Lauri und Robin: Ab in die Freiheit nach Neuseeland!
Rotorua: Hangi + Auto macht schlapp.: Wai-o-tapu und Paradise Valley Springs.
14.05.10
Nachdem wir gut ausgeschlafen hatten begaben wir uns gemütlich auf den Weg zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Hier sollte uns klar werden, warum es in Rotorua so grässlich stinkt (laut Robin). Rotorua liegt auf einem geothermal extrem aktiven Gebiet. Dies führte allerdings auch zu seiner Berühmtheit unter den Touristen, da es viele heiße Quellen und Schlämmbäder gab. Allerdings verfolgte hier einen auch der Geruch von Hydrogensulfid (faulen Eiern) auf Schritt und Tritt. Je nachdem wo man sich befand war der Geruch mal stärker und mal schwächer. Für Robin war es unerklärlich, wie jemand mit gesundem Verstand hier freiwillig leben konnte. Das Wai-O-Tapu ist das neue Thermale Wunderland nachdem das erste vor über 120 Jahren durch einen Vulkanausbruch zerstört wurde. Bevor wir uns das eigentliche Wunderland ansahen begutachteten wir allerdings noch das Lady Knox Geysir. Dieser brach mit Hilfe von ein wenig Seife immer zur selben Uhrzeit aus. Normalerweise würde der Geysir in einem Intervall von 24 bis zu 36 Stunden immer ausbrechen. Da dies nicht sehr zuschauerfreundlich ist kam man auf die Idee mit natürlich abbaubarer Seife den Geysir zu starten. So fand man damals auch den Geysir. Zwar ist die thermische Spannung des Wassers immer vorhanden, jedoch wird die Spannung durch die Seife gebrochen und der Geysir bricht aus. Zur Zeit der Entdeckung des Geysirs wurden in der Nähe Bergarbeiten verrichtet und die Arbeiter wuschen ihre Kleidung in der kleinen heißen Quelle, die an der Stelle des Geysirs zu Tage sprudelte. Eines Tages viel einem Arbeiter seine Seife in die Quelle und diese schoss in einer über 30 Meter hohen Fontäne nach oben. Da das Wasser ziemlich kalkhaltig ist hat sich über die Jahre immer mehr Kalkstein abgelagert und dadurch entstand eine Art Krater aus der die ehemalige Quelle nur noch als Geysir ausbricht. Der Geysir sprudelt mehr als eine Stunde und die höchste Höhe, die die Fontäne erreicht sind 30 Meter. Nachdem wir uns das Treiben eine Weile angesehen hatten entschlossen wir den Geysir hinter uns zu lassen und lieber in Ruhe durch den Park zu spazieren. Die erste Station waren der "Wetter Pool" und die "Krater". Der Pool ändert seine Farbe entsprechend des Wetters und da wir in der Nacht davor Regenfall hatten und das Wetter nicht gerade das schönste war erschien er uns etwas wolkig. Bei Sonnenschein hätte er eine grau-grüne Färbung gehabt. Die Krater sind bis zu 50 Meter im Durchmesser und manche sind sogar 20 Meter tief. Sie entstanden über die letzten Jahrhunderte durch säurehaltigen Dampf, der von superheißem unterirdischem Wasser abgegeben wurde. Die Erde über dem Wasser löste sich langsam auf und kollabierte letztendlich womit sie einen Krater formte. Aus diesem Grund enthalten auch viele Krater heiße Quellen. Als nächstes und eigentlich erste Attraktion des Parks kam des "Teufels Haus". Dies war ein gutes Beispiel für den zuvor beschriebenen Prozess; auffällig ist die gelbe und grüne Färbung der Innenwände, die durch austretende vulkanische Gase entstanden. Das Gelb und die grüne Farbe sind Schwefelverbindungen. Als nächstes sind der Regenbogenkrater und der Donnerkrater an der Reihe. Der Donnerkrater ist der jüngste Krater und entstand im Jahre 1968, was erneut ein gutes Beispiel