Den Mutigen gehört die Welt !

07.03.2009 - 14.03.2009 > 175. Tag - 182. Tag > heisse, schwuele, ca. 32 Grad.

Mein naechstes Ziel sollten auf jeden Fall die Gili Islands werden.
Mittlerweile war nun endlich meine zweite Kreditkarte wieder frei geschaltet und so konnte meine Reise jetzt wieder weitergehen.
Ich hatte fuer meine restliche Zeit in Indonesien noch einiges vor und so entschied ich mich, mit Perama Tours von Bali direkt mit deren Boot zu Gili Trawangan, der groessten Insel der Gili Islands ueberzusetzen.

Auf der Busfahrt von Kuta zum Hafen, von dem aus wir dann mit dem Boot zu den Gilis fuhren, machten wir auch einen Zwischenstopp in Ubud.
Hier ereignete sich ein Geschehen, das mich mal wieder in Rage gebracht hat:
Eine junge Reisende stieg mit ihren kleinen Sohn in den Bus ein, sah dann einen anderen Mitreisenden, der mit seiner kranken Katze auf dem Schoss auf der hintersten Bank im Bus sass und geriet dann voellig ausser sich.
Sie sagte, der Mann solle sofort die Katze hier lassen, sie haette eine Katzenallergie und koennte auf keinen Fall mit der Katze in einem Bus sitzen.
Der Mann wollte dies allerdings nicht einsehen und blieb auf seinem Platz sitzen.
Die junge Frau stieg daher wieder aus dem Bus aus und beschwerte sich bei den Mitarbeitern von Perama. Und dann ging das ganze Drama los.
Die Perama Mitarbeiter versuchten nun also tatsaechlich, den Mann aus dem Bus zu bekommen, obwohl dieser sogar angemeldet hatte, dass er eine Katze mit hatte und es die ganze vorherige Fahrt ueber auch niemanden interessiert hat.
Der Mann wollte nicht gehen und die Perama Mitarbeiter redeten und redeten.

Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, mich nicht einzumischen, doch so langsam wurde mir das Ganze zu bund.
Ich habe mich zu der jungen Frau, die uebrigens in etwa in meinem Alter war, gesetzt und wollte mal wissen, wie stark sie ihre Allergie denn haette und was genau die Auswirkungen sind.
Die Gute fuehlte sich allerdings sogleich angegegriffen und meinte, ich wuerde ja ueberhaupt keine Ahnung von ihrer Allergie haben ("Ach ne, deswegen habe ich ja gerade gefragt."), sie wuerde sich nicht auf eine Unterredung einlassen und wuerde nur wollen, dass der Mann samt Katze den Bus verlaesst.

Ich habe ihr noch kurz angeboten, sie koenne ja auf meinem Sitz, der sich vorne im Bus befand, Platz nehmen, aber auch diesem Angebot wollte sie auf keinen Fall nachgehen.

Folglich habe ich aufgegeben, die Frau hatte keine Lust von ihrem Standpunkt abzuweichen und ich war derweil eigentlich auch ganz zufrieden, meinen Platz behalten zu koennen, den ich naemlich aufgrund meiner Reiseuebelkeit eztra vorne im Bus gewaehlt hatte.
Um diesem Drama ein Ende zu setzen, haette ich ihn allerdings auch gerne abgegeben und einen anderen Sitz genommen.

Nach langem Diskutieren und dem letztendlichen Drohen der Mitarbeiter von Perama gegenueber dem Herren mit der Katze, dass er nun endlich aussteigen solle, verliess dieser nun doch tatsaechlich den Bus.
Und dreimal duerft ihr raten, wer dann eingestiegen ist: die junge Frau mit dem Kind.

Ich fand das so unmoeglich und unglaublich dreist, dass ich der Gute erst mal vor den gesammten Businsassen meine Meinung "gegeigt" habe. Das war nicht gerade die netteste Art und Weise, aber ich fand einfach nicht, dass ihr noch Verstaendnis entgegengebracht werden sollte.
Der Mann musste fuer sie den Bus verlassen und sie konnte mir noch nicht mal erklaeren, wie genau ihre Allergie ausgepraegt ist.
Haette sie vorne im Bus gesessen, haette sie von ihrer Allergie doch nie etwas bemerkt.
Unmoeglich!
Und die anderen Gaeste haben entweder nichts gesagt oder waren auf der Seite der Frau, weil es eben ja auch die einfachere Position war, denn die Perama Mitarbeiter waren ja auch auf ihrer Seite.

Ach, ueber diese Sache habe ich mich ja noch lange aufgeregt.

