Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Siem Reap und Battambang bis 09.04.2015
Anreise zum offiziellen Besichtigungshöhepunkt eines jeden Kambodscha-Aufenthaltes: wir werden Angkor Wat besuchen!
Zunächst fährt der Bus von Kampong Cham in die Stadt Skoum, dort wechselt man den Bus. Die Reisenden werden je nach Ziel auf andere Busse verteilt, dabei gibt es eine kurze Rast um bei Bedarf auch etwas zu essen.
Während Oliver sich umschaute, kaufte ich für uns etwas Obst und Kekse. Er kam zurück und meinte : „Schau mal dahinten, da gibt es was Leckeres zum Knabbern, das haben wir bis jetzt noch gar nicht gesehen.“
Guter Tipp, hatten wir wirklich trotz aller Suche noch nicht gesehen, da lagen sie haufenweise: unsere achtbeinigen frittierten Freunde, die Taranteln!
Unfassbar, wenn man diese Mengen sieht, kaum vorstellbar, dass es überhaupt noch lebende Exemplare gibt. Genauso unfassbar für mich, die Leute kaufen den Knabberspass tütenweise. Auf meiner Wunschliste stehen die nicht ganz oben, aber es war total interessant, das überhaupt zu sehen. Ich war trotzdem froh, dass niemand mit so einer Knabbertüte in unserem Bus sass (ich weiss, alles Psyche).
Nach fast 8 Std. (nicht wie angegeben 5 Std) Fahrt kamen wir in Siem Reap an. Die Stadt, die ihre Existenz eigentlich nur dem nahe gelegenen Tempelareal Angkor Wat verdankt.
Der Bus stoppte ausserhalb der Stadt in einem Industriegebiet. Nur Baustellen, Matsch, Dreck,Staub noch nicht einmal eine richtige Strasse zu erkennen.
Ein gefundenes Fressen für die TukTuk Fahrer, die hier schon auf hilflose Beute (Buspassagiere) lauerten.
Als wir die Fantasiepreise für eine Fahrt in die Stadt hörten, ging uns ja gleich der Hut hoch.
Zum Glück waren es nur 3 km in die Stadt (man versuchte uns zu überzeugen es wären mindestens 8 km), diese kurze Strecke schaffen wir doch locker zu Fuss. Erschwerend war in diesem Fall nur die rote Staubpiste auf der wir uns vorwärtskämpften.
Endlich im Stadtzentrum angekommen, wie erwartet, die Unterkünfte recht teuer. Nach langer Suche fanden wir ein Hotelzimmer für 6 $, nicht gerade toll, aber o.k. Auch beim anschließenden Bummel durch die Stadt schauten wir uns immer noch Zimmer an, unter 10 $ war nichts zu bekommen.
Am ersten „richtigen“ Tag war erst einmal Stadtbesichtigung angesagt. Ehrlich gesagt, uns gefällt Siem Reap nicht besonders. Eine Stadt nur auf Tourismus ausgelegt. Die erste Stadt in Kambodscha in der wir Souvenirläden fanden (hatten wir bis jetzt noch nirgendwo gesehen), bestückt mit den typischen Souvenirs die man in ganz Asien auf jedem Markt findet. Restaurants mit einheimischer Küche muss man schon suchen. Die klassischen westlichen Gerichte ( alle gesichteten Speisekarten hatten den gleichen Ansatz ,die ersten 5-6 Seiten listeten jeweils Pizza, Pasta,Schnitzel oder Burger auf, zum Schluß kamen vielleicht auf einer Seite lokale Speisen) findet man überall. Der Nachtmarkt ist eigentlich auch nur ein Souvenirmarkt. Essen ist auch teurer als bisher, sogar unser geliebter Zuckerrohrsaft kostet doppelt soviel wie sonst (zum Glück fanden wir einen Stand, der normale Preise verlangte).
Einmalig fanden wir allerdings die Stände mit frisch gepressten Obstsäften. Die Säfte in Siem Reap sind unschlagbar und konkurrenzlos.
Aber wir waren schließlich hier um uns Angkor Wat anzuschauen. Dafür liehen wir uns Fahrräder, da der Tempelbezirk nur 5 km von der Stadt entfernt liegt.
Das gesamte Areal umfasst hunderte Kilometer , auf dieser Fläche liegen unzählige grosse Tempelbezirke. Es führen ganz normale Strassen durch dieses Gebiet, in dem auch ganz normal Leute leben. Gestehe, das wusste ich früher nicht, in meiner Vorstellung war das immer nur ein grosser Tempel.
Es gibt einen empfohlenen kleinen und grossen Rundweg, auf denen die bekanntesten Tempel liegen. Ansonsten kann man noch diverse Haken in alle möglichen Richtungen schlagen und Tempelruinen besichtigen.
Da es wie immer sehr heiß war, planten wir zunächst die kleine Runde zu machen, wenn es gut läuft, könnte die grosse Runde daraus werden (ca.40km).
Früh morgens radelten wir los, noch waren die Temperaturen angenehm. Um es kurz zu machen, wir schafften den grossen Rundweg. Ein paar Einzelheiten folgen bei den Bildern. Danach hatten wir dann für uns persönlich genug Tempel gesehen. Mehr konnten wir rein geistig auch gar nicht verarbeiten. Für uns hat der Tages-Pass gereicht. Man kann auch 3 Tagespässe und Wochenkarten kaufen, aber so intensiv wollten wir uns dann doch nicht jeden Tempel anschauen.
