Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
In South Australia, bis Adelaide 27.04.2014
Nicht mehr an der Küste entlang, sondern mehr landeinwärts ging die weitere Route.
Durch die Little Desert (sah gar nicht so wüst aus dort), über Goroke, Kaniva über die Staatsgrenze von South Australia nach Bordertown.
Beim Übergang von Victoria nach South Australia sahen wir zum ersten Mal die offiziell markierte "Fruchtfliegen-Grenze". Wenn man innerhalb Australiens Staatsgrenzen überquert, ist es verboten frisches Obst, Gemüse, Pflanzen usw. mit sich zu führen. So möchte man verhindern, dass Pflanzenkrankheiten und Ungeziefer verteilt werden. Es gibt ein kleines Info- Heft in dem genau aufgelistet ist, was man von einem Staat in den anderen mitnehmen darf. Ist dauernd unterschiedlich, die Empfehlung lautet, am besten nichts dabeihaben oder entsprechend vor Grenzübertritt in die dafür bereitgestellten Mülltonnen werfen.
Da Grünzeug extrem teuer ist, wirft man es natürlich ungern weg. Wir hatten noch eine Gurke, zwei Tomaten und ein paar Zwiebeln. Vor der Grenze machten wir einen Salat daraus (als verarbeitetes Gemüse könnte es durchgehen), die drei Äpfel haben wir zufällig übersehen.
Schon weit vor der Grenze grosse Schilder mit Hinweisen auf die anfallenden Bussgelder für "Grünzeug-Schmuggler".
Wir überlegten dauernd: was tun, wenn der Punkt X erreicht wird?
Erst einmal weiterfahren und schauen was passiert. Wir fahren also weiter, immer ein wachsames Auge auf die Warnschilder. Was soll man sagen, schwuppdiwupp, ein letztes Schild mit einem Pfeil zur Ausfahrt, 2 kleine Haushaltsmülltonnen, und wir waren vorbeigefahren. Wir hatten es tatsächlich übersehen. Beruhigend fürs Gewissen, im Rückspiegel haben wir gesehen, niemand hat dort angehalten.
Daraufhin legten wir zunächst eine Entspannungsrast in Bordertown ein, der Stadt der weissen Känguruhs.
Nach einem Besuch dieser speziellen Känguruhs (es sind keine Albinos, sagte man uns, sondern eine Känguruh Art die eben weiss ist) ging es weiter bis zum grossen Lake Alexandrina, von dort bis Wellington.
Hier setzten wir mit der kleinen Autofähre über den Murray River (die Fähre hat Platz für ca. 6 Autos und ist gratis ) und übernachteten auf dem Parkplatz gleich hinter der Anlegestelle.
Nach der herbstlich bis winterlich kalten Nacht (es gibt tatsächlich Jahreszeiten hier ) fuhren wir durch die vielen Weingüter der Fleurieu Peninsula bis Victor Harbour.
Ein sehr schönes Urlaubsstädtchen am Meer, unser Domizil für ein paar Tage.
Dort verbrachten wir den ANZAC Day, ein wichtiger Feiertag in Australien. Er erinnert vor allen Dingen an den ersten Weltkrieg, aber in Folge auch an den 2. Weltkrieg und gedenkt der australischen Soldaten bis zu den heutigen Kriegseinsätzen. Da war richtig was los in dem kleinen Ort und es war sicher eine persönlichere Feier als die grossen Paraden in den Städten.
Von Victor Harbour aus kann man über eine Brücke, über die auch eine alte Pferde-Bahn fährt, zur benachbarten Insel Granite Island laufen und dort einen Spaziergang entlang der Küste machen.
Wir hatten das Glück, dort wieder viele Delphine im Wasser herumtollen zu sehen.
Man kann hier theoretisch abends eine geführte Pinguin Tour mitmachen, aber da es zur Zeit nur 7 Zwergpinguine !!! dort gibt, wird man abends per Telefon informiert ob a: überhaupt welche zu sehen sind und b: ob sich mindestens 10 Interessierte gefunden haben um die paar (Rest)Pinguine zu sehen.Also geschenkt.
Bei einem unserer Grill Abende lernten wir einen jungen Mann kennen. Er hatte das gleiche Auto wie wir, lebte in Victor Harbour, allerdings in keiner Wohnung, sondern in seinem Auto. Ist halt billiger und er kann in jeder Gegend wohnen in der er will.Er spart so im Monat ca.1000 A$ Miete und da er es bereits seit 7 Monaten macht, hatte er die Kosten für sein Auto direkt schon raus.
Sowas nennt man dann wohl alternativen Lebensstil ( kommt uns bekannt vor und wird entspannt "mitgelebt")
Das schöne Victor Harbour hinter uns lassend, Fahrtrichtung Jervis Bay, von wo man die Fähre zum Naturschutzgebiet Kangaroo Island nehmen kann,
Das haute uns wieder um, die Überfahrt (ungefähr eine Stunde) kostete locker über 400 Dollar! Das ist ungefähr / fast der gleiche Preis der für die 10-11 Stunden Überfahrt nach Tasmanien fällig wird.
Wir hatten bisher schon soviel schöne Natur gesehen und die dort liegende Robbenkolonie erinnerte uns auf den gesehenden Bildern wieder ein wenig an das "Pinguin Disneyland" auf Phillip Island. Alles sehr kommerziell und durchorganisiert. Robben gibt es zum Glück nicht nur dort und unsere Reise ist noch lang. Wie bestellt zum Abschied,schwamm noch eine (unsere erste australische) Robbe munter durch das Hafenbecken. Na wer sagt's denn. Geht doch.
Also Weiterfahrt, wieder die Küste entlang. Die Gegend der Fleurieu Peninsula ab jetzt, sehr karge Hügellandschaft, trockene Wiesen, kaum Bäume.
Die Küstenorte entlang dieser Strecke machten erstaunlicherweise alle keinen besonders einladenden Eindruck, also war Weiterfahren angesagt.
Und dann waren wir auch schon kurz vor Adelaide, in dem Aussenbezirk Seafront.
Ein Neubaugebiet, wo wir ungestört direkt am Strand übernachteten. Es war toll, nur ziemlich kalt.
An dem folgenden kühlen, aber sonnigen Morgen erreichten wir die Innenstadt von Adelaide.
In Bordertown sind die öffentlichen Toiletten im alten Gefängnis untergebracht, das ist doch originelles Recycling!
Die weissen Känguruhs von Bordertown. Wir fanden, als Hauptattraktion des Ortes hätten die Tierchen ein schöneres Gehege verdient.
Auf der Fleurieu Peninsula gibt es viele Weingüter. Die Strassenschilder werden im Nachhinein individuell verschönt.
Der ANZAC Day war da. Es gab eine Parade (zufällig parken wir im Hintergrund, eben immer mitten drin im Geschehen)
Ausserdem wird die Vergangenheit von Port Harbour durch die alte Dampfeisenbahn am Leben erhalten. Eine Fahrt damit ist eines der Highlights für die Touristen
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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