Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Australien: Rainbow Beach - Fraser Island

04.05.2009 - 08.05.2009 > 233.Tag- 237.Tag > 20- 25 Grad, Regen, Sonne, Wolken im Wechsel.

Nach unserem super tollen Whitsunday Trip schliefen Frida und ich nicht noch einmal in Airlie Beach, sondern nahmen den Nachtbus nach Rainbow Beach.

Frida hatte ja ein wenig Respekt vor der langen, insgesamt 16-stuendigen, Fahrt, doch ich war - nachdem wir nun schon zweimal mit dem Greyhound gereist waren - absolut davon ueberzeugt, dass es eine schoene erholsame Fahrt werden wuerde.

Und so war es dann auch.
Wir hatten alle zwei Sitze fuer uns alleine und ich schlief richtig gut.
Ach, Busfahren in Australien ist so erholsam.
Man faehrt und faehrt, immer schon geradeaus durch das Nichts Australiens. Einfach super fuer eine naechtliche Erholung (nicht mit asiatischen Busfahrten zu vergleichen).

Morgens erreichten wir dann Harvey Bay, wo wir in einen anderen Greyhound Bus umsteigen mussten.
Leider mussten wir dann hier noch eine Stunde warten, aber naja, ich war ja erholt .

Doch als der Bus nach Rainbow Beach eintraf, erwartete mich der absolute "Obergau."

Ich hatte von Airlie Beach noch eine Pizza dabei und das erste was ich vom Busfaher zu hoeren bekam, war, dass ich doch auf keinen Fall die Pizza mit an Bord nehmen duerfte.
"Ach, ne, ich war damit ja nicht nur schon 14 Stunden mit im Bus gefahren."

Folglich habe ich eine Plastiktuete gesucht, in die ich die Pizza stecken koennte, so dass mein Pizzakarton, wo sich die Pizza bisher befand, verstecken konnte.

Natuerlich hatte ich aber keine Plastiktuete.
Also habe ich Frida gefragt, ob sie mir helfen koennte.

Die meinte dann auch noch, ich waere ja immer so unvorbereitet ("Hallo? Muss ich mir das wirklich anhoeren, von jemanden, der juenger ist als ich, nur in Australien herumreist und sonst keine Travelerfahrung hat? Und wieso zum Teufel sollte ich damit rechnen, dass da so ein verrueckter Busfahrer ankommt und mir verbietetet, Pizza an Bord zu nehmen?").

Ich wollte wieder zurueck nach Asien, wo sich niemals jemand fuer eine Pizza in einem Bus interessiert haette, ich wollte wieder alleine reisen, weil mir dann niemand gesagt haette, wie unvorbereitet ich waere...

Und dann holt Frida auch noch total viele Plasitktueten heraus und reichte mir eine.

Ich haette sie ja bald erwuergen koennten, erst erzaehlt sie mir, sie haette keine Tueten und dann so etwas.

Voellig sauer und agressiv und voller Hass gegenueber allem, was sich bewegte, stieg ich nun also in den Bus ein.

Naja, man koennte auch sagen: ich wollte in den Bus einsteigen.

Denn dann folgte der naechste absolute super Gau:
der Busfahrer wollte unseren Ausweis sehen.
Das muss man sich einmal vorstellen.
Da kauft man bei Greyhound ein Busticket, das man jedes Mal bei Betreten des Busses vorzeigen muss, zudem bucht man im Internet immer mit seiner Buchungsnummer und seiner Pinnummer seine Fahrt und ist daher immer mit Namen bei dem Fahrer registiert.
Doppelte Absicherung somit ohnehin schon.

Und jetzt wollte der Busfahrer auch noch unsere Ausweise sehen.

Es gab fuer mich jetzt nur zwei Moeglichkeiten:

1. Meinen Gefuehlen freien Lauf zu lassen, den Busfahrer ins Gesicht zu schreien, dass er ja wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, dass ich dieses Land verfluche und dass ich nicht im Geringsten gewillt bin seinen Regeln zu folgen und somit definitiv meinen Platz im Bus zu verlieren oder...

