TimeOut in Südamerika

Reisezeit: April - August 2008  |  von Beatrice Feldbauer

Woche 7 24.-30. Mai 2008: und doch...

Nachdem ich heute Morgen bei der Busstation abgeklärt hatte, dass mein Bus pünktlich am Mittag losfahren würde, hatte ich noch etwas Zeit und schlenderte den Pier hinaus zum Meer.

Heute ist ein wunderbarer Tag mit tiefblauem Meer und hellem Himmel. Und plötzlich sah ich da draussen etwas auf dem Wasser liegen. Das musste ein Wal sein. Ich ging etwas schneller, ignorierte das Tor und die Tafeln, die den Zutritt verboten, sah nur noch dieses schwarze Ding im Wasser liegen. Und richtig, es war ein Wal, nein sogar zwei. Gemächlich lagen sie da knapp unter der Wasseroberfläche und stiessen gelegentlich Wasser in die Luft, wie um zu zeigen, dass sie wirklich da seien. Manchmal schnappte einer mit seinem grossen Maul nach Luft und dann tauchten sie kurz weg. Nicht ohne mit ihrer riesigen Schwanzflosse noch ein kleines Winken zu hinterlassen. "Komm wieder, wir erwarten dich hier," schienen sie zu sagen.

Knapp erkennbar: die Schwanzflosse des Wals

Knapp erkennbar: die Schwanzflosse des Wals

Der Mann, der jetzt allerdings ziemlich resolut auf mich zukam sagte nichts dergleichen. Im Gegenteil: "Zutritt verboten, das steht doch da vorne beim Tor." "Oh Entschuldigung, das war mein erster Wal, den ich gesehen habe." Das schien ihn überhaupt nicht zu interessieren, da kann jeder kommen. Ich kehrte also um, es war sowieso Zeit und das Taxi würde mich in 20 Minuten abholen. Vorher aber wollte ich noch rasch im Hotel ins Internet, um Euch zu erzählen, dass ich sie letztendlich doch noch gesehen habe.

Zwar viel zu weit weg für eine Foto, aber nah genug um sicher zu sein, was ich gesehen habe.

So, und nun werde ich also in den Bus steigen. Ich habe den Sitz ganz vorne oben reserviert. Es ist ein 'Bett', also ein sehr bequemer Sitz. Ich werde da nicht nur den Nachmittag, sondern auch die ganze Nacht verbringen. Ankunft in Rio Gallegos, weit im Süden Argentiniens: um sechs Uhr morgens.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nicht Nichtstun steht im Mittelpunkt. Sondern etwas tun, wofür im normalen Alltag zu wenig Zeit bleibt. Meine beiden Leidenschaften Reisen und Schreiben möchte ich miteinander verbinden. Und wenn mich dabei jemand begleitet, umso schöner. Es sind vor allem Geschichten, die ich erzähle und erst in zweiter Linie Beschreibungen von Orten und Gebäuden. Ich möchte versuchen, Stimmungen herüberzubringen. Feelings, sentimientos. Wenn mir das manchmal gelingt, ist mein Ziel erreicht.
Details:
Aufbruch: 12.04.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 03.08.2008
Reiseziele: Uruguay
Brasilien
Paraguay
Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Guatemala
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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