Den Mutigen gehört die Welt !
Vereinigte Staaten: Los Angeles I
08.08.2009 - 12.08.2009 > 330.Tag - 334.Tag > Sonne bei ca. 25 Grad, windig.
Gemeinsam mit vier weiteren Reisenden aus Vara´s Beachhouse ging es am späten Abend mit dem Shuttle Service zum Flughafen von Rarotonga.
Unser Flieger sollte eigentlich um 12 Uhr nachts gehen, doch es handelte sich um eine Maschine, die von Auckland mit einem Zwischenstopp auf Rarotonga nach Los Angeles flog und sie hatte leider - wie sich später herausstellte - ca. 2 Stunden Verspätung.
Beim Warten im Gate Bereich, der übrigens auf Rarotonga nur aus einem kleinen überdachten Bereich mit einigen süßen kleinen Souvenirshops sowie einem offenen Bereich besteht, vertrieb ich mir meine Zeit mit den anderen Reisenden aus Vara´s, die ihren eigenen kleinen DVD Spieler dabei hatten.
Beim Herumspazieren entdeckte ich sowohl Kendra, ein amerikanisches Mädchen, die ich bereits bei einigen Partyabenden auf Rarotonga kennen gelernt hatte, als auch ein englisches Pärchen, die mit mir auf der Aitutaki Tagestour waren.
Es zeigte sich mal wieder, wie klein die Welt eines Reisenden so ist .
Und als ich dann später endlich im Flieger saß und zufällig meinen Platz auch noch neben dem englischen Pärchen hatte, wurde mir dies noch mehr bewusst .
Nach einem 10stündigen Flug angekommen auf dem Flughafen in Los Angeles, hatte ich erst einmal einen ganz schönen Respekt vor der Einreisekontrolle.
Ich war ja schließlich jetzt kurz davor in die Staaten einzureisen und die sind ja bekanntlich ziemlich streng, besonders, wenn man in den letzten Monaten den Erdball umrundet hat.
Doch meine Annahmen waren völlig unbegründet, denn meine Einreise lief so entspannend ab, wie ich es in kaum einem westlichen Land je zuvor erlebt hatte.
Keine Kontrolle wegen Schweinegrippe, kein Ausfragen bezüglich meiner Person, keine extra Zollkontrolle für mich...nichts, einfach nur Pass vorzeigen und schon wurde ich durchgewunken.
Wow, ich war "baff".
Ich hatte mich nach Recherchen im Internet bereits im Voraus im USA Hostel Los Angeles (Hollywood) eingebucht und nun hieß es erst einmal: "auf geht´s Hostel suchen."
Also erst einmal wieder beim Warten auf den Bus ein nettes (wie sollte es auch anders sein) neuseeländisches Pärchen kennengelernt, mit ihnen zusammen zur Metro Haltestelle gefahren, dort in die Metro eingestiegen (wobei ich meine neuen Bekanntschaften schon wieder nach einer Haltestelle verabschieden musst) und dann direkt auf dem Hollywood Boulevard, auch bekannt als "Walk of Fame" wieder ausgestiegen.
Und ja, da war ich dann auf einmal in Hollywood!!!
Mit meinem großen Backpack auf dem Rücken und meinem kleinen Rucksack auf dem Bauch stolzierte ich nun also gradewegs über den "Walk of Fame" durch alle Touristenmassen hindurch auf der Suche nach meinem Hostel (das war vielleicht eine lustige Aktion!).
Wie sich zeigte hatte ich ein schön zentral gelegenes kleines Hostel gefunden, das mir auch gleich zusagte.
Ich schaute mir an diesem Tag noch ein wenig den "Walk of Fame" an und nahm abends sogleich an einem vom Hostel angebotenen Freizeitangebot teil:
ein Spaziergang zu "Hollywood Hills" in den "Runyon Canyon Park" mit Sonnenuntergangsbetrachtung.
Der Runyon Canyon Park ist ein Ort des Gesehen und Gesehen-Werdens, hier treffen sich die bekannten (und auch nicht so bekannten ) Persönlichkeiten für eine (oder auch zwei ) Joggingrunden, hier werden die Hunde zur Schau gestellt oder auch einfach nur Gassi geführt, hier laufen die Durchtrainierten den Berg hinauf, hier findet einfach ein allabendliches Treiben statt.
