Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Von Melbourne nach Wannon Falls 14.04.2014
Die grosse Stadt Melbourne lag hinter uns, wir fuhren die Great Ocean Road, immer der Küste folgend, entlang.
Weiter geht's auf der schriftlichen Überholspur: Durchreise durch Geelong, eine recht grosse Industriestadt.
Kurzer Aufenthalt in Torquay, prinzipiell ein schöner Ort am Meer, leider überall "wildes" Campen eindeutig verboten.
Anglesea, hier besuchten wir, um weitere Informationen zu erhalten, die Touristeninformation. Sehr nett, sehr bemüht, der freundliche Angestellte liess uns gar nicht mehr weg. Wir hofften immer, dass endlich weitere Besucher kommen würden und damit andere Opfer für den Angestellten, die kamen aber nicht. Der Besuch kostete uns locker 2 Stunden, dafür waren wir am Ende besser über alles informiert als wir wollten.
Über diverse Aussichtspunkte entlang der unbeschreiblich abwechslungsreichen Küstenstrasse ging es weiter bis Apollo Bay.
Auch hier war Übernachten im Auto " offiziell verboten"(inzwischen Standard), aber es war schon dunkel, deshalb wurde der Hinweis von uns höflich ignoriert. Eine kleine Seitenstrasse direkt vor dem örtlichen Youth Hostel ,schräg gegenüber der Polizeistation, erschien uns unverdächtig. Wie bisher, gab es zum Glück keine Probleme, nur der Hostelbetreiber schaute beim morgendlichen Mülltonnen an die Strasse schieben etwas irritiert (warum eigentlich ??? wir sind sogar noch Mitglieder).
Nach einer verregneten Nacht folgte ein regenreicher Tag. Das wurde wieder ein "Arbeitstag" am Netbook. Zwischendurch waren wir in einer kleinen Autowerkstatt weil bei unserem Auto der Keilriemen locker war. Ohne Werkzeug war leider keine Reparatur in Eigenregie möglich. Aber in der Werkstatt waren sie sehr nett, wir brauchten nicht lange warten und abgerechnet wurde über unsere NRMA Mitgliedschaft. Das lief doch gut, so macht Werkstatt-Besuch Spass!
Am nächsten regenfreien Tag war Marathon-Besichtigungstour angesagt : Maits Rest (ein schöner kleiner Regenwald, bekannt für eine nur hier vorkommende schwarze Schneckenart), Cape Otway (dort hängen garantiert Koalas in den Bäumen rum, stimmte ! ), Wreck Beach ( alte Anker von untergegangenen Schiffen des 19. Jhd. sind dort noch am Strand zu sehen ), Twelve Apostels ( die berühmten Felsen im Meer die jeder vom Sehen her kennt) und der erste Teil (es wurde bereits Dunkel) von "The Arch" . Das war ein wirklich langer Tag, aber am nächsten Tag ging der Marathon weiter.
Ein Tag verschiedener Aussichtspunkte entlang der Küste:The Arch, London Bridge, The Grotto, Loch Ard Friedhof. Die Gegend dort lebt von der "romantischen" Tragödie des Unterganges der Loch Ard. Ein Segelschiff, dass dort unterging ( wie viele andere auch in der Gegend) und es gab nur 2 Überlebende,,ein Matrose und eine junge Frau . Die Touristeninformation in dem kleinen Ort Port Campbell ist wie ein Museum, total auf diese Geschichte eingestellt. Sehr sehenswert und die Fundstücke sind liebevoll in Vitrinen angeordnet.
Eine unerwartete "Abwechslung" vor unserer Besichtigungs-Tour: auf der öffentlichen Toilette fand ich ein Iphone!
Das hat dort jemand vergessen, ganz schön ärgerlich. Ich habe erst einmal geschaut ob jemand suchend herumläuft - nichts zu sehen:
Im Auto das Iphone angemacht, es erschienen chinesische Schriftzeichen. Auf den Fotos die gemacht wurden waren Asiaten zu sehen, ansonsten hatte man die gleichen Sehenswürdigkeiten wie wir besucht.
Da wir absolut nichts lesen konnten, hatten wir keine Chance anzurufen. Draussen sahen wir ausnahmsweise auch keinerlei Asiaten herumlaufen, also keine Möglichkeit einen Dolmetscher oder die Besitzer zu finden.
Wir warteten noch eine Weile an der Toilette, dann beschlossen wir unsere Tages-Besichtigungstour zu starten.
Während der Fahrt geschah das Erhoffte: das Telefon klingelte!