2. meine Gefuehle in den Griff zu bekommen, tief einzuatmen, zu schlucken, meinen Pass herauszuholen, ihn vorzuzeigen und so schnell wie moeglich meinen Platz im Bus zu finden.

Natuerlich habe ich mich - auch wenn es in diesem Moment richtig schwer fiel - fuer die zweite Variante entschieden.

Der tolle Busfahrer hat dann noch immer alle Nationaltiaeten in ihren Sprachen begruesst, aber ich war wirklich zu keiner Freundlichkeit bereit.

Nach wenigen Stunden erreichten wir dann auch Rainbow Beach im Regen.
Gott sei Dank, hatte ich mich mittlerweile wieder beruhigt, denn als der Busfahrer dann als ich meinen Backpack aus dem Bus in Empfang nahm, meinte:"Ach, ne, dieser Rucksack gehoert also zu Dir, denn ich haette ihn ja fast in Harvey Bay gelassen", liess mich das wirklich nur noch kalt.

Ich hatte naemlich als ich in Harvey Bay so sauer war, meinen Backpack nur so vor die Gepackluke des Busses geschmissen und war in den Bus gestiegen.

Ich wusste sowieso, dass der Rucksack mitgenommen wuerde.
Im Land der Regeln koennen sie sich ein Vorkommnis, wie das Vergessen eines Backpacks, doch gar nicht erlauben.

Das fuer uns bereits gebuchte Hostel "Dingo's" war gleich an der Bushaltestelle und so checkten wir hier erst einmal mit einer Masse anderer Backpacker ein.

immer schoen bedenken, dass wir in Australien sind: It's the Liquor Law!
Die spinnen echt! Das Land der Regeln!!!

immer schoen bedenken, dass wir in Australien sind: It's the Liquor Law!
Die spinnen echt! Das Land der Regeln!!!

Swimmingpool des Dingos - konnten wir jedoch aufgrund des Wetters nicht nutzen

Swimmingpool des Dingos - konnten wir jedoch aufgrund des Wetters nicht nutzen

Im Regen schauten wir uns kurz Rainbow Beach an, aber es war aufgrund des Wetters einfach zu ungemuetlich, um sich hier wirklich draussen bewegen zu wollen.

Wir waren hier in Rainbow Beach eigentlich auch nur angekommen, weil wir an einer Self-Guides-Fraser Island-Tour teilnehmen wollten.

Wir haben unser Tourdatum von Airlie Beach aus bestaetigen muessen und da wir dies nicht frueh gemacht hatten, befanden wir uns nun auf der Warteliste fuer diesen Tripp.

An diesem Nachmittag erfuhren wir dann auch, dass wir leider noch nicht am naechsten Tag mit auf Tour gehen koennen: es waren bereits zuviele Backpacker da.

Folglich hatten wir nun also noch einen vollen Tag in Rainbow Beach.

Und hierfuer muss man wissen, dass Rainbow Beach eigentlich nichts anderes ist, als eine kleine Strasse mit Cafes und Geschaeften sowie einem grossen langen Strand.

Da es heute nicht ganz so stark regnete, schafften wir es heute sogar zum Strand.
Hier war es nett, nichts allzu besonderes, mehr wie unsere Straende in Deutschland, aber dennoch haben Frida und ich zuminest ein bisschen einen Strandspaziergang machen koennen bis es wieder anfing zu regnen.

super Strand, sah eigentlich aus, wie zu Hause

super Strand, sah eigentlich aus, wie zu Hause

Mist Wetter!

