Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Es lebe der öffentliche Nahverkehr
Mit den öffentlichen Bussen kamen wir zu allen umliegenden Nationalparks, einzige Einschränkung war der Zeitfaktor. Wir mussten morgens schon den Bus um 7.00 Uhr nehmen um den letzten Bus um ungefähr 17.00 Uhr zuück nehmen zu können. Nur so konnten wir dann ohne zu hetzen die Natur geniessen. Wir bekamen immer gesagt, dass es von den Bushaltestellen viel zu weit zum Laufen in den Park wäre, man müsste ein Taxi nehmen. Es handelte sich dabei höchstens um 3-5 km, also keine Entfernung, aber Laufen ist hierzulande völlig undenkbar!
Einer dieser Tages-Ausflüge führte uns ins Semenggoh Wildlife Reserve. Dort werden Orang Utans aufgepäppelt die verletzt wurden, Waisen sind oder illegal gehalten wurden. Die Tiere werden darauf vorbereitet wieder allein im Dschungel zu leben. Sie können wenn sie nicht genug Futter finden an Futterstellen kommen, dort wird zu bestimmten Zeiten Futter verteilt. Die Auswilderung ist optimal gelungen, wenn sie nicht mehr zum Füttern erscheinen.
Anders ist es kaum möglich die "Menschen des Waldes" in freier Natur zu sehen. Als wir dort waren, kam nur ein Orang Utan zur Futterstelle. Dafür waren umso mehr Zuschauer da, der Affe hatte also mehr zu beobachten als die Besucher.
Aber das war hier eben kein Zoo, sondern Wildnis.
Die 9.00 Uhr Fütterung erreichten wir locker,so hatten wir genug Zeit und konnten entspannt den Bus um 11.15 Uhr (laut Fahrplan) zurück nehmen.
Um 11.00 Uhr standen wir an der Bushaltestelle, kein Bus kam. Auf Nachfrage sagte man uns am Parkeingang, der Bus ist längst weg. Er fährt schon lange um 10.30 Uhr, die haben den Fahrplan am Busbahnhof nur noch nicht aktualisiert. Der nächste Bus käme dann um 14.00 Uhr, statt wie angegeben um 14.30 Uhr.
Gut zu wissen, da sind wir eben noch einmal zurück gelaufen. Haben noch einen kleinen Spaziergang durch den Park gemacht und die Natur und Hitze genossen.
Als wir über den grossen Parkplatz zum Hauptgebäude gelaufen sind, lautes Rauschen in den Bäumen über uns. Überraschung!!! Da turnte doch tatsächlich eine Orang Utan Mutter mit Kind durch die Baumkronen. Zum Glück hatten wir den Bus verpasst, nun bekamen wir eine Exklusiv- Begegnung mit den seltenen Tieren.
Irgendwann zogen sie sich zum Schlafen zurück, und wenn sie sich nicht bewegen, sind sie trotz ihrer Grösse kaum in den Baumwipfeln zu sehen.
Wir legten dann eine Zwangspause am Hauptgebäude ein, eine Angestellte mit der wir sprachen rief scheinbar am Busbahnhof an. Jedenfalls meinte sie, wir sollten mal geschwind zur Bushaltestelle gehen, der Bus ist unterwegs und kommt um 13.40 Uhr!
Da kann man nur wieder sagen, immer ausreichend Zeit nach vorne und hinten einplanen, auf alle Arten der Zeitverschiebung vorbereitet sein!
Wir lieben Busfahren hierzulande.
Nächstes gutes Beispiel: unser Ausflug zum Santubong Nationalpark. Dort konnte man sehr schöne Walks machen, der Weg zum Gipfel (Gunung (Berg) Santubong ) gilt als sehr schwierig, Leute sollen da schon bis zu 10 Stunden ( nur ca.840 m hoch !) gebraucht haben. Da der letze Bus zurück in die Stadt um 19.00 Uhr gehen sollte, wir aber nicht früh genug hinfahren konnten, unterliessen wir das Gipfelstürmen. Da mussten eben die anderen Wege reichen, haben vom Anspruch her auch gereicht!
Wir liessen uns vom Busfahrer morgens entsprechend absetzen und fragten wo und wann wir wieder zurückfahren könnten.
