Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Aufbruch Richtung Queensland 20.08.2014

Back on the road!
Erste Anlaufstelle nach Darwin, weil nahe und schön, noch einmal der Litchfield Nationalpark. Wir wollten zum grösseren der beiden Campgrounds, dem Wangi Falls Ground, dürfte unter der Woche platzmässig auch kein Problem sein. Falsch gedacht, alles voll.
Gezwungenermassen stellten wir uns deshalb (offiziell nicht erlaubt) auf den Picknick Parkplatz,das stört keinen, wenn man morgens rechtzeitig (bevor der Ranger aufwacht....also nicht vor 10 Uhr !!) wieder weg ist.
Am nächsten Morgen starteten wir unseren Walk zur Lost City. Bei unserem letzten Besuch war die Strasse ja noch gesperrt, und ansonsten nur für Allrad Antrieb zugelassen.
Das hiess für uns, auf Schusters Rappen losmarschieren. Der Hinweg ( 8 km laut Infoflyer oder 10 km laut Schild ) war auch kein Problem. Viele der Geländewagenmotorisierten Besucher die staunend und kopfschüttelnd an uns vorbeifuhren, boten an , uns mitzunehmen. Aber die Landschaft war schön, es war leicht zu laufen und es war ja noch früh und angenehm kühl. Kein Grund für uns, mit dem Auto zu fahren. Der Besuch der Lost City hat sich gelohnt, aber der Rückweg war weniger angenehm. Es war mittlerweile unangenehm heiß, die "Strasse" war nur noch trockener aufwirbelnder heisser Staub ( der in jede Pore/ Schuhe eindrang und auch Ursache unserer vielen Blasen an den Füssen war) und uns kam langsam der Gedanke, es war nicht unsere beste Idee, den Weg zu Fuss zu machen.
Dank der allgemeinen hiesigen Hilfsbereitschaft gabelte uns ein älteres Ehepaar auf dem Rückweg auf und dieses Mal nahmen wir dankbar die Mitfahrgelegenheit an, auch wenn es für Oliver hiess, draussen auf der Ladefläche Platz zu nehmen. Er genoss es in vollen Zügen. Die Aussicht war klasse, der Fahrtwind angenehm kühl und da sich unser "Retter" auch nicht genötigt sah, wegen seines Aussenfahrgastes langsamer zu fahren, gab es eine gute Portion Adrenalin extra. Das Grinsen in Ollis Gesicht hielt nach dem Ende des "Ritts" noch für mindestens eine Woche an.

Im Nachhinein müssen wir sagen, der Weg war in einem Zustand, da hätten wir auch unser Auto nehmen können, das weiss man aber vorher leider nicht.
Jetzt erstmal keine Gewaltmärsche mehr, sondern ein schöner Ausblick auf den Tomber Falls und ein Besuch des Tabletop Swamp ( Empfehlung unserer "Retter" ).
Abends gab es ein besonderes Naturspektakel, unglaublich, unzählige riesige Fledermäuse (Fruit Bats) bedeckten den Abendhimmel. Sie flogen von ihren Tagesschlafplätzen an den Wasserfällen auf die Felder zum Fressen. Der Himmel war schwarz von diesen Flattermännern. Jeder stand da und starrte gebannt nach oben, es war einfach unvorstellbar. Sozusagen eine gigantische Abschiedsvorstellung für uns auf diesem Campingplatz.
Nun noch einmal der Florence Falls Campground, ein Special für Oliver, hier hat man Gelegenheit ein ordentlich grosses Lagerfeuer zu machen. Allerdings die richtig grossen Feuer waren schon gelegt, die Ranger hatten riesige Bereiche an trockenem Grasland abgebrannt. Es waberten noch Rauchschwaden durch die Luft, überall flog Asche herum und die Atemwege wurden wieder einmal daran erinnert, dass es auch schlechte Luft gibt. Am nächsten Morgen hiess es dann endgültig, Litchfield good bye.
Über die Tankstationen Batchelor, Adelaide River, Pine Creek ging die Reise bis Katherine. In dieser einzigen grösseren Stadt mit entsprechend grösserem Supermarkt füllten wir wieder unsere Vorräte für mindestens 14 Tage auf, denn jetzt kreuzten nur noch kleine Orte mit normalerweise einem kleinen teuren Tante Emma Laden unseren Weg. Nichts gegen die kleinen Läden. Sie haben alles was man zum Leben braucht und wegen zahlenmässig geringer Kundschaft sind die hohen Preise durchaus gerechtfertigt.