Ein zum Glück englisch sprechender Chinese meldete sich und war offensichtlich überrascht, dass jemand antwortete. Wir sagten ihm, wir würden zurück zum Fundort fahren ( waren erst ein paar km entfernt) und das Iphone dorthin bringen.
Als wir an der verabredeten Stelle ankamen, warteten dort schon zwei chinesische Pärchen. Die Freude über die Rückgabe oder besser gesagt das Wiedererscheinen des kostbaren Stückes, sie konnten es kaum fassen.
Wir haben uns mindestens genauso gefreut, denn guten Gewissens hätten wir das Teil nicht behalten können und wollen, ausserdem tat uns der Besitzer wegen des Verlustes auch leid.
Aber so gab es ein Happy End, wir trafen uns noch einige Male und wir haben jetzt eine Einladung zu einem grossen Essen in Peking! Hoffentlich können wir das irgendwann einlösen, per e-mail sind wir zumindest noch in Kontakt und wir lassen uns nicht abschütteln.
Da das Wetter mitspielte, fuhren wir abends noch einmal an einen Aussichtspunkt in der Nähe der London Bridge, denn da kommen bei Einbruch der Dunkelheit auch Zwergpinguine an Land!
Wir sahen sie zwar nur von Weitem, es waren auch nicht viele, dafür aber ohne Eintritt zahlen zu müssen und ganz exklusiv nur wir beide als Zuschauer. Geht also doch als Naturschauspiel!
Nach einer verregneten Nacht (langsam wird es langweilig) sind wir am sonnigen Morgen noch einmal zu den 12 Aposteln gefahren um diese imposanten Felsen bei strahlendem Sonnenschein zu bewundern.
Danach ging es weiter über Petersborough ( die einzige Tankstelle hatte kein Benzin mehr, wir zum Glück noch ausreichend) bis Warrnambool.
Sehr schöne Stadt, einmalige Grillanlagen, die sahen aus wie grosse Küchen und waren super gepflegt und sauber. Hier wären wir gerne ein paar Tage geblieben, um auch die schönen Parkanlagen zu geniessen, aber es hat nachts extrem gestürmt, geregnet und war kalt, so dass wir lieber die Flucht ergriffen haben.
Während der morgendlichen Regenpause sind wir noch die Hafenpromenade entlang gelaufen, mit Blick auf Middle Island. Dort leben auch ein paar Zwergpinguine und zu deren Schutz vor Raubtieren hat man auf der Insel italienische Hirtenhunde (Maremma dogs) eingesetzt. Die wohnen dort und passen auf die Pinguine auf!
Über Port Fairy (sehr hübsche, irgendwie typische Kleinstadt mit schönem alten Leuchtturm) ging es weiter bis zu unserem Übernachtungsplatz Wannon Falls. Ein offizieller Gratis-Campingplatz.
Wir hatten den ganzen Tag warmes, sonniges Wetter, das tat zur Abwechslung einmal gut. Abends wurde es wieder kalt, aber auf dem Campingplatz loderten schon einige grosse Lagerfeuer.
Als wir an das Feuer eingeladen wurden, freuten wir uns nicht nur über die nette Gesellschaft, sondern besonders über die wohltuende Wärme.
Ein weiterer schöner Aussichtspunkt auf unserer Route, ein wenig Sonnenschein hätten wir nicht abgelehnt
....und berühmt für seine schwarzen Schnecken, die es nur dort gibt. War gar nicht so leicht zu finden, dieses Prachtstück
In Cape Otway hängen sie tatsächlich massenhaft in den Bäumen herum: eine Variation von Koala Bären
Wreck Bay, hier liegen noch einige Anker von versunkenen Segelschiffen des 19.Jhd. am Strand (einer fehlt jetzt! pssst!!)
Die Felsenlöcher sind mit glasklarem Wasser gefüllt, es sieht aus als wären sie mit Glasplatten bedeckt
Die stürmische aufgepeitschte See rund um die 12 Apostel und Umgebung
Die London Bridge. Durch Wind und Wetter ist der mittlere Teil schon weggebochen. Früher konnte man vom Land aus bis zum Ende der Felsenbrücke laufen
Die "Profi-Grillküchen" in Warrnambool. Die hätten wir gerne ausprobiert, aber das Wetter schlug uns ein Schnippchen, Selbst die Überdachung schützte nicht vor den Regenmassen
Blick auf Middle Island (Betreten verboten). Die kleine Insel wo die Zwergpinguine ihre privaten Bodyguards in Form von Hirtenhunden haben
Ein kalter Abend auf dem Campingplatz von Wannon Falls. Zum Glück loderte schon das grosse Feuer, da setzten wir uns gerne dazu, dieses Mal nicht nur, weil es wieder einmal eine extrem nette Runde war
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland