Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Kultur pur ist angesagt
Während unseres Aufenthaltes in Kota Bharu wurden wir Stammgäste im Kulturzentrum. Dort gab es nachmittags und manchmal auch abends Vorführungen in traditionellen malayischen Tänzen, Gesängen, Sport und das berühmte Marionetten-Schatten-Theater.
Die Nachmittagsvorführungen waren für Touristen ausgelegt, die Abendvorführungen wurden hauptsächlich von den Einheimischen besucht. Für immer ausreichend Besucherzahlen sorgte sicher auch der freie Eintritt zu allen Veranstaltungen.
Unsere erste Show war eine traditionelle Gesangsvorführung, Dikir Barat. Beginn 21.00 Uhr, wir waren schon vor Beginn da, weil wir uns gute Plätze sichern wollten. Außer uns war allerdings niemand zu sehen und ein Angestellter wies uns darauf hin, das der Spass erst in einer halben Stunde anfängt. Das war uns schon klar, aber als 5 min. vor Beginn immer noch niemand erschien, kamen wir doch ins Grübeln.
Kurz nach 21.00 Uhr kam unser alter Bekannter von der Touristen-Information (Ihr wisst schon,3 deutsche Standardsätze,woher kommen Sie? Und ich hätte da eine private Tour anzubieten) ganz entspannt natürlich. Er freute sich, schon ein paar Besucher (uns) anzutreffen und meinte, er hätte gerade mit den Akteuren telefoniert. Sie hatten sich soeben auf den Weg gemacht. Nur kein unnötiger Stress!
Ungefähr eine Viertelstunde nach offiziellem Veranstaltungsbeginn strömten plötzlich viele Einheimische in die Halle und kurz danach trudelten auch die Sangeskünstler ein. Zeit ist eben relativ.
Außer uns waren noch 3 andere Touristen da, die Halle war insgesamt recht gut gefüllt und die Show konnte beginnen.
Dikir Barat ist ein Wechselgesang einer Gruppe von Männern. Es gab immer einen Vorsänger, die anderen Männer die im Kreis auf dem Boden sassen wiederholten den Text des Vorsängers und klatschten rhythmisch dazu. Für uns war es nicht so unterhaltsam, da wir die Texte nicht verstanden, aber die Lieder hatten einen mitreissenden Rhythmus. Außerdem waren alle Beteiligten mit solch einem Enthusiasmus und Freude bei der Sache, unglaublich, man spürte, sie treten nicht für das Publikum auf , sondern es machte ihnen einfach Spass. Es wurde auch immer lauter und wilder, alle feuerten sich gegenseitig an.
Schade fanden wir, dass die anderen Touristen nach einigen Liedern gingen. Das hatten die Akteure einfach nicht verdient, wir hatten bisher noch nie irgendeinen Auftritt gesehen, der mit solch einer Hingabe stattfand. Es hat einfach total Spass gemacht zuzuschauen.
An einem anderen Abend gab es eine Vorstellung des bekannten Marionetten-Schatten-Theaters, diese Vorführung fand im Freien statt. Es kamen sehr viele Zuschauer, hauptsächlich Einheimische, auch viele Kinder und Jugendliche. Erstaunlich wie beliebt anscheinend solch eine "altmodische"Abendunterhaltung auch heute noch bei der Bevölkerung ist und besonders die Kinder sassen völlig gebannt da und verfolgten das Spiel fast regungslos.
Auch hier wieder sehr entspannt alles, man kann während der ganzen Zeit auch hinter die Bühne gehen und sich überall frei bewegen. Das war für uns natürlich sehr interessant, den Puppenspieler bei der Arbeit zu beobachten. Er bewegte nicht nur die verschiedenen Stockmarionetten, er sprach auch alle Rollen und war der Erzähler im Hintergrund. Dazu spielte eine Musikgruppe die passende Begleitmusik. Auch wieder eine Sache die man nicht verpassen sollte, schade das wir kein Wort verstanden, das Spiel war aber so lebendig, dass mangelnde Sprachkenntnisse unser Vergnügen nicht schmälerten.
Leider fing es an heftigst zu regnen, wir sassen zwar überdacht, doch das Wasser spritzte bis weit unter die Überdachung. Da es schon recht finster aussah als wir losgingen hatten wir zum Glück ausnahmsweise unsere Einmalregenmäntel mitgenommen.