Unser anvisiertes Ziel war die King River Restarea, auf der wir schon einmal standen. Dort wollten wir auch 1-3 Nächte verbringen, da es einerseits ein schöner Stellplatz war und andererseits wir unser Auto wieder etwas aufhübschen und säubern wollten.
Eine wahnsinnig nette Bekanntschaft machten wir mit unserem dortigen Nachbarn John. Ein älterer Herr ( 70-80), der seit einigen Jahren durch Australien reist. Seinen Kindern hat er gesagt, wenn er unterwegs irgendwo stirbt, ist er glücklich bei dem gestorben, was ihm Spass macht.
Er hat uns total viel über das Land, das Leben hier und im Besonderen die Feinheiten des Campen erzählt. Dieser Mann war wirklich eine Bereicherung für uns.
Auf dieser Rest Area lernten wir auch Pascal kennen. Ein Schweizer der seit über 2 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er startete in der Schweiz, fuhr über die Türkei, durch diverse sowjetisch/asiatische Länder/ China bis irgendwann Australien. Unglaublich, wäre jetzt nichts für mich. Allein der Gedanke, überall einfach im Nichts mal sein Zelt aufzustellen und zu schlafen, mir persönlich, als Kind des normalen Komforts reichen schon die Abstriche an Bequemlichkeit die wir machen. Aber wieder einmal: es ist die Sache und den Verzicht auf einige Dinge unserer Zivilisation absolut wert. Jeder der wunderschönen Sonnenauf-oder Sonnenuntergänge, nachts der phänomenale Sternenhimmel mit der Milchstrasse, die vielen Sternschnuppen , Naturschauspiele die man in unseren Breitengraden in dieser Form nicht alle Tage erlebt.
Doch genug geschwärmt, unser Weg entlang bekannter Stationen. Noch einmal ein wunderbares Bad in den Bitter Springs, über Mataranka, den Jalmurark Campground ( Trinkwasser aufgefüllt, von John verabschiedet,der dort ein paar Tage blieb ) bis Daly Waters.
Dort noch einmal die super Pub Atmosphäre und die super Duschen genossen, wobei die Nacht dort unerwartet und unerfreulich kühl ausfiel.
Ein Wiedersehen mit Pascal gab es dann auf der Newcastle Waters Restarea. Der Arme hatte starke Kopfschmerzen von dem ständigen Gegenwind. Wir haben schon so oft Hilfe von anderen Reisenden erfahren, jetzt konnten wir aushelfen. Wir gaben ihm ein paar unserer Aspirin Tabletten und zum Ausgleich des Mineralienverlustes und als Luxusartikel der besonderen Art gabs am abendlichen Lagerfeuer (enzündet von ebenfalls hier "gestrandeten Australiern") ein paar Bier aufs Haus. Fraglich was ihn mehr erfreut hat!
Von einem Motorradfahrer hörten wir, dass ungewöhnlich starke und kalte Polarströmungen über das Land zögen. Er zeigte uns Bilder mit Schnee, in der Nähe von Sydney, und wir erfuhren das in Melbourne Minus 8 Grad herrschten. Super, so stellt man sich Australien vor !
Unser nächster Stopp war die Attack Creek Restarea, extrem windig, extrem kalt. Dort zogen wir wieder alle Register des nächtlichen Überlebens. Jeder 2 Decken, Kapuzenpullover, PopTop Dach des Autos unten um Wärme zu speichern.
Ein letztes Mal Tennant Creek, am Lake Mary Ann noch einmal (warm) geduscht,Übernachtung an den Pebbles.
Tankstopp in Threeways, jetzt liegt Darwin gut 1000km hinter uns. Hier nehmen wir jetzt den Abzweig auf den Overlander Highway Richtung Osten, nach Queensland.

