Lauri und Robin: Ab in die Freiheit nach Neuseeland!

Reisezeit: September 2009 - Juli 2010  |  von Robin Schrecklinger

Das East Cape.

11.05.10
Da wir am Vorabend an einer superbilligen Tankstelle vorbeigekommen sind, führte uns unser Weg zuallererst dort wieder vorbei. Noch ein letztes Mal ging es kurz in die Bibliothek. Immerhin wollten wir sehen ob wir schon unsere Tickets für Fiji erhalten hatten. Dies war leider nicht der Fall und so machten wir uns dann letztendlich auf den Weg zum East Cape. Zuvor verfuhren wir aber wieder einen Teil des günstig erstandenen Benzins, weil wir eine Maorikirche suchten. Diese ist in einem Nachbarort von Gisborne gelegen und bereits knapp hundert Jahre alt. Leider zählt die Kirche nicht zu den typischen Touristenattraktionen, wodurch sie nicht ausgeschildert ist. Als wir dann das fünfte Mal durch den kleinen Ort fuhren, entschlossen wir uns einen Einheimischen zu fragen. Robin ging in einen Tante-Emma-Laden nachfragen. Die Besitzerin war sich nicht ganz sicher, schickte uns aber in Richtung des größten Marae im Dorf, da sie vermutete, dass wir dort fündig werden würden. Bereits auf unserer kleinen Irrfahrt hatten wir feststellen müssen, dass der Einfluss der Maori im Osten der Nordinsel enorm ist. Allein in diesem kleinen Ort gab es drei wirklich prachtvolle Marae. Wir befolgten den Tipp und fanden letztendlich die kleine versteckte Kirche. Sie ist eine Art Hybrid aus dem Evangelischen und der Kultur der Maori. Die Kirche wirkte von außen zuerst total verschlossen, wir fanden dann aber doch eine Möglichkeit auf das kleine Gelände mit dem Friedhof zu gelangen. Von außen sah die Kirche wirklich schäbig und heruntergekommen aus, anders war dies innen. Zuerst mussten wir uns allerdings einen Weg bahnen. Die Kirche war verschlossen und da wir niemand finden konnten, der für die Kirche zuständig schien, öffnete Laura kurzerhand selbst die Kirche. Immerhin hatte ihr Entdeckerdrang sie gepackt und sie wollte die scheinbar unscheinbare Kirche von innen sehen. Als wir dann drinnen waren, waren wir begeistert. Die Beschreibung im Lonely Planet war zutreffend. Die kleine Kirche war atemberaubend. Alles war mit Maorischnitzereien verziert und trotzdem konnte man gut erkennen, dass es eine normale Kriche war, da trotzdem die Kreuzform eingehalten worden war. Der von außen schäbige Eindruck wurde fast widerlegt, allerdings konnte man auch innen sehen, dass die Kirche dringend eine Renovierung brauchte. Auf unserem Weg nach draußen fanden wir auch einen Flyer, der die Geschichte der Kirche und erfuhren, dass man tatsächlich dabei ist die Kirche zu restaurieren. Man wollte alle Arbeiten bis 2012 abgeschlossen haben, da in diesem Jahr die aktuelle Kirche 100 Jahre alt werden würde. Auch würde dies der 300. Jahrestag sein in dem die erste der drei Kirchen gebaut worden war. Die erste Kirche war abgebrannt, während die zweite von einem Unwetter zerstört waren war. Allerdings wurde sich nie wirklich um die Kirchen gekümmert, da man sich auch nie wirklich bewusst war, welchen Schatz man eigentlich besaß. Laura spendete noch zwei Dollar, damit die Kirche erhalten werden konnte und wir trugen uns beide ins Besucherbuch ein. Dort sahen wir, dass die Kirche wirklich selten besucht wird. So konnten wir irgendwie sicher sein, dass wir einen kleinen Schatz entdeckt hatten, den nicht jeder Reisende sah. Nachdem wir Gisborne verlassen hatten kamen wir zuerst an vielen schönen Stränden vorbei. Der erste Halt des heutigen Tages sollte die Tolaga Bay werden. Dort konnte man über einen langen Steg mitten auf das Meer hinausgehen. Obwohl es windig war und der Steg nicht wirklich vertrauenserweckend aussah, wagten wir uns bis fast an das obere Ende. Auch wenn es etwas kalt war, genossen wir den Blick auf das blaue Meer sehr. Nachdem wir uns satt gesehen hatten sahen wir uns noch die Cooks Cove an bevor wir zu Mittag aßen. Danach hüpften wir wieder ins Auto und setzten unseren Trip fort. Es ging an den Te Puia Springs vorbei weiter zur Waipiro Bay. Dort wollten wir eigentlich übernachten. Da es aber noch so früh war entschlossen wir uns noch weiter zu fahren. Gegen 17:00 Uhr kamen wir dann am East Cape an und hatten an einem Tag einen Großteil unserer Reisestrecke hinter uns gebracht ohne etwas zu verpassen. Am East Cape kamen wir dann ins zögern. Nicht nur, dass es wirklich windig war, es fing nun auch an zu Regnen. Der Aufstieg zum Leuchtturm sollte dann auch noch über 700 Stufen beinhalten. Wir wussten, dass wir wohl erst zur Dunkelheit wieder bei unserem Auto sein würden. Da wir aber nicht noch einmal die Schotterpiste am kommenden Tag fahren wollten zogen wir uns warm an und machten uns an den Aufstieg. Oben angekommen war uns wieder wirklich warm und ein wenig aus der Puste waren wir auch. Immerhin waren es nur Stufen, die man hochgehen musste um an den Leuchtturm zu kommen. Von dort oben sah der Sonnenuntergang wirklich spektakulär aus, besonders weil es aufgehört hatte zu regnen und die Wolken den Himmel nur noch zum Teil verdeckten. Am East Cape sieht man übrigens die ersten und letzten Sonnenstrahlen des Tages in Neuseeland. Wir lasen noch ein wenig über die kleine Insel vor der Küste wo der Leuchtturm ursprünglich gestanden hatte bevor wir wieder nach unten kletterten. Dort trafen wir auf einen alten Mann, der uns fragte wo wir heute Nacht schlafen würden. Leider hatten wir noch keinen blassen Schimmer, da entlang der Küste überall Verbotsschilder standen, manche sogar in einer Kombination mit Tsunamiwarnschildern. Wie wir herausfinden sollten war der nette alte Mann mit seiner Familie der Besitzer des umliegenden Landes. Zwar ist seine Familie nicht mehr 100% Maori, aber alle Wurzeln der Leute, die am East Cape leben, gehen auf die Maori zurück. Er erzählte uns auch, dass seine Familie das ganze Land um das East Cape besäße. Auch erfuhren wir, dass die Schotterstraße auf der wir gefahren sind ziemlich neu ist und seine Familie zuvor total eigenständig gelebt hatte. Die paar Bretter, die neben uns auf dem Boden lagen war eine ehemalige Schule, die er sogar besucht hatte. Er erzählte uns, dass sie früher mit Pferden zur Schule geritten sind. Dies löste auch das Mysterium warum an so vielen Schulen in Neuseeland Schilder angebracht sind auf denen "No horses on the school grounds" steht. Wir redeten gut eine halbe Stunde über die Geschichte des Landes bi s er uns dann fragte wo wir schlafen würden. Er bot uns an auf seinem Land zu schlafen, auf einem Campinggorund, den er errichtet hatte. Wir bezahlten ihm 10 Dollar die Nacht und konnten somit sicher sein Wasserversorgung, Toiletten und einen legalen Schlafplatz zu haben. Leider fing es wieder an zu Regnen und da der Boden ziemlich weich war, wollten wir unser Auto nicht neben die kleine Hütte auf den Hügel quälen. Wir standen also ziemlich nahe an der Straße auf einer Anhöhe. Unsere Nacht sollte leider auch nicht die Beste werden. Durch die raue See und den starken Sturm mit Regen schliefen wir beide schlecht, da wir auch aufgrund der doofen Schilder Angst vor einem Tsunami hatten.