Und mitten drin waren wir!
die Amerikaner sind im Runyon Canyon Park mit ihren Hunden unterwegs....hier haben wir eine ganz kleine Dogge
Blick vom Berg des Runyon Canyon Park auf Hollywood Hills
das berühmte Hollywoodzeichen...ich weiß, das Foto ist nicht gut, aber immerhin, ich war da
Leider war das Publikum im USA Hostel extrem deutsch geprägt (d.h. es waren hier viele Deutsche ) und das hat mir überhaupt nicht gepasst. Nein, meine Reise war noch nicht zu Ende und ich wollte keine Deutschen treffen und ich wollte ihnen erst Recht nicht beim Englischsprechen zuhören.
Also habe ich einfach mal wieder einen auf Schüchtern gemacht und mich gar nicht um irgendjemanden anderen gekümmert. Nein, heute Abend, beschloss ich, war einfach nicht der Zeitpunkt für eine neue Bekanntschaft.
Doch da hatte ich meinen Plan nicht mit den anderen Reisenden gemacht und so lernte mich ein sehr gut anzusehender Däne kennen, der darüber hinaus auch noch echt nett war und mit dem ich dann auch die folgenden Tage in LA verbrachte.
Nach unserem "Hollywood Hills" Ausflug gingen wir zwei daher gemeinsam noch einmal die Luft auf dem "Walk of Fame" am Abend beschnuppern.
Es war eine schöne Stimmung!
vor dem Chinese Theatre stehen immer nette Filmfiguren...eigentlich nehmen die immer Geld, wenn man Fotos mit ihnen machen möchte...ich hatte da aber keine Lust zu...hihi....hab einfach das Foto gemacht und bin dann abgehauen Ätsch!
Am nächsten Tag stand erneut eine Aktivität meines Hostels an:
Walking Tour durch Beverly Hills!
Gemeinsam mit einem deutschen Mädchen, Lenna, die ich in meinem Hostelzimmer kennenlernte, meinem Dänen, weiteren Hostelbewohnern und dem verrücktesten Guide der Weltgeschichte namens Adam, machten wir uns also auf den Weg nach Beverly Hills!
Adam zeigte sich bereits bei unserem Treffen als extrem lustiges Kerlchen.
Ein komischer "Riesenbrummer" (also quasi ein großes Insekt ) flog die ganze Zeit um uns herum und als ein japanischer Reisender, der mit uns unterwegs war, dieses Insekt mit seiner flachen Hand wegschlug, war Adam vollig von den Socken.
"Dude, you are amazing...that was awesome..., you are a hero, where are you from?"
Es ist wirkich schwierig wiederzugeben, aber es war eine unglaublich lustige Situation und ich habe selten so gelacht
mit Adam, dem lustigsten und durchgeknalltesten Guide, den man haben kann, ging es nach Beverly Hills
Angekommen in Beverly Hills nahm unsere bereits so lustig angefangene Tour weiterhin ihren Lauf...
Hach, es war so lustig!
Die normalen Beverly Hills Touren fahren mit ihren Tourbussen durch die Wohngegend der Schönen und Reichen, doch - wie bereits erwähnt- war unsere Tour eine Walking-Tour und das bedeutete, dass wir näher an die Häuser herantreten konnten, als die anderen Touristen.
Und dies verschaffte uns zum einen positive Resonanz, wie z.B. beim Haus von Michael Jackson und zum anderen eine negative Reaktion, wie z.B. beim Haus von Tom Cruise.
Die Häuser der Stars in Beverly Hills sind alle mit Aussenkameras inklusive Microfon ausgestattet, d.h. jeder Besucher, der sich nur in der Nähe des Hauses aufhält, kann abgehört werden.
Und genau dies geschah auch mit uns.
Während Adam, unser Guide, etwas sehr nettes und positives über Michael Jackson sagte, machte er den Security Guy von Jacko auf sich aufmerksam (er konnte ja alles über das Mikro mithören). Dieser fand die Aussagen von Adam gut und ermöglichte uns daher - indem er uns das Eingangstour des Anwesens öffnete - einen exklusiven Blick auf das Vordergrundstück des Besitzes von Jackson.
