Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Höhlen ohne Ende,garniert mit Tempeln

Nach einer durchregneten Nacht und auch tagsüber viel Regen, nutzten wir den Tag für diverse Internetrecherchen betreffs unserer Weiterreise.
Im Fernsehen hatten wir nebenher mitbekommen, das in Kuala Lumpur Ende Mai das grosse Fest "Colours of Malaysia" stattfinden würde. Es geht doch nichts über einen Fernseher im Zimmer!
Kuala Lumpur wollten wir sowieso besuchen, zwar noch nicht so bald, aber so ein Festival konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Werbung schaute sich jedenfalls sehr verführerisch an.
Deshalb war eine Planänderung angesagt, wir wollten am 25.5. auf jeden Fall in Kuala Lumpur sein, oder wie es hier heisst: in KL.
Doch zunächst war in der Nähe von Ipoh noch die Höhle Gua Tempurung zu erkunden.
Am Busbahnhof erkundigten wir uns für den nächsten Tag nach dem entsprechenden Bus und der Abfahrtszeit, es war derselbe Bus wie schon zu den Höhlentempeln. Dieses Mal fuhren wir nur etwas weiter.
Für mehr Informationen über Ipoh versuchten wir noch einmal jemanden bei der Touristeninformation zu erreichen, wieder vergeblich.
Diesmal waren sie anscheinend ein Stündchen früher zur Mittagspause entschwunden.Was die können,können wir auch dachten wir uns und sind auch erstmal etwas essen gegangen, wieder in das Lokal vom Vortag. Dort lernten wir die chinesisch stämmige Tochter der Besitzer kennen mit der wir uns lange unterhalten haben. Eine nette junge Frau, die selbst schon einige Jahre im Ausland gelebt hatte und wie alle Leute hier die wir bisher getroffen haben, wirklich sehr stolz auf ihr Land ist und sich über jeden Besucher in Ihrer Stadt Ipoh freut. Ipoh gilt nicht gerade als touristisch "gekuesst".Viele Besucher konzentrieren sich auf die bekannteren mehr beworbenen Orte in Malaysia.Aus unserer Sicht zu unrecht.

Wir hatten während unserer Zeit in Ipoh noch viele tolle (bei ebenso tollen malayischen Gerichten ) und durchaus persönliche Gespräche. Gespräche wie man sie gewöhnlich mit seinen Freunden führt. Für uns ergaben sich dadurch völlig neue Einblicke in dieses Land und das Leben der vor Generationen eingewanderten Ethnien. Die Sache mit der ständig geschlossenen Touristeninformation fand sie sehr ärgerlich, wir konnten mittlerweile nur noch darüber lachen.Wobei wir neidisch anmerken, so ein Job ohne Anwesenheitspflicht hat doch was!
Jedenfalls organisierte sie für uns noch einen Stadtplan (ein Freund wurde angerufen ,das Drama mit den nie anwesenden Mitarbeitern der Touristeninformation berichtet,worauf er versprach umgehend loszufahren um einige Kopien für uns anzufertigen und diese spätestens in einer Stunde vorbeizubringen).Wie versprochen so getan.Feine Sache, ohne Plan (3-seitiger Stadtplan mit allen historischen Gebäuden ) hätten wir da einiges übersehen. Somit war der Tag mit Laufen, Gucken, Laufen,Gucken usw. ausgefüllt.
Nächster Tag, Höhlenerkundung stand auf dem Plan. Der Busfahrer und der Kartenkontrolleur im Bus erkannten uns gleich wieder und gaben uns rechtzeitig Bescheid wo wir aussteigen mussten. Von der Bushaltestelle an der Landstrasse sind es zur Höhle noch ca. 3 km zu laufen. Das ist prinzipiell ja keine Entfernung, aber hierzulande scheint Laufen nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen zu gehören.
Jedesmal wenn wir sagen, wir laufen dorhin, werden wir nur ungläubig angeschaut. Für die kürzesten Entfernungen wird einem gleich gesagt, man solle besser den Bus oder Taxi nehmen.

