Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Elsey Nationalpark 05.06.2014
1 -2 -3 im Sauseschritt.....schon waren wir im Elsey Nationalpark und gespannt auf die warmen heilenden Thermalquellen. Im kalten Süden Australiens hätten wir uns so eine warme Quelle gewünscht. Da hatten wir ja meistens noch nicht einmal eine warme Dusche, naja, vorbei, jetzt brauchen wir sie auch nicht mehr. Ist jetzt draussen warm genug!
Der Jalmurark Campplatz, ein grosser, verwinkelter Platz im Wald, wo eigentlich jeder einen recht abgeschotteten Platz für sich findet. Kein Wunder, dass wir Judy und John in der Dunkelheit nicht auf Anhieb fanden.. Lagerfeuer brannten überall, und im Dunkeln, nur mit Taschenlampe, sehen alle Autos und Zelte irgendwie gleich aus. Die Angestellte des Platzes, an deren Feuer wir schließlich landeten, führte uns zu den beiden. Auf dem Weg durch den dunklen Wald erklärte sie uns genau den Rückweg, damit wir uns nicht verlaufen. Stolz erzählte sie, wie oft sich Leute im Dunkeln schon verlaufen hatten. Sie hörte nachts die lauten Rufe und konnte schon so manchen, leicht panischen, hyperventilierenden Camper retten und wieder an seinen Platz zurückbringen.
Nachts hatten wir mittlerweile ja schon manches tierische gesehen und gehört, aber hier wurde alles übertroffen von Eseln. Es gibt hier Wildesel und wer das noch nicht gehört hat, kann sich nicht vorstellen, was die für einen Krach machen. Wir hörten fast die ganze Nacht die Esel schreien, und so wie sich das anhörte, möchte man denen absolut nicht begegnen.
Am Morgen war alles wieder ruhig und wir machten uns auf den Weg zum Mataranka Wasserfall.
Irgendwie haben wir getrödelt, sind jedenfalls viel später als geplant losgelaufen. Das war im Nachhinein genau richtig, denn alle Touris strömen so früh wie möglich dorthin. Als wir uns auf den Weg machten, kamen die anderen schon zurück.
Fazit, wir waren ganz allein an dem kleinen stufigen Wasserfall mit seinen vielen Pools. So machte das Spass, exklusives Abkühlen im Privatpool.
Auf dem Rückweg haben wir sogar noch eines der seltenen Süsswasserkrokodile gesehen, leider war es zu schnell im Wasser. Keine Gelegenheit für uns ein Bild zu machen, die sind einfach sehr scheu.
Nach einer weiteren Nacht mit lautem Eselsgebrüll fuhren wir am nächsten Tag zu den Bitter Springs. Ein wunderschöner Thermalpool, glasklares warmes Wasser, in natürlichem Becken.
Erstaunt hörten wir, dass jemand unsere Namen rief. Es war ein aus Prag stammendes Ehepaar welches schon lange in Australien lebte und das wir in Alice Springs kennengelernt hatten. Wir freuten uns über das unerwartete Wiedersehen und nach einem kurzen Plausch und Verabschiedung, waren wir sicher, wir treffen uns bestimmt wieder.
Es gibt hierzulande ja nicht viele grosse Strassen oder Highways. Grob gesagt, man kann entlang der Küstenlinie rund um Australien fahren und dann gibt es noch eine Nord-Süd Verbindung und eine Ost-West Verbindung. Wer also in eine bestimmte Richtung fährt, trifft immer wieder die Leute, die auch in diese Richtung fahren. Es gibt keine Möglichkeit von den grossen Überlandstrassen abzuzweigen, es sei denn man hat einen Geländewagen und legt Wert auf Schotter und Sandpisten. Selbst wenn man einmal eine kleinere Strasse abzweigt, irgendwann geht es nicht mehr weiter und man muss zurück zum Highway fahren. Dabei handelt es sich meistens um mehrere hundert Kilometer, Entfernungen sind hier wirklich Entfernungen.
Jedenfalls hatten wir unter der Woche Glück in Mataranka, die Tankstelle, der Supermarkt, alles war geöffnet. Aber ausser einer Post und einem Museum (geschlossen) gibt es hier nicht viel.
