Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....
Feste feiern wie sie fallen in KL 23.05.13
Auf geht's in die Hauptstadt Kuala Lumpur (kurz und liebevoll KL genannt).
Ungewohnt, aber leider notwendig, mussten wir den Wecker stellen, der Bus ging schon um 8 Uhr früh.
Ebenso ungewohnt, an diesem Morgen gab es keine Reisegruppe die lautstark auszog, da hätten wir theoretisch gut ausschlafen können.
Der Bus fuhr nicht nur pünktlich los, sondern wollte anscheinend zusätzlich den Streckenrekord brechen.
Es wurde eine rasante Fahrt eine extrem kurvige Strecke entlang. Wir haben uns jedesmal gefreut, wenn ein Lastwagen vor uns fuhr, das zwang den Bus die wilde Fahrt zu verlangsamen.
Die Freude währte meistens nur kurz, da etwas riskante Überholmanöver eine der leichtesten Übungen des Fahrers waren.
Dafür freuten wir uns über den leichten Parfümduft der uns während der gesamten Fahrt umwehte.
Tja, auch dieses Geheimnis wurde gelüftet: Rauchverbot gilt in den Bussen scheinbar nicht für den Fahrer, das regelmässige Zischgeräusch stammte aus der Flasche Raumspray die er jedesmal aktivierte wenn er eine neue Zigarette anzündete.
Jedenfalls waren wir froh als wir aus den Bergen heraus waren und nur noch geradeaus auf der Autobahn fuhren.
Nach den kühleren Highlands traf uns die Hitze in KL erst einmal wie ein Schlag.
Dazu kam,wir waren lange nicht mehr in so einer grossen Stadt gewesen, es war richtig ungewohnt, diese vielen Menschen, der Verkehr auf den Strassen. Wir fanden es etwas stressig uns durch dieses Gewimmel durchzuwuseln.
Das wir hier etwas mehr für eine Unterkunft investieren müssten, war uns bewusst. Nachdem wir aber einige völlig abwegige Beispiele für vier Wände mit oder ohne Fenster bestaunt hatten ( manchmal würden wir gern einfach nur Fotos machen, man glaubt gar nicht, dass da wirklich mal jemand übernachtet ), gönnten wir uns für die erste Nacht ein schönes Zimmer, etwas über unserem geplanten Budget liegend. Das tut zwischendurch aber auch einmal gut.
Da es noch früher Nachmittag war, beschafften wir uns in der Touristeninformation alles Wissenswerte über KL und schafften es noch die historischen Strassen mit den geschichtsträchtigen Bauten in Little India zu besichtigen.
Auch in KL waren die Leute wieder extrem nett und hilfsbereit. Sobald wir mit unserer Strassenkarte irgendwo stehen blieben, war sofort jemand an unserer Seite um uns Hilfe anzubieten.
Das war auch immer mit zahlreichen guten Tipps verbunden, wo man einkaufen oder gut und günstig essen gehen konnte.
Unser Rückweg führte uns anschließend noch durch Chinatown, wo wir ein Hotelzimmer in unserer Preisklasse fanden.
Ein grosses Zimmer , sauber bezogenes Bett, eigenes Bad mit einem Spiegel ausnahmsweise angebracht in einer Höhe, die es einem theoretisch erlaubt, aufrecht stehend sein Gesicht und nicht nur seinen Bauchnabel zu sehen. Praktisch war er zu stumpf für eine störungsfreie Sicht aufs Gesicht. Man muss halt Abstriche machen können.
Die nächsten Tage kam bei uns dann der Verdacht auf, dass wir anscheinend im Rotlichtviertel gelandet waren. Zum einen konnte man bei uns im Hotel die Zimmer stundenweise mieten, zum Anderen sassen vor dem Hotel und auf der Treppe im Hotel immer ein paar leicht bekleidete Damen herum. Diesen Anblick waren wir bisher in Malaysia gar nicht gewöhnt.
