Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Noch einmal Ubud, bis Kuta Beach 6.10.2013
Und wieder waren wir auf dem Weg nach Ubud. In freudiger Erwartung auf die Zahnfeil- und Verbrennungszeremonie, die nach dem balinesischen Kalender wegen bestimmter Mondphasen das letzte Mal in diesem Jahr stattfinden sollten. Auf der Busfahrt dorthin sahen wir zig Lastwagen, auf den Ladeflächen standen dichtgedrängt weiss gekleidete Leute. Das sah recht vielversprechend aus, die fuhren sicher alle zu den grossen Feiern.
In Ubud angekommen, fuhr zufällig gerade unser Hostelbesitzer auf seinem Moped an uns vorbei und rief uns fröhlich zu, unser Zimmer sei schon fertig.
Ertappt,wir hatten überlegt, wegen der nächtlichen Geräuschkulisse dort woanders zu übernachten, das brachten wir jetzt aber nicht mehr fertig, diese Leute waren einfach zu nett.
Im Hostel wurden wir freudig von der Ehefrau begrüsst, die uns gleich eine grosse Kanne Tee hinstellte, wir waren wieder "zu Hause".
Am nächsten Tag machten wir uns gespannt auf den Weg zur Verbrennungszeremonie, wir sahen eine Prozession, aber weit und breit keine grosse Feier.
Dafür trafen wir ein sehr nettes holländisches Ehepaar wieder, welches wir in Candidasa in unserer Unterkunft kennengelernt hatten. Die beiden hatten sich auch etwas anderes in Bezug auf die Feier vorgestellt, aber wir freuten uns zumindest über unser Wiedersehen.
Wir erfuhren dann auch, die grosse Zeremonie hatte schon vor einigen Wochen stattgefunden, jetzt wurde nur noch die Asche zu verschiedenen Tempeln gebracht. Naja, hätte ja klappen können, wir hatten immerhin schon eine schöne kleine private Feier gesehen. Die bedeutete uns sowieso viel mehr.
Die Spannung stieg, was erwartete uns wohl am nächsten Tag bei der Zahnfeilzeremonie?
Früh am nächsten Morgen zogen wir los, wir wollten nichts verpassen. Am Tempelbezirk waren dieses Mal wirklich sehr viele Leute, es war alles aufwendig dekoriert und die "Hauptdarsteller" waren prachtvoll gekleidet und geschmückt.
Die Informationen die wir bekommen hatten, waren leicht übertrieben, denn leider durften in den engeren Aktionsbereich nur geladene Gäste und keine Aussenstehende. Fanden wir prinzipiell in Ordnung, das waren schließlich sehr teure Familienfeiern, aber uns hatte man im Voraus gesagt, dass jeder dabeisein darf. So konnten wir nur oberflächliche Blicke erhaschen, wenn sich die Betroffenen auf grosse Kissen legten und sich die Feilmeister über sie beugten und die Feilen ansetzten.
Nunja, es war auch so sehr schön anzuschauen und die Feierlichkeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden, aber ohne uns. Wir schlugen uns die Nacht lieber im Bett, wieder untermalt von Hahnengekreisch, Hundegebell usw., um die Ohren.
Nun verliessen wir Ubud aber endgültig, auch wenn unser Hostelbesitzer versuchte uns neue Attraktionen schmackhaft zu machen oder uns zur Entspannung ein paar Tage Yoga - Unterricht vermitteln wollte. Nett gemeint, aber Oliver hatte schon in Candidasa feste Termine für seinen Tauchkurs gebucht.Dort war es augenscheinlich zwar etwas teurer als in Ahmed, aber der Tauchlehrer und sein Team machten nicht nur einen sehr kompetenten Eindruck,nein nett waren sie auch noch. Im Nachhinein war diese Hin-und Herfahrerei nicht optimal von uns organisiert. Unsere Sachen hätten wir in Candidasa lassen sollen und für die Ubud- Feierlichkeiten einfach mit dem Moped hinfahren, das hatten wir aber irgendwie verpeilt.
Also wieder zurück nach Candidasa, der pure Zickzackkurs, man gönnt sich ja sonst nichts.
Der Bus sprang dieses Mal an, aber die Bremsen funktionierten nicht optimal, wie uns eine mitreisende Balinesin nach dem Wortwechsel zwischen Fahrer und einem Busstationsmitarbeiter, übersetzte. Wir beruhigten uns damit, dass wir ja keine bergige Strecke vor uns hatten, immer positiv denken. Busfahren war zumindest nicht langweilig hier.
Es lief alles glatt und in Candidasa wohnten wir wieder bei unserem Australier, gute Unterhaltung war also vorprogrammiert. Hier stiessen wir auch wieder ein paar mal auf unsere holländischen Bekannten, die auch noch einmal für ein paar Tage hier waren, bevor sie weiterreisten. Die Welt, oder in diesem Fall Bali, ist halt klein.
Von einem australischen Paar bekamen wir die Empfehlung den Bias Tugal zu besuchen, ein kleiner relativ einsamer Sandstrand. Wir fuhren so nah wie möglich an den Strand und mussten dann noch einen kleinen Weg einen Hügel hinunter gehen. Dort stiessen wir auf einen wirklich sehr schönen kleinen Strand, wo es auch einige kleine landestypische Lokale gab.
