Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Langkawi - Juwel von Kedah 1.-6.5.13

Als nächstes Ziel hatten wir uns für die Insel Langkawi, nördlich von Penang, nahe der thailändischen Grenze, entschieden. Darüber hatten wir Gutes gelesen, und während die Einheimischen brav wählen gehen, würden wir am Strand abhängen und mit den Zehen im warmen Sand spielen.
Das war auf der Landkarte zwar ein oder zwei Schritte zurück, aber irgendwie hatten wir diese Insel bisher völlig übersehen.
Aber kein Problem, sieht man auf der Hinfahrt über Land noch etwas von der schönen Landschaft.
Einfachste und schnellste Reisevariante ist von Insel zu Insel mit einer Fähre. Für ein Drittel des Preises kann man aber auch mit der normalen Autofähre wieder nach Butterworth (von Penang auf das Festland umsonst), von dort mit dem Bus nach Kuala Perlis und da auf die Fähre nach Langkawi. Ist etwas zeitaufwendiger, aber das ist zum Glück für uns ja kein Thema.
Der Bus fährt ein Stück durch den Naturpark von Perlis, da hat man auch noch was fürs Auge.
Auf Langkawi gibt es keine Busse, nur Taxis ( wir freuten uns schon drauf,auf die von uns geschätzte Zunft) aber wir wurden zu einem fairen Preis ohne Diskussionen, zu unserem Guesthouse gefahren.Völlig neue Erfahrung, sollten wir unsere Meinung ändern dürfen?
Ausnahmsweise hatten wir ein von Tripadvisor sehr gelobtes Guesthouse ausgesucht. Das machen wir normalerweise nicht mehr, da wir bisher dabei einige unliebsame Überraschungen erlebt hatten. Die oft als gut gelobten preisgünstigen Unterkünfte waren meistens absolute Grotten, keine Ahnung wer sowas als gut beschreibt. Nicht nett so zu denken, aber wie mögen diese Leute zu Hause wohnen?

Auch in diesem Fall erstmal der Schreck, wir fuhren in die völlige Einöde. Der Taxifahrer fragte unterwegs auch ein paar Mal nach dem Weg, da kommt Freude auf.
Als wir einen staubigen Feldweg entlangholperten, rechts und links nur Wiesen und Kühe, tauchte tatsächlich ein Haus auf. Der Taxifahrer hatte bei diesen Wegen scheinbar ein wenig Angst um sein Auto und auch er hoffte sicherlich wir wären endlich am Ziel.
Oliver stieg aus um zu fragen ob wir richtig hier sind, tatsächlich : Ziel erreicht, ich dachte erst einmal nur, was ist denn das für ein Scherz?
Aber alles wird gut, es war das richtige Guesthouse, wir bekamen ein sehr schönes "Reihen-Häuschen", sehr sauber und gepflegt das Ganze, ein Ort zum Wohlfühlen.
Kann man guten Gewissens weiterempfehlen, das Soluna Guesthouse, die haben sich ein wenig Schleichwerbung redlich verdient.
Die Besitzer sind eine Südtirolerin und ihr malayischer Ehemann.
Völlig ungewohnt für uns mittlerweile, hier konnte man nach längerer Zeit auch wieder einmal in seiner Muttersprache mit anderen sprechen, nicht nur untereinander.
Zum Strand waren es nur 5 Minuten, abgekürzt über Nachbars Grundstück, direkt durch ein Meer aus Palmen, auf einen kleinen Feldweg direkt zur Beachroad. Besser als auf den ersten Blick gedacht.
Die Insel ist landschaftlich wunderschön, das hatten wir auf unserer Fahrt im Taxi schon gesehen.
Mit Regenwald bewachsene Berge, überall Palmen, Reisfelder , ein Traum in verschiedenen Grüntönen.
Angekommenn erkundeten wir ein wenig die" Stadt", eine lange Strasse , gesäumt von Hotels, Restaurants und Souvenirläden, der typische Urlaubsort eben. Allerdings keine Hotelburgen und keine Bars.

