Mekong
Liegebus
Hab auf dem Frühstücksbuffet noch einen Ersatz für die fehlende Servelat von gestern gefunden. (Servelats gehören zum Schweizerischen Nationalfeiertag - das zur Info für meine ausländischen Leser)
Packen, weiterreisen. Das ist die heutige Devise. Ich lasse mir am Morgen alle Zeit der Welt, der Bus wird um 13.00 vorfahren. Darum kann ich am Vormittag im Garten des Parks rund um den Swimmingpool ein wenig auf Blumenjagd gehen.
Der einzige Schmetterling, den ich dabei entdeckte, war leider der, der sich in die Hotellobby verflogen hatte und da nicht mehr hinaus konnte.
Pünktlich um eins kommt der Bus, ich lasse den Koffer im Gepäckfach verstauen und steige ein, will mich setzen - aber da ist kein Sitz.
Ein Liegebus, ich bin platt. Zwänge mich auf die vorderste Liege und entdecke, dass das eigentlich ganz bequem ist. Bei uns liegen sie richtig, oder so. Man kann die Rückenlehne auch aufstellen, das mache ich irgendwann im Laufe des Nachmittags, denn die Fahrt dauert vier Stunden.
Wie immer mit einem kurzen Halt auf halber Strecke.
Weiter gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wir fahren durch Reisfelder, sehen irgendwann links das Meer und kommen durch einen langen Tunnel. Ich fang grad an, zu überlegen, wie lange wir eigentlich jetzt schon durch diesen Tunnel fahren, da hält der Bus an. Etwas abrupt. Vor uns ein schwerer Sattelschlepper - und hinter uns...? Ich ziehe instinktiv den Kopf ein. Doch alles ok, wer auch immer hinter uns fuhr, hat angehalten.
Es vergehen ein paar unsichere Minuten, alles was ich schon über Unfälle in Tunnels gehört habe, schwirrt in Blitzeschnelle durch den Kopf. Notausstiege? Tunnelsicherheit?
Der Tunnel hat alle Sicherheitseinrichtungen, ich habe schon vor unserem Stopp die Hinweise auf den nächsten Notausgang gesehen. Alle 400 m gibt es eine Nische, auch Pannenbuchten sind vorhanden. Der Tunnel ist mit 6,2 km der längste Südostasiens und unterquert den Wolkenpass. Das alles weiss ich natürlich erst nachträglich dank Wikipedia. Ist aber trotzdem interessant, ohne die Panne im Tunnel hätte ich das vielleicht nicht nachgeschlagen.
Jedenfalls fahren wir schon bald weiter. Ein schwerer Sattelschlepper ist auf der Gegenfahrbahn stehen geblieben. Hilfe in orangen Kleidern ist bereits da, aber wie die diesen mit schweren Eisenträgern beladenen LKW wieder flott machen, würd ich gern wissen. Der Gegenstau ist noch nicht sehr lang.
Wir sind wieder unterwegs, kommen in Danang an. Eine moderne Grossstadt mit hohen Häusern und langen Stränden direkt am Meer. Zwei gigantische Brücken kann ich erkennen und ein Riesenrad.
Hat schon jemand bemerkt, dass mich Riesenräder faszinieren. Ich möchte am liebsten in jedes einsteigen und die Welt von oben betrachten.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis Hoi An.
Der Bus hält an. Ein paar Leute steigen aus. Hoi An? Ja Hoi An. Der Busfahrer kommt noch einmal hinein. Sagt es jetzt auch offiziell Hoi An. Also rasch alles zusammenpacken, das Gepäck steht schon draussen.
Und wo sind wir gelandet? Das sieht nach Aussenbezirk aus. Irgendwo im nirgendwo. Ein Taxi steht da und ein paar Motorräder.
Wohin willst du? welches Hotel? Ich zeige meine Buchungsbestätigung und der Motorfahrer weiss Bescheid. Aber mit meinem Koffer geht das wohl kaum auf dem Motorrad!
Kein Problem, Kollege fährt mit. Da haben wir also bereits die zweite Überraschung des Tages: Fahrt mit dem Motorrad, der Koffer bekommt ein eigenes.
Im Hotel werde ich sehr herzlich empfangen. Das Zimmer ist neu, es gibt einen kleinen Pool, ich werde mich wohl fühlen.
Es ist schon dunkel, als ich mich aufmache, ein Lokal fürs Nachtessen zu finden. Gar nicht so einfach, ich komme an verschiedenen Bars vorbei. Laute Diskomusik, eine Liveband und ein Discjockey, aber kein Restaurant. Schon will ich aufgeben, bin vielleicht bereits zu spät, da entdecke ich ein kleines elegantes Lokal.
Ich bestelle das 4-Gang-Menu für 10 Dollar.
Auf dem Heimweg ist alles ruhig. Auch die Discos sind geschlossen. Es ist eben hier tatsächlich alles viel früher fertig. Dabei ist es doch erst nach 22.00 Uhr, als ich zurück im Hotel bin.
Kurz und knapp, mein heutiger Bericht, ich weiss. Aber es gab eben auch nicht mehr zu erzählen. Und mit den Fotos aus dem Bus ist auch nicht viel los. Darum gibt es nur noch das Zimmer und das Essen.
Morgen gibt's dann bestimmt wieder mehr zu berichten.
Aufbruch: | 16.06.2017 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 21.09.2017 |
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