Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Luang Prabang 07.03.2015
Unsere Weiterfahrt nach Luang Prabang startete klischeehaft laotisch (= chaotisch?).
Wir hatten wieder den Transport vom Hotel aus gebucht, da die Abfahrt direkt vom örtlichen Busbahnhof kein Einsparpotenzial bot.
Um 10 Uhr sollte der Bus abfahren, um 10.30 Uhr sassen wir noch im Hotel und warteten auf das TukTuk das uns zum Bus bringen sollte. Unsere kurze Nachfrage wurde nur mit einem netten Lächeln und „no problem“ und „Laos time“ beantwortet.
Wir wurden tatsächlich abgeholt, zum Bus gebracht und pünktlich kurz nach 11Uhr fuhren wir los.
Uns erwartete eine landschaftlich sehr schöne, aber anstrengende, fast 8 stündige Serpentinenfahrt durch die Berge. Danach konnte man verstehen, warum überall an den Sitzen kleine Plastikbeutel hingen!
Ankunft abends in Luang Prabang mit der üblichen Belagerung durch TukTuk Fahrer. Das Angebot für umgerechnet ca. 5 Euro/Pers. in einem völlig überfüllten TukTuk die nur 3km in die Stadt zu fahren, lehnten wir dankend ab.
Kaum waren wir ein paar Meter die Landstrasse Richtung Stadt gelaufen, hielt ein junger Mann mit seinem TukTuk und bot uns die Fahrt für 1Euro/Pers. an. Bei diesem Preis siegte die Bequemlichkeit und wir stiegen in das wackelige Gefährt.
Im Zentrum von Luang Prabang angekommen begann jetzt erst einmal wieder die lästige Suche nach einer Unterkunft. Unser erster Eindruck : ganz schön teuer hier!
Luang Prabang als schönste Stadt von Laos beschrieben, UNESCO Weltkulturerbe, französische Bauten der Kolonialzeit, unzählige Tempel – das lässt man sich halt bezahlen.
Nachdem wir zunächst die erste Nacht etwas teurer wohnten, gelang es uns für den nächsten Tag eine Unterkunft für 10 Euro / Nacht inklusive freiem Kaffe und Obst satt zu finden. Auch hier wieder, wie schon vorher, die Unterkünfte bieten für die niedrigen Preise sehr grosse, saubere Zimmer, meistens sogar noch mit Fernseher.
Am nächsten Tag starteten wir nach unserem Umzug die Besichtigungstour durch die Stadt. Ein Besuch in der Touristen-Information war nicht besonders erfolgreich. Die Angestellten dort sprachen kaum englisch, und jede Frage zu Sehenswürdigkeiten im Umland beantworteten sie geschickt mit einem breiten Lächeln und „Yes ,Yes,....Yeeesss“ . Da blieben als Informationsquelle nur die paar Flyer die wir in der Touristen-Information in Vientane (die waren dort sehr gut) bekommen hatten, und das Internet natürlich.
Erstes Ziel und nicht zu verfehlen, der ehemalige Königspalast mit dem heutigen Nationalmuseum.
Eintritt 3 Euro/Pers., das fanden wir schon recht heftig und rutschten wirklich so gut wie aus Versehen mit einer deutschen Reisegruppe auf das Gelände.
Sehr schöne Gebäude, uns reichte es allerdings, alles von aussen zu betrachten.Fotografieren war innerhalb der Gebäude sowieso untersagt.
Nachmittags sind wir dann auf den Mount Phou Si hochgelaufen, ein Berg auf dessen Spitze eine goldene Stupa steht und auf dem Weg dorthin sind diverse heilige Stätten mit Buddhastatuen,kleinen Tempeln und Buddhas Fussabdruck zu bewundern . Man hat von dort einen herrlichen Blick auf die Stadt und das Umland, in diesem Fall gönnten wir uns die 2Euro/Pers. Eintritt.
Auf halber Höhe trafen wie auf ein paar Novizen (Mönche in der „Ausbildung“), die sich über uns Besucher freuten und sich gerne mit uns unterhielten. Sie bekamen dadurch Gelegenheit, ihre in der Klosterschule erworbenen Englischkenntnisse anzuwenden und wir erfuhren in dem langen Gespräch sehr viel Interessantes über das Leben als Mönch in einem buddhistischen Kloster. Die Zeit im Kloster ist besonders für die Söhne der armen Landbevölkerung eine Chance, um eine bessere Schulbildung zu erhalten und die Familien von einem oder mehreren Essern über diesen Zeitraum zu entlasten. Nach der normalen Grundschule ist das Schulleben für die meisten Kinder nämlich beendet.
Allein diese nette Unterhaltung war den Besuch des Berges schon wert.