Der Strand war recht schön, lang gestreckt ( nicht lang genug für stundenlange Spaziergänge, aber lang genug), breit und feinsandig. Das sah doch sehr gut aus!
Unser erstes Abendessen nahmen wir aus alter Gewohnheit in einem indischen Restaurant ein.
Kurz und schmerzlos gesagt, man kann es eigentlich nicht schmerzlos sagen, es war unterirdisch grottenschlecht! Wir waren jetzt extrem verwöhnt, aber so etwas kann man nicht beschreiben.
Dabei waren wir schon gewarnt, als wir sahen wie hier die Roti gemacht wurden, das hätte ich wahrscheinlich mittlerweile besser hingekriegt.
Normalerweise wird der Teig wie Pizzateig herumgewirbelt (wird deshalb auch Flying Bread genannt), zusammengefaltet und auf einer heissen Platte gebacken. Man bekommt dann einen leichten fluffigen Teigfladen. Hier benutzte man zum Teig vergrössern ein Nudelholz, das ist ja völlig laienhaft (wir sind ja jetzt Profis, zumindest theoretisch )
Und in dem Mango Lassi war von Mango auch nur der Name vorhanden.
Leider schmeckte es so wie es zubereitet wurde und nach der weniger guten Mahlzeit spurteten wir schnell zurück, denn nun setzte ein heftiger Tropenregen ein.
Da hier Natur pur angesagt war und wir mitten auf der Wiese wohnten (wir haben aus dem Fenster die Kühe streicheln können, wirklich ), konnten wir auch wieder einmal unserem Hobby"Mückenjagd" nachgehen.
Hier konnte man leider zu olympischen Graden aufsteigen, so um die 50 Stück war keine Kunst.
Ganz stichfrei kamen wir nicht durch die Nacht, aber es hielt sich in Grenzen.
Wieder positiv denken, jetzt konnte ich endlich meinen Muskatnussbalsam ausprobieren. Ein wichtiges Kaufargument war ,dass er auch bei Mückenstichen hilft. Kaum zu glauben, es half richtig gut. Der Juckreiz war gleich weg und es entwickelten sich auch keine dicken Beulen. Gute Investition!

Außerdem roch er auch noch gut.
Nach dem "super" Abendessen konnten wir hier im Soluna ein sehr gutes Frühstück einnehmen, bei dem wir ein nettes holländisches Paar kennenlernten.
Die Beiden waren seit einem halben Jahr untewegs und konnten uns noch einige gute Tipps für andere Länder geben.
Unter anderem schwärmten sie total von Indonesien, an das wir als Reiseland bisher noch gar nicht gedacht hatten. Hatten wir aber an Malaysia vorher auch nicht, man sind wir flexibel geworden!
An diesem unserem ersten richtigen Tag hier, gönnten wir uns einen Strandtag.
Ich hatte es schon oft in anderen Reiseberichten gelesen, wenn die Leute zwischenzeitlich auch mal "Urlaub" vom Reisen machten und konnte es nie nachvollziehen. Nach dem Motto :Was soll der Quatsch denn?
Aber aus nun eigener Erfahrung, man muss dem Geist auch mal wieder Ruhe gönnen nach wochenlangen täglich neuen Bildern und Erlebnissen. Wir brauchten eine Pause um all die tollen Erfahrungen und Eindrücke der letzten Zeit sacken zu lassen und zu verarbeiten. Ist uns nur ansatzweise gelungen, aber wir bleiben ja noch ein paar Tage.
An diesem Abend sind wir mit unseren neuen Bekannten abends auf dem örtlichen Markt sehr gut essen gegangen. Das wurde uns morgens von den Besitzern empfohlen, da der Markt nur einmal in der Woche in unserer Nähe stattfindet und ansonsten über die ganze Insel wandert. Schade aber auch!
Nach Mückenjagd und Auswildern eines kleinen Frosches der es sich auf Olivers Sandalen bequem gemacht hatte (keine Ahnung wann und wie der ins Zimmer gekommen war), wurde es Zeit ins Bett zu gehen.
Das Froschkonzert ( hörte sich an wie unzählige alte laute verschieden gestimmte Autohupen ) von der Wiese störte nicht weiter. Geweckt wurden wir nur durch Gepolter und Schläge gegen die Wand aus dem Nachbarzimmer.
Morgens dann die Entschuldigung für die Geräuschkulisse: Mückenjagd!
Das wurde während unseres gemeinsamen Aufenthaltes zum sportlichen Wettbewerb, Holland : Deutschland, beim Frühstück wurden die Zahlen ausgetauscht, es war immer recht ausgewogen.
Wir waren insofern besser, weil Oliver den Ehrgeiz hatte in einem mückenfreien Zimmer zu schlafen. Er schaffte es auch fast immer die Biester komplett in einem "Durchgang"zu eliminieren.Nachbars legten meist so um 3 Uhr Nachts eine zweite Runde ein.War zwar 'ne blöde Zeit fürs "Nageleinschlagen" (so hörte es sich zumindest an) aber irgendwie fanden wir es trotzdem zum Lachen.Mann sind wir inzwischen entspannt!
Aber Schluß mit lustig, ab morgen war Insel-Erkunden angesagt.