Am Haus von Tom Cruise angekommen witzelte Adam jedoch über dessen Zugehörigkeit zu Scientology und als dies der Security Guy von Tom Cruise mitbekam, wurden wir sofort auch nur aus der Nähe des Hauses verbannt. Mensch, dieser Security Guy war echt richtig richtig sauer. Wir durften nicht einmal mehr ein Foto vom Eingangstour des Grundstückes machen.
Als nächstes dann stand der Besuch des Rodeo Drives an, der Shoppingstraße für alle möglichen Prominenten.
Da es ja doch nicht allzu spannend ist, an all den viel zu teuren Boutiquen der Stars und Möchtegern-Stars vorbei zu laufen, hatte Adam die grandiose Idee, doch einfach einmal all den anderen Touristen vorzuspielen, er, Adam, wäre ein berühmter Star.
So spielten wir das Entdecken eines Stars, fotografierten ihn, ließen uns mit ihm fotografieren. Ach, es war schon lustig, wie auf einmal alle anderen Touristen stehenblieben und interessiert schauten.
Das Ganze haben wir dann noch einmal mit zwei der anderen Mitteilnehmer unserer Tour gespielt. Das hat sogar noch wesentlich besser funktioniert als mit Adam, es war wirklich faszinierend, wieviele Leute dachten, es handele sich wirklich um ein Promipärchen .
Zusammen mit "meinem" Dänen machte ich mich dann noch mit dem Bus auf den Weg nach St. Monica.
am Strand von St. Monica
Hier war es zwar lange nicht so schön, wie ich erwartet hatte und es war auch noch ganz schön frisch (von wegen in Californien ist es immer heiß und so...), aber wir hatten eine gute Zeit.
Wir schauten uns den St. Monica Pier an...
Santa Monica Pier
...und genossen von hier aus den Blick auf die Strandlandschaft von St. Monica.
wir zwei unterwegs
Da ich unbedingt noch den bekannten Muscle Beach sehen wollte, unternahmen wir auch noch einen kleinen Spaziergang entlang der "Promenade" von St. Monica.
lustige Muskeltrainingsgeräte am St. Monica Beach
Am nächsten Tag machten wir uns mit Lenna und noch zwei weiteren dänischen Mädels (europäische Vereinigung: drei Dänen und zwei Deutsche in Amerika ), die wir auch im Hostel kennen gelernt haben und die einen Mietwagen hatten, auf den Weg zu den Studios von "Warner Brothers Movie World."
Warners Brother Movie World...wir fünf unterwegs
Mit kleinen lustigen Touriautos und einem Guide wurden wir durch die bekannten und auch nicht so bekannten Studios gefahren.
Es war schon eine lustige und lohnenswerte Tour, doch für Deutsche manchmal weniger interessant, da es sich um viele Studios amerikansicher Sendungen handelte, die in Deutschland nicht wirklich bekannt sind oder gar nicht in Deutschland ausgestrahlt werden.
Am für mich interessantesten war daher das Studio der Serie "Friends", bzw. des in der Serie "Friends" bekannten Cafes Central Perk.
Friends Central Perk
Da die Mädels interessiert an der University of California Los Angeles, kurz UCLA, waren und wir ja aufgrund des Mietautos flexibel waren, statteteten wir dem Campus noch einen Besuch ab.
Hier war es wirklich interessant und lud direkt zum Studieren ein. Ein wunderschöner Campus, sehr gepflegt, schöne Grünanlagen. Es gab sogar ein eigenes Fitnesscenter mit Swimmingpool. Was will man da mehr?
an der Uni
Abends ging es dann noch gemeinsam nach Venice Beach, einem absolut verrückten Ort, an dem ich mich irgendwie zurück versetzt nach Asien fühlte.
Die Mädels fühlten sich glaub ich nicht so wohl dort, aber ich muss sagen, dass es mir richtig richtig gut gefallen hat.
Überall irgendwelche Hippies, Leute, die verrückte Sachen verkauften, überall die verschiedensten Klamotten, hier Botox, dort Tattoos...ein wenig wie auf der Kao San Road in Bangkok, Thailand.
Übrigens traf ich hier zufällig auch wieder auf die zwei Jungs, mit denen ich ich in Vara´s Beachhouse war und mit denen ich von Rarotonga nach Los Angeles geflogen bin.
Ja, die Welt eines Reisenden ist klein .
Venice Beach...die am Strand langlaufende Straße
Botox on the Beach-wer will noch mal, wer hat noch nicht?
