Lauri und Robin: Ab in die Freiheit nach Neuseeland!
Der Tongariro National Park.: Der zweite Tag.
02.11.2009
Auch heute sollte unser Tag wieder früh beginnen, da wir zwar einen etwas kürzeren Weg vor uns hatten, die Erschöpfung des ersten Tages jedoch noch deutlich verspürten. Zuerst packten wir unsere Rucksäcke komplett um, da wir am ersten Tag zum Teil erfahren mussten wie unangenehm ein ungleichmäßig gepackter Rucksack ist. Auch trug Robin an dem Tag mehr als Laura, da diese gestern zwar genau die Hälfte getragen hatte, das jedoch ein bisschen zu viel für sie war. Nachdem wir dann gegen 9 als letzte die Hütte verliessen, kämpften wir uns zuerst den Slalomweg des Vorabends hinauf. Eine Windstärke von etwa 7 erleichterte das Ganze nicht unbedingt. Nach etwa einer Stunde Marsch waren wir wieder am Gipfel in der Nähe der Seen angekommen. Unser Weg führte uns an diesem Morgen erneut durch Schnee, der zwar schon beachtlich geschmolzen war stellenweise aber immer noch außerordentlich tief war. Oben auf dem Gipfel blies es dann so heftig, dass Laura bei jedem Schritt nach vorne auch etwa einen halben Schritt zur Seite getrieben wurde. Genau an diesem Punkt klingelte dann auch noch Robins Handy. Seine Mutter war am Telefon und wollte wissen was wir denn so treiben und sich nach unserem damals ziemlich langsam vorankommenden Reisebericht erkunden. Also entschlossen wir eine kurze Pause zu machen und diese zu nutzen um unsere Flaschen aufzufüllen. Nach dieser Pause ging es weiter unseren Wanderweg entlang, wobei wir wie am Vortag auch einfach den weißen Pfosten, die alle 50m rumstanden blind folgten. Der nächste Teil unseres Weges sollte wüstenähnlich werden. Zuvor stand uns jedoch noch ein ziemlich steiler Abstieg bevor, den wir abgesehen von ein paar Ausrutschern gut überstanden. Nachdem wir etwa 2 Stunden unseren weißen Pfosten gefolgt waren ohne eine Menschenseele zu treffen fingen wir an uns zu wundern, ob sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt hätte und die Pfosten umgestellt hatte. Auch hätten wir laut unserem Plan schon längst eine Hütte sehen müssen. Unsere Sorgen blieben jedoch unbegründet denn schon bald darauf sollten wir die Hütte sehen. Dort machten wir eine kurze Pause in der wir unser Mittagessen zu uns nahmen. Dann hielten wir einen kurzen Plausch mit dem Hüttenwärter, da wir nicht sicher waren, ob wir hier unseren Tag früh beenden sollten oder doch noch bis zur nächsten Hütte 10km weiter gehen sollten. Er meinte, dass der restliche Weg zur Hütte verhältnismäßig flach sei (HAHA) und wir deshalb ruhig zur nächsten Hütte wandern sollten. Obwohl wir beide schon etwas erschöpft waren gingen wir also weiter. Der weitere Weg war steil und hart. Wir kamen uns im Prinzip wie trächtige Bergziegen mit unseren riesigen Rucksäcken vor, die eigentlich nicht mehr für einen solchen Weg gedacht waren. Wir kletterten und schlitterten über Hänge sowie Berge, liefen durch scheinbar endlose Sandebenen und sahen keinen einzigen Menschen über Stunden. Nachdem wir dann beide wirklich dem Zusammenbruch nahe waren, sahen wir dann auch noch mitten im Sand ein Skelett von einem Tier. Der Anblick heiterte uns nicht besonders auf. Jedoch bissen wir die Zähne zusammen und gingen immer weiter. Endlich trafen wir dann auch eine Gruppe von Menschen!! Die Freude war wirklich grenzenlos, besonders weil diese uns erzählten, dass wir bis zur Hütte nur noch knapp 1,5 Stunden benötigen würden. Nachdem wir noch einmal alle Kräfte zusammengesammelt hatten machten wir uns weiter auf unserem Weg. Diesmal ohne Pausen, da es nach jedem Sitzen schwerer wurde weiter zu laufen. Dann endlich kamen wir an einen Fluss, der versprach, dass die Hütte von dort aus nur noch ein Katzensprung sei. Nachdem wir einen weiteren schier endlosen Berg hinaufgeklettert waren und die Hütte immer noch nicht sichtbar war wollte Laura die Katze sehen, die so einen Sprung schaffe. Jedoch als wir dann die Spitze des Berges umrundet hatten sahen wir sie endlich. Nun konnte uns nichts mehr halten und die Aussicht auf ein Bett trieb uns an. Nach weitern 20Minuten kamen wir endlich an. An der Hütte wurden wir von einem netten Wärter begrüßt, der uns für Kiwis (Neuseelaender) hielt und selbst ein Maori war. Wir unterhalten uns ein wenig mit Nathaniel, der uns etwas von sich erzählt als andere Wanderer kommen. Wie sich herausstellte waren zwei der drei Deutsch. Während Robin sich auf den Weg zum Duschen machte fragte Laura Nathaniel, ob er die Neuankömmlinge denn für Touristen gehalten hätte. Auf seine Antwort hin amüsierte sich Laura sehr, da er "Ja" meinte und sie sagte, dass sie sofort erkannt hätte, das zwei von ihnen aus Deutschland waren. Auch an diesem Abend ging es nach einer weitern großen Portion Spaghetti ins Bett.
Aufbruch: | 07.09.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2010 |
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten