Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Und wieder Bali 2.11.2014
Alle Jahre wieder (s. unseren Bericht von 2013), wir hatten nicht damit gerechnet, Bali so relativ schnell wieder zu sehen.
Dieses Mal optimal vorbereitet ( in Sydney US Dollar von 2013 organisiert, die dürften den balinesischen Visa Beamten nicht zu alt sein), lief die "Eintritt-Zahlung" nun reibungslos. Das der Preis innerhalb des letzten Jahres von 25 auf 35 Dollar gestiegen war, hatten wir schon aus dem Internet erfahren.
Alles wiederholt sich, wir kamen auch dieses Jahr spät abends bei Dunkelheit an. Der Preis, den man für günstige Flüge zahlt.
Es ist von Vorteil wenn man sich schon auskennt, wir wollten in Kuta übernachten, da kann man vom Flughafen aus sogar hinlaufen. Pech gehabt Taxis, kein Geschäft mit uns zu machen!
Wir hatten unser Gepäck, meiner Meinung nach, auf Überlebensminimum reduziert : für 4 Wochen Bali, jeder einen kleinen Rucksack als Handgepäck, wir lagen unter 7kg pro Person.
Hätte ich auch nicht gedacht, sowas jemals zu schaffen.
Der unschlagbare Vorteil: ein kleiner Rucksack ist eine gute Tarnung. Man sieht ohne Koffer nicht aus wie gerade erst angekommen.
Wir also losgezottelt, in angenehm heisser, schwüler Luft. Nach längerer Asien Abstinenz waren die Gehwege mit ihren unzähligen Stolperfallen, der chaotische Verkehr, die staubigen recht dunklen Strassen wieder gewöhnungsbedürftig.
Und schon passiert, ein lautes "Autsch, Mist.....", Oliver humpelte an die Seite, er hatte einen herausstehenden Stein übersehen und sein grosser Zeh zahlte jetzt die Zeche.
Grosser Zeh, vorne ein Stück abgeschlagen, wie das aussieht kann sich wohl jeder gut vorstellen.
Unsere Taschenlampen waren, auf die Schnelle unauffindbar, ganz unten in den Rucksäcken, wir versuchten zunächst die Blutung mühsam mit Taschentüchern zu stillen. Zum Glück (und schon oft belacht) habe ich immer ein paar Pflaster und Alkoholtupfer griffbereit. So konnten wir die unhübsche Stelle im Schein der Funzelstrassenbeleuchtung notdürftig säubern und verpflastern.
Nach diesem Einstieg liefen / humpelten wir weiter Richtung Kuta.
Nachdem wir uns dort durch die Heerscharen der alkoholisierten Partygänger gekämpft hatten, erreichten wir endlich das Hotel wo wir schon letztes Jahr gewohnt hatten.
Kurz vor Mitternacht war natürlich niemand zu sehen. Aber nach "Balimanier" ist das auch am Tage keine Seltenheit und man muss nur intensiv suchen wo einer gemütlich ein Nickerchen halten könnte. Und siehe da, ruhig und tiefenentspannt auf dem Boden schlafend lag der Angestellte hinter dem Tresen. Leichtes Hüsteln unsererseits brachte nichts, ein dezentes "Hallo" half auch nicht weiter. Klopfen auf den Rezeptionstisch wurde auch überhört, erst wirklich lautes Rufen konnte den Guten langsam erwecken (kann mich nicht erinnern schon mal so fest geschlafen zu haben, und das während der eigentlichen Arbeitszeit (Neid!!!). Jetzt die böse Überraschung: die Zimmer waren viel teurer geworden und es war nur noch das "Katzenzimmer" übrig.
Nach einigen weiteren Nachfragen in anderen Unterkünften fanden wir zum Glück doch noch eine günstige Bleibe. Neue Variante, selbst auf Nachfrage gab es weder Handtücher noch Toilettenpapier (dafür war wie schon so oft dieser ominöse Spülschlauch neben der Toilette,nein,keine Angst wir gehen jetzt nicht in Details, lasst Eure Fantasie ein wenig spielen)
Aber kein Grund zu meckern, wir haben kleine Nothandtücher und Notration To-papier immer dabei. Und für ca. 8 Euro die Nacht inkl. Kleinem Frühstück darf man keinen Luxus erwarten.
