Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Kambodscha: Phnom Penh I

29.01.2009 - 30.01.2009 > 137.Tag - 138.Tag > heisse ca. 30 Grad, ein wenig bewoelkt.

In Phnom Penh angekommen, wurde unsere Reisegruppe ins OK Guesthouse eingebucht. Hier herrschte schon gleich eine gesellschaftliche Atmosphaere und ich hatte das Gefuehl, dass dieses Guesthouse viele Backpacker anzieht.

Gemeinsam mit Michael, der sich von seinem vorherigen Besuchs Phnom Penhs schon gut auskannte, und einem Paerchen (sie hatte belgische Eltern und daher einen belgischen Pass, sprach aber eigentlich nur Spanisch, weil sie in Chile aufgewachsen ist. Dort hat sie ihren chilenischen Freund kennengelernt, der uebrigens ca. zehn Jahre juenger war. Gemeinsam studieren sie z.Z. in Sydney, Australien, und machten nun gerade Urlaub in Vietnam und Kambodscha. Ein sehr interessantes Paerchen auf jeden Fall) gingen wir am ersten Abend an einer netten Barstrasse direkt am Fluss etwas trinken.

Abgesehen davon, dass ich bei der Anreise nach Phnom Penh schon schrecklich heruntergekommene Haeuser gesehen hatte, gefiel mir die Stadt soweit eigentlich schon einmal ganz gut.
Dies sollte sich allerdings am naechsten Tag aendern, denn von diesem Tag an, sah ich Phnom Penh mit anderen Augen.

Michael, mein persoenlicher Stadtfuehrer in Phnom Penh, uebernahm also die Orientierung und wir gingen auf Entdeckungstour durch die Stadt.
Ich hatte beschlossen, mir an diesem Tag noch nicht alle Sehenswuerdigkeiten der Stadt angucken zu muessen, denn ich wusste, dass ich - aufgrund meines Reiseweges in Kambodscha - hier noch einmal zurueckkehren wuerde. Aus diesem Grund haben wir zwei die Stadt einfach einmal ohne grosse Besichtigungen der Sehenswuerdigkeiten abgelaufen. So habe ich schon einmal einen guten Ueberblick gewinnen koennen und Michael konnte sich an seinem letzten Urlaubstag noch einmal von der Stadt verabschieden.

Im Lonely Planet hatte ich zuvor gelesen, dass Phnom Penh die Stadt der Gegensaetze waere, an einem Tag koennte man die Stadt besichtigen und dabei Gefuehle von "Himmelhochjauchzend" bis " Zutodebetruebt" erleben.
Ich habe an diesem Tag einige schoene Dinge Phnom Penhs gesehen, aber dieser Tag war definitiv - um die zuvor geaeusserten Ausdruecke zu verwenden - mehr ein Tag des "Zutodebetruebtseins".

Aber seht selber, was ich an diesem Tag, an meinem ersten Tag in Phnom Penh und meinem ersten Tag in Kambodscha, gesehen habe:

Zunaechst die schoene Seite Phnom Penhs:

Ich vor einen der Wahrzeichen Phnom Penhs: Independence Monument

Ich vor einen der Wahrzeichen Phnom Penhs: Independence Monument

Ich mit einigen Bauarbeitern, die auf den Strassen Phnom Penhs arbeiteten

Ich mit einigen Bauarbeitern, die auf den Strassen Phnom Penhs arbeiteten

Phnom Penhs Royal Palace: prunkvoll und goldschoen

Phnom Penhs Royal Palace: prunkvoll und goldschoen

Doch dann zeigte sich mir die Realitaet in Phnom Penh und es offenbarte sich mir die traurige Seite dieser Stadt:

Jugendliche nutzen die Wasserschlaeuche, die eigentlich den Rasen bewaessern sollen, zum Duschen.

Jugendliche nutzen die Wasserschlaeuche, die eigentlich den Rasen bewaessern sollen, zum Duschen.

Kinder baden im dreckigen Fluss und versuchen dort etwas essbares zu finden

Kinder baden im dreckigen Fluss und versuchen dort etwas essbares zu finden

Elefanten kehren von ihrem Arbeitsplatz zurueckgehen und gehen dabei mitten durch die Stadt

Elefanten kehren von ihrem Arbeitsplatz zurueckgehen und gehen dabei mitten durch die Stadt

der Muell liegt herum (daneben ein Tuk Tuk ohne dazugehoerigem Motorbike)

der Muell liegt herum (daneben ein Tuk Tuk ohne dazugehoerigem Motorbike)

in einigen Strassen wohnen die Menschen in solchen Gebaeuden

in einigen Strassen wohnen die Menschen in solchen Gebaeuden

und manche Familien leben aber auch auf diesen Booten

und manche Familien leben aber auch auf diesen Booten

Ich bin am Abend alleine ins Guesthouse zurueckgekehrt, Michael hat sich in der Stadt noch eine Massage gegoennt und ich habe entlang der Flusspromenade den Heimweg angetreten.
Es sind an diesem Tag soviele traurige Eindruecke bei mir haengen geblieben und der Weg entlang des Flusses hat alles noch mehr verstaerkt. Alle diese Familien, die auf der Strasse leben, die Kleinkinder liefen alle nackt herum und sassen in diesem absoluten schwarzen Dreck auf der Strasse. Sie schwimmen im Fluss und versuchen hier etwas Brauchbares herauszufischen.

Ich bin ins Guesthouse zurueckgekehrt und war richtig fertig, ich war zutiefst traurig und erschuettert.


Bereits nach diesen Impressionen in Phnom Penh haette ich eigentlich schon erahnen muessen, was dieses Land mir noch in der zukuenftigen Zeit, die ich hier verbringen wuerde, fuer eine Armut zeigen wuerde...
doch an diesem Tag war mir das noch nicht bewusst.

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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