Mist Wetter!

naja, ein paar schoene Fotos konnte ich aber noch ergattern

naja, ein paar schoene Fotos konnte ich aber noch ergattern

Rainbow Beach - riesen gross...hihi

Rainbow Beach - riesen gross...hihi

Bei unserem ersten Infotreffen am Nachmittag erfuhren wir dann einiges ueber unseren bevorstehenden Tripp und lernten unsere Gruppe kennen mit der wir unsere naechsten drei Tage verbringen sollten.

Und dann startete am naechsten Tag unsere 3 Tage und 2 Naechte Fraser Island Self-Guided- Tour.

Nachdem wir nun schon unsere Gruppe kennengelernt , unser Alkohol bestellt und besondere Snacks fuer uns selbst besorgt hatten, wurden am heutigen Tag alle Dinge fuer uns gestellt: Essen fuer die 3 Tage, Geschirr, Schlafsaecke, Zelte.
Eben alles, was das Herz so braucht , inclusive Kochanleitung uebrigens .

Wir erhielten noch Instruktionen ueber unser Aufenthalt auf der Insel mit den 4WD Jeeps, bekamen eine Karte der Insel ausgehaendigt mit Ideen, was wir uns an welchen Tag anschauen sollten und dann erhielten die Fahrer (ich war auch ein Fahrer!) noch eine Einfuehrung in das Fahren eines 4WD Jeeps.

Instuktionen fuer die Fahrt auf Fraser Island

Instuktionen fuer die Fahrt auf Fraser Island

Und dann konnte es nun endlich losgehen.

Mit der Faehre fuhren wir nach Fraser Island herueber!

auf der Faehre

auf der Faehre

An unserem ersten Tag machten wir uns erst einmal mit der Insel vertraut...

...und los geht die Fahrt am Strand entlang

...und los geht die Fahrt am Strand entlang

... und schauten uns diesen Viewpoint an:

Frida und Annette auf dem Viewpoint

Frida und Annette auf dem Viewpoint

Da an diesem Tag schon ab 15 Uhr Hochwasser herrschte, schlugen wir dann schon relativ schnell unsere Zelte auf, denn der Strand ist nur bei Ebbe als Strasse nutzbar.

unsere Zelte...schoen brav aufgestellt

unsere Zelte...schoen brav aufgestellt

Wir campten in der Naehe des bekannten Schiffswracks und so unternahmen wir kurz vor Dunkelheit, nachdem wir vorher noch ein wenig mit Regen zu kaempfen hatten, hierher noch einen Fussmarsch, um dann gemeinsam Abend zu essen.

Kochen gemeinsam mit meiner Truppe

Kochen gemeinsam mit meiner Truppe

Nach einem weiteren gemeinsamen morgendlichen Besuch beim Schiffswrack ...

Eine Piratin erobert das Schiff

Eine Piratin erobert das Schiff

Mehrere Piraten erobern das Schiff

Mehrere Piraten erobern das Schiff

... ging es dann an unserem zweiten Tag auf der Insel zum bekannten Lake Mc Kenzie.

Da ich auch einer der Fahrer war, habe ich mich dann - nachdem ich nun seit etwa 8 Monaten kein Auto mehr gefahren bin - an das Steuer dieses Jeeps gesetzt und bin zum ersten Mal richtig (abgesehen, dass ich ja im Krueger National Park schon einmal etwa 5 Minuten im Linksverkehr gefahren bin) im Linksverkehr und zum erten Mal ein vierradangetrieenes Auto gefahren.

Und es hat total Spass gemacht.

Am Lake Mc Kenzie angekommen, erfuellten sich dann meine Erwartungen von diesem See absolut: es war wirklich traumhaft dort.

schoener Lake Mc Kenzie

schoener Lake Mc Kenzie

Mich hat der weisse Sandstrand und das glasklare Wasser sehr an Gili Trawangan erinnert.

Annette am Lake Mc Kenzie...die Sonne hat ein bisschen geblendet, ne

Annette am Lake Mc Kenzie...die Sonne hat ein bisschen geblendet, ne

Nachdem wir noch ein paar Fotos von den wilden Dingos, die uberall auf der Insel herumlaufen gemacht haben...