Nachdem ich mit Lenna an meinem vorerst letzten Tag in Los Angeles noch einmal in St. Monica war (eigentlich wollte ich mir ja mal Los Angeles Downtown anschauen, aber im Hostel wurde uns davon abgeraten: nichts spannendes zu sehen und es gäbe dort gefährliche Ecken...), wollte ich mich mit dem Nachtbus auf nach San Francisco machen.
Ich wollte meine kurze Zeit in den Staaten noch effektiv nutzen und nicht noch die Tage für lange Busfahrten verschwenden.
Leider war die Idee über Nacht mit dem Bus zu fahren - wie sich später herausstellte - eine ziemlich blöde Idee und ich habe es teilweise wirklich bereut, doch nicht am Tage gefahren zu sein.
Die Greyhound Busse in den Staaten sind auf keinen Fall mit denen in Australien zu vergleichen.
Es gibt hier wirklich einen großen Unterschied, den ich dann selber erfahren durfte.
Zunächst muss man hier in den Staaten sein Gepäck quasi einchecken, d.h. es wird ein Blick auf das Gepäck geworfen und dann bekommt man einen Gepäckanhänger, ohne diesen Anhänger darf man kein Gepäck mitnehmen.
Mein Problem war, dass mein Bus in einer Zeit abfuhr, in der der Schalter von Greyhound schon längst geschlossen hatte, d.h. ich musste auch noch eine Stunde zuvor mit meinem Rucksack dorthin, mein Gepäck vorzeigen um meinen Gepäckanhänger zu bekommen. Und dann erfuhr ich auch noch, dass der Bus von Hollywood aus, nicht um 22 Uhr (wie ich im Internet gesehen hatte; das bezog sich allerdings auf die zentrale Bushaltestelle in LA), sondern noch später abfuhr.
Dann lief ich wieder zurück zu meinem Hostel(wohlbemerkt, alles mit meinem Rucksack!), weil ich nicht über eine Stunde bei Greyhound warten wollte.
Es war mittlerweile natürlich stockenfinster, auf dem Hollywood Blvd. war auch nicht wirklich mehr viel los und ich dachte nur so: "Augen zu und durch, Du läufst jetzt schnell zu Greyhound, da werden dann ja noch einige Reisende warten und dann bist Du dort auch nicht mehr allein."
Pustekuchen, hätte ich gewusste, was mich bei der Greyhound Station erwartet, hätte ich vermutlich wieder umgedreht.
Doch, da ich es natürlich nicht wusste, lief ich voller Optimismus los.
Angekommen an der Greyhound Busstation standen dort nur vier Leute, ein älteres, irgendwie sich komisch verhaltendes unsymphatisch wirkendes Pärchen und ein älterer Herr mit einem jungen Mädchen.
Ich stellte mich zu ihnen in die dunkle Atmosphäre des Greyhound Gebäudes und dachte nur so: "Hoffentlich kommt gleich der Bus."
Doch der lies auf sich warten...
Derweil ließen sich einige Obdachlose am Gebäude für die Nacht nieder, ein anderer komischer Kerl kam mit dem älteren Pärchen ins Gespräch, schnorrte sich eine Zigarette.
Es war eine unheimliche Atmosphäre. "Sch...", habe ich gedacht, "ich will hier weg."
Als der Bus immer noch nicht kam, gesellte ich mich zu dem jungen Mädchen mit dem Herren, sie schienen mir die einzigen Vernünftigen hier zu sein.
Ja, und auch sie waren wirklich froh, dass ich sie ansprach, denn auch ihnen war wohl nicht so wohl zumute.
So tat ich mich mit dem -wie sich herausstellte- ungarischen Mädchen zusammen und fühlte mich schon nicht mehr ganz so unsicher.
Als der Bus kam, saßen hier drin auch nur so unheimliche Gestalten, die Fahrerkabine war mit einer Glasfront abgezäunt, die Leute schliefen, es gab nur noch wenige freie Plätze.
Gott sei dank, habe ich dann einen einigermaßen guten Platz bekommen, konnte schlafen und habe so die Fahrt doch noch ganz gut gemeistert.
Dennoch: ich habe mich auf meiner gesamten Reise nicht einmal so unsicher gefühlt, wie auf diesem Busbahnhof in Hollywood.
Aufbruch: | 14.09.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 23.08.2009 |
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten