Mekong

Reisezeit: Juni - September 2017  |  von Beatrice Feldbauer

Pakse

Am Morgen habe ich also meine Sachen gepackt und bin mit einem TucTuc auf den Flugplatz gefahren. Es regnet. Das passt.

Es war sehr schön in Luang Prabang. Ich habe mich rundum wohl gefühlt. Das Hotel war einfach, schön gelegen in einer schmalen ruhigen Gasse, Restaurants, der Mekong und die Hauptstrasse gleich In der Nähe. Aber es ist jetzt trotzdem Zeit für etwas Neues. Es muss weiter gehen. Darum bin ich jetzt in Pakse, knapp 1000 km weiter südlich, nahe der kambodschanischen Grenze.

Ich bin in einem Palast untergekommen. Das Haus wurde 1975 für den letzten Fürsten der Gegend gebaut. Doch bis das Gebäude fertig war, war der Fürst bereits in Frankreich im Exil und das Haus wurde später zu einem Hotel umgebaut.

im 4. Stock...

im 4. Stock...

Ein eindrückliches Gebäude. Ich fahre mit dem Lift hinauf in den 6 Stock. Der Lift wurde nachträglich eingebaut, er ist daher aussen am Gebäude und ich habe das Gefühl, ich würde auf einen Turm fahren. Die einzelnen Stockwerke sind sehr hoch, aber sie werden immer schmaler, denn es ist, als ob immer wieder ein neues Haus auf das untere gebaut worden wäre. Es gibt unendlich viele Zimmer und das Haus wird auch der Palast der 1000 Türen genannt.

Hier oben ist die Aussicht toll auf die beiden Flüsse Don und Mekong, die hier zusammenfliessen. Es gibt zwei grosse Brücken über die beiden Flüsse. Die Brücke über den Mekong wurde übrigens von den Japanern finanziert und verbesserte den Handel zwischen Laos und Thailand.

Doch ich bin heute mehr an Schmetterlingen interessiert, denn schon beim einchecken habe ich gemerkt, dass es viele hat im Garten mit den vielen Blumenrabatten.

Ich schleiche also durch den Garten, Kamera im Anschlag. Dort drüben sind ganz viele hellblaue Schmetterlinge, da sollte sich doch wenigstens einer vor meiner Linse präsentieren. Ein wunderschöner rot-schwarzer gaukelt immer wieder vor meiner Nase, kann sich aber nicht entscheiden, sich irgendwo zu setzen. Und der tiefgelbe, der jetzt vorüberfliegt, ist gleich wieder verschwunden. Aber dieses Exemplar habe ich noch nie gesehen. Dafür erwische ich einen riesigen schwarzen mit blauen Streifen. Sie sind wunderschön und ich könnte ihnen noch lange hinterherjagen.

Hinter einer Mauer entdecke ich eine Treppe, die hinunter zum Fluss führt. Und hier unten, versteckt unter einem überhängenden Felsvorsprung sitzt ein goldener Buddha. Bewacht von verschiedenen Figuren, die zum Teil schon lange keine Reinigung mehr bekommen haben. Das macht den Platz richtig geheimnisvoll. Gerade überlege ich, ob ich ganz unten am Fluss den Sonnenuntergang abwarten könnte, als ich merke, dass ein paar Tropfen fallen.

Also zurück zum Hotel. Ich erreiche die Lobby, da fängt es draussen tatsächlich an zu regnen. Zu schütten. Es hört gar nicht mehr auf. Und ich merke jetzt, dass das nicht nur der Palast der tausend Türen, sondern der Palast der Winde ist. Durch alle Hallen zieht es jetzt, die Windböen treiben Regenschauer hinein. Aus Neugier gehe ich hinauf zum 4. Stock. Auch unter den breiten Dachvorsprüngen wird es nass. In mein Zimmer im Nebengebäude kann ich jetzt nicht mehr.

Ich gehe in den grossen Speisesaal. Ganz hinten ist eine Bar. Eine junge Frau steht dahinter.

Gibt es einen Cocktail?
Sie schaut mich fragend an - No
Einen Gin Tonic? - No
Sie zeigt mir die Karte. Aber da gibt es Gin und da gibt es Tonic!
Ok, jetzt hat sie es verstanden, ich soll mich irgendwo setzen.

Am besten in die Mitte des Sales, denn die Fenster haben keine Scheiben und die offenen Storen halten den peitschenden Regen nur schlecht ab. Doch auch an den Tischen in der Mitte spürt man einen leichten Sprühregen. Also verziehe ich mich ganz nach hinten. An der Wand gibt es einen einzigen Platz, der ganz trocken bleibt.

Ich merke, dass ich Hunger habe, fürs Frühstück hats nicht gereicht und im Flughafen gab es auch nur einen mittelmässigen Capuccino. Ich bestelle eine Nudelsuppe, inzwischen weiss ich ja, dass das eine ganze Mahlzeit ist.

Und als es dann doch aufhört zu regnen, gehe ich zurück ins Zimmer. Ich muss noch umpacken, werde die nächsten Tage mit kleinem Gepäck unterwegs sein.

Es war nicht so geplant, aber morgen ist ein besonderer Tag und da passt es bestens, dass ich mir einen langen Wunsch erfülle. Schon in Iquitos wollte ich mal mit dem Cruiser auf dem Amazonas fahren. Es hat nie gepasst, aber jetzt auf dem Mekong passt es perfekt. Ich checke morgen auf dem Kreuzfahrtschiff ein.

Ab Morgen befahre ich mit dem Cruiser den Süden des Mekong. Ich werde dabei bis an die kambodschanische Grenze kommen und wieder zurück. Der Cruiser hat Kabinen und Emma, die ich in Luang Prabang kennen gelernt habe, hat mir einen tollen Preis gemacht.

Ich freue mich riesig.

Es könnte sein, dass es auf dem Schiff kein WiFi gibt. Wir hören uns also erst wieder in 3 Tagen. Ich werde 2 Nächte auf dem Schiff sein.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist Zeit für etwas Neues. Für eine neue, mir völlig unbekannte Weltgegend. Spontan, ohne Planung, nur mit einer Idee: den Mekong sehen. Abflug am 16. Juni nach Bangkok. Ab dann wird es spannend. Freue mich, wenn auch diesmal wieder Freunde, Kunden und Bekannte virtuell mitreisen. Man kann den Reisebericht übrigens auch abonnieren, dann erhält man immer ein Mail, wenn ich etwas neues geschrieben habe.
Details:
Aufbruch: 16.06.2017
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 21.09.2017
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Myanmar
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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