Gerade in dem Haupttempel, Angkor Wat, kommt man vor Besuchern kaum voran. Überall sind Händler die einen für kambodschanische Verhältnisse recht geschäftstüchtig belagern.
Je weiter man auf seinem Weg kommt, desto weniger Besucher sind zu sehen.
Gegen Ende der Runde waren wir dann so gut wie allein in den Tempelruinen unterwegs. Da wurde es dann entspannter und machte noch mehr Spass.
Wir hatten die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit in Kambodscha gesehen, damit hielt uns nichts mehr in Siem Reap.
Einige Leute hatten uns den Besuch von Battambang empfohlen, es soll eine hübsche Stadt, mit einigen Sehenswürdigkeiten sein.
Im Internet sind wir zufällig auf die Busgesellschaft Capitol gestossen, einer der preisgünstigsten Anbieter. Genau das Richtige für uns.
Wir wurden morgens am Hotel von einem Minivan abgeholt und zur Busstation gebracht. In einem normalen grossen Bus ging die Fahrt weiter. Nach einigen Kilometern der erste Stopp, der Motor qualmte. Der Fahrer stieg aus, man hörte ihn einige Zeit hinten am Bus hämmern und klopfen. Nach einiger Zeit ging die Fahrt weiter. Kurz darauf der nächste Halt. Wieder einige Reparaturmassnahmen. Das liegt aber nicht an der billigen Busgesellschaft, das kann einem immer passieren. Aber danach war alles gut, wir kamen in Battambang an. Vom Busbahnhof, der etwas ausserhalb lag, bekamen wir sogar einen gratis Shuttlebus in die Stadt. Angenehme Überraschung, mit so etwas hatten wir gar nicht gerechnet.
In Battambang angekommen, gab es erstaunlich günstige Unterkünfte. Wir fanden ein Zimmer für 5$ die Nacht, inklusive Kühlschrank ,Wifi und funktionierendem Fernseher mit englisch sprachigen Sendern. Morgens wurden uns Flaschen mit Trinkwasser, Seife, zwei Zahnbürsten mit kleinen Zahnpastatuben und Toilettenpapier überreicht! Ohne Nachfrage, so etwas hatten wir noch nie !
Nicht nur deshalb gefiel uns Battambang gut. Am Fluss werden abends viele Essensstände aufgebaut, es gibt in der Stadt einen grossen Markt, viele schöne Gebäude aus der Kolonialzeit, insgesamt hat sich der Besuch gelohnt.
Nun folgt der Endspurt Richtung Phnom Penh und weiter.
Raststätte in Skoum: frittierte Taranteln als kleiner Snack zwischendurch.
Hat jemand Appetit ? So frisch bekommt man sie sicher selten!
Dieser nette Herr fand es wahrscheinlich genauso interessant, als ich um ein Foto bat, wie ich es interessant fand, dass er Taranteln isst.
Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen müssen sie recht lecker sein,oder ?
Eine Strasse in Siem Reap. Alles sehr gepflegt, Restaurants, Hotels usw. Wirkt aber nicht besonders kambodschanisch.
Die Vielfalt der verschiedenen Reissorten auf dem morgendlichen Markt ist unglaublich
Im Strom der anderen Touristen radeln wir (im Bild ich = der rosa Raser,rechter Bildrand) Richtung Angkor Wat
Am Eingang für den Eintages-Pass (20 US $). Es wird sogar ein Foto gemacht und aufgedruckt, die Pässe werden an verschiedenen Stationen auch kontrolliert
Wir konnten nicht von allen Seiten an den Tempel, da gerade ein Film gedreht wurde und einige Wege gesperrt waren
Diese hübsch gekleideten Tänzer stellen sich für ein Foto in Position, wenn man dafür 5$ zahlt - es lebe die Zoom-Funktion!
So etwas hatten wir auch noch nie gesehen: aus dem Nichts bildete sich eine Windhose und wirbelte über das Gelände, bis sie sich kurz danach wieder auflöste
Und wieder gehts ein paar Kilometer weiter. Es lässt sich angenehm radeln (Kommentar Oliver:so angenehm man wie halt auf einem zu kleinen Fahrrad radeln kann) , die Strassen sind gut und man fährt auch immer wieder durch schattigen Wald
Völlig überfordert ist man bei den riesigen Wänden die ohne Lücken mit Reliefs verziert sind. Das schafft man gar nicht, alles genau anzuschauen
Im Prah Khan Tempel. Sehr schön im Dschungel gelegen, hier waren kaum andere Besucher, ein weiterer grosser Tempelbezirk mit unzähligen Fotomotiven
Erstaunlich, wir kamen öft an mehr oder weniger grossen Wasserstellen vorbei in denen gefischt wurde. Hier hätten wir gar kein Leben im Wasser vermutet.
Die hohe Treppe im Prah Prerup Tempel haben wir auch noch erklommen und wurden wieder mit einer herrlichen Aussicht belohnt
Ca. 10 Std. und gefühlte hunderte Fotos später ist unser Besichtigungsendpunkt erreicht. Der Ta Prohm Tempel......
......bekannt für die baumüberwachsenen Ruinen. Wir haben bei Weitem noch nicht alles gesehen, aber uns hat es ausgereicht und wir radeln zufrieden in die Stadt zurück.
Es gibt viele grosse Frischwarenmärkte, hier eine Umschlagplatz für Ananas. Der Geruch nach frischen Ananas ist einfach umwerfend. Man beachte die Schlafanzug-Arbeitskleidung!
Nein, nicht schon wieder Angkor Wat. Dies ist eine Grabstelle auf einem alten Friedhof. Schön gelegen an einem Lotusteich.
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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