Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Denpasar auf Bali 21.09.2013
Der Tag des Abfluges nach Bali war da,wir wollten mit dem Bus zum Flughafen fahren. Das war gar nicht so einfach, da der Busterminal wegen Bauarbeiten geschlossen war und weit und breit keine Busse zu sehen waren. Nach Herumfragen und Suchen fanden wir den entsprechenden Bus ein paar Strassen weiter. Nun hiess es, wieder einmal nur den Busfahrer davon zu überzeugen uns mitzunehmen. Da der Busstop ca.500 m entfernt vom Flughafen lag erschien es unserem Fahrer logisch uns doch auf ein Taxi zu verweisen.Nach ungefähr dem zehnten Anlauf mit der stetigen Wiederholung : Nein wir wollen mit dem Bus fahren,nicht mit dem Taxi !! gab unser Busfahrer genervt auf und liess und einsteigen.
Das Flugzeug hatte Verspätung und so erreichten wir erst gegen 21.30 Uhr die Hauptstadt Denpasar auf Bali. Eine ungünstige Zeit, schon dunkel, man kennt sich nicht aus, zum Glück hatten wir bereits ein Hotel aus dem Internet als erstes Anlaufziel herausgesucht.
Am Flughafen angekommen, mussten wir uns zunächst um die Visa kümmern, sollte eigentlich kein Problem sein. Am Einreiseschalter zückten wir unsere passend abgezählten US Dollars, der Schalterangestellte betrachtete sie und gab sie uns leicht genervt zurück. Die Scheine waren zu alt, es wurden nur Dollar ab bestimmter Jahrgänge angenommen. Wir hatten die Information passend mit Dollar zu zahlen, dass diese aber auch noch ein genaues "Baujahr " einhalten sollten, dass wussten wir nicht.
Wir "durften" dann mit Euro bezahlen, wobei wir einen Wechselkursverlust von ungefähr 15 Euro in Kauf nehmen mussten. Der Angestellte war auch recht unfreundlich, insgesamt nicht gerade ein optimaler Start.
Nach dem tollen Einstieg kam die anschließende Belagerung durch die Taxifahrer gerade richtig. Spasseshalber fragten wir nach dem Preis für die Fahrt in die Stadt ( nach langer Recherche hatten wir herausgefunden es sollte ca.100.000 indonesische Rupia kosten ). Der erste Fahrer wollte uns einen Freundschaftspreis machen, er wollte uns für 300.000 IDR fahren.
Das steigert die Laune, besonders nach einem langen Tag, wenn man nur noch schlafen möchte.
Am Informationsschalter im Flughafengebäude sagte man uns auf mehrmaliges Nachfragen, dass es keinen öffentlichen Bus in die Stadt gäbe. Später erfuhren wir, es gab natürlich doch einen, aber wahrscheinlich fuhr der so spät sowieso nicht mehr.
Nach diesem insgesamt nicht so erfreulichen Beginn verliessen wir das Flughafengelände,liefen zur Hauptstrasse um dort ein Taxi anzuhalten, in der Hoffnung auf einen fairen Preis. Wir fragten ob der Fahrer ein Taximeter hatte, hatte er und stellte es auch an , wir sagten ihm die Adresse des Hotels und los ging die Fahrt.
Zunächst sah es sehr gut aus, dann hatten wir das Gefühl, wir fuhren im Kreis. Da es wie gesagt schon dunkel war und wir uns nicht auskannten, konnten wir den Weg nicht genau nachvollziehen. Als die Fahrt immer teurer wurde und Oliver immer ungeduldiger, fragte der Taxifahrer unterwegs andere Leute nach dem Weg. Super, das war ja ein Glücksgriff!
Wir fuhren durch kleine dunkle Strassen, keine Geschäfte , keine Leute zu sehen, wir fühlten uns nicht mehr ganz wohl während der Fahrt.
Oliver wurde berechtigterweise langsam etwas unwirsch, irgendwann kamen wir tatsächlich an, nirgendwo Licht zu sehen, das Guesthouse kaum zu finden.
