TimeOut in Südamerika

Reisezeit: April - August 2008  |  von Beatrice Feldbauer

Woche 9 7.-13. Juni 2008: Murphys Gesetz

Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.

Man kann es aber auch positiv sehen, und das entspricht mir eher. Wie hat doch Edith in mein Gästebuch geschrieben: Man bekommt nicht immer was man will, aber meistens, was man braucht. Anscheinend brauche ich Ruhe. Hätte das selber nicht gemerkt, aber ich werde sie nutzen, um für die nächsten Abenteuer fit zu sein.

Ich kann dafür jetzt auch erzählen, was ich hier in Puerto Natales eigentlich wollte. Es war schon immer mein Traum, einmal mit dem Schiff durch die Fjorde von Norwegen zu fahren. Aber wie so viele Träume wurde auch dieser immer wieder auf später verschoben. Und jetzt sah ich, dass es möglich ist, mit der grossen Fähre durch die Fjorde von Chile zu fahren. Und selbstverständlich packte ich die Chance und buchte in Ushuaia eine Fahrt nach Puerto Montt. Drei Tage, resp. vier Nächte auf See.

Ich hatte mich vielleicht etwas zu sehr darauf gefreut. Und vielleicht muss ich mir dieses spezielle Erlebnis jetzt einfach richtig verdienen. Ausserdem sprengt die Fähre mein Budget etwas. Indem ich hier in Puerto Natales, wo man wirklich kaum etwas unternehmen kann, ein paar Tage bleibe, kann ich hier wieder etwas gut machen.

Uebrigens kann mir niemand sagen, wann die Fähre fahren wird. Sie ist nämlich noch unterwegs, von Puerto Montt hierher. Vielleicht kommt sie morgen an, dann habe ich eine Chance, dass ich am Dienstag losfahren kann. Geduld bringt Rosen. Aber hier haben die wohl keine Chance, ist viel zu kalt.

Heute morgen wollte ich ja den Ausflug in den Nationalpark machen. Nach dem Frühstück fuhr ich mit zwei Spaniern, die die gleiche Tour machen wollten, zum Hafen. Morgen acht Uhr. Alles dunkel, Nebel, gefrorene Strassen. Der junge Taxifahrer schlitterte über die Strassen. Zum Glück war kein Verkehr und die Strassen sehr breit.

Also wir kommen am Hafen an und da steht einer (immerhin) und sagt, dass der Ausflug heute nicht stattfinden kann. Wetterbedingungen. Hatte ich doch gestern schon mal. Also wieder zurück zum Hostal. Alejandro wieder überrascht. Die Spanier gingen danach aus. Keine Ahnung, wohin die in der Frühe wollten, es war wirklich noch stockdunkel. Ich ging zurück ins Bett. Schien mir der gemütlichste Platz zu sein.

Später hab ich ein wenig gelesen, Radio DRS gehört und dafür bin ich jetzt sportlich ziemlich im Bild. Formel 1, Federer, Euro08. Also ein richtig gemütlicher Sonntag-Nachmittag, während es draussen regnete und wenn ich nicht grad die Tropfen auf dem Blechdach hörte, sah ich den Nebel herumschleichen. Aussicht über Blechdächer.

Jetzt ist es Abend und ich glaube es ist Zeit, wenigstens noch kurz ins Dorf zu gehen. Ich hab gestern ein paar Restaurants gesehen. Vielleicht ist heute am Sonntag-Abend eines offen.

Interessane Art der Abfallentsorgung: einfach an den Baum hängen.

Interessane Art der Abfallentsorgung: einfach an den Baum hängen.

Ich habe noch eine persönliche Bitte an Erich und Rosmarie. Ich habe euren Hoteltipp für Santiago de Chile zu Hause liegen gelassen. Leider habe ich auch keine email-Adresse von Euch. Also bitte, falls ihr mitlest, schickt mir doch diese Adresse nochmal. Danke.

Wie soll man sich da zurechtfinden, wenn die sogar die Strassennamen verhüllen?

Wie soll man sich da zurechtfinden, wenn die sogar die Strassennamen verhüllen?

Du bist hier : Startseite Amerika Chile Murphys Gesetz
Die Reise
 
Worum geht's?:
Nicht Nichtstun steht im Mittelpunkt. Sondern etwas tun, wofür im normalen Alltag zu wenig Zeit bleibt. Meine beiden Leidenschaften Reisen und Schreiben möchte ich miteinander verbinden. Und wenn mich dabei jemand begleitet, umso schöner. Es sind vor allem Geschichten, die ich erzähle und erst in zweiter Linie Beschreibungen von Orten und Gebäuden. Ich möchte versuchen, Stimmungen herüberzubringen. Feelings, sentimientos. Wenn mir das manchmal gelingt, ist mein Ziel erreicht.
Details:
Aufbruch: 12.04.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 03.08.2008
Reiseziele: Uruguay
Brasilien
Paraguay
Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Guatemala
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors