Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Auf dem Great Tropical Drive 03.09.2014

Der Schlenker Richtung Norden, zurück in die Tropen, entlang des Great Tropical Drive in Queensland.
Zunächst fuhren wir durch die Atherton Tablelands. Der Besuch dieser landschaftlich reizvollen Gegend war uns von vielen Leuten empfohlen worden.
Einer der grösseren Ortschaften mit Touristeninfo war Ravenshoe. Dort trafen wir auf eine extrem engagierte Mitarbeiterin, der machte ihr Job wirklich Spass. Es waren viele Besucher da, und sie war vom vielen Reden schon ganz heiser. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde jeder Tourist ausführlich und mit viel Humor über die Schönheiten der Gegend informiert.
Diese Anlaufstelle war selbst wieder ein kleines Museum und allein deshalb schon einen Besuch wert.
Hier hörten wir das erste Mal von "Cassowaries".Was ist denn ein Cassowary? Nie gehört, nie gesehen, keine Idee, wie war noch mal der Name?
Es handelt sich um grosse, Emu-ähnliche Vögel, seit der Urzeit auf unserem Planeten und vom Aussehen her passend für jeden guten Urzeitfilm. Mittlerweile sind sie sehr selten und auch nur noch in einem begrenzten Gebiet in Queensland zu finden.
Wir waren gespannt, ob uns so ein exotischer Vogel einmal über den Weg laufen würde.
Den Highway verlassend, eine kleine Landstrasse zum Hypipanee Nationalpark fahrend, hofften wir auf eine erste Cassowary Sichtung.
Wir fuhren durch wunderschöne grüne Hügellandschaften ( die Atherton Tablelands sind wieder einmal was fürs verwöhnte Auge ), bis zum Nationalpark, leider ohne unseren "Urzeitvogel" zu sehen.
Es muss ihn aber geben, die vielen Strassenschilder und Hinweise mit Verhaltensregeln bei Begegnungen, da müssen die doch hier herumrennen. Sie rannten aber nicht herum. Gibt es sie denn wirklich?

Also weiterfahren bis Atherton, eine grössere sehr schöne Stadt mit grossem Gratis-Campplatz (wie immer, sehr erfreulich für uns und unser Budget).
Hier in den Atherton Tablelands ist das totale landschaftliche Kontrastprogramm zum trockenen eher flachen australischen Zentrum. Die grüne Pracht hat in diesem Fall ihren Preis, es ist merklich kühler und es herrscht ein extremer Wind. Seit langer Zeit essen wir wieder einmal im Auto, ansonsten kann es passieren, dass einem das Essen vom Teller fliegt. Man muss schon aufpassen und alles gut fixieren, um nicht den Campground-Clown zu spielen, der dauernd hinter Sachen herrennt die sich der Wind "gegriffen" hat.
In Deutschland würde das unter Orkanstärke laufen, hier sagen die Leute, dieser Wind ist völlig normal und ist im Moment noch nicht der Rede wert, er wird uns die Ostküste entlang auch weiter begleiten. Na, schaun wir mal.
Überraschend fanden wir wieder die Erfahrungen in Autowerkstätten. Wir wollten einfach nur einen Ölwechsel machen lassen, nach den vielen Kilometern wäre das nötig, aber gar nicht so einfach wie gedacht.
Zum einen hatten die Werkstätten hier Wartezeiten bis zu einer Woche (ist zwar schön hier, aber so lange wollten wir dann doch nicht bleiben), zum anderen schwankten die Preise zwischen 100 - 200A$ ). Eine Werkstatt wollte einen Ölwechsel grundsätzlich nur in Kombination mit einer kompletten Inspektion machen. Da werden wir halt weitersuchen und auf bessere Angebote warten, noch läuft ja alles wie geschmiert am Gefährt.
Um noch ein bisschen Historie und Kultur mitzunehmen, fuhren wir ein paar Kilometer zurück nach Herberton. Sehr beworben wird die Altstadt mit den noch vielen gut erhaltenen und restaurierten Gebäuden aus der Pionierzeit. Die Fotos sahen auch super aus.

Die sehr bergige Strecke führte direkt bis zum historischen Teil von Herberton, aber, böse Falle.
Was nirgendwo erwähnt wurde (hatten wir aber befürchtet), diese alten Gebäude stehen hübsch nebeneinander aufgereiht und umzäunt in, wie soll man sagen, so etwas wie einem Museumsdorf. Der Eintritt von fast 30A$ pro Person liess uns wieder einmal erschüttert zurückweichen.
In dem Ort Herberton selbst stehen auch noch alte Gebäude, aber im Nachhinein, diesen Weg hätten wir uns sparen können. Und dann noch nicht einmal einen Cassowary auf dem Weg gesehen!
Dafür gab es eine Picknick Pause am schönen Lake Tinaroo.
Jetzt aber ab in die Tropen, auf nach Cooktown.
Auf dem Weg dorthin, auch wieder recht bergig, gibt es einige sehr schöne Aussichtspunkte.
Kurze Stopps machten wir am Black Mountain, einem grossen Berg aus schwarzen Granitblöcken, sehr imposant im Licht der untergehenden Sonne.
Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten wir Cooktown, und machten uns auf die Suche nach dem Gratis-Campplatz, von dem uns unsere Nachbarn aus Atherton erzählt hatten.
Dort darf man 48 Std. stehen, Cooktown ist nicht sooo gross, das dürfte zeitlich reichen.
Und upps, dort herrschte auch ein Wind der Orkanstärke. Das haute einen schier um, wenn man aus dem Auto stieg, aber dabei war es schön warm, also konnten wir mit dem Wind gut leben.
Allerdings haben wir nachts unser Pop-Top unten gelassen, wir wollten nicht plötzlich "oben ohne"dastehen.
Cooktown ein Städtchen, das uns auf den ersten Blick wieder sehr gut gefiel. Eine schöne Hafenpromenade, herrliche Umgebung, überall Palmen, türkisgrünes Wasser mit Blick auf das Barrier Reef, einfach tropisch schön.