Dingo am Lake Mc Kenzie

Dingo am Lake Mc Kenzie

... Lunch gegessen haben, ging es wieder zurueck zum Strand und unsere zweites Camp wurde aufgeschlagen.

dieses Mal war das Camp schon nicht mehr so geordnet.

dieses Mal war das Camp schon nicht mehr so geordnet.

Dieses Mal haben wir gleich mit den anderen zwei Gruppen zusammen gecampt und es entwickelte sich ein extrem netter Abend mit Musik, Bier, Goon und viel Spass

Und so kam auch schon unser letzter Tag...

Aufraeumen

Aufraeumen

Hollaendisch-Deutsche Reunion - Quatschmachen mit Cythia

Hollaendisch-Deutsche Reunion - Quatschmachen mit Cythia

... an dem wir uns zum Lake Wabby aufmachten.

auf dem Weg zum Lake Wabby

auf dem Weg zum Lake Wabby

Wir waren alle noch ziemlich fertig von der vergangenen Nacht und hatten leider kein Wasser mehr in unserem Wassertank am Jeep.

Der Weg zum Lake, der uebrigens durch diese Sandwueste fuehrte...

durch die Sandwueste

durch die Sandwueste

und in der ich meinen absoluten Spass hatte...

Jump!

Jump!

...war deshalb relativ anstrengend, hat sich aber wirklich gelohnt.

Lake Wabby

Lake Wabby

Und dann nahm unsere Fraser-Island Tour mit dieser grandiosen Gruppe ...

unsere Gruppe

unsere Gruppe

...und in dieser gefaehrlichen Gegend ...

ja, es ist schon gefaehrlich auf Fraser Island.

ja, es ist schon gefaehrlich auf Fraser Island.

...sein Ende und wir machen uns mit der Faehre auf zurueck nach Rainbow Beach.


Etwa zwei Wochen bevor ich meine Fraser Island Tour gestartet habe, ereignete sich auf dieser Insel genau mit den Self-Guided-Jeeps, mit denen wir unterwegs waren, ein Unfall, bei dem einer dieser Jeeps bei der Fahrt aufgrund eines Fahrfehlers des Fahrer umgekippt ist. Zwei Menschen sind bei diesem Unfall ums Leben gekommen.
Die deutsche Truppe, die Frida und ich auf Magnetic Island kennengelernt hatten, gehoerte zu einer dieser Gruppen, die zu der Zeit auf Fraser Island waren. Sie erreichten die Unfallstelle nur wenige Minuten nach dem Unglueck.

Viele Backpacker wollten daher nicht mehr an den Self-Guided-Touren teilnehmen.

Ich hingegen entschied mich dennoch bewusst dafuer.
Diese Jeepfahrten haengen stark von der Gruppe ab, mit der man zusammen den Jeep faehrt.
Die Jeeps sind nicht einfach zu fahren, das gesamte Gewicht (Gepaeck, Verpflegung, Campinggear, etc.) befindet sich auf dem Dach des Jeeps und auf der Insel befinden sich Felsen und sehr steile sandige Strassen.
Aufgrund des Unfalles und weil es sich bei meiner Gruppe um eine sehr vernuenftige Gruppe handelte, sind wir alle sehr vorsichtig unterwegs gewesen und somit ergibt sich auch das folgende Fazit meiner Tour:

Die Fraser Island Tour war ein absolutes Highlight meines bisherigen Aufenthaltes in Australien.
Die gesamte Tour war perfekt organisert, meine Gruppe war total klasse und hat super zusammen harmoniert, trotz des zeitweiligen Regens hatten wir die meiste Zeit Sonnenschein und Fraser Island ist definitiv eine super schoene Insel.

Ich bin auf jeden Fall absolut begeistert!

© Annette G., 2008
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien Rainbow Beach - Fraser Island
Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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