Wenn man diese Teile angezogen hat, sieht man zwar total albern aus ( die Schlümpfe lassen grüssen), aber in diesem Fall ernteten wir neidische Blicke.
Wir waren so ziemlich die einzigen die sich nach der Vorführung in die Fluten auf der Strasse stürzten. Das Wasser stand mehr als knöchelhoch und es schüttete immer weiter.
Unsere Kutten waren richtig gut, wir blieben oberhalb der Knie trocken. Bis zu den Knien nass zu werden war nicht schlimm, das Wasser war total warm.
Viel Zeit verbrachten wir mit Besuchen der verschiedenen Museen, sehr interessant, leider war fotografieren im Museum verboten. Die Museen haben auch sehr eng gefasste Öffnungszeiten. Es gibt jeden Tag eine recht lange Mittagspause, ein Tag in der Woche ist geschlossen und den Tag davor nur vormittags geöffnet.
An Freitagen (muslimischer Sonntag) herrschte sozusagen die bei uns bekannte sonntägliche Ruhe.
Öffentliche Gebäude waren geschlossen, sogar große Kaufhäuser hielten eine recht lange Mittagspause ein und der Strassenverkehr war merklich reduziert.
Es gab aber keine Tage an denen gar nichts los war oder wir nichts unternehmen konnten. Wir konnten hier unsere Zeit auch gut nutzen um uns für die Weiterreise auf die Perhentian Islands vorzubereiten.
Am wichtigsten war Antimückenspray in ausreichendender Menge zu kaufen, einige Moskitospiralen zum Abbrennen für draussen, genügend Bargeld mitnehmen (keine Bankautomaten auf der Insel oder im Ort von dem die Fähre abfährt).
Wir hatten recherchiert und gehört, die Inseln wären doch recht spartanisch ausgerüstet.
Es gibt keine Möglichkeit an Bargeld zu kommen, Kreditkarten werden nicht immer akzeptiert, es gibt massenhaft Mücken, dafür keine Ortschaften oder Supermärkte,noch nicht einmal Strassen, nur Hotels und Guesthouses.
Also sollte man sich darauf einstellen alles was man brauchen könnte mitzubringen, dort etwas zu bekommen würde schwierig.
Wir waren wieder einmal gespannt darauf, was uns erwartete.
Nachmittagsvorstellung : Kertok, das Spielen auf Kokosnussbrettrommeln.
Hübsch anzusehen und anzuhören
Hatten wir noch nie vorher gesehen, das Ganze hatte fast etwas Tänzerisches. Da war absolute Körperbeherrschung nötig
Gasing Pangkah, ein Sport bei dem ein Kreisel auf der markierten Fläche durch ein Seil in Bewegung gebracht wird. Der Gegner versucht mit seinem Kreisel den schon sich Drehenden von der Fläche zu schubsen ohne diese selbst zu verlassen. Es treten mehrere Mannschaften gegeneinander an
Oliver versuchte auch sein Glück und war gar nicht so übel. Ich habe lieber die Finger davon gelassen, wollte schließlich niemanden durch verirrte Kreisel verletzen (die Dinger sind richtig schwer )
Eine wahnsinnige Geschicklichkeitsnummer: Gasing Uri. Ein Kreisel wird mit einem Seil drehend geworfen, der Partner fängt ihn auf einem Stock auf, der Kreisel muss sich möglichst lange auf dem Stock drehen. Ein beliebter Wettbewerb mehrerer Mannschaften
Mit vollem Körpereinsatz wird das Seil straff um den Kreisel gewickelt um eime möglichst hohe Geschwindigkeit zu erzielen
Der auf einem Stock aufgefangene Kreisel wird genau ausbalanciert auf ein Brett gesetzt wo er sich weiterdreht. Der Rekord liegt zur Zeit bei fast 3 Stunden in denen sich der Kreisel weiterdrehte
.....in Kokosmilchsosse mit vielen Kräutern und Gewürzen, genannt Ayam Percik, eine regionale Spezialität. War auf jeden Fall den weiten Weg wert.
Lecker , lecker und nochmal lecker !!
An diesem Stand konnten wir abends nicht vorbeigehen. Als Betthupferl gab es Schmalzgebackenes mit Kokos und Zimt gefüllt
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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