Wegen der sehr hohen Wellen und starker Strömung konnte man zwar nicht schwimmen gehen, aber nur das Beobachten der grossen Wellen war schon toll.
Als wir zurückfahren wollten trauten wir unseren Augen nicht, böse Überraschung, einer unserer Helme war weg!
Wie es überall auf Bali zu sehen war, wurden Helme einfach auf die Mopeds gelegt, eine gängige Praxis. Wir wollten auf Nummer Sicher gehen und befestigten unsere Helme immer mit einem Drahtseil wenn wir sie am Moped zurück liessen. Das hat dieses Mal nichts genutzt, jemand war so scharfsinnig gewesen, eine Befestigungsschlaufe am Helm zu durchschneiden um an das begehrte Stück zu kommen. Das der Helm dadurch nicht mehr geschlossen werden konnte und damit unbrauchbar war, schien den Dieb nicht gestört zu haben.
Während der Rückfahrt, hofften wir nur, nicht von der Polizei erwischt zu werden, denn Fahren ohne Helm (besonders für Touristen) kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Wie das Leben so spielt, hatten wir ausgerechnet an diesem Tag auch unsere Ausweise und Führerscheine vergessen. Das hätte richtig teuer werden können, aber zum Glück kamen wir unbehelligt davon.
Den Helm mussten wir natürlich ersetzen, aber nach Internetrecherche hatten wir eine ungefähre Preisvorstellung. Für deutsche Verhältnisse war der Helm nicht teuer, ca. 20 Euro, damit konnten wir leben, ärgerlich war es aber allemal. Später hörten wir dann, dass an diesem Strand wohl öfter mal etwas gestohlen wird, da er etwas abseits vom allgemeinen Trubel liegt und dementsprechend nicht unbedingt freundlich gesinnte Menschen anzieht.
Oliver erholte sich die folgenden Tage beim Tauchen und als wir anschließend wieder ein Moped liehen, bekamen wir stolz zwei! nagelneue Helme dazu übergeben. Hatten wir etwa zuviel für den gestohlenen Helm gezahlt? Egal, es war ein schönes Gefühl auch einmal einen frischen, sauberen Helm auf dem Kopf zu haben.
Wir klapperten noch die Strände rund um Candidasa ab, schöne Sandstrände, aber mit sehr hohem Wellengang. Schwimmen war nur für Hartgesottene angesagt. Hier war es ein bisschen wie in Thailand, kaum sass man am Strand, kamen die Souvenirverkäufer und Massage-Anbieter. Die blieben dann auch in aller Gemütlichkeit neben einem sitzen, redeten auf einen ein und wenn man Glück hatte, zogen sie weiter, sowie neue potentielle Kunden auftauchten.
Der Abflugtag nahte, wir zogen noch einmal um. Es ging wieder Richtung Denpasar, nach Kuta Beach, dem grossen Strand im Westen der Hauptstadt.
Kuta ist sicher Geschmackssache, unserer war es eindeutig nicht, aber darauf hatten wir uns eingestellt.
Kurz beschrieben ist Kuta ein Mega - Partyort, daneben der totale Surf- Spot.
Der Kuta Beach war ein beeindruckend breiter, langer Sandstrand. Alle paar Meter eine Surfschule, wir hatten das Gefühl, hier rennt jeder mit einem Surfbrett unter dem Arm herum.
Dementsprechend eher lustlos bis desinteressiert waren die Leute auch gegenüber Touristen. Hier war man halt wieder hauptsächlich eine wandelnde Geldbörse, aber bei dem berühmten Strandort musste man das wohl in Kauf nehmen.
Wir genossen zwei Tage den schönen Strand und leider lief unser Visum aus, wir mussten Bali verlassen. Da wir uns Zeit lassen und lieber wenige Orte intensiv kennenlernen, haben wir nur den östlichen Teil von Bali bereist. Die Westhälfte wäre noch offen, ein guter Grund noch einmal nach Bali zu kommen.
Was wir sehr angenehm fanden, in Bali brauchten wir um ein Zimmer zu finden nur zwei bis drei Besichtigungsversuche. Das Preis-Leistungsverhältnis war hier eindeutig besser als in den Ländern die wir vorher bereist hatten.
Doch nun erwartete uns, hoffentlich freudig, Olivers Cousine in Hong Kong.
Wir hatten sie ja vorsichtig und einfühlsam darauf vorbereitet, dass sie unsere Gegenwart für gute 3 Wochen würde geniessen dürfen.
.....in einer Prozession wurden in Körben Opfergaben und die Asche zu verschiedenen Tempeln gebracht
Und autsch! los gings, das grosse Zahnfeilen begann. Von Weitem konnten wir sehen, wie sich die Zahnfeilmeister über die geöffneten Münder beugten
Blue Lagoon, an dieser Bucht sollte man gut schnorcheln können. Oliver hat es versucht, meinte aber es lohnte sich nicht. Ausser toten Korallen und ein paar kleinen Fischen war nichts zu sehen.
Wir fanden es immer wieder beeindruckend, was die Leute in Bali alles an Lasten auf dem Kopf transportieren.
Der White Sand Beach gefiel uns am besten. Kleine Strandlokale, weisser Sand, kaum Händler, es war schön hier
In Candidasa wohnten wir im Hostel von dem Australier Gary. Dort herrschte immer ausgelassene Stimmung, besonders beim Frühstück und im angegliederten kleinen Lokal
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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