Auf Gili Trawangan angekommen, wurde ich dann gleich mal wieder von "Gaesthausfaengern" aufgegriffen.
Die erste Unterkunft hat mir schon mal nicht wirklich gefallen, zu teuer und vor allem hatten meine Nachbarn schon so richtig laut die Musik laufen.

Nein, dort waere ich nicht gluecklich geworden und so schaute ich mir sogleich eine weitere Unterkunft an, die mir vom Besitzer gezeigt wurde: Permate Bungalows.

Das Zimmer sagt mir gleich zu und auch meine Nachbarn machten gleich einen guten Eindruck.
Ich habe dann noch mit charmanter Art mein Zimmerpreis heruntergehandelt und schon hatte ich ein neues zu Hause

Und dieses zu Hause stellte sich als eines der besten, dass ich bisher auf meiner Reise hatte, heraus.
Maddin, der Mitarbeiter war ebenfalls 25 Jahre alt, kam aus Bali und war einfach nur ein riesen grosser Schatz!

Mein Bett war eine Doppelbett zu dem ich eine total tolle Erdbeerueberdecke bekam und mein Badezimmer war offen.

Die gesammte Unterkunft war relativ neu und lag weit genug von den Bars und Restaurants entfernt, so dass keinerlei Musik von dort herueberschalte.

Fruehstueck gab es auch wieder inklusive und so erhielt ich jeden Morgen, egal zu welcher Uhrzeit, einen frisch gebackenen Pancake sowie Tee.

Es war einfach unglaublich herrlich dort!

Meine Nachbarn waren ein norwegisches Paerchen in meinem Alter, die auch schon seit einigen Monaten in der Welt herumreisten und ebenfalls beide Lehrer waren.

Am ersten Abend bin ich mit beiden essen gegangen, aber die folgenden Tage waren sie nicht mehr wirklich interessiert.

Schade eigentlich, aber die wollten wohl ein wenig ihr Paerchendasein geniessen

Maddin fragte mich schon gleich bei meiner Ankunft, ob er mir die Insel zeigen sollte und von diesem Vorschlag war ich natuerlich gleich begeistert.

Auf den Gili Islands gibt es nur Pferdekutschen und Fahrraeder als Transportmittel und so habe ich an meinem ersten vollen Tag auf Gili Trawangan eine Fahrradtour mit Maddin und seiner kleinen Cousine unternommen.

Und es war eine wirklich lustige Tour, denn wir waren ueber die Mittagszeit unterwegs und es war daher so heiss, dass man sich eigentlich lieber gar nicht bewegen haette wollen und das Fahrradfahren war aufgrund der extrem sandigen Wege eigentlich auch ueberhaupt nicht moeglich.

Doch wir drei haben das Beste draus gemacht, haben versucht bei schnellstmoeglicher Geschwindigkeit durch den Sand zu fahren damit wir nicht stecken bleiben und haben uns ziemlich "einen abgeschwitzt", denn jeweils Maddin oder ich hatten immer noch seine Cousine auf dem Gepaecktraeger, was das Ganze druch den Sand fahren noch etwas komplizierter gemacht hat .

Und Gili Trawangan ist wirklich traumhaft schoen, die Insel hat man allerdings mit dem Fahrrad in etwa einer Stunde umrundet!

Leider kam gerade deshalb in mir dann so ein Anflug von Langeweile ueber mich heruber, meine Nachbarn hatten nicht so wirklich Lust etwas mit mir zu machen und sonst hatte ich bisher auch noch nicht andere Backpacker kennengelernt.

Also entschied ich mich am naechsten Tag an einem Schnorcheltrip teilzunehmen, weil ich Bootstrips immer super fand und man hierbei auch immer nette Leute kennenlernt.

Und genau so kam es dann auch:
der Schnorcheltrip war super und ich habe gleich drei deutsche Maedels kennengelernt mit denne ich daraufhin meine Zeit auf Gili Trawangan verbrachte.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nur einige Tage auf Gili Trawangan zu bleiben, dann wieder zurueck nach Kuta zu reisen, um mich dann sofort auf den Weg nach Java aud den Mt. Bromo (Vulkan) zu machen.

Mir gefiel es dann allerdings - aufgrund meiner Maedels und der Scheonheit und super relaxten Atmospaere - auf der Insel so gut, dass ich einfach eine Woche geblieben bin und auf die Reise zum Mt. Bromo verzichtet habe.
Ich haette sowieso keine Nerven mehr gehabt, dort hinzureisen, denke ich.

