Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Coober Pedy bis Uluru 16.05.2014
Coober Pedy, die etwas andere Stadt.
Umgeben von riesigen "Maulwurfhügeln" ,das Zeichen für die Opalschürferei, erwarteten wir eine Stadt im Untergrund.
Hat sich aber geändert. Wir fanden eine relativ normale Kleinstadt vor. Viele Leute wohnen wegen der extremen Hitze im Sommer immer noch unterirdisch in Höhlen, davor stehen aber "richtige Häuser" als Eingang. Es gibt normale Strassen mit normalen Geschäften und einige moderne Neubausiedlungen im äußeren Stadtgebiet.
Viele der älteren "Gebäude" oder Gemeinschaftseinrichtungen sind aber in den weichen Fels gegraben.
Wir übernachteten hier auf dem Campingplatz einer privaten Mine etwas außerhalb der Stadt.Auch hier waren viele der genutzten Räume, entstanden bei der Suche nach Opalen, unterirdisch angelegt.
Und man muss sagen, es herrscht ein tolles Wohnklima dort. Egal wie heiß oder kalt es draussen ist, in diesen Höhlen hat man kontinuierlich um die 20 Grad. Großer Vorteil für die Besitzer solcher "Wohnminen" ,beim Ausbau ihrer unterirdischen Wohnungen finden sie oft nebenbei gleich die Opale um die Einrichtung zu finanzieren oder bei der Suche nach Opalen entstehen einfach neue nutzbare Räume für die Wohnung. Sowas nennt man eine echte Win Win Situation.
Besser geht's doch nicht.
Ansonsten gibt es einige historische Höhlen, Kirchen, Museen und diverse Opalminen zu besichtigen.
Als besondere Natursehenswürdigkeit gelten die Breakaways, ein wunderschöner abwechslungsreicher Wüstenabschnitt mit eindrucksvollen Felsformationen (Frage an die Babyboomer: wer kennt denn noch Mad Max ??? - wurde u.a.dort gedreht).
Leider war während unseres Aufenthaltes die Strasse dorthin nach starken Regenfällen gesperrt, so mussten wir auf den legendären Sonnenuntergang verzichten.
Wir erkundigten uns einige Male in der Touristeninformation, ob die Strasse wieder befahrbar wäre.
Normalerweise trifft man immer auf sehr freundliche, engagierte Mitarbeiter. Nicht so in diesem Fall. Selten so eine unfreundliche, desinteressierte Person angetroffen. Auf Fragen kannte sie nur eine Antwort, ein patziges : da vorne stehen Prospekte, da könnt ihr alles lesen.
Beim ersten Mal dachten wir noch, okay, es ist Samstag, kurz vor Feierabend, sie will einfach nur nach Hause.
Als wir aber mit anderen Leuten sprachen, alle hatten die gleiche Erfahrung gemacht. Es hiess immer nur noch: warst du auch bei dieser Angestellten, unmöglich oder? Wir kürten sie zur unfreundlichsten Person unserer bisherigen Australienreise. Sie von Ihrem Thron zu stossen wird ein hartes Stück Arbeit für alle neuen Bewerber.
Naja, aber nach diesem unerfreulichen Einstieg ist Coober Pedy wirklich eine originelle schöne Kleinstadt und die Strasse zu den Breakaways wurde an unserem letzten Tag dort auch wieder freigegeben. Der andere Teil ,normaler weise komplett in einem Rundweg befahrbar ,der zur Moon-Plain (einer Mond ähnlichen Landschaft) und dem Dog Fence ( der längste Zaun der Welt, hält hier die Dingos aus dem Norden davon ab in den Süden von Australien zu ziehen) blieb weiter auf ungewisse Zeit gesperrt.
Nachsatz zu Coober Pedy: lebenswichtiger und nervenrettender Kauf dort war ein Fliegennetz was man über den Kopf ziehen kann. Wegen der ungewöhnlich vielen Regenfälle der letzten Zeit, gab es dort die grösste Fliegenplage zu dieser Jahreszeit seit 15 Jahren. Es ist wirklich unglaublich, kaum steht man draussen, sitzen hunderte von Fliegen auf einem. Bevorzugt wird man als Landeplatz benutzt, wenn man gerade beide Hände voll hat und sich nicht wehren kann. Das müssen die irgendwie erkennen.
