Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Huskisson bis Ulladulla 08.03.2014
Immer entlang der schönen Küste führte unser Weg weiter Richtung Süden.
Jetzt schien auch meistens die Sonne, was natürlich die gesamte Landschaft und das Meer in noch intensiveren Farben erstrahlen liess.
Das Herumreisen macht bei Sonnenschein mehr Spass, muss man einfach so sagen.
Nach einigen Zwischenstopps beendeten wir die Fahrt im Jervis Bay Nationalpark.
Dort folgen mehrere kleine Strände aufeinander, durch Waldabschnitte voneinander getrennt.
Ein schöner Übernachtungsplatz, direkt am Küstenwaldrand inklusive Meererauschen war dann schnell gefunden.
Die abendlichen Besucher (neben ein paar anderen Touris die dort auch übernachteten) waren wieder Känguruhs, Kaninchen, Possums und diverse Vogelarten.
Wie meistens, die Toiletten und Grillanlagen (sogar die, die einsam im Wald sind) gut gepflegt.
Morgens beim Toilettenbesuch, Papier war alle, aber wie es sich gehört, standen noch mehrere Rollen auf der Umgebungsmauer.
Wie es in Australien so schön heisst, nirgendwo hinter- oder reingreifen, wo man nicht hinschauen kann, wickelte ich vorsichtig eine Rolle Papier aus der Folie.
Böse Überrschung, ich schaute misstrauisch rein, "Es" schaute raus, und das grosse Tier mit 8 Beinen sprang aus der Rolle und rannte schnell davon. Zum Glück rannte es schnell davon, ich war wie gelähmt vor Schreck, keine Möglichkeit der Flucht meinerseits.
Als ich zurück zum Auto kam, fragte Olli , warum ich so blass unter der Bräune wäre. Meine Antwort : "8 Beine", reichte aus. Danach war ich jedenfalls absolut wach und es brauchte auch eine Weile bis mein Adrenalinspiegel wieder im normalen Bereich war.
In Sydney hatte ich ja auch schon ein paar Mal diese Begegnungen der unerwünschten Art, auf dem Weg zum Waschmaschinenraum oder zur Mülltonne, aber nicht so hautnah.
In Sydney dachte ich noch beim ersten Mal ,"was liegt denn da für ein pelziger Tischtennisball", beim Näherkommen lief der dann weg. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn die Sehfähigkeit nicht mehr hundertprozentig funktioniert.
An den Stränden der Jervis Bay trafen wir auch zum ersten Mal auf die bekannten "Blue Bottles". Wunderbar blaue Quallen, innen grünlich schimmernd, wirklich schön anzuschauen. Sie lagen in grosser Menge an den Stränden. Hübsch, aber nicht ohne . Der Haupttentakel kann bis zu 10 Meter lang werden, ist extrem dünn , giftgefüllt und kaum zu sehen. Dementsprechend leicht kann man von ihnen beim Schwimmen erwischt werden oder wenn erst mal angespült, auf sie treten. Eine Begegnung mit diesen Tierchen ist äußerst schmerzhaft und dieser Schmerz kann auch über mehrere Tage anhalten.
Eine ältere Dame, die wir am Strand trafen, meinte es hätte in der Zeitung eine Warnung gegeben, dass die Blue Bottles vermehrt angeschwemmt würden. Aber kein Problem, die Berührung ist unangenehm, aber nicht tödlich. Normalerweise soll man Essig auf die Stelle schütten, wenn keiner vorhanden ist, würde Meerwasser auch hilfreich sein. Nicht zu empfehlen ist das Herunterwischen mit der Hand,da dadurch noch mehr Gift freigesetzt wird. Wir sind jedenfalls nicht scharf darauf, eine der Methoden ausprobieren zu müssen.
Aber insgesamt lassen wir uns von solchen Kleinigkeiten nicht erschüttern und genossen die Weiterfahrt, bis zum riesigen Lake Conjola. Dort gab es erst ein Picknick und anschließend einen ausgiebigen Strandspaziergang.
Über die kleine historische Stadt Milton gelangten wir in die etwas grössere Stadt Ulladulla, dort wollten wir etwas länger bleiben.