Auf dem Weg zum etwas ausserhalb gelegenen Botanischen Garten wurden wir von Fred angesprochen, ein Einheimischer der sich immer über Besucher freut und gerne mit ihnen plauscht.
Er zeigte uns wo er wohnt und lud uns ein, einfach mal bei ihm vorbeizuschauen. Wollten wir am nächsten Tag auch machen.
Morgens dann die völlig ungewohnte und unangenehme Überraschung: ein Ranger kam und teilte uns mit, wir hätten den Platz zu verlassen!
Auf diesem Platz dürfen nur Fahrzeuge (RV's - Recreational Vehicles ) mit eigener Toilette und Dusche stehen. Es gibt dort direkt gegenüber eine öffentliche Toilette ,beleuchtet,die ganze Nacht offen (für wen sind die eigentlich da ?) und in reger Nutzung besagter Besitzer der RV's! Warum im "Vehicle" auch eine Dusche vorhanden sein muss, erschliesst sich dem interessierten Besucher nicht.Gibt es hier vielleicht ein uns unbekanntes Gesetz das den Besucher verpflichtet, sich täglich zu duschen? Sauber !
Besonders sauer über diesen Umstand waren ein paar Australier die gerade mühevoll ihr grosses Zelt aufgebaut hatten und dann gnädig Zeit bis mittags bekamen (unter dem freundlichen Hinweis, dass die Strafe bei Missachtung 250$ beträgt), um wieder alles abzubauen und zu gehen.
Schade, dann würde sich unser Aufenthalt hier eben recht kurz gestalten. Wir schauten uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten an und fuhren anschließend zu Fred um uns zu verabschieden.
Toll und unerwartet, er bot uns spontan an, einfach in seinem Garten zu übernachten. Er hat Platz genug auf seinem Grundstück, seine Frau ist gerade die Kinder besuchen, da freut er sich über etwas Abwechslung und Unterhaltung. Er bot uns sogar an sein Bad und Dusche zu benutzen. Aber da es in der Stadt nur ein paar Minuten zu Fuss entfernt, sogar Duschen gab, wollten wir seine Gastfreundschaft nicht überstrapazieren. Wir waren ja froh, jetzt völlig entspannt in Cooktown auch ohne eigene Dusche bleiben zu können.

Wir hätten auch gerne mal wieder eine Bibliothek mit WIFI genutzt, das scheint aber in Queensland nicht üblich zu sein. Bisher gab es gar keinen oder nur kostenpflichtigen oder sehr limitierten Internetzugang. Da waren wir bisher ja wirklich verwöhnt worden, auch wenn es nie besonders schnell funktionierte.
Also erstmal noch keinen Kontakt zur Aussenwelt für uns.
Wir blieben noch 2 Nächte in Cooktown, nutzten die Tage für gemeinsame Touren mit Fred (Ersteigung des Mt.Cook und Walk zur Keatings Lagoon) und die Abende für unterhaltsame Geschichten von Gott und der Welt und ums Reisen durch ferne Länder. Ein lustiger kautziger Kerl, der uns viel von seinen wilden Abenteuern aus der Jugendzeit erzählte. In den siebziger Jahren bereiste er in einer Ente !!! (für die nach 1990 Geborenen : Automarke Citroen -Typ: 2 CV) schon viele Länder Afrikas und des nahen Ostens,die Himalaya Regionen, Länder in denen das Reisen heutzutage nicht mehr unbedingt empfohlen wird. Er zeigte uns auch alte Fotos, da konnte man nur sagen, ganz schön abenteuerlustig gewesen, der Gute.
Er wollte uns gerne noch ein bisschen länger beherbergen, aber unser Visum (bis November) sieht vor, wir müssen uns nun langsam in Richtung Süden, zurück nach Sydney aufmachen.
Aber seeeeeehr langsam, mit zur Zeit ungewisser Anzahl von möglichen Umwegen!