Lokale Berühmtheit hat die Gegend durch den Roman "We of the Never Never". Die wahre Geschichte einer Siedlerin des 19.Jhd., wurde auch verfilmt und in Mataranka gibt es einen kleinen Park wo Figuren der im Buch beschriebenen Personen aufgestellt sind.
Judy hatte dieses Buch gerade gelesen und es anschließend netterweise mir geschenkt. Es ist noch einmal ein ganz anderes Gefühl, sich in Gegenden zu bewegen, über die man gerade gelesen hat und die man mit einer gewissen Geschichte verbindet.
Deshalb konnten wir, besser gesagt ich, uns den "Themenpark" nicht entgehen lassen.
Doch zurück zur Gegenwart, nach soviel schöner Natur und unzähligen Wasserfällen folgte nun wieder eine grössere Stadt, Katherine.
Dort konnten wir tanken und einkaufen, gratis Internetzugänge waren nicht vorhanden. Dann halt nicht, weiter direkt in den Nationalpark Nitmiluk (Katherine Nationalpark).
Dort liefen wir einen Rundweg ,der entlang der Gorge zu einem Lookout führte und dann ein Stück durchs Hinterland über das Besucherzentrum zurück. Unser Tatendrang war damit für diesen Tag rein lauftechnisch voll ausgeschöpft, es war uns ausnahmsweise einfach zu warm (39 Grad, das haben wir aber erst später erfahren).
Wir hatten während der letzten Tage schon soviele schöne Wasserfälle und Quellen gehabt, da fuhren wir grosszügig weiter zum Edith Falls Camp.
Böse Überraschung, das erste Mal, das wir ankamen und ein Schild "keine freien Plätze mehr" aufgestellt war.
Nach kurzer Überlegung, es wurde dunkel, bleiben wir halt auf dem Parkplatz stehen. Aber Glück gehabt, es kam eine Frau zu uns und bot uns an, mit ihr ihren Platz zu teilen. Ihr Auto war gerade in der Werkstatt und sie schlief in einem Zelt auf der Wiese, hatte also ihren Autoplatz frei.
Das nahmen wir doch gerne an. Am nächsten Tag konnten wir auf einen frei gewordenen Platz umziehen und uns mit neuem Elan den Sehenwürdigkeiten dieser Gegend widmen.
Ein Abschnitt des "Botanic Walk" im Elsey NP. Hier findet man viele Erklärungstafeln zu den verschiedenen Pflanzen und Bäumen
Ein historischer Teil des Parks, hier versuchte man seinerzeit Schafe zu züchten (hat aus verschiedenen Gründen nicht geklappt). Man kann die Überreste der Gatter noch besichtigen. Wow!!!!
Keine Halteseile die über den Fluss gespannt wurden, sondern Spinnweben.
Theoretisch könnte man sich sicher daran festhalten, müssen wir aber nicht haben.
Ein wilder Baumwollstrauch lädt zu Spässchen ein. Ist schon ulkig, wenn man richtige Wattebällchen einfach so vom Baum zupfen kann.
....bilden kleine Lagunen mit glasklarem Wasser. Mittags sind die meisten Besucher schon wieder verschwunden, Glück für uns.
In den Thermalquellen von Bitter Springs. Nicht nur glasklar, sondern auch badewannenwarm. Ideal zum Schnorcheln,Schwimmen und einfach relaxen
Ungewohnt und beunruhigend für uns, Rauchentwicklung am Strassenrand, mit dazugehörendem Feuer. Sind hier die üblichen kontrolliert gelegten Brände um trockenes Unterholz zu beseitigen, kein Grund zur Panik
Jedesmal wenn man von einem der gigantischen und rasend schnellen Road Trains überholt wird, ist man froh, wenn die vorbei sind und sie einem nicht mehr im Nacken sitzen
Ortsschild von Mataranka. Es heisst Never Never, weil : wer einmal hier war, den lässt es niemals niemals wieder los.
In Mataranka, ein Ansichtsexemplar der riesigen Termitenhügel die in dieser Gegend überall zu sehen sind
Für Fans: Die Personen die in der Geschichte "We of the Never Never" lebten.
Die kleine schwarze Prinzessin mit ihrem Hund, der einheimische Cowboy und die Autorin mit ihrem Ehemann
Um noch einen draufzusetzen, die Filmkulisse des Hauses in dem die Autorin mit ihrem Mann lebte. Schon recht spartanisch das Leben seinerzeit....
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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