Interessant waren auch die vielen indisch gekleideten "Frauen", die auffällig gross waren, ungewöhnlich tiefe Stimmen hatten und offensichtlich auf "Kundschaft" warteten.Hatten wir in dieser Variante bisher so auch noch nicht gesehen. Nichtsdestotrotz ,alle waren freundlich und die Atmosphäre in unserem neuen Wohnquatier war gewohnt entspannt.
In KL absolvierten wir das klassische Programm: natürlich sehr beeindruckend bei Tag und Nacht die Petronas Towers (unzählige Fotos geschossen ), der alte Hauptbahnhof ( wird optisch mit dem Taj Mahal verglichen, zu Recht ),der botanische Garten, der Hibiskus- und Orchideengarten, Central Market (dort kann man schöne Souvenirs im gehobenen Preissegment kaufen ),diverse geschichtsträchtige Bauten und riesige Shopping- Tempel im Bezirk Bukit Bintang. Es ist interessant einfach so durch die Strassen zu laufen und all die kleinen Geschäfte mit den exotischen Waren zu bestaunen.
Wir wohnten nahe der Petaling Street mit ihrem riesigen Markt, wo man alles Notwendige für das tägliche Leben und alle erdenklichen Souvenirs kaufen kann.
Als Stadt gefiel uns KL sehr gut. Man kann viel unternehmen und sehen, man kann sehr gut einkaufen, es gibt viele grosse schöne Strassenmärkte und unterwegs findet man auch immer wieder kleine grüne Oasen zum Entspannen.
Den grossen mit Netzen überspannten Vogelpark haben wir als Besichtigungsziel verworfen, weil die meisten Vögel dort doch nicht frei fliegen, sondern in Käfigen gehalten werden. Das hat man dann in jedem Zoo.
Worüber wir uns auch hier nur leicht belustigt wundern konnten, dass es Bedienungen in Lokalen selten gelingt, sich 2 Bestellungen auf einen Rutsch zu merken. Da das meistens beim Frühstück passiert, einzige Erklärung, die sind noch zu müde.
Beispiel, wir frühstücken immer das Gleiche, ich esse 2 Roti, Oliver isst 3 Roti, dazu trinkt jeder eine Tasse Kaffee (bestellt ohne Zucker,bekommen mit, wir versuchten es halt immer wieder, und bei 9 aus 10,ohne Erfolg ).
Bedienung wiederholt alles, schreibt es auf !! und wir bekommen: Kaffee schön süss, ich bekam 1 Roti, Oliver nichts. Auf Nachfrage bekam Oliver auch 1 Roti. Wobei die Bestellung und das Servieren von der gleichen Person erfolgt und auch keine Bestellungen von anderen Tischen gleichzeitig getätigt werden. Von dieser Art des Bestellens gibt es alle erdenklichen Variationen. Da es aber schmeckte, haben wir auch am nächsten Tag dort gefrühstückt. Für uns völlig unerwartet wurden wir gefragt, ob wir wieder 5 Roti wie gestern möchten. Irgendwie scheinen Informationen manchmal verzögert abgespeichert zu werden. Aber wie schon einmal erwähnt, Bestellungen waren oft wie eine Lotterie.
Wie ein Lotteriegewinn fielen uns hier einige Feste zufällig in den Schoss. Unerwartet stiessen wir in einem Hindu Tempel auf eine Tanz - Zeremonie. Das war mal hübsch anzuschauen, die Besucher und Tänzerinnen in schönen bunten Kleidern, schöne Musik, der Duft von Räucherkerzen, ein Hauch von Indien für Anfänger lag in der Luft.
Zweite Festivität, der Vesak Day (Buddhisten feiern die Geburt, Erleuchtung und Eintritt ins Nirwana Buddhas), das größte buddhistische Fest. In diesem Fall mit einer grossen Prozession verbunden. Die verschiedenen buddhistischen Gemeinden, auch aus anderen Ländern, zogen mit bunt geschmückten Wagen durch die Strassen. Begleitet von sehr vielen Gläubigen die mit Kerzen in den Händen die Wagen begleiteten.
