Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Die Feiertage in Sydney 20.12.2013
Die Feiertage standen ins Haus, für uns in ungewohntem Ambiente. Mittlerweile war Sommer, die Temperaturen stiegen merklich. Weihnachtsstimmung im Hochsommer, das war richtig gut!
Es war ulkig, in den Geschäften Weihnachtsdekoration zu sehen und Weihachtslieder zu hören und dabei in Sommersachen (zur Erinnerung:12 Monate ohne lange Hosen liegen bereits hinter uns und das ist sooooo guuuuut) herumzulaufen. Das hatte durchaus seinen Reiz, denn auf Kälte, Dunkelheit und Schnee können wir gut verzichten.
Strassen und Wohnhäuser waren nicht so üppig geschmückt wie bei uns, hier fehlen eben auch richtige Tannenbäume und entsprechende Zweige . Da wird viel improvisiert und der klassische Weihnachtsbaum dann z.B. durch einen grossen Ficus Baum oder Palme ersetzt.
Am Wochenende vor Weihnachten gab es in Parkanlagen und an Stränden Christmas Charols, die Kirchenchöre traten öffentlich auf und sangen Weihachtslieder. Für die Einheimischen wieder eine gute Gelegenheit für ein schönes Picknick und Grillfest im Freien. Das scheint hier die Beschäftigung schlechthin zu sein ,aber bei den Bedingungen hier bietet sich das auch an. Überall gibt es öffentliche Grillplätze mit Grills (ausgestattet mit Gas) die jeder "free of charge"benutzen kann. Hier wird nichts kaputt gemacht, zerkratzt oder beschmiert, jeder nimmt ganz selbstverständlich seinen Abfall wieder mit und hält auch den Grill für den nächsten sauber. Die Plätze sind immer bereit und können jederzeit genutzt werden.Muss man leider eingestehen,dass würde in Deutschland so nicht funktionieren
Heilig Abend und den ersten Feiertag verbrachten wir mit Essen und Filme schauen, es hat geregnet und deshalb waren Aussenaktivitäten nicht so angesagt. Da Andreas eine grosse Leinwand mit Beamer hat, entsprach das zwei Tagen im Kino.
Der zweite Feiertag war noch einmal etwas Besonderes in sportlicher Hinsicht. Zum einen fanden dann wichtige Kricketspiele statt ( davon versteht unsereiner sowieso nichts ), zum anderen startete das Sydney Hobart Yachtrennen. Das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, ein Highlight zum Jahresende hier.
Wir hatten auf unseren diversen " bush walks" entlang der Küste schon den für uns optimalen Zuschauerplatz ausgespäht.
Unsere Entscheidung fiel auf den Georges Head. Da konnten wir bequem hinlaufen und von dort hatte man einen sensationellen Blick auf die Startlinie und den North Head, wo die Segler dann aufs offene Meer hinaussegeln.
Wir sind relativ früh losgezogen, natürlich waren schon unglaublich viele Leute dort (Picknickalarm!!!!). Trotzdem haben wir noch einen perfekten Platz auf einem Felsvorsprung mit einer Supersicht auf das Geschehen für uns gefunden.
Es war wirklich beeindruckend, diese riesigen Race -Segelyachten zu sehen, gegen die sonst eigentlich grossse Segelboote, winzig aussehen. Alles was die Möglichkeit, sprich Boot, hatte, war an diesem Tag auf dem Wasser. Die vielen Boote die eine Gasse bildeten und nach dem Startschuss die Flotte Richtung Meer begleiteten. Unbeschreiblich! Schade dass die so schnell waren, nach ein paar Minuten waren die Favoriten schon entschwunden
Für einen Binnensegler wie Oliver unfassbar welches Tempo (möglicher top speed über 35 Knoten!!!! = 65 km/h - wir reden immer noch über Segelboote !!!) die schnellsten Yachten vorlegen.
Die Gewinneryacht, die "Wild Oats XI" (30,50 Meter lang,die silber-rot, mit Spitznamen "Schweizer Offiziersmesser") erreichte Hobart nach 628 Seemeilen in 2 Tagen, 6 Stunden, 7 Minuten und 27 Sekunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur !!!! 11,6 Knoten (Vorjahr aufgrund stärkerer Winde 14,8 Knoten) und machte so den 7. ten Sieg für sich klar.
Die erreichte Höchstgeschwindigkeit in diesem Rennen lag bei 28 Knoten!!!! (51 km/h). Diese seemännischen Details stammen von Oliver, extra für die wassersportbegeisterte Leserschaft dieses Berichtes.
Ein Fest folgte dem anderen, ein paar Tage später war ja schon Sylvester.
Einleitend gesagt, in Australien hat man seit geraumer Zeit ein massives Problem mit durch Alkohol bedingter Gewalt. Täglich gibt es in den Nachrichten Meldungen über Schlägereien, oft mit Todesfolge.
