Lauri und Robin: Ab in die Freiheit nach Neuseeland!

Reisezeit: September 2009 - Juli 2010  |  von Robin Schrecklinger

Stonehenge Aotearoa.

08.05.10
Heute Morgen war dann Laura in der Lage ihren Vater anzurufen und diesen von den Fiji-Plänen zu informieren. Nachdem dies getan war und Neuigkeiten ausgetauscht worden waren, begaben wir uns ein weiteres Mal ins Internetcafe. Dort checkten wir ein letztes Mal unsere Email. Nachdem wir uns von der netten Internetcafebesitzerin verabschiedet hatten, versuchten wir wieder warm duschen zu gehen. Leider waren diese aber geschlossen, womit wir in diesem Falle Pech hatten. Danach versuchten wir noch unsere bereits gelesenen Bücher zu verkaufen. Wir bekamen jedoch nur Robins Bücher los, wodurch sich dieser auch ein Neues besorgte. Ohne es wirklich zu bemerken war die Zeit schon ziemlich fortgeschritten und wir mussten uns beeilen dass wir noch rechtzeitig zum Stonehenge Aotearoa kamen, immerhin war dies unser zweiter Versuch eine Besichtigung zu machen. Leider fanden wir eine geniale "Abkürzung" über einen Kuhweg, der zur Folge hatte, dass wir 5 Minuten nach Beginn der Führung ankamen. Da es aber ein ruhiger Tag war und der Besitzer wirklich nett war, konnten wir doch noch mit auf die Führung und das für nur 10 Dollar anstelle von 15. Wir schlichen uns leise in eine Art kleinen Hörsaal, wo der Mann in einer Power Point Präsentation war. Viel verpasst hatten wir nicht und es kamen sogar noch Leute nach uns an. Wir lernten an diesem Tag viel über die Sterne sowie wie die Maori, die Europäer und sogar die Ägypter diese benutzten. Als wir nach dem Vortrag das Stonehenge betreten durften, gingen wir über ein Sonnentor in dieses hinein. Das Sonnentor besteht aus 2 Pfosten, die am Anfang eines Weges liegen. In der alten Mythe heißt es, dass dies auch der Weg ist, den die Götter nutzen um die Welt zu betreten. In der Mitte des Steinkreises, wo der Vortrag weiter ging, fand sich ein Kompass, der die genaue Lage des Stonehenges angab. Die Lage wurde aus einem bestimmten Grund so gewählt, damit das Stonehenge so funktionieren konnte, wie man es sich erhoffte. Während unser Führer weiter sprach, bewegte er sich im Steinkreis herum und zu unserer Verwunderung hatte selbst die kleinste Bewegung eine Veränderung der Akustik zur Folge. Auch stellten wir fest, dass die Töne innerhalb des Steinkreise viel lauter waren als außerhalb. Diese Tatsache machten sich nicht nur die Druiden zu nutzen, sondern auch die neuseeländische Philharmonie, die einmal jährlich im Stonehenge spielt. Nachdem wir eine Einführung zur Akustik erhalten hatten wurde unsere Aufmerksamkeit auf den Obelisken gelenkt, der sich in inneren des Steinkreises befand. Wenn man entweder direkt über die Spitze hinweg blickte oder durch das Loch, was in der oberen Spitze war, konnte man den magnetischen Südpol "sehen". Jedoch hatte der Obelisk noch einen anderen nutzen.

Auf seiner Rückseite war ein Kalender in Form einer Acht auf den Boden gemalt, die man sogleich auch als Uhr verwenden konnte. Die Form einer Acht kommt durch die Rotation der Erde um sich und um die Sonne zu Stande. Wir wurden gebeten uns um den Kalender zu versammeln. Dort lernten wir, dass der Schatten der Spitze des Obelisken jeden Tag um Mittag das Datum, sowie das aktuelle Sternzeichen anzeige. Auch erfuhren wir, dass unsere Sternzeichen die in Zeitungshoroskopen stehen, nicht immer (selten) mit unseren wirklichen Sternzeichen übereinstimmen. Dies kommt daher, dass die Sternzeichenangaben, die in Zeitungen benutzt werden noch aus der Zeit der Ägypter stammen. Die Ägypter lebten jedoch in einem anderen Sternenzeitalter (Orion) als wir heutzutage leben. Daher kommt es zum Beispiel, dass Robin zwar trotzdem eine Waage ist, Laura jedoch nicht wie gedacht Steinbock, sondern Wassermann ist. In dem Kalender waren auch die Sommer-/Wintersonnenwende eingezeichnet und auch die Tage mit dem längsten und kürzesten Tag im Jahr. Auch ist es erstaunlich, dass zu jeder Wende des Zeitalters etwas historisch besonderes geschehen ist. Zur letzten Wende des Zeitalters war es die Geburt Jesu und bei der vorletzten das Ende der letzten Eiszeit. Bemerkenswert ist auch, dass die meisten großen Vertreter von Weltreligionen an Sommersonnenwende oder in kurzen Zeitraum darum auf die Welt gekommen sein sollen. Man vermutet auch, dass dies daher rührt, dass der Beginn des Sommers immer der Anfang neuen Lebens bedeutet hatte und das Ende einer dunklen Zeit. Daher würde es Sinn machen die Ankunft eines Messias in diesen Zeitraum zu platzieren. Selbst die Maori haben eine Legende, die die Jahreszeiten erklärte.

