Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
19.-24.4.13 Bitte ohne Zucker
Unser erstes Frühstück außerhalb eines Hotels in Georgetown : natürlich indisch.
Uns wundert immer wieder, wie "relativ teuer" ein Frühstück bestehend nur aus Toastbrot,Butter , Marmelade und Kaffee in Asien ist, wo alles was Essen betrifft sehr preisgünstig ist. Wahrscheinlich zahlt man hier das exotische Flair eines solchen Menüs.
Indisch gab es nun verschiedene Fladenbrote ( Roti, Nan, usw.), dazu bestellten wir Kaffee. Zu dem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, dass Kaffee mit fetter, dicker (da steht der Löffel drin), süsser Kondensmilch und dazu noch extra , gefühlt, einige Löffel, Zucker serviert wird.
Süsser Kaffee ist so gar nicht mein Ding!
Aber Augen zu und runter damit. An Unterzuckerung würden wir in nächster Zeit zumindest nicht leiden.
Nach dem für uns etwas ungewohnten indischen Frühstück fanden wir in den nächsten Tagen zwei chinesische Lokale wo man sehr gut frühstücken konnte, natürlich Toastbrot, Eier und süssen Kaffee in allen Variationen.
Aber das kam unseren Gewohnheiten noch am nächsten und Preis- Leistung stimmte. Hier lernten wir den berühmten Penang White Coffee kennen, s. im nächsten Kapitel.
Nächster wichtiger Punkt des Tages, Wäsche waschen lassen. In Thailand hatten wir ja nicht so gute Erfahrungen gemacht und seitdem auf Handwäsche umgestellt, mal schauen, wie es hier läuft. Frische Wäsche, evtl. sogar einmal mit frischem Duft, wäre zur Abwechslung auch mal schön.
Nach erfolgter Abgabe der Wäsche, auf zum Komtar, einem grossen Einkaufskomplex mit einem Hochhaus von dessen Aussichtsplattform man einen Rundblick über die ganze Stadt hat.
Georgetown ist nach Kuala Lumpur die zweitgrößte Stadt Malaysias, aber selbst außerhalb der Altstadt in den Außenbezirken hatten wir das Gefühl eher in einer gemütlichen Kleinstadt zu sein. Auch hier eine völlig entspannte Atmosphäre, Hektik und Stress scheinen hier unbekannt zu sein.
Von oben betrachtet, gab es eine Menge zu sehen in dieser Stadt.
Unsere geplanten 2-3 Tage würden bei Weitem nicht ausreichen. Wieder unterschätzt das Ganze!
Daraufhin erst einmal was essen, das "Natioalgericht" Nasi Lemak. In Kokosmilch gekochter Reis, der mit unterschiedlichen Sossen und veschiedenem Fleisch oder Fisch als in Bananenblätter gewickeltes Päckchen schon fertig auf den Tischen steht. Man nimmt sich ein oder mehrere Päckchen der gewünschten Zusammensetzung und bezahlt dann nach dem Essen. Dieses Gericht wird als Frühstück, Mittag- oder Abendessen oder einfach so gegessen. Ganz wichtig : obenauf liegt ein Ei!
Nicht nur ohne Zucker, auch ohne Eier geht hier nichts!Spätestens jetzt sollten Diabetiker und cholesteringefährdete Leser Ihren Arzt konsultieren.
Natürlich haben wir nicht nur gegessen, sondern haben uns auch Informationsmaterial besorgt,um zu wissen was alles zu sehen ist.
Und das war viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel!
In der Stadt gibt es eine Unzahl Tempel aller Art. Buddhistische, taoistische,konfuzianisch, Hindutempel, dazu kommen Kirchen und Moscheen. Daran lässt sich auch erkennen, dass hier die verschiedenen Religionen gut zusammen leben können. An diesen ersten Tagen hatten wir einmal mehr einige Tempel auf unserem Programm. Ich werde mich hüten, die jetzt alle einzeln zu benennen.
Bezeichnenderweise gibt es hier die" Strasse der Harmonie", in dieser Strasse stehen die Bauwerke der grossen Weltreligionen friedlich beieinander.