Die grüne Pracht der Atherton Tablelands, das schaut doch gut aus

Die grüne Pracht der Atherton Tablelands, das schaut doch gut aus

Kleiner Abstecher an den Millstream Wasserfall, sehr breit und trotz noch herrschender Trockenzeit gut gefüllt

Kleiner Abstecher an den Millstream Wasserfall, sehr breit und trotz noch herrschender Trockenzeit gut gefüllt

Die Touristeninfo von Ravenshoe ist gleichzeitig ein kleines feines Museum

Die Touristeninfo von Ravenshoe ist gleichzeitig ein kleines feines Museum

Ein nicht ganz so üppiger aber schöner Wasserfall im Hypipanee Nationalpark.
Wooooooooo sind diese ...... Vögel ??????

Ein nicht ganz so üppiger aber schöner Wasserfall im Hypipanee Nationalpark.
Wooooooooo sind diese ...... Vögel ??????

Ein  "unendlich" tiefer Kratersee vulkanischen Ursprungs.

Ein "unendlich" tiefer Kratersee vulkanischen Ursprungs.

Nur dich haben wir noch nicht gesehen! Ausser als Kunststofffigur und auf Verkehrszeichen

Nur dich haben wir noch nicht gesehen! Ausser als Kunststofffigur und auf Verkehrszeichen

Vom Aussichtshügel in Atherton hat man einen herrlichen Rundumblick

Vom Aussichtshügel in Atherton hat man einen herrlichen Rundumblick

Tja, Herberton war ein idyllisches ruhiges Städtchen, aber nicht so historisch wie erwartet

Tja, Herberton war ein idyllisches ruhiges Städtchen, aber nicht so historisch wie erwartet

Der riesige Lake Tinaroo

Der riesige Lake Tinaroo

Auf dem bergigen Weg nach Cooktown gibt es immer wieder Haltebuchten mit wunderbarer Aussicht ( hier Bob's Lookout)

Auf dem bergigen Weg nach Cooktown gibt es immer wieder Haltebuchten mit wunderbarer Aussicht ( hier Bob's Lookout)

Etwas abseits von der Strasse liegt das Lions Den Hotel, einer der ältesten Pubs in Queensland

Etwas abseits von der Strasse liegt das Lions Den Hotel, einer der ältesten Pubs in Queensland

Das Ergebnis wenn sich Kuh und Auto treffen, liegt danach am Strassenrand. Das kommt häufig vor, aber die laufen auch viel zu oft auf dem Highway herum

Das Ergebnis wenn sich Kuh und Auto treffen, liegt danach am Strassenrand. Das kommt häufig vor, aber die laufen auch viel zu oft auf dem Highway herum

Jetzt aber Cooktown mit dem schönen Naturhafen

Jetzt aber Cooktown mit dem schönen Naturhafen

Vom alten Leuchtturm....

Vom alten Leuchtturm....

....hat man einen unglaublichen Blick auf den Endevour River und seiner Mündung ins Meer

....hat man einen unglaublichen Blick auf den Endevour River und seiner Mündung ins Meer

Alte Gebäude säumen die Hauptstrasse von Cooktown

Alte Gebäude säumen die Hauptstrasse von Cooktown

Mitten im Grünen, auf der Veranda des Captain Cook Museums

Mitten im Grünen, auf der Veranda des Captain Cook Museums

Nun wieder in der Natur, auf dem Weg zur Finch Bay

Nun wieder in der Natur, auf dem Weg zur Finch Bay

Erst ein Überblick von oben,

Erst ein Überblick von oben,

und der Strand ist wirklich so toll wie er von weitem aussah

und der Strand ist wirklich so toll wie er von weitem aussah

Leider gibt es auch hier Sandfliegen. Aber die Erfahrung lehrt, wehret den Anfängen. So liess sich die Anzahl der Stiche im überschaubaren Rahmen halten.Also volle Kanone aus der Spraydose auf die Haut. Aussis Allzweckwaffe
gegen jegliches lästige Viech - Bushman!

Leider gibt es auch hier Sandfliegen. Aber die Erfahrung lehrt, wehret den Anfängen. So liess sich die Anzahl der Stiche im überschaubaren Rahmen halten.Also volle Kanone aus der Spraydose auf die Haut. Aussis Allzweckwaffe
gegen jegliches lästige Viech - Bushman!

Und weiter gehts zur benachbarten Cherry Tree Bay

Und weiter gehts zur benachbarten Cherry Tree Bay

Zurück in die Vergangenheit führen die spannenden Lebensgeschichten auf den Grabsteinen des alten Pionierfriedhofes

Zurück in die Vergangenheit führen die spannenden Lebensgeschichten auf den Grabsteinen des alten Pionierfriedhofes

Ein stärkendes Frühstück im Palmengefüllten Garten von Fred....

Ein stärkendes Frühstück im Palmengefüllten Garten von Fred....

....dann ein Abstecher zur Keatings Lagoon mit den unzähligen Vogelarten (hier eine Versammlung von Magpie Gooses)

....dann ein Abstecher zur Keatings Lagoon mit den unzähligen Vogelarten (hier eine Versammlung von Magpie Gooses)

Krönender Abschluß, zu dritt, mit unseren neuen Freund Fred, ging es auf den Mount Cook

Krönender Abschluß, zu dritt, mit unseren neuen Freund Fred, ging es auf den Mount Cook

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.