Dort gab es zwei Schwestern, die miteinander verfeindet waren. Die eine war die Herrscherin des Himmels, die andere die Herrscherin der Unterwelt. Die Herrscherin des Himmels hatte einen sterblichen Geliebten. Als dieser viel zu früh umkam, verfiel die Herrscherin des Himmels in eine tiefe Depression. Sie entschloss sich durch die 13 Stufen der Unterwelt zu gehen um dort ihren Geliebten von ihrer Schwester zu befreien. Jedoch musste sie um jeweils eine Stufe tiefer in die Unterwelt gelangen zu können, je eine ihrer Mächte ablegen. Am Ende stand sie also machtlos vor ihrer verhassten Schwester. Die anderen Götter sahen, dass dieses Ungleichgewicht der Schwestern den Untergang der Welt zur Folge haben könnte, daher schritten sie als Schlichter ein. Jede der Schwestern könnte den Mann für ein halbes Jahr haben. Er dürfte 6 Monate auf der Erde mit seiner Geliebten verweilen und müsste danach wieder für 6 Monate in der Unterwelt leben. So kam es, dass als die Herrscherin des Himmels wieder im Himmel war und wieder ihre Macht hatte, die Erde erneut zu blühen begann. Jedes Mal aber wenn ihr Geliebter in die Unterwelt musste, beginnt die Herrscherin des Himmels wieder zu trauern und verweigert jede Arbeit, wodurch die Erde kalt und kahl wird. Erst wenn ihr Geliebter wieder kommt beginnt sie wieder zu Arbeiten.
Nach dieser Anekdote erfuhren wir mehr über die eigentlichen Steine. Der Kreis besteht aus 24 Steinen, die nicht im gleichmäßigen Abstand zueinander stehen sonder so, dass sie den Sternen angemessen stehen. Der Durchmesser des Kreises ist 30 Meter und die Steine sind 4 Meter hoch, somit ist er dem bekannten Stonehenge in der Salisbury Plains ähnlich, jedoch durch seine Funktionsfähigkeit kein Duplikat. Die Abstände zwischen den Pfeilern dienen als Tore zum Himmel. Sie wurden so angeordnet, dass sie wichtige Sterne einrahmen. Diese Sterne können für einen Wechsel der Saison stehen, aber auch die Uhrzeit angeben oder die aktuelle Lokation. Außerhalb des Steinkreises stehen noch 6 sogenannte "Fersensteine", diese markierten die Orte zwischen denen sich die Sonne während der Winter- und Sommerzeit bewegte. Da die Erde zur Winterzeit in einem anderen Winkel zur Sonne steht als in der Sommerzeit, wodurch die Sonne auf der entgegengesetzten Seite auf und untergeht. Die Steine sind sozusagen die Extrempunkte, die die Stellen markieren an denen die Sonne an der Winter- und Sommersonnenwende sowie bei den Tagesgleichen auf- und untergeht. Als letztes wurden wir auf die "7 Schwestern" aufmerksam gemacht. Diese sind in der Form eines Koru (Farnes) angeordnet. Sie sind so geformt, dass sie das sie das Weibliche repräsentieren. In der Astronomie stehen die "7 Schwestern" für einen Sternhaufen des Pleiades. Ihr Erscheinen am Sternenhimmel markierte für die Griechen, Ägypter und viele asiatische Völker den Beginn eines neuen Jahres. Auch die Maori kannten diese Sterne und nannten sie Matariki, für viele Stämme bedeutete das Aufgehen der Sterne auch der Beginn eines neuen Jahres.

Mit all diesen und noch mehr Informationen bepackt, die wir hier nicht weiter ausführen wollten, fuhren wir nach gut 2 Stunden Führung weiter. Da der Tag schon ziemlich fortgeschritten war, planten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz zu begeben. Leider fanden wir nicht viel auf dem Weg und als es uns zu Dunkel zum fahren wurde, stellten wir uns einfach in Dannerverke (einem Wikingerort) auf einen Parkplatz und gingen nach einem Abendessen zu Bett.

Das Sonnentor.

Das Sonnentor.

Unser Führer schritt voran.

Unser Führer schritt voran.

Der Obelisk im Zentrum des Steinkreises.

Der Obelisk im Zentrum des Steinkreises.

Dort sieht man einen der äußeren Steine. Wenn man im Zentrum des Steinkreises steht, berühren diese gerade den Horizont.

Dort sieht man einen der äußeren Steine. Wenn man im Zentrum des Steinkreises steht, berühren diese gerade den Horizont.

Der Kalender.

Der Kalender.

Die "7 Schwestern".

Die "7 Schwestern".

Das Zentrum des Steinkreises.

Das Zentrum des Steinkreises.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ja, was kann man über uns sagen?! Unsere wohl größte Gemeinsamkeit ist unsere verrückte, übergeschnappte Art, die uns zu genau dem macht was wir sind. Der Reisebericht befasst sich mit einem der vermutlich größten Abenteuer unseres Lebens. 1 Jahr in Neusseland als Backpacker zu verbringen und uns dies in einem Work und Travel Programm zu finanzieren! Verfasst von: Laura Rommelfanger & Robin Schrecklinger
Details:
Aufbruch: 07.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 10.07.2010
Reiseziele: Deutschland
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Robin Schrecklinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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