Nachsatz 2: wir machten natürlich auch beim Noodeling mit. Das heisst, laienhaft wühlt man in zum Noodeling freigegebenen Erdhaufen, die vom Opalschürfen übrigbleiben, herum. Man darf keinerlei Werkzeug benutzen, nur die blossen Hände ( ein paar Äste oder grössere Steine liegen überall als natürliche Grabungshilfen herum) und auch wir fanden noch ein paar Splitter der bunt glänzenden Opale. Aber der Spassfaktor überwiegt selbstverständlich bei dieser Aktion.
Keine grosse Opalader gefunden und nicht zu spontanem Reichtum gekommen, blieb uns nur wieder ein Gratiscampplatz , dieses Mal direkt an der Grenze zum Nothern Territory.
Jetzt wurde es aber wirklich jeden Kilometer Richtung Norden wärmer. Super!
Ständige Begleiter auf unserem Weg blieben die Fliegen, aber egal, hauptsache warm. Um ein Gefühl für australische Entfernungen zu bekommen, es hört sich immer alles so kurz an, von Coober Pedy zum Uluru lagen ca. 750km vor uns.
Jetzt naht aber die Hauptattraktion Australiens, der Uluru (früher Ayers Rock ).
Ca. 60 km davor findet man Curtin Springs, Farmland mit einem Roadhouse ,das einen freien Campingplatz anbietet. Für uns ein perfekter Ausgangspunkt, da das Campen im kurz vor dem National Park liegenden Resort recht hochpreisig ist. Der Eintritt kostet pro Person schon 25 Dollar (Jahreskarte 32 A$), gilt dann zwar 3 Tage, aber die braucht man normalerweise nicht.
Wir machten uns jedenfalls gleich morgens um 5.00 Uhr auf den Weg zu den Kata Tjuta (früher The Olgas ) um den Sonnenaufgang zu geniessen. Diese aussergewöhnlichen riesigen Felsen liegen noch einmal ca. 30km weiter entfernt. Geöffnet wurde der Park um 6:00 ,wir passierten den Eingang 2 Minuten später und es war kaum zu glauben was da schon los war, wir dachten, die Leute fahren eher zum berühmteren und näher gelegenen Uluru.
Aber egal, wir waren früh dran (ehrlich gesagt, wir hatten schon schönere Sonnenaufgänge gesehen und würden deshalb nicht noch einmal hinfahren. Allerdings konnten wir hier auch schon den Uluru sehen und damit auch gleichzeitig den Sonnenaufgang ) und konnten gleich im Laufe des Tages alle Walks rund um diese phantastischen Felsen (Olgas +++ / Uluru ++) machen. Zu unserer Freude wurden die Bustouristen gleich nach den ersten Aussichtspunkten wieder eingesammelt und den grössten und schönsten Teil der Wege waren wir fast allein.
Nachdem wir alles was möglich war gesehen hatten, ging es nachmittags zum Uluru. Dort statteten wir zunächst dem grossen , sehr interessanten und informativen Cultural Centre einen Besuch ab.
Nach Umrundung des Uluru, sollte man nicht drauf verzichten, warteten wir mit vielen anderen Besuchern auf den Sonnenuntergang.
Wir hatten die Vorstellung, wir würden in dieser Gegend nur noch durch roten Wüstenstaub fahren.
Die Realität: relativ grüne Buschlandschaft, blühende Blumen, von wüster Wüste nichts zu sehen.
Einheimische erzählten uns, dass das was wir hier sehen Seltenheitswert hat. Es hat seit Jahren nicht mehr soviel geregnet wie in der letzten Zeit und deshalb kamen wir in den Genuss eine aussergewöhnlich üppige Vegetation zu erleben.
Aller guten Dinge sind drei, wir hatten jetzt den außergewöhnlich frühen heftigen Kälteeinbruch, die ungewöhnlich starke Fliegenplage und eine seltene grüne blühende Wüste miterlebt.
Nach einem Besuch am Kings Canyon steuerten wir Alice Springs an ( ca. 450km vom Uluru entfernt)
Die Grenze ist auf dem Rastplatz gut markiert, der Sprung von Süd- nach Nord Australien nur ein kleiner Schritt
Dort mussten wir feststellen, dass einer unserer Milchkartons eine Dirt Road nicht überlebt hat. Grundreinigung aller Lebensmittel und des Autos war angesagt. Viele Leute fragten, wie denn die Preise in unserem Laden wären, denn je weiter nördlich, desto teurer wird's
Curtin Springs, das Haus- Emu welches dort auf dem Gelände wohnt sucht Schatten unter unserer Markise
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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