Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Kiama bis Callala Beach 21.02. - 03.03.2014
Nach unserer ersten und angenehm ruhigen Nacht in Kiama ging es morgens erst einmal wieder auf den top gelegenen Parkplatz direkt am Strand.
Wie überall an den Stränden hierzulande herrschte zu dieser frühen Stunde, kurz vor Sonnenaufgang (oder sollte man sagen, fast noch nachts) schon Hochbetrieb.
Surfer und Schwimmer tummelten sich schon in den Wellen, da kennen die hier ja nichts, Hauptsache Bewegung und sportliche Betätigung.
Wir schauten uns nach dem Frühstück zunächst in Ruhe die Stadt an, besorgten uns in der Touristen-Information alles Wissenswerte über die hiesige Gegend und liefen als Erstes zum berühmten Blowhole von Kiama. Durch ein Felsloch wird das anströmende Wasser gepresst und spritzt, wenn alle Bedingungen stimmen , als hohe Fontäne in die Luft. Wie wir erfuhren, ist die Höhe der Fontäne abhängig von der Windrichtung, an diesem Tag waren für nachmittags die besten Ergebnisse zu erwarten.
Stimmte, als wir nachmittags am Blowhole waren, bot sich uns ein imposantes Wasserspektakel.
Aber nicht nur die Wasserspiele, auch die kleine Stadt Kiama gefiel uns gut. Von hier aus konnte man einige Walks entlang der Küste machen, in der Nähe gab es Nationalparks und die Bibliothek war auch nicht zu verachten, sie bot einen guten Internetzugang. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, 3 Std. gratis Internet, nur E-mails und Internetbanking waren kostenpflichtig ,wenn man deren Nutzung
"bejahte" ! Wir haben natürlich niiiiiiiiie ,niiiiiiemals unsere Mails gecheckt.
Betreffend unserer Übernachtungssituation erregte ein bunt bemalter auffälliger Campingbus, der schon 3 Tage hintereinander im kleinen Hafen parkte, unsere Aufmerksamkeit. Vor allem die Frage : darf man hier etwa offiziell übernachten?
So lernten wir Sue und Warren kennen, die Besitzer des Campingbusses. Die beiden fuhren seit 3 Jahren durch Australien und ein Ende ihrer Reise war nicht geplant. Sie erklärten uns, dass das Hafengelände eine "Sonderzone" ist, nicht direkt der Stadtverwaltung untersteht. Deshalb könnte man hier wochenlang stehen ohne das es jemanden stört. Ansonsten würde das sowieso recht locker gesehen, wenn man sich wie ein normaler Mensch benimmt und nicht unangenehm durch Lautstärke,Saufgelage oder Müllhinterlassenschaften auffällt.
Gut zu wissen, der kleine Hafen wurde jetzt auch unser neues Domizil. Praktisch, dort gab es auch Toiletten inklusive Duschkabinen die auch nachts nicht abgeschlossen wurden ,einen "Rockpool" (ein Schwimmbecken direkt in den Küstenfelsen im Meer!!!) in den bei guter Brandung die Wellen und die Gischt hinein spritzten, sowie eine Aussendusche. Optimale "Wildcamper" Bedingungen.
Nach diesem doch leichten Einstieg ins Camperleben ging es aber weiter. Nächstes Etappenziel, ein richtiger freier Campingplatz (ohne Standmiete) im Kangaroo Valley. Dort wollten wir auf unsere ersten Känguruhs und Wombats treffen.
Nach einem Abstecher zum riesigen Seven Miles Beach (leider war es regnerisch und für "Australienentdecker" recht kühl) ging es über die kleine Stadt Berry und die anschließende Hampden Bridge (eine berühmte kleine historische Brücke in der Gegend ) ins Kangaroo Valley.
Wir erwarteten einen kleinen Parkplatz mitten im Wald, dies war aber ein riesiges Wiesengrundstück wo schon viele Camper standen. Es waren auch keine Standplätze markiert, jeder konnte sich hinstellen wo es ihm gefiel. Wir waren leicht überfordert angesichts der Grösse dieses Areals und drehten eine Orientierungsrunde um den Platz.