Nach ein paar Stunden anstrengendem Dschungel Trekking hatten wir noch etwas Zeit und liefen in das kleine Dorf Kampung Santubong. Kein Museumsdorf, ein echtes schönes kleines malayisches Dorf wie man es sich vorstellt. An der einzigen Bushaltestelle setzten wir uns überpünktlich hin, nachdem wir sicherheitshalber noch ein paar Einheimische nach dem Bus gefragt hatten.
Passenderweise zogen auch noch drohende Gewitterwolken auf. Als es anfing zu regnen und die ersten Blitze zuckten, hielt ein Auto und der Fahrer sagte uns, ein Bus fährt hier nicht, zumindest nicht mehr heute. Mal kommt er, mal kommt er nicht ( kannten wir das nicht irgendwoher?)
Er wollte uns freundlicherweise zu einem grossen Hotel am Strand fahren, wo wir eventuell noch den letzten Hotelbus in die Stadt bekämen. Das war wirklich sehr nett, hat auch gerade noch so geklappt.
Wir bekamen die letzten beiden Plätze im letzten Bus um 17.15 Uhr. Nach unserem Fahrplan ging der letzte Hotelbus um 19.00 Uhr! Deshalb war es die absolute Notoption für uns gewesen, falls wir den öffentlichen Bus vepassen würden. Das hätte in die Hose gehen können.
Grundsätzlich konnten wir aber alle Nationalparks in Eigenregie mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos erreichen.
Für uns die nächste Reise Etappe war der Bako Nationalpark. Nahe Kuching gelegen, berühmt für seine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt, auch für Tages-Ausflüge geeignet. Wir wollten uns aber alles in Ruhe anschauen und deshalb 3 Nächte dort verbringen. Im Park gab es Übernachtungsmöglichkeiten und ein kleines Restaurant. Aber leichter gedacht als getan, Übernachtungsmöglichkeiten im Park waren auf lange Zeit ausgebucht. Da wir täglich im Nationalpark- Büro in Kuching nachfragten (Erfahrungssache, Änderungen sind immer drin), waren plötzlich doch noch 2 Betten innerhalb der nächsten paar Tage zu buchen.
So verbrachten wir zwar ein paar Tage mehr als geplant in Kuching, kamen so aber noch in den Genuss der 50 Jahre Unabhängigkeit - Feier Malaysias.
Es wurde die koloniale Vergangenheit ( hier spielten die "weissen Rajas" eine grosse Rolle) nachgestellt.
Ausserdem traten die verschiedenen Volksgruppen Borneos auf.
Besonders hier im Staat Sarawak, wo das Volk der Iban (die ehemaligen Kopfjäger) vorherrscht, wird viel Wert auf die kulturelle Vergangenheit gelegt.
Überall trifft man auf die Tracht, den Schmuck, Waffen, Kopfschmuck usw. der ursprünglichen Bewohner Sarawaks.
Viele wohnen auch noch in den klassischen Langhäusern, heutzutage allerdings in moderner Version.
Eine kurze schriftliche Anweisung, damit es nicht zu unerfreulichen Begegnungen kommt.Von einem Park-Ranger bekommt man genaue Anweisungen wie man sich verhalten soll, wenn die Orang Utans auftauchen
Und dann turnte er durch die Bäume! Ein Hauptdarsteller der sich über viele Zuschauer freuen konnte. Die Kollegen hatten an diesem Tag scheinbar keine Lust.
Dafür hatten wir später eine Privatvorstellung von Mutter und Kind. Da waren wir für den verpassten Bus dankbar
Im Santubong Nationalpark hörten wir wieder einmal viele Tiere durch das Grün huschen, es war aber schwierig sie zu sehen
Die schwierigsten Stellen der Wege waren mit Seilen gesichert, man sieht mich am Abhang oben im schlammigen Gestrüpp rumturnen
Das Einzige was beim Überklettern der Baumstämme stört, sind immer die riesigen Ameisen. Die werden richtig sauer wenn man ihren Weg unterbricht und das ist nicht lustig.
Nach ein paar Stunden Dschungel-Vergnügen nahmen wir uns noch die Zeit ins nahe gelegene Kampung Santubong zu laufen
Es fing an zu regnen und blitzen, und unsere Hoffnung auf einen Bus schwand langsam
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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