der extremen geothermalen Aktivität der Gegend ist. Als nächstes waren die "Farbtöpfe des Teufels" an der Reihe. Dies war eine Reihe von Schlammlöchern, die Aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen Konsistenz diverse Schwarzfärbungen aufwiesen. Die nun folgende "Farbpalette eines Artisten" war da schon eine ganz andere Geschichte, die in jeder nur erdenklichen Farbe schimmerten je nachdem wie die Sonne auf sie traf. Die Auswahl reichte über die ganze Palette des Regenbogens. Der Opal Pool, der seinen Namen aufgrund seiner gelbgrünen Farbe erhalten hatte wurde von den anliegenden Pimrose Terrassen gespeißt und besteht gleichzeitig noch aus einer kleinen schwefelhaltigen Quelle. Die Pimrose Terrassen entstanden über die letzen 700 Jahre und sind weiterhin am wachsen. Sie gelten als sehr zerbrechlich und bedecken durch ihre Konservierung inzwischen ein Fläche, die etwa 1,5 Hektar beträgt. Nebenan liegt, der Jean Batten Geysir, der während unseres Aufenthaltes eher weniger Interessant für uns war, da wir bereits den Lady Knox Geysir gesehen hatten. Unser weiterer Weg brachte uns an einem Ausguck vorbei bevor wir zu den "Brautschleierfällen" kamen. Der Name ist wirklich passend, da es sich hierbei nicht um einen typischen Wasserfall handelte, sondern um ein Gebilde aus vielen kleinen Wasserfällen, die jedoch Großteils über hellen Stein flossen. Die "Bratpfannenebene" war als nächste an der Reihe gefolgt vom "Austernpool" und der "Schwefelhöhle". Der Name des Austernpools entstand aufgrund seiner Form. Diese erinnert stark an eine halbe Auster, die auf der Schale liegt. Als nächstes war der Wasserfall des Sees Lake Ngakoro an der Reihe, der See entstand nach einer großen Eruption vor über 700 Jahren und der noch heute auftauchende Dampf aus der Erde ist ein weiteres Zeichen der vulkanischen Aktivität des Landes. Nach einer kurzen Pause ließen wir den Wasserfall hinter uns und begaben uns auf den letzten Teil der Wanderung. Die nächste große Attraktion waren die Champagner Pools. Diese Quelle ist die größte der Region mit einem Durchmesser von über 62 Metern und einer Tiefe von 65 Metern. Die Wasseroberfläche hat eine Temperatur von 74°C während es unter der Oberfläche weit heißer wird. Die aufsteigenden Blasen stammen von Kohlenstoffdioxid, während die extrem eigene Färbung eine andere Ursache hat. Diese entsteht durch die vielen Stoffe, die im Wasser sind und sich an den Rändern anlagern. Unter anderem findet man in dem Wasser kleinste Anteile von Gold, Silber, Quecksilber, Schwefel, Arsen, Thallium, Antimon und viele Weitere. Danach kamen noch der Infernokrater, der Vogelnestkrater (dieser erhielt seinen Namen, weil dort außergewöhnlich viele Vögel nisten), sowie eine weitere Schwefelhöhle und zu allerletzt hatte wieder der Teufel seine Finger im Spiel, denn wir kamen an des "Teufels Bad" vorbei. Damit hatten wir auch genug von geothermalen Sachen und entschlossen uns nun etwas Tierisches machen zu wollen. Somit machten wir uns auf den Weg zum Springs Valley Tierpark. Die Eintrittskarte dafür hatten wir kostenlos bekommen als wir unser Hangi gebucht hatten. Kurz vor Mittag kamen wir dort an und schnürten unsere Wanderschuhe. Zuerst ging es zu den Löwen. Der Park hatte ein Rudel von 2 Löwen und 4 Löwinnen. Diese waren leider absolut inaktiv und so verließen wir sie wieder. Als nächstes wollten wir in den Hauptteil des Parks gehen. Doch dieser Plan wurde