Ach nee, und wer stand da , schon an einer extrem schönen Stelle direkt am Waldrand? Der bunte Bus von Warren und Sue, die Kiama schon ein paar Tage vor uns verlassen hatten. Die Camperwelt ist klein, so schnell sah man sich also wieder.
Zu unserer Freude konnten die beiden bestätigen, nachts kann man wirklich Wombats herumlaufen sehen.Die Wombats leben in Erdhöhlen und machen nach Einbruch der Dunkelheit die Gegend unsicher. Sie erzählten auch, dass die Tierchen ein Auto zum Wackeln bringen können, wenn sie darunter herumbuddeln oder sich daran genüsslich den Pelz kratzen. Also nicht erschrecken über komische Geräusche oder Bewegungen. Wir warteten gespannt auf die Nacht um diese "wilden Bestien" in Natura sehen zu können. Als wir beim Abendessen sassen, kaum zu glauben, sahen wir unser Auto schwanken. Wir dachten nur , das gibt es doch nicht, holten schnell unsere Taschenlampen, und tatsächlich, unter dem Auto wuselte so ein kleiner pelziger Geselle herum. Durch das Licht aufgeschreckt, verzog sich der Wombat ins nächste Gebüsch, aber es dauerte nicht lange und sie liefen überall herum. Also dieser Ort bietet die Garantie für Wombat-Sichtungen.
Nachts gab es dann noch einen massiven Wolkenbruch. Früh am nächsten Tag konnten wir so, oh siehe da, boxende Känguruhs im Morgennebel bewundern. Das war schon eine beeindruckende Show die uns dort geboten wurde. Das Gefecht dauerte eine gute Stunde.
Der folgende Tag war auch völlig verregnet, wir nutzten die Zeit zur Planung der Route für die nächsten Tage, Fotos einspielen usw. und hofften auf besseres Wetter.
Das Kangaroo Valley ist ein landschaftlich schönes Tal, viel Grün (kein Wunder bei den Wassermengen von oben) von einem Fluss durchzogen (zum Schwimmen und Kajak fahren ) und nicht nur wegen der Känguruhs und Wombats einen Besuch wert.
An unserem letzten Tag dort hat es wenigstens nicht mehr geregnet, wir machten noch einen Spaziergang am Fluss bevor wir weiterfuhren.
Über Nowra, mit einem kurzen Stop am "Hanging Rock", ging es zum Callala Beach. Und wieder einmal ein schöner grosser Strand, dort wollten wir einen Übernachtungsplatz suchen.
Ein erster Halt an einem Parkplatz gefiel uns nicht so gut, also weiter suchen.
Nächster Stop an einem kleinen Gemeindezentrum, direkt am Strand, mit öffentlicher Toilette (nicht verschlossen nachts) und Dusche. Ein schöner Platz zum Übernachten, wen trafen wir dort?
Sue und Warren waren auch schon da. Die beiden wissen eben wo es schön ist.
So verbrachten wir noch einmal zwei Nächte zusammen, bevor sich unsere Wege wirklich trennten.
Die beiden wollten zurück nach Kiama zu einem Jazz-Festival fahren und anschließend nach Amerika fliegen um dort eine Weile herumzureisen. Aber vielleicht trifft man sich ja mal auf irgendeinem schönen Fleckchen Erde wieder.
Wir zogen weiter Richtung Süden.
.....um diese Zeit ist man auch am Blowhole noch einziger Besucher, allerdings ist die Fontäne nachmittags spektakulärer
Der Kiama Coast Walk führt an mehreren Stränden entlag, an den Cathedral Rocks vorbei...... ( gerne von Kormoranen genutzt zum Trocknen des Gefieders)
Bei Einbruch der Dunkelheit konnten wir im Hafen von Kiama Stachel-Rochen beobachten, die entlang der Kaimauern auf Futtersuche waren.
Ein Leierschwanzvogel, bekannt dafür, andere Vogelrufe nachzuahmen.
Heutzutage sollen sie auch gerne Handy Klingeltöne imitieren, wir wunderten uns schon über die merkwürdige Geräuschkulisse im Wald!
.....und , immer schön die Augen offen halten, mit etwas Glück trifft man auf einen der niedlichen Echidnas!
Abschiedsfoto mit Warren, Sue und ihrem Magic Bus. Wir hatten viel Spass zusammen, es war schön, die beiden kennen gelernt zu haben
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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