Wieder unten in der Stadt war es dann auch schon Zeit für das Abendessen. Es gibt einen riesigen Nachtmarkt mit den üblichen Souvenirs und einen grossen Essensmarkt. Dort kann man sozusagen „Buffet“ essen. Es sind unzählige verschiedene Gerichte aufgebaut, man bezahlt ca. 1,5 Euro und kann sich einmalig nehmen was und soviel man will. Einzige Hürde, die Teller sind ziemlich klein, aber man kann ja (sieht zwar nicht so schön aus) in die Höhe stapeln. Eine feine Sache und es ist für jeden etwas dabei.
Am nächsten Morgen klingelte für uns früh der Wecker, um 5.30 Uhr wollten wir uns (wie fast alle Touristen) natürlich nicht die Almosen-Gabe an die Mönche entgehen lassen.
Die Einwohner der Stadt sitzen dabei am Strassenrand und geben den vorbeilaufenden Mönchen zu essen und auch Geld. Es ist ein altes und für die Gläubigen ein wichtiges und heiliges Ritual.
Überall in der Stadt stehen Hinweis-Tafeln wie man sich verhalten sollte, um dieses nicht zu stören. Diese Hinweise interessieren allerdings kaum die Kamera-bewaffnete Touristenschar. Es wird geblitzt und „voll draufgehalten“, von respektvollem Abstand und Zoom-Funktion hat scheinbar noch niemand gehört.
In der Touristen-Information zeigte man uns auf dem Stadtplan (das wussten sie), wo man sich hinstellen kann um einen guten Blick auf das Geschehen zu haben.
Wir also noch bei Dunkelheit zur besagten Strasse gelaufen. Dort huschten natürlich schon Dutzende anderer Touristen herum.Was wir jetzt etwas befremdlich fanden, die waren alle nicht nur mit Kameras, sondern auch mit Reis gefüllten Körbchen bewaffnet. Gut, diese mit Klebreis gefüllten Körbchen (gehören zu jedem normalen Essen) werden einem in dieser Gegend zu völlig überhöhten Preisen dauernd von fliegenden Händlern unter die Nase gehalten.
Ist jetzt vielleicht nicht nett, aber uns erinnerte das Ganze an einen Streichelzoo, wo man die Futtertütchen für die Tiere kauft.
Wir trauten unseren Augen nicht, am Strassenrand sassen nur Touristen ,nicht ein einziger Einheimischer war zu sehen.So begann dieses merkwürdige Schauspiel mit den Touristen, die den Mönchen etwas Reis zustecken!
Das hatten wir uns anders vorgestellt und als alles vorbei war, gingen wir etwas enttäuscht davon. Wenn schon wach, wollten wir uns gleich auf dem Morgenmarkt etwas zum Frühstück organisieren.
Auf dem Weg dahin, unglaublich, sassen die ganzen Einheimischen mit ihren reisgefüllten Schalen, hübsch gekleidet und warteten auf die Mönche.
Und jetzt wurde es schön und ergreifend. Die Leute beteten und füllten den vorbeigehenden Mönchen die Essensgefässe. Am Ende beteten alle zusammen, die Gläubigen wurden gesegnet und abschließend gossen die Leute als Reinigungsritual Wasser auf die Strasse.
Schön, das es das doch noch so gibt!
Viele Tempel später ,es gibt auch sehr viele nicht so berühmte und trotzdem oder gerade deswegen sehr schöne (ohne Eintritt,Touristengruppenfrei), war unser Aufenthalt in Luang Prabang beendet.
Jetzt wollten wir Elefanten sehen, weiter geht es dafür in den Elefanten-Staat Sayaboury.
Auf der Fahrt nach Luang Prabang kommen wir durch viele kleine Orte die nur aus ein paar Holzhütten bestehen und einige grössere Orte mit regelrechten "Einkaufsstrassen"
Es gab sogar Pausen während der Fahrt, oben die öffentlichen Toiletten (die üblichen Hock-Toiletten im Boden ohne Papier und ohne Spülung, dafür mit Eintrittsgeld!) und während der Pause kühlen die Fahrer den heissgelaufenen Motor mit Wasser aus dem Schlauch
Fahrtpause an einem Strassenlokal, der Gastraum mit den Tischen ist auch gleichzeitig das Wohn-und Schlafzimmer der Besitzer
Eine typische Strasse in Luang Prabang mit Gebäuden aus der französischen Kolonialzeit. Auch hier geht es sehr beschaulich zu und es herrscht erstaunlich wenig Verkehr.
Buffet-Essen auf dem Nachtmarkt. Einmalig kann man sich soviel auf den Teller häufen wie man balancieren kann. Fleisch kostet extra, braucht man aber bei der Auswahl gar nicht
Nach den vielen, vielen, wirklich sehr vielen Tempeln erst einmal ein Päuschen bevor die Reise weitergeht
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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