problem, einem weiteren Thailaender zu begegnen, der uns schon wieder zu vermitteln versuchte, der Palace waere geschlossen.

Eigentlich wollte Svenja wieder in ein Tuk Tuk einsteigen, mir war das Ganze mittlerweile aber zu bloed geworden und ich beschloss, dass wir auf jeden Fall den Eingang auf eigene Faust suchen mussten.

Wir haben den Eingang dann auch gefunden und siehe da: der Koenigspalast war natuerlich geoeffnet.

Die Thailaender hier sind wirklich ausgetrickst. Also Leute, lasst Euch bitte nicht veralbern!

Ich hatte mir extra meinen knielangen Rock angezogen und meinen Poncho zum verhuellen meiner freien Schultern mitgenommen, aber leider war mein Outfit hier nicht so ganz akzeptiert.
Also hiess es fuer mich erst einmal umziehen!
Folglich lief ich die naechsten Stunden mit einem extrem sexy Hemd durch den Grand Palace, mit dem ich mir die ganze Zeit sehr sehr komisch vorkam. Irgendwie sah ich ein wenig aus wie eine Krankenschwester .

Nach unserem Besuch des Grand Palace ging es dann natuerlich auch noch zum Wat Pho, dem Tempel des liegenden vergoldeten Buddha, der 46 m lang und 15 m hoch ist.

Auf dem Grundstueck des Wat Pho, befindet sich auch eine Massageschule und diese wollten wir zwei uns nicht entgehen lassen. Deshalb goennten wir uns nach dem Sightseeing eine Std. Thaimassage, die ich so wirklich nur empfehlen kann, auch wenn ich mich immer noch nicht so ganz daran gewoehnen kann, mich von jemandem fremden am ganzen Koerper massieren zu lassen.

Nach einer weiteren Nacht bei Annika, kam ihre Abreise immer naeher und so zog ich erst einmal wieder um.

Und wohin zieht man, wenn man in Bangkok als Backpacker reist? Natuerlich auf die legendaere Kao San Road.

Naja, ich bin nicht ganz auf die Kao San Road gezogen, sondern habe auf Empfehlung von Annika die Rambutri Street bevorzugt. Diese liegt gleich um die Ecke von der Kao San Road.

Zurueck im Backpackerleben habe ich Abends sogleich zufaellig ein Maedchen aus England, dass ich in Singapur kennen gelernt hatte, wiedergetroffen.
Doch das sollte nicht das einzige zufaellige Wiedertreffen sein, denn ich traf auch noch zwei Australier, die ich bereits auf Ko Phi Phi kennen gelernt hatte. Und so kam es, dass ich mit den zwei Australiern und zwei weiteren Backpackern einen super netten Abend mit Livemusik in einer Bar auf der Kao San Road hatte

Ich habe mich schwer damit getan, zu entscheiden, wo ich als naechstes hinreisen moechte.

Ich musste definitiv Thailand verlassen, denn mein Visa lief ab und eine Verlaengerung war sinnlos, denn sie wird laut neuer thailaendischer Bestimmung nur noch fuer 7 Tage ausgestellt (ich war sogar im Immigration Office, um mein Visa verlaengern zu lassen).

Ich machte mir die ganze Zeit Gedanken darueber, wo ich wohl Weihnachten und Silvester feiern wuerde und diese Gedanken liessen mich gar nicht mehr los. Ich waehre gerne Silvester in Bangkok gewesen, aber das ging eben einfach nicht.

Und so entschied ich mich, als naechstes nach Laos zu reisen.
Ich besorgte mir also sogleich ein Busticket fuer die Reise nach Vientiane und entschied mich auch noch gleich das Visum fuer Vietnam zu beantragen, denn ich war mir nicht sicher, ob ich dieses auch in Laos bekommen koennte (mittlerweile weiss ich, dass das Visum fuer Vietnam auch ueberall in Laos ausgestellt wird).

So blieb ich also noch weitere zwei Tage in Bangkok und wartete auf mein Visum.
Ich nutzte die Zeit um noch ein wenig die Kao San Road hoch und herunter zu laufen und mich immer wieder von neuen Entdeckungen auf dieser Strasse ueberraschen zu lassen.

Bangkok und die Kao San Road waren voellig anders, als ich sie mir vorgestellt habe.
Irgendwie hatte ich immer den Film "The Beach" im Kopf, in dem Leonardo Di Caprio auf der Kao San Road ankommt...tja, es ist eben ein Film.
Und dennoch wird Bangkok oft als chaotische, dreckige, versmokte, heisse, schwuele, dunkle Stadt dargestellt.
Dieses Bild bestaetigte Bangkok fuer mich ueberhaupt nicht. Es hier weder schwuel (nein, es war sogar richtig angenehm)noch dunkel (die Sonne schien).

Vielleicht ist Bangkok eine Bewaehrungsprobe, fuer diejenigen, die das erste Mal in Asien sind, aber Kuala Lumpur hatte mich wohl schon so gepraegt, dass mich Bangkok nicht mehr erschuettert hat.

Ich danke hiermit Annika und ihren Mitbewohnern fuer ihre liebe Aufnahme in der Wohnung in Bangkok.