durchkreuzt als wir an einem weiteren Gehege vorbeikamen. Auf diesem standen die Zeiten in denen man mit dem Löwenjungen, das sie momentan hatten, spielen durfte. Da dies 10 Minuten später stattfinden sollte, warteten wir einfach vor dem Gehege. Kurze Zeit später sahen wir dann das süße kleine Ding ankommen. Wir waren beide direkt total fasziniert und konnten es kaum noch erwarten endlich mit ins Gehege zu dürfen. Daraufhin erfuhren wir die Geschichte von Chaz, so hieß der Kleine. Er ist das erste Kind einer der Löwinnen, wurde jedoch von ihr verstoßen, da nach einer Weile ihr die Milch versiegte. Chaz wurde daher von Hand aufgezogen und war somit mehr an Menschen gewöhnt als die Löwenbabys, die sonst zum Streicheln da waren. Chaz war 8 Wochen alt und es war offensichtlich, dass er noch viel zu wachsen hatte. Dies zeigten besonders seine großen Pfoten an. Auch sahen wir, dass er wohl einen Unfall gehabt haben musste. Auf seiner Nase sowohl wie an seinem Auge hatte er Schürfwunden die gerade am Verheilen waren. Wir erfuhren, dass er es liebte zu klettern, meist aber in der Umgebung von Menschen so freudig wurde, dass er vergaß, wenn er auf den Steinen stand. So passierte es einige Tage zuvor, dass er von seinem Podium runterfiel und sich dabei die Nase verletzte. Es war überaus erstaunlich wie verspielt der Kleine war und wie zutraulich er mit seiner Pflegerin umging. Diese durfte ihn auf den Arm nehmen und herumtragen und ließ sich sogar zart von ihm beißen ohne, dass er sie verletzte. Nun waren wir an der Reihe Chaz streicheln zu dürfen während er um uns rum lief oder sich auf den Armen rumtragen lies. Zu unserem Erstaunen war das Fell nicht so weich wie das einer Katze, sondern fühlte sich eher an wie das eines Wildschweines. Es war total rauh und irgendwie ein wenig borstig. Nachdem dann aber ein Paar gekommen war, das den Kleinen total für sich beanspruchte, entschlossen wir uns auf den Weg zu machen und die anderen Tiere anzusehen. Im Prinzip war es ein normaler Park mit Vögeln, Rehen, Wildschweinen, Schafen und sonstigen Farmlebewesen. Nach einem gemütlichen Spaziergang kamen wir ziemlich genau rechtzeitig zur Löwenfütterung zurück. Das Interessante war, das die Löwen diesmal weitaus aktiver waren und zum Leben gekommen schienen. Als dann das Futter endlich da war konnte man auch erstmals sehen, dass Löwen wirklich Raubtiere sind und um ihr Futter kämpften. Teilweise gerieten die Löwen so sehr aneinander, dass das Gebrüll richtig laut war. Nachdem die Fütterung beendet war wurden die Löwen wieder ziemlich schnell ruhig, wir vermuteten bis zum nächsten Tag wären sie friedlich. Da es inzwischen schon ziemlich spät geworden war und wir noch nach Auckland fahren wollten, da wir ja jetzt irgendwie unser Auto verkaufen mussten, machten wir uns langsam auf den Weg zum Auto. Unser Weg führte uns an Tirau vorbei und wir machten einen kurzen Stopp bei Sheryn und Steven. Leider war Sheryn nicht da und somit blieben wir nur kurz, da wir Steven nicht vom Arbeiten abhalten wollten. Den Rest des Tages verbrachten wir mit fahren und gegen 20:00 Uhr kamen wir endlich todmüde in Auckland an. Nach schnellem Essen ging es dann ins Bett.
Ein Kea, der einzige Alpenpapagei der Welt, der in freier Wildbahn nur auf Neuseelands Suedinsel vorkommt.
Aufbruch: | 07.09.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2010 |
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten