Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Auf dem Overlander Highway 30.08.2014
Ab Threeways beginnt nun ein neuer, uns unbekannter Streckenabschnitt. Am Barkly Homestead noch einmal getankt, nur soviel wie unbedingt nötig, da dieser Stopp als überteuert berühmt berüchtigt ist.
Der anvisierte Übernachtungsplatz war die Avon Downs RA. Wie üblich ,wenn die Auswahl der Übernachtungsplätze sehr begrenzt war, wurde es proppe voll. Die "Profi - Reisenden" versuchen alle möglichst früh am Tag, doch spätestens vor Einbruch der Dunkelheit, einen Schlafplatz zu ergattern. Wir finden es immer wieder interessant, wenn um 6 oder 7 Uhr morgens die ersten den Campplatz verlassen, um optimal vormittags am nächsten Stoppp den besten Platz zu bekommen. Das erinnert uns immer ein wenig an das berühmte "Pool-Liege mit Handtuch reservieren" Verhalten in den Hotelanlagen. Nunja, jeder wie er will.
Uns trifft es hart, es wird Richtung Osten merklich früher dunkel als gewohnt. Abends gegen 18.30h und es ist schon dunkelste Nacht. Wir vermeiden es, wenn möglich bei Dunkelheit zu fahren. Die vielen toten Tiere, die man tagsüber am Strassenrand sieht, zeugen von einem aktiven tierischen Nachtleben. Und den Vollkörperkontakt Tier - Auto suchen wir absolut nicht.
Ein netter kleiner Ort, der uns als erstes in Queensland erwartete, war Camooweal. Es gab ein kleines, theoretisch sicher interessantes Museum, leider geschlossen, da der Betreiber verstorben war und sich bisher kein Nachfolger fand.
Ein schöner gratis Campplatz direkt am Fluss, es war aber noch zu früh für uns, um anzuhalten. Gerne miterlebt hätten wir den Tanzabend am Wochenende, das wäre sicher sehr nett und unterhaltsam geworden, aber was soll man hier mehrere Tage machen?
Wir fuhren deshalb weiter Richtung Mount Isa, mit Übernachtung auf dem WW II Airstrip. Dort trafen wir wieder einige alte Bekannte, Camper die wir auf der Avon Downs RA kennengelernt hatten. Wenn alle auf der einzigen Strasse in die gleiche Richtung fahren, da trifft man sich einfach irgendwann irgendwo auf der Strecke wieder. Das sind immer wieder angenehm überraschende Begegnungen mit grossem Hallo.
Mount Isa, eine grosse Minenstadt. Die vielbeworbene unschlagbare Touristeninformation - naja, schon deutlich bessere erlebt. Eine sehr grosse neue Bibliothek mit Internet (extrem langsam), brachte uns auch nicht viel, hier hielt uns nichts. Wir fuhren weiter bis zur Fountain Springs RA.
Unser Tagesziel, McKinley(23Einwohner), mit dem für Filmlenthusiasten, (und schon wieder, man erinnere sich an Crocodile Dundee) bekannten Walkabout Creek Hotel. Das mussten wir uns reinziehen, und es war den kleinen Umweg (300km) wert. Dort steht noch gut erhalten und als Pub in Betrieb, besagtes Hotel. Die Inneneinrichtung entspricht noch der Filminneneinrichtung und es hängen viele Fotos der Dreharbeiten an den Wänden. Da werden Erinnerungen an lustige Fernsehabende wach.
Aber ab dann muss man sagen, wird die Strecke ungewohnt langweilig, nur noch trockenes gelbes Büschelgras und das über Stunden.
Unerfreulich für Tierfreunde, ungelogen, alle 10 - 20 m liegen überfahrene Känguruhs oder Kühe herum. Da fragt man sich, gibt es überhaupt noch lebene Exemplare?
Wir sind weitergebraust bis zum Mini-Städtchen Cloncurry. Dort gibt es ein kleines Museum (10 Dollar Eintritt für Dinge, die fast jeder deutsche Haushalt noch im Keller hat). Das haben wir dann doch gelassen. Also weiter.
Nächstes bekanntes Ziel war Winton, die "Waltzing Matilda" Stadt. Waltzing Matilda, die inoffizielle Nationalhymne der Australier, hier in Winton wurde sie das erste Mal öffentlich gespielt. Es gibt sogar extra ein Museum dafür!
Einige Museen, alte Gebäude und wir gönnten uns den Stellplatz am North Gregorys Hotel, 10 Dollar die Nacht, gute Sanitäranlagen, guter Parkplatz direkt hinter dem Hotel (übrigens um jeden Verdacht auf puren Luxus ein jähes Ende zu bereiten "als Hotel" bezeichnet der Aussi meistens einen Pub mit Unterkunft für die, die es nicht mehr nach Hause schaffen).