Am nächsten Vormittag absolvierten wir unser Pflichtprogramm, Besuch der Visastelle von Australien.
Dort haben wir alle Fragebogen ausgefüllt, noch ein paar extra Fragen beantworten müssen, alles eine recht lästige Sache, aber die Angestellten dort waren nett und hilfsbereit. Jetzt hiess es auf die Antwort per E-Mail warten, sollte ca. 15 Tage dauern.
Auf dem Rückweg gingen wir noch in eine grosse Shopping Mall (brauchte neue Wandersandalen, meine hatten sich endgültig in Wohlgefallen aufgelöst).
Dort war gerade eine kleine Tourismusbörse, wir schlenderten an einigen Ständen vorbei, und plötzlich kam uns dieser schöne bunte Perlenschmuck an einem Stand so bekannt vor.
Tatsächlich, Aussteller aus Borneo (Kalimantan -dem indonesischen Teil). Typisch, wie wir es von Borneo kannten, sehr herzliche Leute, wir unterhielten uns lange und nett. Sie freuten sich, dass wir schon in Borneo waren, es uns gefallen hat usw. Man packte uns gleich eine grosse Tüte mit Fächern, Schlüsselanhängern und allen möglichen Sachen als Geschenk zur Erinnerung zusammen.
Sie wussten es nicht, wir wussten es nicht, aber diese freundlichen Gaben sollten noch sehr hilfreich für uns sein!
Nach zwei recht schlaflosen Nächten (wen störts, Mann, sind wir entspannt) in Kuta ( laute Musik aus der Bar an der Ecke, Hotelangestellte reparieren nachts ihre Mopeds mit anschließend lauten Probefahrten über den Hotelhof) fuhren wir weiter nach Sanur.
Dort wohnten wir wieder im gleichen Homestay wie letztes Jahr, sehr schön, super Zimmer, ruhig, riesiger Garten.....richtig Urlaub.
Sanur gefiel uns dieses Mal deutlich besser. Wir reisen jetzt außerhalb der Hauptsaison, es ist alles viel ruhiger, entspannter. Deutlich weniger Touristen, erstaunlicherweise sind die Händler überhaupt nicht mehr aufdringlich, wahrscheinlich sind sie froh endlich den "Touri-Stress" hinter sich zu haben. Man ahnt es schon: meistens liegen Ladenbesitzer oder Angestellte während der heissen Mittagsstunden irgendwo hinten im Laden und schlafen. Aber auch vor- oder nachmittags wird gerne geschlafen, wenn nicht gerade ein Kunde da ist, man hat ja sonst nichts zu tun.
Nach einem heissen Tag gönnten wir uns abends jeder eine Flasche kaltes prickelndes Bier (zum Glück gab es noch den kleinen Getränkeladen unseres Vertrauens mit dem niedrigsten Bierpreis der Stadt). Zurück im Hotel: wir haben keinen Flaschenöffner! In Australien haben Bierflaschen praktischerweise einen Drehverschluss, hier wie es sich gehört, nicht. Aber, nicht verzweifeln, was war noch gleich in der Wundertüte aus Borneo? Genau, hübsche Schlüsselanhänger mit Delphinmotiv, die gleichzeitig Flaschenöffner waren. Vielen Dank an Borneo!
Morgens ging es weiter nach Candidasa, wir wohnten wie schon letztes Jahr bei Gerry, dem Australier, und seiner balinesischen Frau.
Dort wollten wir unser Gepäck noch einmal dezimieren ( oh ja, das ist möglich! ), mit einem!!!!! kleinen Rucksack die Insel erkunden und die restlichen Sachen bei Gerry stehenlassen.
Wir mieteten einen Scooter, wieder bei dem uns schon bekannten Made, er hatte uns schon voriges Jahr immer ordentliche Mopeds vermietet.
Seine Freude war gross uns wieder zu sehen, vor allem als wir sagten wir mieten für mindestens 7 Tage, evtl. länger. Erfreulicherweise bekamen wir einen fast neuen fahrbaren Untersatz (gerade etwas über 3000 km auf dem Tacho) und zwei nagelneue Helme dazu!