Fähre nach Längkawi

Fähre nach Längkawi

Im Hintergrund der Eagle Sqare in der Hauptstadt Kuah ...

Im Hintergrund der Eagle Sqare in der Hauptstadt Kuah ...

...mit dem Seeadler als Wahrzeichen der Insel

...mit dem Seeadler als Wahrzeichen der Insel

Ohne Worte

Ohne Worte

Da kommt Freude auf...

Da kommt Freude auf...

...bis zum Freudensprung

...bis zum Freudensprung

Abends immer noch Freude

Abends immer noch Freude

Eine von den 9 hauseigenen Katzen,immer tiefenentspannt im Mittelpunkt.

Eine von den 9 hauseigenen Katzen,immer tiefenentspannt im Mittelpunkt.

Blick aus dem Fenster auf die grüne Wiese und in grosse Kuhaugen.
Ca.20 Kühe , 10.000. Frösche und 1.000.000 Mücken (nicht verunsichern lassen, es war sehr schön hier )

Blick aus dem Fenster auf die grüne Wiese und in grosse Kuhaugen.
Ca.20 Kühe , 10.000. Frösche und 1.000.000 Mücken (nicht verunsichern lassen, es war sehr schön hier )

Toller Futtermarkt,hier bereitete man uns einen frischen leckeren scharfen Papaya-Salat.
Ich hatte mich nicht eingeölt. Uns überzieht seit Wochen ein Glanzfilm aus Luftfeuchtigkeit und Hautfeuchtigkeit.

Toller Futtermarkt,hier bereitete man uns einen frischen leckeren scharfen Papaya-Salat.
Ich hatte mich nicht eingeölt. Uns überzieht seit Wochen ein Glanzfilm aus Luftfeuchtigkeit und Hautfeuchtigkeit.

Das Abendessen ist gesichert.Als Nachtisch gab es (im Bild vorne rechts) Super Softfluffige "Art Eierkuchen ?" (ohne Eier !vielleicht auf Reisbasis?) mit einer leckeren Kokosmilchsauce (hier diesmal in grün)

Das Abendessen ist gesichert.Als Nachtisch gab es (im Bild vorne rechts) Super Softfluffige "Art Eierkuchen ?" (ohne Eier !vielleicht auf Reisbasis?) mit einer leckeren Kokosmilchsauce (hier diesmal in grün)

Eine Taschenlampe ist hier sinnvoll.Dieses Bild ist nur entstanden weil der Blitz der Kamera als Wegbeleuchtung eingesetzt wurde.Es war Stockfinster.

Eine Taschenlampe ist hier sinnvoll.Dieses Bild ist nur entstanden weil der Blitz der Kamera als Wegbeleuchtung eingesetzt wurde.Es war Stockfinster.

Nicht mehr ohne meinen Muskatnussbalsam

Nicht mehr ohne meinen Muskatnussbalsam

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.