Einen exquisiten St(r)andplatz fanden wir in dem benachbarten Ort Mollymook. Direkt am Meer, mit Grillanlagen und Innenduschen.
Jetzt hatten wir eine grosse Auswahl an Aktivitäten. Ulladulla an sich bot einige Sehenswürdigkeiten, in Mollymook hatten wir neben unserem Parkplatz sogar ein öffentliches "Fitnesstudio", gut besucht von der Bevölkerung und im nahe gelegenen Milton gab es eine kleine Bücherei (Internet).
Um unser Fitnesslevel im Bush-Walking wieder einmal zu erproben, fuhren wir zum Pigeon House Mountain.
Die Fahrt war für uns die Premiere " Dirt Road". Sah zunächst nicht ungewöhnlich aus, aber was wir auf den ersten Blick gar nicht so wahrgenommen hatten, diese Wege haben oft kontinuierliche Querrillen. Die Fahrt fühlte sich an wie eine Fahrt quer über ein Waschbrett, unterbrochen von tiefen Schlaglöchern. Nicht nur wir wurden kräftig durchgerüttelt, auch im Auto lag nichts mehr an seinem Platz, obwohl wir alles rutschsicher fixiert hatten. Aber diese Art von Strasse erfordert offensichtlich besondere Massnahmen. Zum Glück war es trocken, bei Nässe hätten wir da definitiv nicht entlang fahren können, da braucht man dann einen Geländewagen.
Für die letzten 14 km haben wir fast 1,5 Stunden gebraucht. Solange hatten wir nicht einkalkuliert, also sputeten wir uns bei der Gipfelerstürmung, um vor Einbruch der Dunkelheit wieder auf der Strasse zu sein.
Die erste Hälfte des Weges war einfach zu laufen, nur etwas anstrengend da es ständig bergauf ging, wie man bei Bergbesteigung auch vermuten würde.
Nach einer kurzen Strecke über Felsen und Geröll, führte der letzte Abschnitt über Leitern bis zum Gipfel.
Die Aussicht von dort, einfach phänomenal. Wir hatten einen Rundumblick über das Land, den angrenzenden Canyon, den Nationalpark bis zum weit entfernten Küstenstreifen.
Der Aufstieg hatte sich auf jeden Fall gelohnt.
Wir lagen auch gut in der Zeit, wobei der Abstieg etwas länger dauerte, da wir über lockeres Gestein liefen, was beim Runterlaufen doch leicht ins Rollen kommt.
Aber zeitlich voll im Rahmen, kamen wir wieder beim Auto an.
An unseren Standplatz am Greenfield Beach kamen abends neben anderen Tieren auch wieder Känguruhs zu Besuch
Die Tentakel sind lang und kaum zu sehen, besonders wenn der dazugehörige Körper nicht mehr vorhanden ist
Abends am Hyams Beach,der angeblich den weissesten Sand der Welt hat. Dort ist in der gesamten Gegend, durch Schilder ausgewiesen, Übernachten im Auto eindeutig verboten!
Endlich wieder Sonne, Wärme und ein unendlicher Sandstrand am Lake Conjola. Ein grosses Seengebiet, welches vom Meer gespeist wird.
Der alte Leuchtturm von Ulladulla. Ein bekannter Ort um Wale während ihrer Wanderung zu beobachten (erst wieder ab September)
Unsere erste Dirt Road, sieht eigentlich so von weitem betrachtet harmlos aus. War aber Höchstbelastung für Mensch und Maschine, aber auch hier sind sicher noch Steigerungen möglich
Der Ausblick auf den Canyon und den Nationalpark waren unglaublich, leider ohne Sonne und deshalb nicht so klar. Aber die ganze Atmosphäre kann ein Bild leider sowieso nicht wiedergeben.
Abends ein stärkendes Abendessen vom Grill, bei unserem Übernachtungsplatz in Mollymook. Da brutzelt der Chef immer persönlich, was bei dem stürmischen Wind an den Küsten gar nicht so einfach ist
Ein kleiner Ausschnitt vom öffentlichen Fitnesspark in Mollymook. Gibt es in unterschiedlichen Ausführungen in fast jeder Stadt
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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