Dann unser persönliches Highlight, das Fest Colours of Malaysia.
Ein super Festival, alle einheimischen Volksgruppen traten in ihrer traditionellen Kleidung auf, viel Musik, Tanz, diverse geschmückte Wagen die malayische Themen darstellten . Feuerwerk, Live Musik von einheimischen Stars und vieles mehr.
Wir wussten gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollten.
In diesem Jahr wurde das Fest zum ersten Mal vom König persönlich eröffnet, wir hatten zum Glück gute Plätze schräg gegenüber der königlichen Tribüne ergattert.
Dafür hatten wir aber auch viel Geduld investiert. Unsere erste Information war, das Fest beginnt um 17 Uhr. Wir waren natürlich überpünktlich da, erfuhren dann vor Ort das Fest beginnt gegen 20 Uhr.
Wir wollten unsere guten Plätze nicht aufgeben und warteten.
Da sich die königlichen Hoheiten etwas verspäteten ( steht ihnen natürlich zu ), begann das Fest gegen 22 Uhr.
Erstaunlich fanden wir die lockeren Sicherheitsvorkehrungen. Es war natürlich Polizei vor Ort, aber es gab keinerlei Absperrungen, die Besucher wurden nicht kontrolliert und man konnte überall frei herumlaufen. Bis das Königspaar kam, konnte man noch ganz locker bis an die Königsloge heranlaufen.
Obwohl ein Riesenfest, hatte das Ganze dadurch trotzdem etwas Familiäres und Zwangloses.
Total gut fanden wir auch, dass alle öffentlichen Feste, selbst mit Tribünen und Sitzplätzen, immer kostenfrei sind. So kann wirklich jedermann daran teilnehmen.
Im Anschluss gab es ein grosses Feuerwerk und eine tolle Party mit allen Darstellern auf dem Festgelände Auch hier einfach Wahnsinn, wie ausgelassen die Leute feiern können, singen und tanzen.
Uns fiel es sowas von angenehm auf , wie entspannend Massenveranstaltungen ohne Alkohol sein können.
Keine Pöbeleien, keinerlei Aggressivität, kein Gerempel und Rumgetorkel und die Stimmung ist genauso gut, wenn nicht besser, einfach purer Spass und Lebensfreude.
Zumindest sind wir an diesem Tag extrem spät oder früh, je nachdem , ins Bett gekommen.
Nach wilder Feier, am anderen Tag etwas ruhiger, eine Fahrt zu den Batu Caves. Ein grosses Höhlensystem mit hinduistischen Tempeln. Die grösste hinduistische Feierstätte außerhalb Indiens, bekannt für das grosse Fest Thaipussam.
Außen, vor der hohen Treppe die zur Höhle führt, steht die weltweit größte Statue von Lord Murugam.
Achtung, jetzt kommen viele Bilder, die aber nicht annähernd an die von uns gemachte Anzahl heranreichen!
Blick auf den alten Hauptbahnhof. Sehr beeindruckend, leider nur ausschnittweise auf Fotos festzuhalten
...denn als das Unwetter hereinbrach, standen wir zum Glück unter einer Brücke. Wir blieben trotzdem nicht trocken, dazu regnete es zu heftig.
Päuschen bei einer Tasse Gesundheitstee, schmeckte erstaunlich gut und danach fühlt man sich wieder wie 30 (naja, fast)
Wir waren da, es konnte losgehen. Dauerte allerdings noch ein paar Stunden
Die beiden Hübschen posierten gerne für ihn
Hier haben Herren keinen Zutritt, die Damenwelt bleibt unter sich. Da bekommt "Frau" immer einen Sitzplatz.
In verschiedenen Höhlen-Zimmern stehen verschiedene Altäre
Auch hier wird die Szenerie von Affen beherrscht, hier versuchen die wirklich alles zu greifen was irgendwie greifbar ist
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | 30 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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