Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Sayaboury und Hongsa 10.03.2015
So, wir wollten nun endlich Elefanten sehen, Laos heisst schließlich auch „Land der vielen Elefanten“.
Unsere Fahrt ging nach Sayaboury, der Provinz mit der gleichnamigen Hauptstadt, dem Ballungsgebiet für Elefantensichtungen aller Art.
Wir sind zum Busbahnhof von Luang Prabang gelaufen (ca.3km) und haben dort den öffentlichen Bus genommen. Das Gefährt war auf den ersten Blick nicht besonders vertrauenerweckend, aber sonst ganz nach unserem Geschmack.
Die Fenster konnte man öffnen, Ventilatoren an der Decke sorgen für zusätzliche Kühlung und während der Fahrt wird man laut mit laotischen Schlagern beschallt.
Wir fuhren durch eine wunderbare Landschaft, an idyllischen Dörfern und Reisfeldern vorbei, die Busfahrt hat einfach nur Spass gemacht. Kurz hinter Luang Prabang sahen wir doch glatt schon einen Elefanten, der im Fluss badete.
Das fing doch gut an und konnte nur noch besser werden.
Nach dieser tollen Fahrt kamen wir am Busbahnhof in Sayaboury an. Dort war leider niemand mehr am Schalter, alles war in laotischer Schrift angezeigt, also keine Ahnung wann der nächste Bus wohin gehen würde.
Wir sind erst einmal in die Stadt gelaufen, TukTuks gab es erstaunlicherweise auch keine.
Wir haben schnell eine gute Unterkunft für 6 Euro/Nacht gefunden. Auch hier, sozusagen im Nichts, wieder ein grosses, sehr sauberes Zimmer. Der Besitzer sprach zwar kein Wort englisch, leider konnten wir ihn deshalb auch nicht fragen, wie man hier wieder wegkommt oder was man so in der Stadt machen kann.
Jetzt hiess es aber auf Nahrungssuche gehen, das war hier gar nicht so einfach.
Der grosse Markt war schon geschlossen, Garküchen waren nicht zu sehen, Restaurants auch meistens geschlossen. Wir fanden dann eine kleine Garküche wo es Suppen gab, leider war es schwierig, nach dem Angebot und Preisen zu fragen – die Köchin sprach natürlich kein englisch und unser laotisch hielt sich noch in sehr engen Grenzen.
Da sprang uns ein junger Laote zur Seite der sehr gut englisch sprach. Er erklärte uns die einzelnen Suppenvariationen,bestellte für uns und sich selbst.
Anschließend haben wir zusammen gegessen und uns noch lange unterhalten.Wir haben viel über sein Leben,das Leben in Laos und das grosse, hier einmal im Jahr stattfindene Elefantenfest (leider knapp verpasst, war im Februar) gesprochen. Es war für beide Seiten ein netter und sehr informativer Abend an dessen Ende wir noch unsere E-Mail Adressen austauschten.
Wir wollten der Stadt eine Chance geben und sind noch einen Tag geblieben. Am nächsten Morgen haben wir die Stadt weiter erlaufen und haben noch einmal am Busbahnhof vorbeigeschaut. Dieses Mal war auch jemand da. Er sprach zwar kaum englisch, aber wie gewohnt und vielfach geübt, mit einem Lachen im Gesicht,wedelnen Händen und steppenden Füssen glaubten wir zu wissen ,wann welcher Bus kommt (Berufs-Pantomimen liegen bei diesen Aufgaben klar im Vorteil).
Nach dieser kleinen Pflichtaufgabe besuchten wir den täglichen Markt der Stadt.
Wir können sagen, ein wirklich schöner, riesiger Markt. Wir haben massenhaft Obst, billig wie lange nicht mehr, gekauft. Hier bekam man alles wirklich zu Preisen, die auch die Einheimischen zahlen. So einen Markt findet man in den touristisch erschlossenen Städten kaum.
Insgesamt ist Sayaboury recht nett, es scheint auch eine Stadt zu sein, die gerade im wirtschaftlichen Erwachen ist. Es gibt grosse breite Strassen (für eine Handvoll Autos ),viele Regierungsgebäude, grosse Hotels (wir haben keine anderen Touristen gesehen) und es wird überall gebaut.
Uns fehlte ein wenig das typische asiatische Leben und Gewusel, hier war es doch recht ruhig – außerdem, wo waren eigentlich die Elefanten?