Am nächsten Tag ging es dann über Stamford (5 Einwohner, Roadhouse geschlossen, Besitzer putzte gerade sein Auto ) weiter bis Hughenden. Feines kleines Städtchen, sehr gut informierende engagierte Touri-Info. O.K., es war Wochenende, dementsprechend alle Läden geschlossen.
Da bleibt einem ja nur die Weiterfahrt, in diesem Fall eine Rolle rückwärts. Wir fuhren "zurück" bis Richmond, da Olli nach Fossilien buddeln wollte. Das Dreieck zwischen Richmond, Winton und Hughenden ist der Dinosaurier-Gürtel Australiens. Hier wurden schon viele grosse prähistorische Funde gemacht und jeder darf mit guten Erfolgsaussichten selbst oberflächlich herumsuchen. Gebuddelt haben wir wie blöd, Olli hat auch einiges gefunden, aber nur kleine versteinerte Muscheln. Die hat er nicht behalten, dazu waren die Fundstücke nicht gross oder ungewöhnlich genug. Schade aber auch, aber was solls.
Jetzt hätten wir gerne in Prairie übernachtet. Wieder ein winziger Ort mit einer Handvoll Einwohner. Dort gibt es aber ein bekanntes altes Hotel (ja Ihr wisst jetzt Hotel = ...!?), das mit vielen alten Stücken aus der Pionierzeit eingerichtet und dekoriert ist. Das Hotel war da, soweit wir uns umschauen konnten sah es auch sehr gut aus, war allerdings geschlossen. Wir konnten sehen, dass die Tische im Inneren gedeckt waren, aber es gab keinerlei Hinweis ob und wann geöffnet würde.
Auf der Strasse war sonst auch kein Mensch zu sehen, da konnten sie also mit uns kein Geschäft machen. Wir fuhren leicht enttäuscht weiter.
Nächste grössere Stadt auf unserer Strecke war Charters Towers. Eine ehemalige Goldgräberstadt, und auch heute noch durchaus einen Besuch wert. Die Innenstadt besteht aus vielen alten Gebäuden, alle neu hergerichtet und nett anzuschauen. Hier konnten wir auch wieder ein paar Besichtigungstouren machen.
Einen sehr guten Stellplatz gibt es etwas ausserhalb der Stadt an einem Roadhouse. Gratis, mit warmen Duschen ( Luxus!!!! ), optimal. Es gibt allerdings nur wenige Plätze für Camper, da man sich den Platz mit den Autos der dort parkenden Minenarbeiter und den riesigen Roadtrains teilt (das ist dann die eigentlich zahlende Kundschaft).
Das machte aber die besondere Atmosphäre des Platzes aus. Vor allen Dingen, wenn diese unglaublichen Roadtrains (und die Bezeichnung "Train" ist nicht untertrieben) dicht an einem vorbeifahren, in riesige Staubwolken gehüllt (anschließend wir in Staub gehüllt). Da steht man dann da, und winkt hustend den Fahrern zu. Dieser Platz zählte zu den originellen und lauten Schlafplätzen unserer Fahrt.
Jetzt schon kurz vor der Ostküste machen wir noch einen Schwenk Richtung Norden. Ab ins tropische Queensland, ganz oben, nach Cooktown.
Das Outback von Queensland, irgendwie NICHTS soweit das Auge reicht, und das über Stunden und Tage
Da kann man gar nicht glauben, das die Warnschilder vor Überschwemmungen hier an der richtigen Adresse gelandet sind.
Die Aussenbereiche des örtlichen Museums waren aber interessant, da freute sich der Technikbegeisterte
Winton setzte dem Busch-Poeten "Banjo - Paterson" und seinem Lied Waltzing Matilda, ein Denkmal und Museum
Gleich hinter dem Nothern Gregory Hotel ist "Arnos Park". Hier hat jemand ,wohl namens Arno, in die Mauer um sein Grundstück alles eingearbeitet was man sich nur vorstellen kann. Und diese Mauer war laaaaaaaaaaaang!
Nein hier hat kein Dino einen Schuh vergessen! Passend zur Dino-Gegend sind in Winton die Mülltonnen gestaltet
Originelles, kleines, vielbeworbenes Hotel in Prairie, leider nirgendwo eine Menschenseele zu finden
Ausserhalb der Stadt, in Nachbarschaft riesiger Roadtrains, gab es ein paar Stellplätze für Camper am Roadhouse. Das war einmal Übernachten der anderen Art.
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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