Nachteil für die "Braven" in der Bevölkerung, seit ein paar Jahren gibt es an Sylvester und anderen Feiertagen an Stränden, öffentlichen Parks, überall wo eben gefeiert und das Feuerwerk gesehen wird, ein absolutes Alkoholverbot. Wir dachten zuerst, wir würden das nicht richtig verstehen, als wir die vielen Verbotsschilder sahen. Aber das war wirklich kein Scherz! Seit wir das letzte Mal vor 13 Jahren in Sydney waren, hat sich anscheinend einiges geändert.
Wir sind abends erstmal in die Stadt gefahren um das sogenannte Familienfeuerwerk zu sehen. Tolle Sache, ein grosses Feuerwerk um 21 Uhr, damit auch die Kinder was zum Gucken haben und nicht so lange warten müssen.
Wir gönnten uns vorher ein Bier in einer der Kneipen, dort durften alkoholische Getränke konsumiert werden. Aber, selbst dort Hinweisschilder, jeder Kunde bekommt maximal 4 alkoholische Getränke.
Auch eine relativ neue Regelung war, man konnte das Feuerwerk in der Stadt nicht mehr von überall aus sehen. Für die meisten richtig guten Plätze brauchte man Eintrittskarten.
Zum Glück haben wir aber trotzdem ein gutes Plätzchen gefunden und konnten das erste Feuerwerk des Abends geniessen. Anschließend sind wir nach Hause gefahren weil uns wurde es dann zu voll in der Stadt.
Natürlich sind wir aber nicht zu Hause geblieben, sondern zum Bradley Head gelaufen. Von dort (hatten wir auch schon im Vorfeld erkundet ) hat man einen Super Blick auf die Harbour Bridge.
Aber auch hier eine Änderung. Der früher frei zugängliche Park war an diesem Abend abgesperrt, Einlass nur mit Karte. Das Schicksal in Form einer netten Kartenverkäuferin meinte es gut mit uns, auf unseren entsetzt-erstaunten Gesichtsausdruck hin drückte sie beide Augen zu versorgte uns mit den notwendigen "Eintrittsarmbändern"und liess uns mit dem Gruss "Happy New Year" einfach so durchgehen. Es war schon 23 Uhr, die besten Plätze waren schon seit Stunden (Picknick seit dem frühen Nachmittag) oder Tagen (manche lagern schon Tage vorher mit Campingausrüstung an den besten Plätzen) belegt, aber dafür, dass wir so spät kamen, haben wir noch gute Plätze auf der Wiese gefunden.
Dieses Feuerwerk ist ja in der ganzen Welt bekannt und berühmt, und man kann nur sagen, zu recht.
Schade, dass wir das nicht jedes Jahr haben.
Somit war ein für uns spannendes, interessantes , aussergewöhnliches Jahr zu Ende gegangen.
Dieses Mal stiessen wir mit Mineralwasser auf das neue Jahr an, es lebe das öffentliche Alkoholverbot!
Neues Jahr, neuer Plan, wie wird es jetzt weitergehen?
Wird Zeit das wieder etwas Spannung ins Spiel kommt, wir werden ein Auto kaufen !!!
Ausflug nach Manly, einem der vielen Stadtteile mit schönen Einkaufsstrassen und einem grossen Strand
Erst einmal orientieren wo es weitergehen soll. Am North Head gibt es mehrere interessante Wege, das schafft man gar nicht an einem Tag.
Wir statteten dem alten Friedhof der ehemaligen Quarantänestation einen Besuch ab, dort liegen die Leute, die damals an Infektionskrankheiten verstorben sind. Es ist für uns immer wieder interessant die kurzen Lebensläufe auf den Grabsteinen zu lesen
Abendliche Weihnachtsstimmung im Park an unserem Hausstrand Balmoral Beach. In der beleuchteten Rotunde singt ein Chor Weihnachtslieder, das Publikum geniesst die Musik bei mitgebrachten Getränken und Essen
Im angrenzenden Park wurden die riesigen Segel kurz vor dem Rennen noch einmal kontrolliert und gesäubert
Die Rennboote sind durch ihre Grösse und dunklen Segel nicht zu übersehen. Das Boot mit der roten 7 war das spätere Gewinnerboot
Überraschung zu Sylvester, dieses Mal wurde mit Mineralwasser angestossen, denn diese Schilder fand man überall in der Stadt
Zum Familienfeuerwerk fanden wir einen guten Platz in einer Rotunde in einem Park nahe des Botanischen Gartens. Zum Glück sassen wir überdacht, denn es gab noch einen kurzen aber kräftigen Regenschauer an dem Abend
Auch hier, schade für jeden der das nicht im Original sehen konnte.
Aber trotzdem, HAPPY NEW YEAR !!!!!!
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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