Auch in diesem Fall die "Warnung" es wäre noch ganz schön weit zu laufen und es würde schwierig dort in der Einöde ein Taxi zu bekommen!
Na gut, bei strahlendem Sonnenschein und weit über 30 C ziehen sich läppische 3 km wie Kaugummi. Wir hatten aber Glück, wir wurden auf halber Strecke von einem Autofahrer mitgenommen, der es gar nicht fassen konnte , dass jemand freiwillig so weit läuft.
Die Höhle ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ein grosses Höhlensystem, mit Wasserläufen durchzogen und natürlich flattern einem auch hier die Fledermäuse um die Ohren.
Es gibt nur geführte Touren, in ziemlich grossen Gruppen, was ja nicht so unser Ding ist. Toll dagegen war, den Rückweg konnten wir alleine antreten. Es gibt nämlich verschiedene Touren, vom normalen Begehen der Höhle bis zum Durchschwimmen unterirdischer Wasserläufe.
Da wir keine Schwimmsachen oder Kleidung zum Wechseln dabei hatten und Busfahren in nassen Sachen nicht optimal erschien, blieb nur die trockene Strecke für uns. Nicht ganz so spannend wie eine Schwimmtour, aber fast so spannend.Je nachdem für welche Tour man sich entscheidet, sagt einem der Guide ab wann welche Gruppe ihren Endpunkt erreicht hat und umkehren muss.Wir bildeten die Einzigen die den langen "walk" gewählt hatten, so dass die sich" nass mach Gruppe" alsbald von uns verabschiedete und wir unseren einsamen Rückweg (erster offizieller Einsatz unserer Taschenlampen) antreten konnten.
Den Weg zurück zur Bushaltestelle sind wir dann komplett gelaufen, was den Vorteil hat, man nimmt viele Dinge wahr, die man im Vorbeifahren gar nicht sieht.
Nun wollten wir uns zum Abschluß noch den Terak Tong Tempel gönnen, den wir gestern verpasst hatten und zu dem wir ursprünglich wollten.
Also die Busstrecke zurück zum Bus Terminal, in den nächsten Bus gesprungen,Zeit war noch genug bis zum Tempelfeierabend, passte also gut ins Programm.
Es ist ein sehr grosser Tempel, in jedem Reiseführer erwähnt und einer der Hauptgründe, weshalb die meisten Leute wohl überhaupt nach Ipoh kommen.
Auf jeden Fall ein guter Grund hierher zu kommen. Wieder eine riesige Kalksteinhöhle, die gibt es hier in der Gegend massenhaft, in die ein Tempelkomplex gebaut wurde.
Und wieder erwarteten uns Skulpturen, grosse Wandbilder, ein Treppensystem welches grossräumig in und um den Tempel führt. Da ist die Beinmuskulatur gefordert! Von außen erreicht man beim Aufstieg mehrere Aussichtspunkte über die Stadt. Innen viele verschiedene Ebenen mit Schreinen unterschiedlicher Gottheiten.
Auf dem Rückweg nach Ipoh gab es keine bezeichnete Bushaltestelle an der Strasse an der wir ausstiegen. Also stellten wir uns so hin, das ein vorbeifahrender Bus gut halten konnte. Der Bus kam, sah und erkannte uns von der Herfahrt als wartende Rückfahrtsuchende. Es war schön, dass die Busfahrer immer ein Auge auf uns potentiell gestrandete Besucher hatten.
Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder weiter für uns, in die Cameron Highlands.
Wir verabschiedeten uns noch von der netten Peggy und ihren Eltern, die wir auch kennengelernt haben, und konnten letztendlich doch sagen: Ipoh ist schön, gut dass wir uns ein paar Tage Zeit genommen haben.

Eine einsame heisse Landstrasse

Eine einsame heisse Landstrasse

Die Richtung stimmte zum Glück

Die Richtung stimmte zum Glück

Eines der Gucklöcher von Gua Tempurung von außen

Eines der Gucklöcher von Gua Tempurung von außen

In der Höhle

In der Höhle

Die Decken waren manchmal recht niedrig, zumindest für Oliver

Die Decken waren manchmal recht niedrig, zumindest für Oliver

Es gab auch einige "Fenster " nach außen

Es gab auch einige "Fenster " nach außen

Wieder im Freien, eine Stärkung mit den hiesigen Minibananen.Sind sicher nicht EU-konform,aber kleine Bananen mit riesigem Geschmack. Ja, auch hier sollte man die Schale vor dem Essen entfernen !

Wieder im Freien, eine Stärkung mit den hiesigen Minibananen.Sind sicher nicht EU-konform,aber kleine Bananen mit riesigem Geschmack. Ja, auch hier sollte man die Schale vor dem Essen entfernen !

Auf dem Weg die allgegenwärtigen riesigen Ölpalmplantagen

Auf dem Weg die allgegenwärtigen riesigen Ölpalmplantagen

Überall lagen die Früchte der Ölpalmen

Überall lagen die Früchte der Ölpalmen

Der Perak Tong Tempel Komplex

Der Perak Tong Tempel Komplex

Viele Stufen führen außen entlang

Viele Stufen führen außen entlang

Viele Stufen führen innen entlang

Viele Stufen führen innen entlang

Ein grosser sitzender Buddha, überall auch farbenprächtige Wandmalereien

Ein grosser sitzender Buddha, überall auch farbenprächtige Wandmalereien

Außer Buddha-  noch diverse andere Statuen

Außer Buddha- noch diverse andere Statuen

Abschied von Peggy....

Abschied von Peggy....

...mit Sagopudding, links Palmsirup der in die Aushöhlung gegossen wird...

...mit Sagopudding, links Palmsirup der in die Aushöhlung gegossen wird...

...und Eis auf Fruchtgelee (bei diesen Bildern kommt Sehnsucht auf )

...und Eis auf Fruchtgelee (bei diesen Bildern kommt Sehnsucht auf )

Vorbei geht es noch einmal am schönen alten Bahnhofsgebäude...

Vorbei geht es noch einmal am schönen alten Bahnhofsgebäude...

....und dem Clocktower, auf dessen vier Seiten alle wichtigen Personen der Menschheitsgeschichte aufgemalt sind

....und dem Clocktower, auf dessen vier Seiten alle wichtigen Personen der Menschheitsgeschichte aufgemalt sind

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.