Ich bin morgens immer frueh aufgestanden, habe mein grandioses Fruehstueck auf meiner Terasse eingenommen, habe mich dann langsam zum Strand begeben, meine Maedels getroffen, zu Mittag haben wir uns immer in ein super nettes Cafe gesetzt und haben dann unseren Abend meist mit einem netten Film im Kino eingeleitet.

Auf Gili Trawangan gab es naemlich ein ganz tolles Outdoorkino, indem immer Abends zwei Filme gezeigt wurden.
Ich war ein totaler Fan von diesem Kindo, denn ich hatte auf allen bisherigen Inseln, auf denen ich bisher war, so eine Einrichtung vermisst.
Zu dem Kino gehoerten auch noch kleine Huts, in denen man sich selbst ausgesuchte DVDs anschauen konnte. Einfach herrlich!

Der Besitzer war ein kurioser Franzose, der sofort Interesse an mir zeigte, mit Popkorn umsonst darbot und staendig irgendwelche Avouncen machte.
Ein komischer Kauz, der irgendwie auf alle blonden Maedels auf der Insel abfuhr.

Nachdem obligatorischen Kinobesuch sind wir dann abends meist in ein und demselben Restaurant essen gegangen, um dann spaeter auf eine der Inselparties zu gehen.

Ich bin allerdings meist nicht lange geblieben, denn die indonesischen Jungs sind einen bei diesen Parties irgendwie - fuer meine Verhaeltnisse - zu nahe gekommen und irgendwelche 20jaehrigen Backpacker wollte ich nun auch nicht gerade abbekommen
Nein, das war einfach nicht meine Welt.

Aber meine Unterkunft hatte ich sowieso als mein zu Hause adoptiert und somit war ich immer wieder froh hierher zurueckzukommen.

Jeden Morgen habe ich immer singende Kinder von einer in der Naehe meiner Unterkunft gelegenen Schule gehoert und so fragte ich Maddin einmal, wo denn die Schule waere.

Und sowie Maddin eben war, zeigte er mir die Schule sogleich.
Leider war die Schulzeit gerade zu Ende gegangen und ich konnte mir nur die Schulraeume anschauen und nicht beim Unterricht zuschauen (leider war es auch noch mein letzter Tag auf der Insel und so konnte ich dann auch leider nicht zum Hospitieren wiederkommen ).

Meinen Schulbesuch fand ich aber trotzdem total klasse, die Lehrerinnen waren total lieb und Maddin fragte dann auch gleich nach, ob ich ein Foto mit der Lehrerin und einer Schuelerin machen koennte.
Und so entstand das folgende Foto:

An meinem letzten Tag auf der Insel habe ich mir dann noch einen absoluten Traum erfuellt:
Ich habe mir ein Pferd ausgeleihen und hiermit die Insel umrundet.

Und das war absolut grandios!

Erst brachte mich Maddin zu einigen Pferden im Inneren der Insel. Diese waren aber unglaublich duenn und sahen gar nicht gut aus.
So lehnte ich ab und war schon richtig enttaeuscht.
Doch wir fuhren dann uns weitere Pferde anschauen. Und diese sahen dann auch viel besser ernaehrt aus.
Ich wollte mein Pferd unbedingt ohne Sattel reiten und das durfte ich dann auch.

Leider war mein "Hotte-Hueh" dann allerdings ziemlich faul und so tauschte ich das eine oder anderer Mal auf dem Weg mein Pferd mit dem Pferd des Guides, das sehr viel flotter unterwegs war.
Der Guide tat mir dann ja ein bisschen leid, hatte er extra sein Pferd gesattelt, weil er sagte, es wurde ihm sonst ohne Sattel wehtun und nun musst er ab und zu mein ungesatteltes Pferd reiten. Aua!

Ich habe mir hiermit wirklich einen absoluten Traum erfuellt.

Einmal um die Insel reiten, im Meer mit dem Pferd baden, durch Inselzentrum reiten und dann direkt vor meiner Unterkunft absteiten!

Wow, besser haette es wirklich nicht sein koennen!

Ich bedanke mich hiermit bei meinen Madels, Dana, Steffi und Johanna, die Tage auf Gili T. waren echt super mit euch!

Gili Trawangan wird von mir neben Ko Lipe und Ko Chang als eine weitere Trauminsel auserkoren!

Die Insel ist wirklich wunderschoen, es gibt zwar keine atemberaubenden Straende, aber dafuer ist das Meer umso schoener: glasklar und super zum Schnorcheln geeignet.

Zudem war und bin ich ein absoluter Fan davon, dass es hier keine Motorbikes oder Autos gibt: absolut idyllisch, ein wenig so, wie in Laos, wo man ebenfalls das Gefuehl hatte, dass die Zeit hier stehen geblieben waere.