Wieder in Batchelor. Eine der Sehenswürdigkeiten hier : das Modell einer tschechischen Burg, das ein heimwehkranker Pionier gebaut hat.

Wieder in Batchelor. Eine der Sehenswürdigkeiten hier : das Modell einer tschechischen Burg, das ein heimwehkranker Pionier gebaut hat.

Noch voller Elan auf dem Weg zur Lost City

Noch voller Elan auf dem Weg zur Lost City

Gesteinsmassen, aufgetürmt als wären es Ruinen einer alten Stadt

Gesteinsmassen, aufgetürmt als wären es Ruinen einer alten Stadt

Diese "Bauwerke" sind wahrlich imposant

Diese "Bauwerke" sind wahrlich imposant

Der Rückweg war nur heiss und staubig, bitte nimm uns einer mit! Das Flehen wurde erhört

Der Rückweg war nur heiss und staubig, bitte nimm uns einer mit! Das Flehen wurde erhört

Auf dem Campplatz in Litchfield: das kleine Känguruh, bei unsererm letzten Besuch noch im Beutel, jetzt auf eigenen Füssen.

Auf dem Campplatz in Litchfield: das kleine Känguruh, bei unsererm letzten Besuch noch im Beutel, jetzt auf eigenen Füssen.

Der Tabletop Swamp, eine riesige Wasserlandschaft mit einem artenreichen Vogelleben

Der Tabletop Swamp, eine riesige Wasserlandschaft mit einem artenreichen Vogelleben

Es brennt, es brennt ,es brennt fast überall entlang des Rückweges aus dem Litchfield Nationalpark.

Es brennt, es brennt ,es brennt fast überall entlang des Rückweges aus dem Litchfield Nationalpark.

Noch einmal das warme glasklare Wasser in Bitter Springs geniessen

Noch einmal das warme glasklare Wasser in Bitter Springs geniessen

Im Pub von Daly Waters hängen nun auch unsere Fotos!

Im Pub von Daly Waters hängen nun auch unsere Fotos!

Oliver und Pascal,  2 Jahre im Fahrradsattel, Hut ab kann man da nur sagen

Oliver und Pascal, 2 Jahre im Fahrradsattel, Hut ab kann man da nur sagen

Da werden Männerträume war! Einmal in einem schicken Oldtimer sitzen......

Da werden Männerträume war! Einmal in einem schicken Oldtimer sitzen......

....optische Abwechslung der anderen Art während der Fahrt. Die Oldtimer-Ralley von Adelaide bis Darwin

....optische Abwechslung der anderen Art während der Fahrt. Die Oldtimer-Ralley von Adelaide bis Darwin

Die Landschaft ist nicht immer nur spannend, über Stunden sieht man manchmal nur öde Steppe

Die Landschaft ist nicht immer nur spannend, über Stunden sieht man manchmal nur öde Steppe

In der öden Steppe sieht man allerdings, vorsichtig heranpirschend....

In der öden Steppe sieht man allerdings, vorsichtig heranpirschend....

....auch mal eine Schlange!

....auch mal eine Schlange!

Und wieder spannend: ein riesiges Minen - Fahrzeug

Und wieder spannend: ein riesiges Minen - Fahrzeug

Die untergehende Sonne im Rücken fahren wir Richtung Queensland

Die untergehende Sonne im Rücken fahren wir Richtung Queensland

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.