Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Phnom Penh und Kampot bis 16.04.2015
Mit unserer aktuellen Stamm-Busgesellschaft Capitol fuhren wir in die Hauptstadt von Kambodscha, nach Phnom Penh. Dort betreibt eben diese Busgesellschaft auch ein günstiges Guesthouse ,das nach unseren Informationen direkt an der Busendhaltestelle in Phnom Penh liegt (praktischerweise mit gut 4-5 anderen Guesthouses in derselben Strasse). Eine gute Ausgangsposition,gute erste Auswahl ohne grosse Wege direkt am Ankunftsort. Dachten wir. Wie man schon vermuten wird, hielt der Bus bei Ankunft natürlich nicht an diesem Guesthouse und dem Büro der Gesellschaft, sondern „für uns“irgendwo inmitten einer Megastadt .
Grosse Strassen, wahnsinnig viel Verkehr,lautes Gehupe, vor allem Mopeds aus allen Richtungen gleichzeitig, laut, hektisch, eben asiatische Metropole pur.
TukTuk und Taxis wurden wieder gnadenlos von uns abgewimmelt, es lebe die offline Navi -App auf dem Smartphone und das Oliver so gut damit umgehen kann (im Gegensatz zu mir).
So schafften wir es allein, uns durch das Gewühl des Großstadtdschungels zu kämpfen und das Capitol Guesthouse zu finden. Nachdem wir auch die diversen anderen Unterkünfte in der Strassse abgeklappert hatten, waren die Übernachtungen hier am günstigsten (6$ pro Nacht). Das Guesthouse liegt sehr zentral, an einem der grossen Märkte, wer es billig ,sauber, freundlich, wuselig und interessant mag, ist hier richtig.
Am nächsten Morgen, ein Freitag, stand zunächst ein Pflicht-Tag an. Das nächste Land auf unserer Reiseliste soll Myanmar sein. Dafür braucht man wieder ein Visum und in Phnom Penh ist eine Botschaft von Myanmar.
Freitag ist natürlich so ein „auf den letzten Drücker“ Tag, aber man kann ja hoffen, mit ein wenig höheren Gebühren noch am gleichen Tag ein Visum zu bekommen oder am darauf folgenden Montag Nachmittag.
Passfotos fehlten auch noch, aber normalerweise bekommt man die leicht in Nähe der Botschaften, wenn man sie nicht sogar in der Botschaft selbst machen lassen kann.
Die Botschaft war nicht soweit entfernt, so konnten wir gut zu Fuss hinlaufen. Auf diese Art und Weise sieht man auch gleich mehr von der Stadt.
Auf dem Weg konnten wir schon einen Blick auf den Königspalast erhaschen und kamen auch an dem berüchtigten Gefängnis der Khmer Rouge vorbei, welches heute ein Museum und Gedenkstätte ist. Einen Besuch dieser Stätte haben wir nicht in Betracht gezogen, das ist uns einfach zu deprimierend.
In der Botschaft angekommen, fragten wir zunächst wo man Passbilder machen lassen kann. Auf dem Weg sind wir an keinem einzigen Fotoladen vorbeigekommen. Der Sicherheitsdienst am Eingang zeigte die grosse Strasse hinunter und meinte, etwas weiter weg müsste ein Laden sein.
Wir also wieder losmarschiert, wir hatten noch gut 2 Std. Zeit, dann machte die Botschaft Mittagspause. Das wurde jetzt zeitlich langsam eng. Nach gefühlt einer Ewigkeit hatten wir immer noch kein Fotogeschäft gesehen. Wir fragten diverse Leute und man schickte uns immer weiter.
Auf dem Weg kamen wir noch am Unabhängigkeits-Denkmal vorbei, hat uns in dem Moment aber nicht besonders interessiert.
Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, da kam doch tatsächlich besagtes Geschäft in Sicht. Wir völlig zerzaust und verschwitzt hineingegangen um unsere Bilder zu machen (so sehen die jetzt auch aus. Passbilder sind ja meistens eine Quelle der Heiterkeit, aber diese wurden besonders gut).
Um im Zeitplan zu bleiben, orderten wir die teureren Expressbilder, die normalen Fotos dauerten nämlich eine halbe Stunde. Nach 25 Minuten konnten wir dann unsere EXPRESSBILDER !!!! in Empfang nehmen.
Im Laufschritt ging es zurück zur Botschaft. Dort teilten uns die wirklich sehr netten Angestellten mit, das die Bearbeitungsdauer eines Visums 2-3 Tage dauert (Pass wird einbehalten). Da aber am folgenden Montag das Neujahrsfest stattfindet, hat die Botschaft von Myanmar die ganze folgende Woche geschlossen. Das hiess für uns, unsere Pässe wären für 10 Tage weg und wir könnten sie frühestens an dem Tag abholen, an dem unser Kambodscha-Visum abläuft und wir das Land verlassen müssen.
