Den Mutigen gehört die Welt !
Die Rückkehr - wieder zu Hause
Die Rückkehr (23.08.2009)
Nach einem weiteren Stopp in London, bei dem ich noch ein wenig um meinen Flug bangte, den ich erst wenige Stunden vor meinem Abflug in Los Angeles eingebucht hatte, ging es nun also mit meinem letzten Flug direkt nach Hamburg.
Ich hatte das erste Mal regelrecht Angst beim Fliegen, da das Flugzeug dieses Mal in einer verhältnismäßigen geringen Höhe flog und ich dies von meinen Langstreckenflügen nicht mehr gewöhnt war. Mir kam es überhaupt nicht hoch genug vor, die Maschine war sehr viel kleiner als die großen Maschinen, mit denen ich die ganzen letzten Flüge unterwegs war und irgendwie war mir nicht so richtig wohl, vielleicht auch, weil ich nicht wollte, dass kurz vor dem Ende meiner Reise etwas schief geht.
Tja und dann war ich auf einmal in Hamburg, mit meinen Flip Flops und meinem Backpackerklamotten, ein wenig fehl am Platze, weil alle anderen um mich herum so super gut gekleidet waren.
Aber das war ich, so war ich ein Jahr lang gereist.
Willkommen zu Hause!
Kurz nach meiner Heimkehr(23.08.2009): zu Hause mit meinem Rucksack im Hintergrund und in den Händen ein Südseesouvenir aus Samoa
So war ich einmal gestartet am 14.09.2008:
Und so sah ich aus, als ich nach fast einem Jahr wieder in Deutschland war:
Die ersten zwei Wochen
Ich habe die erste Zeit nicht wirkich realisiert, dass ich wieder in Deutschland war.
Mein Körper war da, aber meine Seele war immer noch auf Reise.
Ich bin morgens in meinem Bett aufgewacht und wollte nicht da sein, wo ich war.
Und meine Seele hat es auch lange nicht begriffen.
Es war mir während der Reise nie so vorgekommen, als wenn ich mich immer näher zurück nach Deutschland bewege und so kam es mir auch völlig merkwürdig vor, wieder zu Hause zu sein.
Es war einfach so anders wieder da zu sein.
Doch nicht nur für meine Seele war es schwierig, denn auch mein Magen wollte Deutschland nicht so recht akzeptieren.
Das viele Brot, die Milchprodukte hier zu Hause. Das alles mochte mein Magen nicht, so hatte ich mich seit fast einem Jahr nicht mehr ernährt!
Und ich war auch gar nicht mehr so typisch deutsch. Ich konnte mir nicht vorstellen mit einer Handtasche herumzulaufen, weil es mir völlig fremd und zu "tussig" vorkam .
Ich beobachtete die Atmosphäre in meiner Heimatstadt, einer deutsche Kleinstadt. Alles war so unglaublich idyllisch, keine Obdachlosen, Verkehrsregeln wurden eingehalten, kein Hupen, keine lauten Geräusche.
Und so war ich also auf einmal wieder da, als wäre nichts geschehen. Für mich gab es nichts Neues zu entdecken und ich hatte auch erst einmal nichts zu tun.
Ich hing in den Seilen.
Die Zeit danach
Dann ging es um die Zukunft: Was will ich machen, will ich meiner Zukunftsplanung, die ich vor meiner Reise gemacht hatte, weiterhin nachgehen oder gehe ich einem anderen Weg nach?
Nach langem, schwierigen immer wieder Hin- und Herüberlegen änderte ich meine Pläne: ich entschied mich gegen das weitere Studieren (ursprünglich wollte ich ja noch ein Zusatzfach weiterstudieren) und für das schnellstmögliche Weiterkommen meiner "Karriere" (d.h. für das Referendariat).
Es tat gut Entscheidungen zu treffen und in die Zukunft zu gucken.
Dennoch: ich hatte das Gefühl, dass meine Reise in Vergessenheit gerät.
So langsam nahm das Interesse anderer ab, das Leben ging seinen normalen Lauf.
Und ich musste mich mit einem weiteren "Problem" konfrontieren: auch hier in Deutschland hatten Entwicklungen stattgefunden.
Es war nicht so wie ich ursprünglich dachte, dass hier sowieso alles beim Alten geblieben wäre. Nein, auch hier gab es Veränderungen.
Besonders die Tatsache, dass sich Menschen in meinem Umfeld in diesem vergangenen Jahr verändert hatten, dass auch sie Entwicklungen durchgemacht hatten, musste ich verarbeiten.
Nicht nur ICH hatte in diesem Jahr etwas erlebt, auch ANDERE hatten in ihrem gewohnten Umfeld ein Jahr hinter sich, in dem einiges geschehen ist.
Ich speicherte meine Fotos auf einer externen Festplatte, drehte sie, ordnete sie in Kategorien ein, ich fand lustige und interessante Videos, die ich aufgenommen hatte und versuchte so die Erinnerungen an meine Reise zu behalten.
Ich schickte die Bewerbungen für mein Referendariat heraus, konnte mich so schon mal wieder mit dem Behördendschungel Deutschlands "anfreunden" und arbeitete die Monate wieder bei meinem bisher getätigten Studentenjob.
So konnte ich meinen finanziellen Engpass wieder auf Vordermann bringen, wieder in die Arbeitswelt eintauchen und mich so langsam aber sicher zurück an Deutschland gewöhnen (auch mein Magen brauchte dafür übrigens auch noch lange Zeit).
Aufbruch: | 14.09.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 23.08.2009 |
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