Die Kirche von außen.

Die Kirche von außen.

Und von Innen.

Und von Innen.

Ein Wettbewerb für Hunde, die zum Schafetreiben eingesetzt wurden.

Ein Wettbewerb für Hunde, die zum Schafetreiben eingesetzt wurden.

Der riesige Steg.

Der riesige Steg.

Croissants im Sonderangebot! Nach knapp 8 Monaten ohne Croissants, gönnten wir uns diese.

Croissants im Sonderangebot! Nach knapp 8 Monaten ohne Croissants, gönnten wir uns diese.

Die Schotterpiste zum East Cape.

Die Schotterpiste zum East Cape.

Der Ausblick von ganz oben.

Der Ausblick von ganz oben.

Kühe.

Kühe.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ja, was kann man über uns sagen?! Unsere wohl größte Gemeinsamkeit ist unsere verrückte, übergeschnappte Art, die uns zu genau dem macht was wir sind. Der Reisebericht befasst sich mit einem der vermutlich größten Abenteuer unseres Lebens. 1 Jahr in Neusseland als Backpacker zu verbringen und uns dies in einem Work und Travel Programm zu finanzieren! Verfasst von: Laura Rommelfanger & Robin Schrecklinger
Details:
Aufbruch: 07.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 10.07.2010
Reiseziele: Deutschland
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Robin Schrecklinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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