So, jetzt nicht in Schockstarre verfallen, es musste schnell eine Entscheidung her (die Mittagspause nahte). Nach nerviger hin-und her Überlegerei entschieden wir uns, hier kein Visum zu beantragen. Unsere Pässe für 10 Tage aus der Hand zu geben ohne das wir einen Schritt näher an das Visum kommen, machte keinen Sinn. Ebenso wenig sinnvoll erschien es uns 10 Tage in Phnom Phen zu warten oder nach 10 Tagen nach Phnom Penh zurück zu kehren.Auch den guten Rat des Mitarbeiters, doch erst unser Cambodia Visum für einen (unnötigen & kostenintensiven) Monat zu verlängern damit es rechtzeitig mit dem Myanmar Visum klappt, wollten wir nicht folgen.
Nächste machbare Variante: auf dem Landweg mit dem Bus nach Thailand und in Bangkok die ganze Aktion durchziehen. Ist nicht der geplante Weg (never make a plan !!!),doch nicht uninteressant, da wir diesen Teil von Thailand (süd-östliches Festland) noch nicht kennen. Dafür spricht ausserdem, dass eine Busfahrt über die Landesgrenze einfach preisgünstig ist.
Nachdem dieser Plan stand, klapperten wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt ab. Phnom Penh war auch wieder eine Stadt die uns sehr gut gefiel. Das quirlige Leben auf der Strasse, überall die Essensstände, grosse Märkte, der unüberschaubare Verkehr ohne erkennbare Regeln und alles funktioniert trotzdem.
Es war wie bei uns vor Feiertagen, die Leute kauften wie verrückt Lebensmittel und alle schleppten grosse Taschen und Kartons durch die Gegend, der Festtagsstress schlechthin. Die öffentlichen Verkehrsmittel schienen noch voller als sonst zu sein, auch wenn das kaum vorstellbar ist.
Wir waren froh, bei all den Reiseaktivitäten der Einheimischen(fast alle fahren zum Neujahrsfest zu ihren Verwandten nach Hause) für uns Fahrkarten in die Stadt Kampot ergattern zu können.
An unserem Abreisetag herrschte an der Busstation noch mehr Chaos, Lärm und Gedränge als sonst. Während der Fahrt setzte ein starkes Gewitter ein, innerhalb von Minuten stand die Landschaft unter Wasser. Zum Glück hörte es bei unserer Ankunft in Kampot kurz auf zu regnen.
Kampot ist eine feine kleine Stadt, sehr erholsam nach dem Großstadttrubel. Wir freuten uns, hier ein schönes Neujahrsfest verleben zu können. Vor 2 Jahren hatte uns die grosse Wasserschlacht in Thailand ja viel Spass gemacht.
Hier mussten wir nun leider erfahren, Wasserspass ist nicht. Vor einigen Jahren wurde das verboten, da es zu vielen Unfällen im Strassenverkehr, hauptsächlich mit „motorisierten Zweirädern“ gekommen ist. Unter dem üblichen „Beschuss“ mit Wasser in jeglicher Form (in Eimern, Ballons, Flaschen, Schläuche usw.) sind zu viel Mopeds verunglückt. Dumm gelaufen für uns.
Nächste Überraschung, an den „Feiertagen“ herrschte absolute Ruhe. Die meisten Geschäfte waren geschlossen, es war schon schwierig Restaurants zu finden, die geöffnet hatten.
Kambodscha also eine Empfehlung, wenn man extrem ruhig (langweilig?) ein asiatisches Neujahrsfest erleben möchte. Kampot als Stadt an sich ist aber absolut eine Reise wert.
Wir besuchen anschließend noch die „Party-Insel“ Koh Rong, dann die Stadt Sihanoukville und von da aus geht es dann über die Grenze nach Thailand.
Die Wandgemälde der Säulengänge sind größtenteils leider zerstört, werden aber restauriert
Am Palast spielte eine Musikgruppe, da stehen wir ja voll drauf. War wirklich schön anzuschauen und -hören
Es gibt dort auch so etwas wie eine heilige Quelle. Wir machten es den Einheimischen nach, kann ja nicht schaden
Im Palast gibt es diverse Ausstellungen, hier alles was das Thema Reiten auf Elefanten betifft
....fündig geworden. Scharfe Hühnersuppe mit Kräutern und Limetten, für uns als gefühlte Halb Asiaten ist die morgendliche heisse Suppe schon fast ein normales Frühstück!
Feiertagsbraten a la Kambodscha: glasierte, gegrillte Schweine in allen Grössen
Der Central Market, ein Gebäude im Art Deco Stil. Dort kann man schönes Kunsthandwerk und Schmuck kaufen
.....völliges Chaos. Welcher Bus, wie kämpft man sich dorthin durch, wo landet das Gepäck, Hilfe Hilfe
Ein Zentrum für Obstanbau, das Denkmal für Durian (Stinkfrucht), Rambutan, Ananas, Longans und und und
Auch wichtig, das Denkmal für die Arbeiter der Salzfelder. Während der Feiertage war dort natürlich nichts zu sehen
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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