Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Im Land der Kopfjäger 20.07.2013
Mit der MRT (Metro) sind wir morgens zum Flughafen von Singapur gefahren. Ein wirklich grosser, gut organisierter Flughafen auf dem es viel zu sehen gab und auf dem man die Wartezeit angenehm verbringen konnte.
Obwohl unser Flug nur knapp über 1 Stunde gedauert hat, gab es eine warme Mahlzeit an Bord und die hat sogar gut geschmeckt (Malaysia Airline). Voller Vorfreude bestaunten wir aus der Luft die riesigen grünen Flächen und Berge von Borneo, der drittgrössten Insel der Welt.
Ankunft in Kuching, der Hauptstadt von Sarawak, des größten Staates in Malaysia. Auch bekannt als Katzenstadt (malay. Kuching = Katze ) findet man überall in der Stadt Katzenstatuen, grosse und kleine, einzelne Katzen und Katzengruppen.
Doch nun waren wir zunächst am Flughafen, klein, überschaubar und leider ohne Busanbindung in die Stadt.
Wir fragten die Fahrer der Minibusse die die Gäste der Hotels abholten, ob eine Mitfahrgelegenheit bestünde. Gleich der erste hatte noch Plätze frei, so kamen wir preisgünstig in die Stadt und wurden an einem Guesthouse im Zentrum abgesetzt.
Jeder hat ja so seine Vorstellungen, wenn er "Borneo" hört, unsere wurden erst einmal ins Gegenteil verkehrt.
Statt undurchdringlicher Dschungel, wilde Tiere und Naturvölker (uns war schon klar, das da etwas die Fantasie überwog ) erwartete uns eine normale mittelgrosse Stadt.
Die Hotelsuche wurde mühsam und schweißtreibend, wir fanden ein Zimmer für eine Nacht. Am nächsten Tag gelang es uns in ein schöneres und genauso günstiges Hotel umzuziehen. Das war insofern wichtig, da Kuching selbst Einiges anzusehen bot und auch Ausflüge in die nähere Umgebung lohnenswert waren. Es zeichnete sich ab, dass wir ein paar Tage bleiben würden.
An unserem ersten "richtigen" Tag, ein Sonntag, waren fast alle Geschäfte und Lokale geschlossen. Die Stadt machte einen etwas vereinsamten Eindruck, wirkte dadurch aber auch sehr beschaulich.
Wir genossen einen Spaziergang entlang der sehr schönen Flusspromenade, besichtigten ein paar der chinesischen Tempel und schauten uns kreuz und quer die Stadt an.
Abends wollten wir auf den grossen Sonntagsmarkt gehen, ein recht weiter Weg und wir fanden nach langem Marsch nur einen grossen leeren Platz. Nachdem wir ein paar Passanten nach dem Markt fragten, erfuhren wir, dass es den so gar nicht mehr gab. Der Markt war in überdachte Hallen etwas außerhalb der Stadt umgezogen. Prima, dass er noch in allen Strassenkarten eingezeichnet war und auch die Touristen-Information das Geheimnis des Umzuges gut hütete. Ein paar Tage später sind wir dann mit dem Bus zum Markt gefahren, eine lohnenswerte Tour.
Auf dem Rückweg kamen wir an einem kleinen Ramadan Markt vorbei, wo leckere gegrillte und frittierte Sachen verkauft wurden. Wie alle Anwesenden liessen wir uns die Einkäufe einpacken und gingen weiter, gegessen wurde erst nach Sonnenuntergang!
Obwohl wir immer gehört hatten, Borneo sei vorwiegend christlich, was auch stimmte, haben wir hier bisher am intensivsten den Ramadan mitbekommen. Eine durchaus interessante und durchweg positive Erfahrung.
Während unseres Aufenthaltes in Kuching fiel uns schon auf, das tagsüber kaum jemand auf der Strasse gegessen oder getrunken hat. Wir versuchten Essen und Trinken dann auch so dezent wie möglich zu handhaben. In Lokalen war essen und trinken ganz normal möglich. Es war ja auch nicht verboten, wir kamen uns in der Öffentlichkeit essend nur rücksichtslos vor. Ganz auffällig für uns wurde es, als wir ausnahmsweise bei der Burger-Kette mit dem grossen M essen waren (manchmal konnten wir keinen Reis und Nudeln mehr sehen ). Gegen 18 Uhr war das Lokal komplett gefüllt, fast alle Leute sassen vor vollen Tabletts und starrten auf das Essen. Irgendwann wurde das Abendgebet eingespielt und als dieses beendet war durften alle endlich loslegen und essenstechnisch zuschlagen.
Kuching bot für den interessierten Besucher einige Museen (chinesisches-. Staats-, Kunstmuseum u.a. ),mehrere Tempel, Moscheen, Kirchen, koloniale Gebäude und einiges mehr. Die schönsten Kolonialgebäude stammten aus der Zeit der "weissen Rajas", eine interessante Periode der Vergangenheit Borneos. In diese Zeit fiel der Bau des Fort Margherita, konnten wir leider nicht sehen. Wegen Renovierung geschlossen.
Wir waren in der Stadt jedenfalls gut beschäftigt und man konnte Tages-Ausflüge in die nahe liegenden Nationalparks machen.
In Borneo blüht die berühmte Rafflesia, die größte Blume der Welt. Die Blüte kann Durchmesser bis zu 1m erreichen.
Im Nationalparkbüro und Infocenter liegen die aktuellen Daten aus, ob und wann sie blüht. Nach ein paar Tagen ist das Spektakel nämlich vorbei, und die Pflanze wird ein unansehnlicher brauner Klumpen.
Die Blüte riecht (stinkt) nach Aas um Insekten zur Bestäubung anzulocken.
Wir hatten Glück, während unseres Aufenthaltes kam es zur Blüte und wir fuhren natürlich gleich am nächsten Tag in den entsprechenden Nationalpark.
Es wird angegeben, man muss einen Guide engagieren um zu dieser besonderen Pflanze zu kommen. Allerdings erklärte man uns im Park den Weg so genau und die Blüte war auch nahe des offiziellen Weges, so konnten wir uns einen Führer sparen.
Auch ohne Rafflesia ist der Regenwald hier durchaus sehenswert, es gibt Wege unterschiedlicher Schweregrade die an einigen Wasserfällen vorbeiführen und grosse Felsformationen von Pflanzen überwuchert. So mitten drin im Dschungel dachten wir, so hatten wir uns Borneo vorgestellt.
Von Kuching aus unternahmen wir noch weitere Tages-Ausflüge in die umliegenden Nationalparks, die Einzelheiten dazu folgen im nächsten Kapitel.
... begrüsste uns die Rafflesia mit ihrem gewöhnungsbedürftigen Duft. In diesem Fall war die Blüte ca. 75cm gross und am 2. Tag nach Erblühen, dem besten Tag.
Das Sarawak Museum, das älteste Museum in Borneo. Den Ausstellungsstücken sah man das auch teilweise an, aber trotzdem oder gerade deswegen toll
Ein Geflügelstand, praktischerweise werden die Fliegen gleich auf der Ware mit Klebepapier abgefangen
Neben den Markthallen war ein grosser Ramadanmarkt, den bunten Süssigkeiten konnten wir nicht widerstehen. Wir suchten uns ein paar Kleinigkeiten zum Kosten aus und bekamen sie geschenkt!
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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