Normalerweise sollte man es vermeiden einen genaueren Blick in die Helme zu werfen ,sonst will man sie nicht mehr aufsetzen (sozusagen Helm inkl.Altöl-Packung für die Haare).
Wir machten erstmal zwei Tage Probefahrt um auf Nummer sicher zu gehen (ausserdem hat Gerry ein phantastisches Frühstück, allein deshalb lohnt es sich schon dort zu bleiben).
An Tag eins fuhren wir einen grossen Bogen durch die Reisfelder, um Sidemen herum, durch die Berge um Sibetan herum, bekannt für die besten Schlangenhautfrüchte (= Salak) in Bali.
An Tag zwei brausten wir Richtung Ahmed zum Pura Lemguyang. Ein Tempel der hoch in den Bergen liegt und für dessen höchsten Bereich mehr als 1000 Stufen erklommen werden müssen.
Dort angekommen wurden wir (keine Überraschung) von einem jungen Mann in Empfang genommen. Er fragte ob wir einen Sarong haben oder leihen wollen (wir haben unsere immer dabei, Tempel sind schließlich überall). Da wir ja diese üblichen Abzocker-Begleiter in Tempeln kennen, muss man fairerweise sagen, hier trafen wir auf wirklich nette Leute. Der junge Mann sagte, er passt auf unser Moped und die Helme auf wenn wir zum Tempel hochlaufen und er gab Informationen zum Besuch des Tempels (wo man entlang laufen darf und wo nicht), bot einen Führer an (akzeptierte anstandslos unser nein ) und erklärte genau den Weg, da mehrere Tempel verteilt in den Bergen liegen. Natürlich wurde um eine Spende für den Tempel gebeten, aber wirklich sehr nett. Diese Spenden sollen dem Tempel und der Gemeinde zu Gute kommen, da geben wir dann auch gerne etwas. Wir mögen nur nicht diese Geier, die sofort hohe Summen fordern, sich einem in den Weg stellen und einem vorgaukeln, kein Zutritt ohne Guide. Das nicht auf eine nette Art, sondern teilweise massiv unfreundlich und agressiv (nicht nur bekannt vom Pura Besakih, und, nein, dort braucht man keinen Guide !!!!).
Wir hatten einen tollen Tempelbesuch, außer uns keine Besucher, wir konnten in aller Ruhe ungestört alles besichtigen.
Nicht nur eine riesige, schöne Tempelanlage, man hat von hier aus auch einen unglaublichen Rundumblick auf die umliegenden Berge ,Vulkane und das Meer.
Aber jetzt beginnt die Insel-Rundfahrt, Richtung Norden und die Westküste entlang. Mal schauen, was uns dort erwartet und wieviel Zeit wir dafür brauchen.
Typische Strasse in Kuta. Viele Autos, auf dem engen Einpersonengehweg kommen einem noch Mopeds entgegen, wer lässt sich schon von Einbahnstrassen aufhalten! Allgemein wirksame Verkehrsregel : Es gibt keine und sollte es wirklich doch welche geben, werden sie höflich ignoriert ! Erstaunliches Fazit : Es funktioniert !!!
Bei gefühlten 50 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit, da tut ein heisses Süppchen gut (Bakso Ayam =Huhn-Fleischbällchen Suppe)
Im Supermarkt noch mit Wasser eingedeckt, Warten auf den Bus nach Candidasa (man beachte das minimale Gepäck, für 2 Personen!!!)
Schlangenhautfrüchte, sehr praktisch für unterwegs. Zerdrücken nicht, matschen nicht, kaum Saft, man kleckert sich nicht voll, schmecken super!
Auf dem Weg zum Pura Lempuyang. Am fast senkrecht abfallenden Steilhang klebt irgendwie ein Kuhstall. Keine Ahnung wie die Kühe da hin gebracht wurden
Wow, wenn man die Stufen zum zweiten Plateau erklommen hat,erwartet einen ein atemberaubender Anblick
Von weiter oben bietet sich ein umfassender Blick auf den unteren Tempelbereich und auf den Gunung Agung
Ganz oben im Tempel turnen auch wieder Affen herum. Der junge Mann vom Eingang hatte uns gewarnt. Aber er erzählte, seit der Affe der schon 40 Leute gebissen hat, erschossen wurde, sind die anderen etwas zurückhaltender geworden.
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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