Mekong
Halong Bay: zurück nach Hanoi
Diesen Morgen habe ich den Sonnenaufgang verpasst. Hab aber wenigstens aus dem Fenster geguckt und festgestellt, dass es sich nicht lohnt, extra hinauf auf Deck zu gehen. Der Himmel war zu verhangen.
Als ich dann vor dem Frühstück doch noch eine Foto mache, merke ich dass die Kameralinse noch ganz beschlagen ist. Das kommt davon, wenn man in der kühlen Kabine schläft und der Kamera keine Zeit zum angewöhnen an die feuchte Aussentemperatur lässt. Es war eigentlich nicht neblig, aber ich finde, das Bild passt ganz gut.
Beim Frühstück sitze ich wieder bei den Australiern.
Misty Morning - liegt zwar an der Kamera, die grad erst aus der klimatisierten Kabine an die Wärme kam - aber es passt.
Nach dem Frühstück ist ein Besuch in einer Höhle angesagt, aber ich habe keine Lust, mit dem ganzen Pulk zum x-ten Mal eine Höhle anzusehen. 90 Stufen hinauf, nicht mit mir, ich bleibe auf dem Schiff. Gestern hatte ich gesehen, wie viele Leute auf der Insel angestanden sind. Es ist der letzte Programmpunkt. Und alle Schiffe sind am gleichen Ort, machen heute das gleiche zur gleichen Zeit.
Ich bleibe auf dem Schiff, geniesse noch einmal die Ruhe und lasse die vergangenen Tage Revue passieren.
Auch die anderen sind bald zurück. Jetzt nur noch packen und die Kabine verlassen, damit das Personal sie für die nächsten Gäste vorbereiten kann, die bereits in ein paar Stunden eintreffen werden.
Wir sind inzwischen auf dem Rückweg, zurück in die Bay vor Halong-City. Bereits kann man das Riesenrad wieder erkennen. Doch die Crew hat sich noch etwas spezielles ausgedacht vor dem Lunch.
Food-Dekorationen.
Manchmal schmeckt das Essen nicht so fein, dann ist es wichtig, dass es wenigstens schön dekoriert ist, lacht Victor, der Guide. Darum hat sich der Chef extra in die weisse Kochkleidung geschmissen und zeigt uns, wie er die Dekorationen herstellt. Blumen aus Karotten und Gurken. Und eine Rose aus einer Tomate. Alles essbar.
Und dann das spannendste von allem: Das Karottennetz. Eigentlich alles ganz einfach, aber es braucht Fingerspitzengefühl, Übung und ein scharfes Messer.
Dann verschwindet der Koch wieder in sein Reich, er hat heute viel zu tun, denn er muss zwei Lunch vorbereiten. Einmal für uns um elf Uhr und ein zweites Mal für die neuen Gäste um halb zwei.
Dafür zeigt jetzt Victor, wie man eine frische Frühlingsrolle herstellt. Sie ist gesund, ausgeglichen, enthält Vitamine und wird aus lauter frischen Zutaten hergestellt. Diese liegen alle schon bereit: kleingeschnittene Gurken und Karotten, Kräuter, Frühlingszwiebeln, etwas Schinken, ein paar Crevetten gekochte Eier kleingehackt, Reisnudeln. Wenn ihr etwas nicht mögt, oder nicht zur Hand habt, lasst es weg oder ersetzt es mit etwas anderem. Statt Reisnudeln könnt ihr auch ein paar Spaghetti nehmen.
Victor ist ganz in seinem Element und zeigt wie gerollt und gepackt wird und schon bald haben alle eine frische Frühlingsrolle zubereitet, die jetzt auch gleich gegessen wird.
Kurz darauf ist Mittagszeit. Wer geglaubt hat, wir hätten inzwischen die Möglichkeiten der Küche kennen gelernt, hat sich getäuscht. Noch einmal kommt eine Überraschung aus der Kombüse. Auf runden Platten werden ganz viele Gerichte aufgetragen. Und wenn wir glauben, eine Platte würde für einen Tisch reichen, haben wir uns nochmal getäuscht. Es gibt zwei Platten pro Tisch, das heisst, je eine für drei Personen.
Es gibt Salat, Rindfleischpastete, gekochtes Schweinefleisch, fritierte Scampi, kleine Kartoffeln, Hühnchen mit Gemüse und natürlich noch einmal frische Ananas zum Dessert.
Und dann geht plötzlich alles ganz schnell. Unsere Barke hat angelegt, wir ziehen ein letztes mal die Schwimmwesten aus, fahren an Land. Hier müssen wir noch einen Moment auf den Bus warten, der mit den neuen Passagieren ankommt und dann geht es mit dem Bus zurück.
Vier Stunden retour nach Hanoi. Durch Reisfelder, durch Ortschaften, an Bananen und Maisfeldern vorbei.
Schön wars, ich lasse die Stunden in Gedanken noch einmal durchziehen, checke bereits die Mails und poste erste Bilder ins Facebook. Dank Victor. Er hat mir seine Bluetooth-Verbindung geöffnet und bin ich auf der ganzen Heimfahrt bereits online. Bis der Akku den Geist aufgibt.
Zurück im Hotel. ich habe ein anderes Zimmer. Zwei Stockwerke höher. Das gibt einen neuen Blick, eine neue Aussicht. Die Blütenblätter hat man weggelassen, dafür ist das Badezimmer ganz neu.
Heute habe ich keine Lust mehr auf Ausgang. Gegessen habe ich genug, Wasser steht zur Verfügung. Ich befasse mich jetzt erst einmal ausgiebig mit meinem Blogg.
Das hat man davon, wenn man soviel erlebt. Das gibt auch viel zu schreiben. Und erst das Fotos sortieren. Welche nehmen, was weglassen. Ich hoffe ich hab mich richtig entschieden und kann einen Eindruck dieser drei unvergesslichen Tage widergeben.
Aufbruch: | 16.06.2017 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 21.09.2017 |
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