Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Flinders Ranges bis Coober Pedy 11.05.2014
Morgens empfing uns ein strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. So machte der Start in den Tag Spass und voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg zu den Flinders Ranges.
Wir wollten im Wilpena Campground übernachten, der klassische Anlaufpunkt in diesem Park.
Nachdem wir unsere Übernachtungsgebühr gezahlt , einen schönen Stellplatz gefunden hatten, nahmen wir unser erstes Ziel in Angriff, den Wangara Lookout.
Durch einen schönen Eukalyptuswald gelaufen , anschließend den Berg hinauf zum Aussichtspunkt, begann es zu regnen. Das trübte nicht nur die Aussicht.
Durchnässt kamen wir wieder im Camp an, zum Glück gab es hier heisse Duschen und abends hörte es auch auf zu regnen.
Morgens wieder Sonnenschein, wir gingen zur Rezeption um nach dem aktuellen Wetterbericht zu fragen, da wir den langen Weg zum St. Marys Peak möglichst trockenen Fusses laufen wollten.
Der frierende junge Mann sass neben seiner elektrischen Heizung, mit dicker Winterjacke und erzählte gerade einem anderen Besucher, was für eine kalte Nacht er hinter sich hatte.
Es waren nur 3 Grad und er musste sich mit vier Decken zudecken um schlafen zu können!
So eine Kälte war für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich. Normalerweise hat man tags noch um die 25 Grad und nachts um die 15 Grad. Aber es gab einen überraschenden Kälteeinbruch, die Temperaturen sanken tags auf 15 Grad und nachts eben 3 Grad.
Willkommen im Club, konnnten wir da nur sagen. Uns tat nur ein bisschen der Tourist aus Tasmanien leid, der extra hier Urlaub machte um der tasmanischen Kälte zu entfliehen.
Was solls, an diesem Tag war gutes Wetter angesagt und wir konnten uns auf den Weg machen.
Eine tolle, mehrere Stunden dauernde Wanderung durch flaches Buschland mit anschließendem anspruchsvollerem Klettern über Felsen bis zu einem Aussichtspunkt. Wieder erwartete uns ein umwerfender Rundumblick über das gesamte Tal mit den umliegenden Bergen.
Am nächsten Tag fuhren wir dann zurück nach Port Augusta. In dieser grösseren Stadt gab es einige Autowerkstätten und wir wollten unserem Auto einen Ölwechsel gönnen, wir hatten nun schon fast 10000 km hinter uns. Da kann so ein kleines Wellness Programm sicher nicht schaden.
Wir entschieden uns für eine Werkstatt, die zum hiesigen ADAC gehört, man fühlt sich da irgendwie sicherer.
Die wirklich nette Büroangestellte war etwas gestresst, da ihre 3 Kollegen aus verschiedenen Gründen an diesem Tag nicht da waren und sie die ganze Arbeit allein machen musste.
Der Öl- und Filterwechsel für Motor und Getriebe dauerte etwas über 3 Stunden, wir hatten schon Angst, uns falsch ausgedrückt zu haben und evtl. baute man uns gerade einen neuen Motor ein. Was machten die die ganze Zeit?
Während der Wartezeit im Büro (wir hatten ja nicht soviel Zeit einkalkuliert) kamen noch 3 oder 4 andere Kunden, das Telefon klingelte ein paarmal und wir fragten uns, was machen eigentlich die 3 anderen Kollegen den ganzen Tag, wenn die auch noch da sind?
Also über personelle Unterbesetzung brauchte dort niemand klagen.
Wir brauchten noch ein paar Tage in Port Augusta, wir studierten und verglichen die Preise für Lebensmittel in den örtlichen Supermärkten und qualten uns und das Internet (so langsaaaaammm) in der Bibliothek .Wir wollten unsere Vorräte wieder auffüllen bevor es ins Red Centre ging da dort die Möglichkeiten eher eingeschränkt sind und die Preise allgemein "Richtung Mond " tendieren.
Die Besuche der Bücherei waren im Nachhinein Zeitverschwendung, einen Zugang ins Netz zu bekommen oder einen brauchbaren Datenfluss zu erzeugen war meistens unmöglich oder dauerte Stunden. Wenn wir ins Netz kamen, war es so langsam, das wir irgendwann die Sache aufgaben. Süd Australien sollte an seinem öffentlichen Netz arbeiten, nur mal so als Vorschlag.
Nach einer (hoffentlich letzten) verregneten Nacht stiegen wir morgens in unsere mittlerweile chronisch klammen kalten Klamotten und schlugen den Weg Richtung Coober Pedy ein.
Unsere Phantasie: Coober Pedy = Hitze, Höhlenwohnungen, gleißende Sonne, Wüste.........Juchuuu!
Davon trennte uns aber noch eine stundenlange Fahrt unter geschlossener Wolkendecke, kontinuierlicher Regen und ein gut funktionierendes kaltes Gebläse.
Wir übernachteten auf dem Weg ins Zentrum an der Bon Bon Rest Area, Ein Platz an dem schon einige Camper standen. Und hier war es endlich wärmer, wir konnten den Aufenhalt im Freien unbeschwert geniessen.
Neben uns stellte sich dann ein Geländewagen mit Wohnwagen, beides sah aus, als wären die Gefährte mit eimerweise roter Erde übergossen worden.
Unsere "Nachbarn" erzählten uns, sie wären eine Dirt Road gefahren, als der Regen begann.
Es war so eine Schlammschlacht, dass sie alle paar Kilometer halten mussten um festgebackene Schlammassen von den Reifen und unter dem Auto zu entfernen. Das Auto und der Wohnwagen hatten einige massive Schäden erlitten, das Ehepaar war froh, dass sie überhaupt aus der Misere herausgekommen waren.
Sie hatten schon 50 Dollar in eine Autowäsche investiert ( sah man als Unwissender überhaupt nicht) und jetzt waren sie dabei so gut es ging noch die restlichen Verschmutzungen zu entfernen.
Dann wollten sie zurück nach Melbourne fahren um ihr Auto erst einmal reparieren zu lassen.
Abschließend meinten sie nur, so eine Aktion wollen sie nie wieder erleben.
Da empfanden wir es regelrecht als Glück, dass diese offiziell ausgewiesenen 4WD Strassen für unser Fahrzeug sowieso nicht in Frage kommen.
Jetzt aber weiter der Sonne entgegen.
Wieder Theorie und Praxis: nix glühende Hitze und staubige Wüste !
Wir fuhren Richtung Coober Pedy durch abwechslungsreiche grüne blühende Landschaft, es war angenehm warm , wir konnten während der Fahrt sogar die Fenster öffnen.
Endlich Ankunft in Coober Pedy, eine Stadt die anders ist als andere Städte.
Premiere. Hier wird, ganz auf Vertrauensbasis, wie so oft in Nationalparks das Eintrittsgeld einfach in einen Briefkasten gesteckt.
Irgendwann gehts auch wieder abwärts. Wie schon öfters wären auch in diesem Fall Teleskop-Beine praktisch
Morgens Spass für uns , weniger für die Nachbarn. Ein Känguruh hat das Zelt geentert und konnte mit ein paar Bananen entkommen.Deshalb in den Nationalparks immer alles schliessen und keine Lebensmittel herumliegen lassen
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland