Mekong

Reisezeit: Juni - September 2017  |  von Beatrice Feldbauer

Karte von Myanmar

Myanmar - noch immer wird auch der alte Name Burma verwendet.
Dass die Hauptstadt Nay Pyi Taw heisst habe ich ganz lange überhaupt nicht gewusst. Im Reiseführer ist sie nur mit dem Vermerk erwähnt, dass sie 2006 zur Hauptstadt ernannt wurde.

Die Flagge wurde 2010 eingeführt, zusammen mit der neuen Verfassung. 
Gelb steht für Solidarität.
Grün steht für Frieden, Ruhe und die grüne Umwelt.
Rot steht für Mut und Entschlossenheit.

Die Flagge wurde 2010 eingeführt, zusammen mit der neuen Verfassung.
Gelb steht für Solidarität.
Grün steht für Frieden, Ruhe und die grüne Umwelt.
Rot steht für Mut und Entschlossenheit.

Mingalarpar - Hallo - Guten Tag - Grüezi
Das Zauberwort in Myanmar

Mingalarpar - Hallo - Guten Tag - Grüezi
Das Zauberwort in Myanmar

Myanmar ist anders

Mein erster Satz zu diesem Land stimmt noch immer. Myanmar ist in vielem anders. Nicht nur weil die Männer Röcke tragen - was übrigens recht sexy aussehen kann - es sind die Menschen die anders sind.

Sie seien freundlich, hatte ich im Vorfeld gehört und mir gedacht, dass die Leute auch in den anderen Ländern sehr freundlich waren. Aber es stimmt, sie sind hier noch einmal anders. Freundlich, neugierig, hübsch. Oh, ja, sehr hübsch. Die Mädchen sind in ihren bunten Röcken wie Blumen. Die Männer oft sehr gutaussehend. Wenn da die schwarzen Stummel im Lächeln nicht wären. Und das unappetitliche Ausspucken.

Dass ausgerechnet in diesem toleranten Land im Moment eine so katastrophale menschliche Tragödie stattfindet, dass hier ein ganzes Volk vertrieben und ausgelöscht werden soll, ist fast nicht zu glauben.

Viele Leser haben mich im Laufe der letzten Tage, als das Drama immer schlimmer wurde, die Meldungen sich überschlugen und bestimmt die Nachrichten in unseren Medien voll davon waren, gefragt, ob ich davon etwas mitbekäme.

Ja, ich habe es von Anfang an verfolgt. Allerdings nicht aus lokalen Quellen sondern aus den internationalen Medien. Zeitungen kann ich hier nicht lesen und im Fernsehen habe ich höchstens manchmal BBC gesehen.

Myanmar ist ein grosses Land, doppelt so gross wie Deutschland. Und es besteht aus vielen Völkern und Volksgruppen. Das hat mir auch das Buch der letzten Shan-Prinzessin sehr gut vor Augen geführt. Obwohl birmesisch, fühlten (und fühlen) sich die Menschen noch immer als Shan, als anders. Als Bergvolk. Laut Reisebüchern ist man stolz auf dieses Gemisch der Etnien. Auch dass man tolerant mit anderen Religionen umgeht wird darin vermerkt. Doch in der Praxis ist das vielleicht etwas anderes.

Auch dass die Ministerpräsidentin nicht eingreift ist schwer verständlich, wo sie doch den Friedensnobelpreis bekommen hat.

Doch Myanmar ist eine sehr junge Demokratie. Wie mir Steven in Yangon erklärte, hat sich das Militär zurückgezogen aus dem Zentrum der Stadt. Doch es ist noch da, die Kasernen sind am Stadtrand und der Einfluss ist noch immer gross. Er war der einzige, mit dem ich mich über die Politik in Myanmar unterhalten hatte.

Als ich ihn traf, Anfang September waren die Rohingyas noch kein Thema. Ihm gingen die Reformen viel zu langsam. Er wollte mehr und schnellere Resultate der neuen Regierung sehen.

Was macht unsere Präsidentin in Europa, warum trifft sie sich mit anderen Staatsoberhäuptern, sie soll sich hier um uns kümmern. Um unser Bildungssystem, um unsere Jugend.

Aber auch die Position der Ministerpräsidentin ist noch nicht gefestigt. Es wird noch viel Zeit brauchen, bis das Land eine moderne Demokratie ist.

Die Bildung ist bestimmt eines der grössten Probleme. Und die Armut. Und beides hat einen Zusammenhang. Und dass die Menschen noch nicht gewohnt sind, ihre Meinung zu sagen. Sie haben bis vor kurzem unter einer Militärdiktatur gelebt. Waren froh, wenn sie ihr eigenes Leben gesichert hatten.

Ich habe versucht, meinen Taxifahrer in Mandalay auf die Flüchtlinge im Norden von Myanmar anzusprechen.

Gibt es bei euch Rohingyas? hat er gefragt, was ich verneinte.
Siehst du!

Darauf hat sein Handy geläutet und nach dem Gespräch sind wir nicht mehr auf das Thema zurück gekommen.

Einzig, als ich auf einem Platz einen grossen Lastwagen mit Schriftbändern, Musik und Geld sammelnden Menschen sah und fragte, wofür die sammeln würden, meinte er:
für Rohingyas, für Flüchtlinge, für Boatpeople, für den Tempel. Hier in Myanmar wird immer für irgend etwas gesammelt und wir geben immer, was wir können. Wir sind eben so, das ist Buddhismus.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist Zeit für etwas Neues. Für eine neue, mir völlig unbekannte Weltgegend. Spontan, ohne Planung, nur mit einer Idee: den Mekong sehen. Abflug am 16. Juni nach Bangkok. Ab dann wird es spannend. Freue mich, wenn auch diesmal wieder Freunde, Kunden und Bekannte virtuell mitreisen. Man kann den Reisebericht übrigens auch abonnieren, dann erhält man immer ein Mail, wenn ich etwas neues geschrieben habe.
Details:
Aufbruch: 16.06.2017
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 21.09.2017
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Myanmar
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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