Wir hatten auch das Gefühl, hier kommen alle Leute verschiedener Nationen gut miteinander aus, gelebtes unkompliziert funktionierendes Multikulti eben.
Nachdem der Kulturhunger gestillt war, für einen Tag ab ins Grüne.
Der Penang Hill bot sich mit schönen Wanderwegen und einer schönen Aussicht an.
Die Wanderungen mussten wir stark reduzieren ( Mückenspray vergessen) um nicht ein Opfer der in Ihrer Anzahl weit überlegenen Moskitos (ca.1000:1)zu werden.
In der Stadt waren Mücken kein Thema, dafür hier umso mehr. Kaum blieb man irgendwo stehen, sassen schon mehrere dieser Plagegeister auf einem und liessen sich in aller Ruhe das ausländische Mahl schmecken.
Das war so nervig, dass wir noch nicht einmal in Ruhe unsere ersten malayischen Affen beobachten konnten. Dafür hatten die sicher ihren Spass dabei uns zu beobachten beim aussichtslosen Mückenkampf ( sah aber aus wie Anti - Mückentanz ).
Abwechslung muss sein, der nächste Tag wurde wieder Kulturtag.
Nachdem wir so gegen 6-6.30 Uhr vom Ruf des Muezzins geweckt wurden, (schräg gegenüber war eine Moschee, die lauten Rufe über Lautsprecher, soll ja auch keiner verpassen), neuer Tag, neuer Tempel: Kek Lok Si, es soll der grösste buddhistische Tempelkomplex Südostasiens sein mit einer Pagode der 1000 Buddhas.
Nach einer kurzen Busfahrt angekommen, tatsächlich, der Tempelkomplex ist wirklich sehr gross und imponierend.
Was uns immer irritiert, auch hier galt es sich durch eine Gasse von Souvenirläden der schrecklichen Art zu kämpfen.
Die Treppe zum Tempel war kaum zu sehen, weil sie völlig von Läden umbaut war. Auch im Tempel selbst Läden.
Die perfekte Verbindung von Spiritualität und Geschäft!
Trotzdem ein schöner Tempel, der Weg hatte sich gelohnt.
Auf dem Rückweg hatten wir noch eine merkwürdige Begegnung. Wie schon so oft wurden wir angesprochen, von einer Frau auf einem Moped. Das übliche Gespräch, woher, wohin usw.
Dann wollte sie uns was zeigen, zückte eine 1 Ringit Note und erzählte Geschichten aus ihrem Leben. Sie fing an den Ringitschein zu falten, redete immer weiter und wir sperrten mittlerweile Augen und Ohren auf , weil wir erwarteten während dieses Ablenkungmanövers evtl. beklaut zu werden.
Man weiss ja, das schafft auch der Zauberer bei seinem Publikum!
Letztendlich faltete sie aus dem Schein in bester Papierfaltkunst ein Herz,schenkte es uns mit dem Hinweis das 1 Ringit keinen materiellen Wert hat (stimmt) und das man von Herzen weitergeben soll, weil alles kommt in gleicher Weise zurück zu einem oder so was Ähnliches (Ohhhmmmm).
Schräge Geschichte dachten wir nur und als wir mit dem Bus zurück fuhren, haben wir genau diese Frau gesehen als sie gerade vor anderen Leuten einen Ringitschein faltete.Irgendwie merkwürdig aber trotzdem nett.
Daraufhin brauchten wir etwas zu essen, ein klassisches lokales Gericht, Penang Laksa. Eine Suppe mit Fisch, Gemüse,Nudeln und vielen Kräutern und Gewürzen. Wir können nicht sagen wonach es schmeckt, es schmeckt aber gut. Da an den Strassenlokalen im Akkord gekocht, abgefüllt und gegessen wird, darf man sich nicht am Aussehen der Suppenschale stören!
Der Inhalt zählt.
Unsere Wäsche haben wir auch abgeholt. Mit dem gewohnten Ergebnis: es fühlte sich gewaschen an, roch nach nichts völlig neutral und die Flecken waren brav an ihren lieb gewonnenen Stellen geblieben.
Wir schwenkten wieder um auf Handwäsche.
Das Essen steht griffbereit verpackt da
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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