Oliver stieg aus um nach einem freien Zimmer zu fragen, ich wartete im Taxi, damit der Fahrer nicht mit unserem Gepäck davonfuhr. Man weiss ja nie.
Es gab noch ein Zimmer, Oliver hatte die schon schlafenden Besitzer wecken müssen.
Ich wollte noch Wasser kaufen, gab es aber nirgendwo. Die Besitzerin des Guesthouses wollte uns Leitungswasser abfüllen, das war uns aber nicht so geheuer. Oliver ging dann noch einmal los um etwas zu trinken zu organisieren. Ich machte mir leicht Gedanken als er in der dunklen Nacht verschwand. Nach einiger Zeit kam er mit kleinen Platikbeuteln zurück, die mit kaltem Tee gefüllt waren. Die Reste eines kleinen Imbiss der gerade seinen Stand schloss, unter normalen Umständen hätten wir das wahrscheinlich nicht getrunken. Wir sind dann hundemüde ins Bett gefallen, auf völlig durchgelegene Matratzen, leicht übertrieben konnten wir morgens auf unseren Rücken die Abdrücke der Sprungfedern sehen.
Am nächsten Morgen wurden wir pünktlich gegen 6 Uhr von Mantragesängen und Schellengeläut geweckt. Es war Zeit für die hinduistische Morgenandacht.
Als wir aufstanden, stellten wir fest,bei Tageslicht sah es hier ganz anders aus! Das Hotel war von alten verzierten Mauern umgeben, kleine Schreine die schon mit frischen Blumen und Räucherstäbchen geschmückt waren standen auf dem Gelände, es sah richtig schön aus hier.
Wir bekamen frischen Bali- Kaffee angeboten ( sehr stark, sehr schwarz, richtig gekocht mit viel Bodensatz in der Tasse).
Als wir auf die Strasse gingen, auch hier ein völlig anderes Bild als abends.
Jeder Hauseingang sah aus wie ein kleiner Tempel, überall an Hauseingängen und auf der Strasse lagen kleine Opfergaben in Palmblattschälchen, es herrschte ein unglaublicher Verkehr von Mopeds, das pralle Leben überall.Kurz gesagt, es gefiel uns jetzt richtig gut, die Misslichkeiten der Ankunft waren schnell vergessen.
Wir erkundeten zunächst die nähere Umgebung, wozu wir schon viel Zeit brauchten, weil die Häuser so kunstvoll gebaut waren.
Als wir zum Puputan Platz im Zentrum der Stadt kamen, laute Musik und Tanz. Es fand das Maha Bhadana Prasadha Fest statt, da hatten wir ja genau den richtigen Zeitpunkt für unsere Ankunft erwischt. Das Fest erinnert an den Widerstand gegen die holländische Militärmacht.
Es waren mehrere Bühnen aufgebaut auf denen verschiedene Musik- und Tanzaufführungen stattfanden, es gab viele Essensstände und wir stellten fest, das balinesische Essen war extrem gut.
Es war der letzte Tag der Festlichkeiten und viele Leute sagten uns, wir sollten auf jeden Fall abends kommen, dann würden noch einmal viele klassische Tänze aufgeführt.
Genau das Richtige , wir bekamen sozusagen an unserem ersten Tag eine bunte Mischung von traditioneller Musik und Tänzen geboten.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit Tempelbesichtigungen, die es hier massenhaft gab. Schöne grosse Märkte , Museen usw., es wurde nicht langweilig.
Denpasar war eine schöne Stadt und hat uns gut gefallen, hätten wir anfangs nicht gedacht. Die Einheimischen mit denen wir sprachen, waren immer freudig überrascht, wenn wir sagten, wir wohnen in der Stadt. Normalerweise wohnen die Besucher am Stadtrand wo die Strände sind. In Denpasar gab es allerdings genug zu sehen, um ein paar Tage dort zu verbringen.
In den Tempeln sind immer viele kleine Schreine für die verschiedenen Gottheiten
Im Garten des Bali Museums
Das Bali Museum besteht aus mehreren Gebäuden, als wir dort waren, waren einige leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen
Es gab überall in der Stadt unglaubliche Mengen verschiedener Blüten für die kleinen Opferschalen zu kaufen
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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