Da gab es ja das besagte jährliche Elefantenfest, das war aber schon vorbei.
Aber irgendwo müssen die sich doch den Rest des Jahres aufhalten.
Nächster Anlaufpunkt die Stadt Hongsa. Dort gibt es in der Nähe auch eine Elefanten – Rettungsstation und man kann alles erfahren was mit den Dickhäutern zu tun hat.
Wir also früh morgens nach Hongsa gefahren. Es gibt dorthin nur 1x täglich einen Minivan. Das heisst, man muss rechtzeitig an der Busstation sein, um noch einen Platz zu bekommen. Das Teil war dann auch bis auf den letzten Platz besetzt. Das Gepäck wurde alles irgendwie auf dem Dach festgeschnallt, und wir hofften nur, das unsere Koffer mit uns ankommen würden.
Theoretisch ging es pünktlich los, aber der Minivan sprang nicht an. Mit lautem Gelächter und Gejohle schoben wir Passagiere unser Transportmittel erst einmal an, bis es ansprang.
Dann ging die Fahrt los. Wieder sehr schöne Landschaft, der Genuss nur etwas eingeschränkt, weil wir zu viert auf einem Dreiersitz sassen. Aber jeder Kunde zählt/zahlt .
An einer der vielen steilen Bergsteigungen wurden wir immer langsamer und kamen schliesslich zum Stillstand. Das überladene Autochen schaffte so vollgestopft die Auffahrt nicht. Also alle raus zum Marschieren. Jetzt hiess es : Wir „Wanderer“ zu Fuss und der Fahrer, unser Gepäck auf vier Reifen, alle gegen den Berg. Wir sahen wie der Van rückwärts den Berg wieder hinunter rollte um dann mit Schwung wieder hinaufzufahren. Der Fahrer war übrigens vor uns oben und nutzte die gewonnene Freizeit für ein Päuschen und als Abkühlzeit für das heissgelaufende Fahrzeug. Heissgelaufen waren wir dann wörtwörtlich auch als wir Wanderer wieder auf unser Transportmittel trafen. Wir kamen aber tatsächlich in Hongsa an, eine kleine Stadt, in der auf den ersten Blick auch nicht allzuviel los war.
Erster Anlaufpunkt war das Guesthouse einer Österreicherin, viel beworben im Internet. Sie war nicht da, aber wir konnten uns Zimmer anschauen. Asiatischer Standard zu überhöhten Preisen kann man da nur sagen. Alle Zimmer die wir danach gesehen haben, waren mit besserer Ausstattung günstiger. Allgemein lag das Preisniveau etwas höher als in den bisherigen Orten (dafür, dass man wieder im Nichts sitzt)
Wir fanden noch ein schönes grosses Zimmer (8 Euro/Nacht).
Schwierig war, dass auch hier niemand englisch sprach. Und realistisch: was wollen zwei Ausländer, mit Gepäck, die ein Hotel aufsuchen? Wir wurden immer angeschaut als kämen wir vom Mars und keiner wusste, was wir in einem Hotel wohl zu suchen haben.
Immerhin fanden wir völlig überraschend auf einem Hügel eine kleine Touristen-Information. Der nette junge Mann dort sprach englisch, freute sich über unser Kommen, konnte aber auch nicht weiterhelfen. Er wusste, in der Nähe gibt es dieses Elefanten-Zentrum, aber er konnte nicht genau sagen wie man dorthin kommt. So gibt es keine Elefanten in der Nähe, die kommen nur zum jährlichen Festival aus den umliegenden Gegenden. Zu sonstigen Aktivitäten im eigentlich ganz netten beschaulichen Hongsa konnte er leider auch nichts sagen.
Touristisch kann man diese Gegend sicher noch ein wenig aufpeppen.
Immerhin bekamen wir die hilfreiche Information, dass es einen direkten Bus nach Vientiane gibt und damit die Möglichkeit Richtung Süden zu fahren.
Wir müssen also nicht wieder zurück und den grossen Umweg über Luang Prabang machen.
Schade, dass wir selbst im Zentrum der Elefanten keine gefunden haben.
Offene Fenster, Ventilatoren an der Decke, laute laotische Musik - das scheint lustig zu werden-und keine Angst es wird noch voller.
Weiter geht es nach Hongsa im Minivan. Leichte Zweifel ob das Gepäck mit uns dort ankommt sind schon vorhanden
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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